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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

1.963 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Schule, Reform, Digitalisierung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

23.01.2020 um 17:16
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Nehmen wir mal ausschließlich gymnasien.
nein, wir nehmen Grund-und Hauptschulen (je nach Bundesland werden die anders bezeichnet. Gemeint sind Klassen 1-4 und 5-10) .

Die Grundschule durchlaufen auch spätere Gymnasiasten. Also ist hier zuallerst anzusetzen.

Damit Kinder überhaupt schulfähig sind, Stichworte: Schulweg allein bewältigen, An - und Auskleiden allein bewältigen, Trennung vom Elternhaus aushalten, ein Mindestmaß an Frustrationstoleranz, Anstrengungsbereitschaft, Neugierde, Ausdauer, Pünktlichkeit, Disziplin haben; Verstehen von Aufforderungen und Arbeitssanweisungen in deutscher Sprache etc , müssen Elternhäuser einiges an Erziehungsarbeit leisten.
Ich sehe diese Grundvoraussetzungen schon mal vielfach nicht gegeben.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Da kann man die Schuld nicht auf die Migranten und die sozial schwachen schieben.
Ich betone nochmal:
Ich bin der Meinung, das größtenteils die Elternhäuser versagen die Kinder soweit zu erziehen, dass sie bildungsfähig, geschweige denn bildungsinteressiert oder gar bildungshungrig sind.


Schau mal was ich schrieb:
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:Ich bin der Überzeugung, dass es vorallem b) ist. Folglich muss man da ansetzen, indem man Eltern befähigt und in die Lage versetzt, Kinder zu erziehen.

Ich vermute, es muss relativ zeitnah viel, viel mehr Geld, Personal in Jugendhilfe und Erziehungsberatung sowie Erziehungshilfen als in Schule investiert werden.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das Abitur befähigt inzwischen nicht mehr zum Beginn eines Grundstudiums.


Welche Eigenschaften fehlen den Abiturienten denn?


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

23.01.2020 um 17:35
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:nein, wir nehmen Grund-und Hauptschulen (je nach Bundesland werden die anders bezeichnet. Gemeint sind Klassen 1-4 und 5-10) .

Die Grundschule durchlaufen auch spätere Gymnasiasten. Also ist hier zuallerst anzusetzen.

Damit Kinder überhaupt schulfähig sind, Stichworte: Schulweg allein bewältigen, An - und Auskleiden allein bewältigen, Trennung vom Elternhaus aushalten, ein Mindestmaß an Frustrationstoleranz, Anstrengungsbereitschaft, Neugierde, Ausdauer, Pünktlichkeit, Disziplin haben; Verstehen von Aufforderungen und Arbeitssanweisungen in deutscher Sprache etc , müssen Elternhäuser einiges an Erziehungsarbeit leisten.
Ich sehe diese Grundvoraussetzungen schon mal vielfach nicht gegeben.
Moment. Wir sprachen von den wohlerzogenen Gymnasiastenkindern, die studieren. Ich wollte dir erstmal vor augen führen, dass auch bei denen die Schule versagt.

Die Kinder auf den Gymnasien können sich tendenziell selbstständig an- und ausziehen. Neugierde wird ihnen in der Schule dagegen abtrainiert.

Zur Schulfähigkeit: Hätten wir, so wie in meinem Link, eine Ganztagsgrundschule in der auf die Kinder eingegangen wird, hätten wir weniger solche Probleme. Gerade das jetzige Schulsystem versagt ja darin, Verhaltensauffällige Kinder schulfähig zu machen. Es schiebt sie lediglich auf untere Schulformen ab.
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:Ich betone nochmal:
Ich bin der Meinung, das größtenteils die Elternhäuser versagen die Kinder soweit zu erziehen, dass sie bildungsfähig, geschweige denn bildungsinteressiert oder gar bildungshungrig sind.
Aber ich habe dir dann vor augen geführt, dass selbst die kinder aus den guten elternhäusern nicht studierfähig aus der schule kommen.
Wofür brauchen wir schulen, wenn sie weder bei den kindern aus gutem hause, noch bei denen aus problemvierteln etwas nutzen?
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:Welche Eigenschaften fehlen den Abiturienten denn?
Schlichtweg wird ihnen in der schule das, was man für nutzbringendes studieren braucht, abtrainiert.
Neugierde wird ihnen abtrainiert, eigener wissenseifer auch. Eigeninitiative wird ihnen abtrainiert. Kreativität wird ihnen abtrainiert.

Sie werden dazu erzogen, auf einer sehr toxische art und weise leistungsorientiert zu denken.
Mit Leistung meine ich hier: Noten. Gute Noten gehen oft nicht mit Lernerfolg einher. Sie heißen lediglich, dass man die Anforderungen verstanden hat und sie erfüllt. Diese Haltung ist aber für ein Studium sehr ungünstig, weil man echtes Wissen nicht wirklich auf diese Art und Weise erlangt. Ich will nicht, dass der post zu lang wird, werde das aber gleich nochmal genauer ausführen. Erstmal:

Wenn ich jemandem 13 Jahre lang beibringe, dass seine Interessen egal sind, dass ein Lernerfolg egal ist und dass einzig und allein, für seine Zukunft, zählt, wie der Lehrer ihn beurteilt... Dann kommt da kein Freidenker heraus.
Dann kommt da einer heraus, der, von der Schule so gewöhnt, auf der Uni verlangt, dass ihm einer sagt, was er machen soll. Undzwar im sinne von 'das kommt in der klausur dran' und mehr als das wird er sich auch nicht anschauen, undzwar genau so, dass er die aufgaben lösen kann und punkte bekommt. Nicht so, dass er sich fachlich da bildet mit interesse.

Und wenn die Uni dann leider gottes eben doch mal höhere anforderungen stellt (was sie in geisteswissenschaften schon gar nicht mehr macht, in Mint aber wenigstens schon), dann fangen die auf diese Art erzogenen Schüler an zu weinen und es unfair zu finden. Sie sind überfordert. Manche von ihnen Wachsen daran und schaffen es entgegen der fehlerhaften schulerziehung, manche brechen ab und schaffen es nicht, oder mogeln sich doch irgendwie durch.

Daran ist die Schule zu einem großen Teil schuld, weil sie ein ganz falsches verständnis von leistung und wissen erzieht.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

24.01.2020 um 11:17
Ein Problem ist glaube ich auch das heute 50% der Leute studieren. Weil man mehr Studierte braucht als früher. Aber die Menschen sind kaum schlauer als früher. Deshalb sind die heutigen Abiturienten, wo man früher erwartet hätte die haben dann Allgemeinbildung, schwächer als damals. Man muss quasi die dummen Abiturienten auch mit durchschleifen, und da hilft eine Spezialisierung, das wenn einer zu doof für Mathe ist, drauf verzichten kann und trotzdem Arzt wird. Oder einer der Chemie und Biologie nicht packt wird trotzdem ein guter studierter Informatiker. Wir müssen also die Schule so umbauen, das die Dümmeren, die einzelne Fächer nicht packen, trotzdem in ihrem Bereich Leistungsträger werden können. Mehr Fachidioten braucht die Welt.


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24.01.2020 um 13:45
@frivol

So einfach ist das nicht. Auch die leute, die durchaus Potential haben, haben auf der Uni Probleme. Es ist nicht die reine Menge (die spielt natürlich auch eine Rolle), sondern es ist auch die Geisteshaltung, die man von der Schule mitbringt.

Schlichtweg kann auch einer mit schlechten Noten in Mathe in der Schule ein guter Mathematiker werden und einer der schlecht in Chemie in der Schule ist ein guter Chemiker, Biologe oder Mediziner.

Denn die Noten reflektieren das Potential nicht. Die reflektieren, wie gut du mit deinem Lehrer klarkamst und wie bereit du warst, dir das Nötigste durchzulesen in dem Fach.

Aber ob sie es werden entscheidet eben auch ihre Geisteshaltung. Wer sich durch das Studium kämpft wie durch die Schule wird kein Leistungsträger. Der wird vielleicht einen Abschluss machen,vielleicht sogar mit guten noten. Aber der wird niemals einer, der gut in dem ist, was er macht. Jedenfalls nicht wegen Schule oder Studium.

Ich kenne z.b.jemanden, der mathe studiert hat aber eigentlich kein talent dazu hatte.
Es hat so gerade für einen 2.9er Abschluss gereicht. Diese Abschlüsse sind darum meist eher gut, weil man für Bachelorarbeit und Seminare meist 1en oder wenigstens gute 2en bekommt, selbst wenn man alle KLausuren mit eher schlechten noten besteht (und die bachelorarbeit wird höher gewichtet).

In jedem fall hatte die person von mathe keine ahnung. Es hat gereicht für die klausuren, weil der Fleiß da war, eben für das reine Bestehen mit viel Hilfe von anderen Studenten, aber von denen, die bestanden haben, war er definitiv in unserem Jahrgang der (wissensmäßig) schlechteste (und der einzige solche Fall in meinem Jahrgang, wo ich wirklich sagen würde, da hat jemand eigentlich keine ahnung).

Den Job, den er dann bekam, hattemit mathe dann nichts zu tun, erforderte aber den bachelor in mathe oder informatik. Im Endeffekt hat er in einem Büro ein Programm verwaltet, in das er sich dann halt einarbeiten musste (was aber auch jeder ohne studium gekonnt hätte).
Trotzdem war der nominelle Abschluss in der Ausschreibung erfordert, also ein Studium und so.

Heißt: Da hat einer 13 Jahre mathe in der Schule gehabt, dann gut 5 Jahre lang Mathe studiert, also 18 Jahre Mathe gehabt, damit er dann wegen einem nominellen abschluss in mathe eingestellt wird, um etwas zu machen, wofür man gar kein mathe braucht.

Wir belügen uns da ein großes stück weit selbst.


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24.01.2020 um 14:58
Das ist aber schon merkwürdig, warum die Firma einen Matheabsolventen sucht, obwohl man da kein Mathe braucht. Im Normalfall wollen Firmen schon Leute die sie auch brauchen können. Das wäre dann ja auch ein Problem der Firmen und nicht der Schule/Uni.

Ein Studium soll ja auch zeigen, das jemand eigenständig sich in was einarbeiten kann und entsprechend schnell und ausdauernd ist. Deshalb sagt eine Firma vielleicht, wenn einer schonmal einen Bachelor geschafft hat, dann hat der bewiesen, das er was kann und ist besser geeignet als jemand ohne Bachelor.

Spitzenleistungen bringen eben nur die wenigsten. Die meisten sind mittelmäßig und daran kann auch die Ausbildung nichts ändern.

Ich sehe es mal andersrum, was ich in der Schule an Fächern weglassen würde: 2. Fremdsprache Französisch brachte mir nichts, hab es nicht so mit Sprachen, da hätte Englisch gereicht. Sport hätte ich gerne mehr gelernt, bei uns damals wurde z.B. nur gemessen wie schnell man im 1000 Meter Lauf ist. Aber nicht erklärt wie man sich da verbessert. Ethik haben wir zuwenig über andere Religionen gelernt, wie Islam oder Buddhismus. Die restlichen Fächer hat alles gepasst.


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24.01.2020 um 15:16
@frivol

Das ist nicht seltsam. Das war eine Betreuung für behinderte Kinder. Da haben sonst nur ältere Frauen gearbeitet, die von sowas keine Ahnung haben und einen 'ITler' brauchten. Darum die ausschreibung blabla programmierkenntnisse bla. Die wollten da einen BAchelor sitzen haben.

Nicht jeder arbeitet später bei unternehmen, solche stellen brauchen auch leute.

Ich würde es anders ausdrücken: Nur die wenigstens dürfen überhaupt spitzenleistungen bringen.
Bei den meisten wollen wir das nicht, die sollen ihre arbeit machen und still sein. DARAUF , in der tat, bereitet die schule sie vor. Aber das ist schlecht für unsere gesellschaft.

Wenn wir die Schule als heranführen an das leben, die arbeit oder das studium sehen, dann muss ich halt ehrlich sagen, keines von den drei zielen erreicht die schule.


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24.01.2020 um 15:48
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Bei den meisten wollen wir das nicht, die sollen ihre arbeit machen und still sein. DARAUF , in der tat, bereitet die schule sie vor. Aber das ist schlecht für unsere gesellschaft.

Wenn wir die Schule als heranführen an das leben, die arbeit oder das studium sehen, dann muss ich halt ehrlich sagen, keines von den drei zielen erreicht die schule.
Was heißt denn still sein? Sollen die Leute im Studium oder Arbeit ständig babbeln? Nervige Kollegen gibt es jetzt schon genug.

Die Leute müssen eben erstmal das lernen, was es bereits an Wissen gibt, bevor sie was neues machen können.

Und es gibt genug Leute wie dein Mathestudent, die dann mit dem Job bischen was am Computer werkeln zufrieden sind. Leistungs-Mathematiker nehmen so einen Job aber nicht an.

Also ich hab Schule, Studium und Job gemacht und scheinbar hat es funktoiniert. Was hätte ich denn anders machen sollen?


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24.01.2020 um 16:01
@frivol
Die sollen networken und sie sollen sich gedanken machen.
Das ist heute eigentlich wichtig. Was wir nicht brauchen, sind leute, die keinen überblick haben und ähmlich wie eine maschine halt ihre arbeit machen und nicht nach links und rechts gucken.

Das wird in der schule aber anerzogen. Keine Diskussion, merk dir und tu was ich dir sage, dann wirst du irgendwann einen job bekommen.
Zitat von frivolfrivol schrieb:Und es gibt genug Leute wie dein Mathestudent, die dann mit dem Job bischen was am Computer werkeln zufrieden sind. Leistungs-Mathematiker nehmen so einen Job aber nicht an.

Also ich hab Schule, Studium und Job gemacht und scheinbar hat es funktoiniert. Was hätte ich denn anders machen sollen?
Ich habe nicht gesagt, dass du etwas hättest anders machen sollen. Ich sage, dass die Schule heute uns zu dingen erzieht, die dekonstruktiv sind und wir deswegen schlechtere studenten und auszubildende haben, als wir haben könnten.

Und dass uns das viel mehr kostet. Mein bekannter hätte da auch die IT machen können mit einem Hauptschulabschluss und einem 14 Tage Programmkurs. Stattdessen gab es studium und abi mit kostenlosem ÖVPN und und und. Was das alles gekostet hat und wie viel lebenszeit das gestohlen hat.


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24.01.2020 um 16:16
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Die sollen networken und sie sollen sich gedanken machen.
Das ist heute eigentlich wichtig. Was wir nicht brauchen, sind leute, die keinen überblick haben und ähmlich wie eine maschine halt ihre arbeit machen und nicht nach links und rechts gucken.
So sind die Menschen aber teilweise gestrickt und das kann man auch nicht ändern. Networken tun die jungen Leute jede Menge.

Wenn dieser Job keine Bewerber bekommen hätte, dann wären die Anforderungen von wegen Studium auch runtergeschraubt worden. Als Konsequenz müsste man die Studienplätze stärker beschränken, sodass der Mathestudent dann eben bei der gleichen Firma eine Ausbildung gemacht hätte. Ich wette aber es hätte auch einen fordendere Job für den Mathestudent gegeben. Er hatte nur keinen Bock so einen sich zu suchen. Das ist mehr ein psychologisches Problem, das die jungen Leute im Studium sich noch reinhängen, aber später im Job keine Lust mehr haben, was neues zu lernen oder schwierige Arbeiten zu machen.


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24.01.2020 um 16:21
@frivol

Das glaub ich nicht. Denn da denkt ja einer, für das blöde programm bräuchte man programmierfähigkeiten: Obwohl das nicht stimmt.
Genauso wie wir glauben, man bräuchte ein Abi um zu studieren, obwohl das nicht stimmt.

WEnn man uns auf der schule sagt: Sei still und mach was ich dir sage.
Und dann im Studium so weiter fortfährt und einfach es nur auf Punkte anlegt für den Job danach.

Dann wird man kein freidenkender arbeiter der sich reinhängt. Warum auch? Damit fällt man oft sogar negativ auf, wenn man Verbesserungsvorschläge oder Zusatzarbeit macht. Und das ist schlecht.

Ich kann niemanden dazu erziehen, lust an wissen und eigeninitiative zu haben, wenn die frage 'kommt das in der klausur dran' zu einer strategie gehört, die in der schule besser funktioniert.


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24.01.2020 um 16:36
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Denn da denkt ja einer, für das blöde programm bräuchte man programmierfähigkeiten: Obwohl das nicht stimmt.
Gut da fehlt also die Kompetenz an der Stelle in der Firma. Aber in größeren Firmen wird dann bei 10 Programmen doch auffallen, das die 10 Mathematiker fehl am Platz sind und das auch einer alleine machen kann => Rationalisierung
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Genauso wie wir glauben, man bräuchte ein Abi um zu studieren, obwohl das nicht stimmt.
Also für ein Informatikstudium braucht man vor allem Englisch und Mathe. Also könnte man schon in der Schule Leute die Biologie und Chemie und Physik nicht packen trotzdem in die Schiene Informatik bringen, auch wenn es für das allgemeine Abitur nicht gereicht hat. Die meisten die Informatik schaffen, haben in der Schule aber auch Biologie und Chemie und Physik grad noch gemeistert. Das sind schon ein kleiner Prozentsatz die durch geistige Einschränkung nur eine Inselbegabung haben.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:WEnn man uns auf der schule sagt: Sei still und mach was ich dir sage.
Und dann im Studium so weiter fortfährt und einfach es nur auf Punkte anlegt für den Job danach.
Das Studium legt es vor allem auch für die an die Doktor oder Professor werden wollen, der Nachwuchs der Unis. Das schaffen nur viele gar nicht und machen lieber einen gut bezahlten Job.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Dann wird man kein freidenkender arbeiter der sich reinhängt. Warum auch? Damit fällt man oft sogar negativ auf, wenn man Verbesserungsvorschläge oder Zusatzarbeit macht. Und das ist schlecht.
Ob man freidenkend ist liegt am Charakter und viele Firmen fördern die Ideenfinder. Es gibt eben Jobs wo man Ideen finden muss und andere Jobs wo man die Ideen einfach nur umsetzt. Was man machen möchte kann sich jeder selber aussuchen.

Ob man kreativ ist oder nicht liegt an der Persönlichkeit und es gibt verschiedene Motive für Leistung. Neben Geld sind das auch persönliche Interessen am Thema oder eine Mission oder nette Kollegen. Auch unkreative Menschen sind wichtig die einfach die Befehle exakt ausführen oder zum Beispiel bei der Buchprüfung sehr pingelig sind.

Es klingt für mich ein bischen raus, das Eltern und Schule die Kinder zu solchen Menschen erziehen könnten wie sie wollen. Das ist nicht der Fall, man kann nur versuchen aus jedem Kind das Beste zu fördern was es mitbringt. Aber dumme Kinder bleiben dumm und schlaue Kinder bleiben schlau.


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24.01.2020 um 17:55
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Moment. Wir sprachen von den wohlerzogenen Gymnasiastenkindern, die studieren. Ich wollte dir erstmal vor augen führen, dass auch bei denen die Schule versagt.
Die Schule (also das Bildungsangebot) versagt nicht.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Gerade das jetzige Schulsystem versagt ja darin, Verhaltensauffällige Kinder schulfähig zu machen. Es schiebt sie lediglich auf untere Schulformen ab.
verhaltensauffällige Schüler gehören von Eltern erzogen, ggf mit Hilfe /Unterstützung von Jugendämtern und Therapeuten.
Die Schule ist keine Therapieeinrichtung!
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Es ist nicht die reine Menge (die spielt natürlich auch eine Rolle), sondern es ist auch die Geisteshaltung, die man von der Schule mitbringt.
Die GEisteshaltung bringt man aus dem Elternhaus, dem Freundeskreis und der Schule mit.

ich nenne es bewusst in dieser Reihenfolge, weil sie mir die richtig erscheint, wer zuerst verantwortlich ist.


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24.01.2020 um 18:01
Findet ihr es besser zu versuchen schwierige Kinder in normalen Klassen zu integrieren? Oder lieber separieren in Sonderschulen?


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24.01.2020 um 18:02
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:verhaltensauffällige Schüler gehören von Eltern erzogen, ggf mit Hilfe /Unterstützung von Jugendämtern und Therapeuten.
Die Schule ist keine Therapieeinrichtung!
Werden sie aber nicht. Die Schule wird diese Aufgabe übernehmen müssen.
Das ist, als würdest du vor einführung der schule sagen 'Bildung ist privatsache, sollen die Eltern entscheiden', weil es schon immer so war. Damit wären wir nicht weit gekommen.

Die Erziehung und damit auch geistige Entwicklung muss mehr in den Fokus der Schule gerückt werden, weil immer mehr Kinder Verhaltensauffälligkeiten aufweisen.

Was soll die Alternative sein? Abwarten, bis in der Schule nur noch Kinder sitzen, die dem Unterricht nicht folgen können?
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:Die Schule (also das Bildungsangebot) versagt nicht.
Wie kannst du das denn behaupten, wenn auch die gut erzogenen Gymnasiasten später im Studium schlecht vorbereitet sind? Das sind nicht die Brennpunktkinder, die kein deutsch können.
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:Die GEisteshaltung bringt man aus dem Elternhaus, dem Freundeskreis und der Schule mit.
ich nenne es bewusst in dieser Reihenfolge, weil sie mir die richtig erscheint, wer zuerst verantwortlich ist.
Weil auch die von der Schule ja alle beeinflusst sind. Meine Mutter sagt mir auch 'hauptsache du hast ein abi und einigermaßen gute noten, wie die zu stande kamen ist doch egal'. Damit hat sie ja auch vollkommen recht, nur das entscheidet über das Studium (bzw. den NC).
Meine Freunde, die studieren wollten, sind auch alle so verfahren. Weil das in der Schule was bringt.

Schlichtweg weißt du irgendwann, dass verhaltensweisen wie 'melden und als frage formulieren, was der lehrer gerade gesagt hat' einem bei vielen lehrern mindestens eine zwei im mündlichen bringen.
Oder ausschließlich auf geschwindigkeit und schema F lernen, wie man die klausuraufgaben löst, anstatt sich wirklich mit dem Thema zu befassen und schwierigere aufgaben zu lösen.
Oder das Reclamheft mit der Zusammenfassung lesen anstatt das Buch, das man eigentlich lesen sollte.

Diese Verhaltensweisen bringen einen in der schule weiter als ehrliches lernen. Und das färbt auf die Gesellschaft und das Studium ab.


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24.01.2020 um 18:04
Zitat von frivolfrivol schrieb:Findet ihr es besser zu versuchen schwierige Kinder in normalen Klassen zu integrieren? Oder lieber separieren in Sonderschulen?
Meiner Meinung nach sollte es keine Klassen in dem Sinne geben.

Man muss alle kinder zusammenstecken, inklusive der körperbehinderten und verhaltensauffälligen, denen aber natürlich spezielle kurse bzw. räume geben, um mit ihren problemen fertig zu werden.

Ich bin jederzeit für elitenförderung, aber nicht für elitenabgrenzung. Jemand der extrem gut in mathe ist und das auch schon als jugendlicher lernen will, dem solltem an bis hin zu uni mathe alles ermöglichen mit top betreuung. Aber der sollte trotzdem mit den anderen kindern, auch denen, die aus schlechtem hause kommen und akademisch nix drauf haben, umgehen müssen.


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24.01.2020 um 18:08
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Man muss alle kinder zusammenstecken, inklusive der körperbehinderten und verhaltensauffälligen
Das ist aber schlecht für die normalen Kinder, wenn sie von den Psychos terrorisiert werden.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Die Erziehung und damit auch geistige Entwicklung muss mehr in den Fokus der Schule gerückt werden, weil immer mehr Kinder Verhaltensauffälligkeiten aufweisen.
Gibt es da eine Statistik? Ist es nicht eher so das heutzutage vielfältige Verhaltensauffälligkeiten mehr erfasst werden und man Lösungen sucht, wo es damals einfach Schläge gab?
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wie kannst du das denn behaupten, wenn auch die gut erzogenen Gymnasiasten später im Studium schlecht vorbereitet sind?
Es liegt nicht an der Erziehung, sondern weil heute 50% der Jugend studiert, sind da etliche dabei die ihre Schwierigkeiten mit dem Studiumsmodus haben. Das ist unvermeidlich.


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25.01.2020 um 20:03
Zitat von frivolfrivol schrieb:Das ist aber schlecht für die normalen Kinder, wenn sie von den Psychos terrorisiert werden.
Ja, wenn.
Aber merkst du nicht deine implizite annahme? Es gibt psychokinder, die man lieber weghalten sollte von der normalen bevölkerung.
Das ist aber doch kein zustand, den wir hinnehmen können. Vorallem nicht, weil wir immer mehr verhaltensauffällige kinder haben.

Wir müssen alle kinder gemeinsam integrieren.
Zitat von frivolfrivol schrieb:Gibt es da eine Statistik? Ist es nicht eher so das heutzutage vielfältige Verhaltensauffälligkeiten mehr erfasst werden und man Lösungen sucht, wo es damals einfach Schläge gab?
https://www.focus.de/familie/schule/immer-mehr-verhaltensauffaellige-kinder-viele-eltern-sind-heillos-ueberfordert_id_8920193.html

Wenn du Kinder verprügelst werden sie übrigens nicht weniger Verhaltensauffällig.
Zitat von frivolfrivol schrieb:Es liegt nicht an der Erziehung, sondern weil heute 50% der Jugend studiert, sind da etliche dabei die ihre Schwierigkeiten mit dem Studiumsmodus haben. Das ist unvermeidlich.
Das ist nicht unvermeidlich. Das ist ein Problem, das auch die guten studenten häufig betrifft. ALLE sind schlecht vorbereitet durch die Schule auf das studium. Auch die, die grundsätzlich etwas leisten können.
Dass Leute probleme mit dem 'studiumsmodus' haben liegt daran, weil der Schulmodus sie auf etwas ganz anderes vorbereitet.


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25.01.2020 um 20:50
Also ich musste im Studium genauso weitermachen wie in der Schule. Dem Vortänzer zuhören, dann Hausaufgaben machen und für die Prüfung das lernen, was meistens drankommt.

Was wäre denn in einer besseren Schule anders gelaufen für mich?
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Es gibt psychokinder, die man lieber weghalten sollte von der normalen bevölkerung.
Das ist aber doch kein zustand, den wir hinnehmen können. Vorallem nicht, weil wir immer mehr verhaltensauffällige kinder haben. Wir müssen alle kinder gemeinsam integrieren.
Wie willst du das denn verbessern? Gemeinsam integrieren ist wie gesagt schlecht für die normalen Kinder.


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25.01.2020 um 20:59
Zitat von frivolfrivol schrieb:Also ich musste im Studium genauso weitermachen wie in der Schule. Dem Vortänzer zuhören, dann Hausaufgaben machen und für die Prüfung das lernen, was meistens drankommt.

Was wäre denn in einer besseren Schule anders gelaufen für mich?
Erstmal muss man abgrenzen: Zeiten ändern sich. Ein konzept, was mal funktioniert hat, muss nicht für immer funktionieren.
Die Kinder sind heute andere als damals und die welt ist auch eine andere.

Das Vortänzer ding klappt, wenn alles, was man tun muss, nachtanzen ist.

Wir haben aber zwei probleme heute: Immer mehr positionen, in denen wir eigentlich Menschen brauchen, die nachdenken können und eigeninitiative haben. Die bekommt man nicht durch vortanzen, darum haben wir Abiturienten, die im Studium Vortanzen erwarten, genau wie in der schule (und das ist schlecht, denn eigentlich sollten studenten kritisch denken können).

Das zweite problem ist, dass der tanz, den man lernt, oft wenig bis nichts mit der arbeit, die man ergreift, oder der lebenswirklichkeit zu tun hat. Wir verbauen, um in der metapher zu bleiben, leuten ihre zukunft, weil sie nicht tanzen können, obwohl sie das nichtmal können müssen. Oder quälen sie wenigstens mit dingen, die sie im leben nie wieder brauchen (nein auch nicht für sich selbst).


Was sich geändert hat und auch unwiderbringlich so bleiben wird, ist die wissensexplosion. Wo man früher noch von einem 'Grundwissen' sprechen konnte, das man festgelegt hat, ist heute Spezialwissen und das Verstehen von Mustern viel relevanter.

Was ich heute in der Schule oder im Studium lerne ist oft in ein paar Jahren schon nicht mehr wirklich relevant, es ermöglicht mir aber auch nicht, mich weiterzubilden. Im gegenteil, es trainiert mir das selbstständige einarbeiten in wissen ein stück weit ab, weil ich nur nachtanze, mir aber nichts selbst überlege.

WAs wir heute kindern beibringen müssten, ist, wie sie sich jegliches wissen aneignen können, das sie brauchen und ihnen die geisteshaltung mitgeben, das auch motiviert zu tun.

Es nutzt nichts mehr, einem Kind irgendwelche Fakten zu vermitteln, die nichtmal in dem Fachgebiet auch nur ein relevanter teil des grundwissens sind (wegen der wissensexplosion).
Ich muss ihnen beibringen, wie sie sich selbst bei interesse einarbeiten können in jegliches fächer und in jegliche fragen.

Ansonsten bekomme ich leute, die etwas gelernt haben, was keiner braucht und die die geisteshaltung haben, dass sie damit ohne eigeninitiative eigentlich auch gern weitermachen wollen.
Zitat von frivolfrivol schrieb:Wie willst du das denn verbessern? Gemeinsam integrieren ist wie gesagt schlecht für die normalen Kinder.
Wer sagt denn das? Das ist nur dann schlecht, wenn ich nicht damit umgehen kann. Wenn ich dafür sorge, dass verhaltensauffälligkeiten schnell adressiert werden schon in der grundschule, dann wird da niemand terrorisiert.


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25.01.2020 um 21:03
Dein Focus-Artikel sagt ja das den Kindern zu viel Freiheit gegeben wird und sie nur noch das tun wozu sie Lust haben. Und nicht mehr das tun was dran ist, z.B. in der Schule still sitzen und lernen.

Das ist ja bei verhaltensauffälligen Kindern das Problem, das es nicht einfach in der Grundschule erfolgreich addressierbar ist.

Studenten müssen zunächst nicht kritisch sein gegenüber dem Lernstoff. Das ist eher den Doktoren und Professoren vorbehalten, die ja auch neues Wissen schaffen sollen. Aber natürlich kann jeder Student den Stoff hinterfragen und dann tiefergehende Antworten von den Doktoren und Professoren bekommen.


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