Was mich am Sozialismus stört
30.11.2018 um 00:11ichbinsnur63 schrieb:Da wir hier uns ja nicht im Thread Philosophie befindenAch, etwas Philosophie darf es ruhig sein und sollte es auch sein, damit man nicht auf so absurde Aussagen kommt wie zitiert.
Der Sozialismus hat nie und wird nie das Individuum zur Kenntnis nehmen, sondern immer hinten anstellen.
...alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist.Du weißt, von wem der Satz stammt? Marx' politische Philosophie geht zentral und fundamental vom Menschen aus, vom Menschen als gesellschaftlichem Wesen.
Wer das Individuum von Gesellschaft trennt und zu Rückschlüssen kommt wie, der Kommunismus sei ein totalitäres Gesellschaftsexperiment, das den Menschen an sich überhaupt nicht berücksichtigt, sondern nur das (kommunistische) System, hat den Knackpunkt total verfehlt und damit die gesamte Marxsche Philosophie. Das ist die große Schwäche aller antikommunistischen Kritik. Der Mensch ist nicht ohne Gesellschaft denkbar und die Gesellschaft nicht ohne Menschen.
Wer allerdings den Menschen ausschließlich als Individuum sieht, leidet an einer autistischen Weltsicht. Der Mensch als Individuum, ohne Gesellschaft, kann maximal 3 Tage überleben, ehe er verhungert und verdurstet. Deshalb haben es diese autistischen Menschenbilder auch nie weit gebracht außer in ein paar Romanen der Spätromantik, in denen der Protagonist meist sehr jung an Liebeskummer und ähnlichen Krankheiten vorzeitig stirbt, um dem Roman den erwünschen dramatisch-pathetischen Ausklang zu ermöglichen.