Linke Doppelmoral stärkt rechte Kräfte

paranomal schrieb:Der Vergleich ist daher vollkommen konstruiert.

Ich würde die AfD auch eher als Sammelbecken sehen als als Partei. Das sagen implizit ja viele, man wüsste gar nicht wofür die AfD in vielen Politikfeldern steht.

Jedenfalls maße ich mir nicht an alle Wähler als

Groucho schrieb:warum Menschen solche Arschlöcher sind, dass sie AfD wählen.

titulieren. Mir selbst ist diese Partei fremd. Ich sehe aber viele Paralelen wie damals mit der PDS umgegangen wurde, für mich auch unzumutbar.

In diesem Sinne sehe ich dieses genauso

shionoro schrieb:Wie gesagt, bei mir im schönen Medienbezirk gibt es auch viele migranten, aber eben nicht dieselben wie um den Bahnhof rum. Sehr unterschiedliche Orte zum leben und mit sehr unterschiedlichen migranten.

Ich bin durchaus für Möglichkeiten nach Deutschland einzuwandern, allerdings ausschließlich für Leute die wir als Gesellschaft aussuchen. Und das Asylgesetz soll konsequenter angewendet werden. Personen die Asyl danach brauchen stehen doch gar nicht zur Debatte bei den meisten AfD Wählern.


Jedenfalls finde ich es widerlich wenn über 10 % der Wähler pauschal als Nazis tituliert werden ... Ausgrenzung führt niemals zu einer Gesellschaft. Ob bedingungsloser zuzug zu einer Geselschaft des Wirs führt bezweifel ich ebenfalls.

paranomal schrieb:Sofern man die Argumente für das "dagegen sein" andauernd im Nachhinein "ergründen" muss, dann bleibt als Motivation kaum was anderes übrig.

Ach so, ich dachte man weiß Bescheid, gut dass nicht nur ich feststelle dass es eine Unterstellung ist.
Bist aber nicht der Meinung dass die die Änderung befürworten ihre Gründe erklären müssen?
Ich bin nicht gegen eine Änderung aber wer eine als gut anpreist, soll sagen was Sache ist.
Änderungen ohne Plan sind halt Scheisse, bis jetzt haben sich die „versprochenen Vorteile“ als nicht zutreffend erwiesen.

thomas74 schrieb:Ich würde die AfD auch eher als Sammelbecken sehen als als Partei.

Sie ist auch ein Sammelbecken, aber tritt nunmal als Partei an, weshalb man sie auch als solche behandeln muss.

Abahatschi schrieb:Bist aber nicht der Meinung dass die die Änderung befürworten ihre Gründe erklären müssen?

Doch, nur wirkt es unglaubwürdig, wenn erst das die Forderung nach der Veränderung da war und dann die Gründe dafür. Was würde nicht schon alles gegen Migration ins Feld geführt. Ich erinnere mich sogar noch, da musste in AfD-Kreisen sogar die Ebola-Pandemie als Grund herhalten.

paranomal schrieb:Sie ist auch ein Sammelbecken,

Genau, darum muss man auch versuchen viele aus diesem Sammelbecken wieder in die bürgerliche Mitte zu holen anstatt sie pauschal zu verteufeln, Verallgemeinerungen führen selten zum ziel.

thomas74 schrieb:Genau, darum muss man auch versuchen viele aus diesem Sammelbecken wieder in die bürgerliche Mitte zu holen anstatt sie pauschal zu verteufeln, Verallgemeinerungen führen selten zum ziel.

Die müssen sich selbst aus ihrer ebenfalls selbst verschuldeten Unmündigkeit befreien. Demokratie ist keine Dienstleistung.

thomas74 schrieb:Personen die Asyl danach brauchen stehen doch gar nicht zur Debatte bei den meisten AfD Wählern.

Wie kommst du darauf? Die AfD ist komplett gegen ein allgemeines Asylrecht.

paranomal schrieb:Demokratie ist keine Dienstleistung.

Für mich sollten Politiker schon den Wählern dienen und sich nicht nur profilieren wollen. Die Parteien (Vordenker) müssen doch Angebote machen die Personen "mitreißen" auch für diese Sache einstehen zu wollen. Aber da gehen die Vorstellungen wohl auseinander.

paranomal schrieb:Doch, nur wirkt es unglaubwürdig, wenn erst das die Forderung nach der Veränderung da war und dann die Gründe dafür. Was würde nicht schon alles gegen Migration ins Feld geführt.

Oder dafür, aber egal.
Wäre nicht der Zeitpunkt da zumindest ab jetzt Klartext zu sprechen oder noch tollkühner, zu handeln? Kann das Deutschland noch?
Der Sonntag kommt, ich habe schon gesehen dass um CDU und SPD Standorte die Taschentücher ausverkauft sind.

vincent schrieb:Wie kommst du darauf? Die AfD ist komplett gegen ein allgemeines Asylrecht.

Wir diskutieren über Wähler dieser Partei, oder?

thomas74 schrieb:Genau, darum muss man auch versuchen viele aus diesem Sammelbecken wieder in die bürgerliche Mitte zu holen anstatt sie pauschal zu verteufeln, Verallgemeinerungen führen selten zum ziel.

Wieder sowas in der Art von wegen, der Hans, 7 Jahre mit gelber Mütze möchte bitte am Kinderparadies abgeholt werden?
Wer ist "man" und wieso sollte man jemanden irgendwo abholen?

vincent schrieb:Wer ist "man" und wieso sollte man jemanden irgendwo abholen?

Auch wenn viele Linke scheinbar von einer Diktatur träumen, in einer Demokratie ist es notwendig Menschen von Vorstellungen zu überzeugen. ihnen nicht nur etwas zu indoktrinieren. Da liegt wohl der große Knacks warum die AfD viel Zulauf hat.

thomas74 schrieb:Wir diskutieren über Wähler dieser Partei, oder?

Ja. Deine Forderung deckt sich ja mit der der AfD. Wie der einzelne AfD-Wähler denkt kann ich nicht wissen, ich kann nur orakeln, dass es in irgendeinem Zusammenhang zu der AfD steht und mir aus dem Programm der AfD, den Reden und öffentlichen Meinungen etwas ableiten.

vincent schrieb:Ja. Deine Forderung deckt sich ja mit der der AfD.

Darum hatte ich wohl laut Wahlomat auch 32 % Übereinstimmung mit dieser Partei. Die Zuwanderung ist halt ein wichtiges Thema, ich bin nicht für ungezügelte Zuzugsmöglichkeiten in unser Sozialsystem. Dieses wankt jetzt schon. Und da fordere ich eben die etablierten Parteien auf mehr Kante zu zeigen, für viele ist es ein viel zu heißes Eisen …

thomas74 schrieb:Auch wenn viele Linke scheinbar von einer Diktatur träumen

???

thomas74 schrieb:in einer Demokratie ist es notwendig Menschen von Vorstellungen zu überzeugen. ihnen nicht nur etwas zu indoktrinieren. Da liegt wohl der große Knacks warum die AfD viel Zulauf hat.

Eben. Wählern zu unterstellen, sie würden ja gar nicht die Politik der AfD unterstützen und man müsse sie irgendwo irgendwie abholen, wird mit Sicherheit eher an Indoktrination grenzen als ihnen die Entscheidung zu überlassen. Wir leben in Deutschland, das hat immernoch ein hervorragendes Informationsnetzwerk, wo sich jeder Bürger selbst informieren kann und seine Wahl auch treffen kann.

Die einzige in meinen Augen nachvollziehbare Position vieler AfD-Wähler ist, dass man als Bürger von oben herab behandelt wird. Und nun soll ich mich der Argumentation anschließen, die genau eine von oben herab blickende, zielgeleitete Meinungsbildung befürwortet? Nein.

thomas74 schrieb:Darum hatte ich wohl laut Wahlomat auch 32 % Übereinstimmung mit dieser Partei. Die Zuwanderung ist halt ein wichtiges Thema, ich bin nicht für ungezügelte Zuzugsmöglichkeiten in unser Sozialsystem. Dieses wankt jetzt schon.

Ich sagte nicht, dass dein Weltbild übereinstimmt. Ich sagte, dass deine Forderung hinsichtlich der Asyl-Politik sich in dem Fall mit der der AfD deckt.
Wir suchen uns die Leute selbst aus, nach welchen Kriterien auch immer; aber als Gesellschaft und laut AfD ausschließlich nach Qualifikation und Bedarf.

thomas74 schrieb:Jedenfalls finde ich es widerlich wenn über 10 % der Wähler pauschal als Nazis tituliert werden ...

Ja, auch die Menschen, die 1933 NSDAP wählten, waren eigentlich keine Nazis, sondern überzeugte Antifaschisten, die ihre Stimmabgabe nur als Protest begriffen.

Wer heute einer Partei wie der AfD seine Stimme gibt, handelt offenbar ebenfalls entgegen seiner Überzeugung: "Eigentlich lehne ich die Ziele der AfD ja total ab, eigentlich bin ich ja konsequent gegen die AfD - aber ich wählt' sie halt aus Protest einfach mal trotzdem."

Klingt schon leicht nach gespaltener Persönlichkeit, oder?

Aber es kann schon sein. Linke Doppelmoral stärkt insofern rechte Kräfte, als dass die Doppelmoral angesichts dieses Threads nur die sein kann, Rechtsextreme als solche zu bezeichnen, Rechtspopulisten als solche zu bezeichnen usw. usf.
Damit kann dann wohl der Eindruck erweckt werden, Linke würden die Rechte stärken. Das nur zu Tage tritt, was ohnehin der Fall ist, ist scheinbar für einige gar nicht im Bereich des Möglichen.

Das es einen Bodensatz ewig gestriger gibt ist doch unbestritten, aber auch das muss eine Demokratie aushalten, genau wie die Doppelmoral. Es ist gerade der Vorteil das beide Seiten möglich sind und sein müssen in einem freien Land, oder?

Sehr gut beschrieben, und wirklich förderlich

5. Sachargumente und Parteianhängerschaft trennen
Lehnen Sie die Diskussion über Sachargumente ihres Gegenübers nicht von vorne herein ab, nur weil die Argumente auch von der AfD und CSU gebraucht werden. Damit trennen Sie Sachargumentation von der Parteianhängerschaft und das ist wichtig. Etwa so: „Selbst wenn einiges von dem stimmt, was du sagst, würde ich noch lange nicht die AfD wählen und mich auch nicht für die CSU erwärmen. Wer unablässig gegen Geflüchtete hetzt, wer über Abschiebungen witzelt, wer die Nazizeit als ‚Vogelschiss‘ bezeichnet, wer beklagt, dass wir ein Holocaust-Mahnmal mitten in Berlin haben, mit dem könnte ich mich nicht identifizieren.“

aus Keine Panik


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