King_Kyuss schrieb am 25.11.2018:Hierbei halte ich wie bereits oben erwähnt ein bedingungsloses Grundeinkommen sowie einen kostenfreien ÖPNV für ungemein wichtig um den Menschen mehr möglichkeiten zu geben und auch den Menschen aus den Vorstädten eine Chance zu geben Stadtluft zu schnuppern und ihre Vorurteile abzulegen
Ich bin aus diversen, hier nicht näher zu erörternden Gründen gegen ein BGE, allerdings für einen Ausbau der von dir genannten Möglichkeiten, in dessen Prozess sich der Kapitalismus in eine wirklich und erstmals so zu nennende soziale Marktwirtschaft verwandelt.
Das heißt für mich, dass für die Existenz grundlegende Wirtschaftsbereiche auf eine neuartige Weise "verstaatlicht" werden würden, d.h. die Firmen würden weiterhin privatwirtschaftlich nach dem Prinzip der Konkurrenz und der Profitmaximierung wirtschaften, aber ihre Produkte nicht mehr an Privatabnehmer verkaufen, sondern an "den Staat", der hier als Gesamtkunde auftritt und mit den Anbietern die Preise debattiert und versucht zu einem Konsens zu kommen.
Solche staatlich bereit gestellten Dienstleistungen, die der Bürger UMSONST in Anspruch nehmen kann, betreffen
* Lebensmittel (nur Grundnahrungsmittel)
* ÖPNV
* Schulen, Universitäten
* Hausenergie (Strom, Heizung)
* Medizin (Kliniken, Arztpraxen, Apotheken)
* Immobilien/Wohnungsbau.
Bisher ist nur der Bereich Schule/Universitäten für den Bürger umsonst, während man für die anderen 5 Bereiche noch löhnen muss, teilweise (besonders im Gesundheitsbereich durch die Krankenkassenbeiträge) ganz erheblich.
Zur Finanzierung bietet sich an, das gesamte Sozialsystem (incl. Rentensystem) auf Steuerbasis zu stellen, d.h. die Steuern würden erheblich erhöht werden müssen und auch Grund- und Erbschaftssteuern müssten signifikant erhöht werden, oben drauf noch eine Vermögenssteuer. Um Kapitalflucht zu vermindern, ginge das nur über supranationale Verträge, bspw. auf EU-Basis, aber um zu vermeiden, dass dann eine Kapitalflucht aus der EU in die USA und nach Ostasien einsetzt, müssten hier auch die großen Wirtschaftsblöcke zu Übereinkünften kommen, so dass sich Steuerflucht nicht mehr lohnt. Briefkastenfirmen wie in Liechtenstein wären die museale Erinnerung an ein spätkapitalistisches Exotikum.
Das würde aber auch eine andere Gesetzgebung voraussetzen, die wie
@GilbMLRS richtig bemerkte, nicht mehr von den Unternehmern/ Arbeitgebern und ihren Interessen bzw. in ihren Interessen "geschrieben" werden dürften.
Leider alles noch Zukunftsmusik für das Jahr 2100++. Wir selbst werden es nicht mehr erleben.