Realo schrieb:Durch ständiges Wiederholen wird es nicht besser. Er hat immer mehr Wohlstand für die ohnehin bereits Bessergestellten geschafft, auf der anderen Seite seit 40 Jahren einen zunehmenden, wachsenden Sockel relativ Armer (Massenarbeitslosigkeit) und eine Klasse des Prekariats, die das einstmalige Proletariat als Unterschicht abgelöst hat.
Nein. Nicht nur für die Bessergestellten. Geh' heute einfach mal in die Wohnung eines H4-Empfängers. Oder schau' dir Dokus an. Dann siehst du, wie prall gefüllt mit "Dingen" diese Wohnungen sind. Wie das ungebildete Leute halt so machen. Hier Zigaretten, dort das iPhone auf Raten, hier der Flachbildfernseher, dort die Tiefkühlpizza (die wiederum zu mehr Energielosigkeit und Motivationsschwierigkeiten führt)...
... der Sozialstaat ist nicht dafür da, jedem einzelnen Menschen ein Leben in Saus und Braus zu ermöglichen, sondern jedem die CHANCE zu geben, dass er was aus sich machen kann. Das tut er m.E. bereits sehr gut. Wie ich schon sagte: Jemanden, der nicht die Leiter emporklettern will, der ist doch bestens abgesichert? Den kann man dann aber leider auch nicht die Leiter nach oben drücken.
Realo schrieb:hat jedes Jahr ein kleines Stück weniger reale Kaufkraft, wird also kontinuierlich ärmer
Ja, das ist so. Und jeden einzelnen Tag hat jeder Mensch die Möglichkeit, mehr rauszuholen für sich, durch Weiter- und Fortbildungen, manchmal auch nur durch eine simple Nachfrage beim Vorgesetzten und eine gute Gehaltsverhandlung. Nicht in jeder Branche, klar, aber Möglichkeiten gibt es immer.
Ich weiß nicht, ob man dir das noch mal erklären muss, aber: Das Wirtschaftssystem ist nicht dafür da, jedem, der nicht arbeitet, zu ermöglichen, dass er ein Leben in Saus und Braus führt.
Realo schrieb:Soziale Marktwirtschaft ists nur noch dem Etikett nach; der Inhalt ist ein anderer. Also längst Etikettenschwindel.
Was ist denn nicht sozial? Ein H4-Empfänger kriegt je nach Situation teilweise mehr Geld vom Staat als jemand, der arbeiten geht. Ich verstehe nicht - oder doch, wenn ich dir Ideologie unterstelle - wie du ernsthaft behaupten kannst, es gehe soooo vielen Menschen sooo schlecht?
Realo schrieb:Wie kommst du denn zu dieser Beleidigung?
Wenn ich dich damit beleidigt haben sollte, entschuldige ich mich. Mit "Opfer" meine ich nicht das soziale Stigma oder gar die Beleidigung, sondern eher die Lebensentscheidung: Sehe ich das Leben als Schicksal oder als Chance? Man hat - meiner Auffassung und Erfahrung nach - immer die Möglichkeit, das Glas halb voll oder halb leer zu sehen. Entweder bin ich Schöpfer, oder Opfer. Und ich sehe nicht ein, warum man 90% derjenigen, die gut und schöpferisch leben, Wohlstand erzeugen und die Gesellschaft vorabringen, deckeln und bestrafen soll, weil es eben 10% nicht hinkriegen. Dann lieber den 10% helfen.
Realo schrieb:Kinder-H4 ist einfach zu knapp
Also wenn ich z.B. auf
GlobalRichList schaue und dort das Nettoeinkommen eines H4-Empfängers eingebe, dann kommt da raus:
You’re in the top 0.73% richest people in the world by income.
Interessant, oder? Sooooo schrecklich geht's den Armen bei uns dann wohl doch nicht...
Realo schrieb:es gibt zwar viele Studenten aus Arbeiterfamilien, aber so gut wie keine aus Hartz4-Haushalten.
Kann sein, dass das so ist. Aber dann sollten wir die H4-Familien unterstützen, dafür sorgen, dass sie weniger RTL schauen und mehr Bücher lesen, neugieriger auf die Welt werden, mehr Zeit in der Natur verbringen, statt auf Instagram zu hängen. Und - wie gesagt - nicht das Wirtschaftssystem ändern und damit 90% der Leute geißeln, die sich prima wiederfinden und für sich genau das "rauskriegen", was sie auch "reingeben" an Wert.