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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

1.963 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Schule, Reform, Digitalisierung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

31.01.2019 um 22:45
Ja, dass one size allen fits, das wiederspricht ja auch der individuellen Förderung.
Doch selbst wenn man es so macht wie du, wäre es ja immernoch ein Konzept.
Ich denke auch, es liegt viel Potential darin, Medien mit einfließen zu lassen in die IF.

Und dass das nicht einfach getestet werden kann, weils illegal ist - wenn wir uns immer an die Gesetze halten würden, wären wir noch im 10. Jahrtausend vor Christus stecken geblieben, und Frau Merkel hätte das Recht deine Frau zu entjungfern.

Zugegeben, es gibt Probleme.
Das größte Problem jedoch ist, dass Schritte unternommen werden müssen!
Und was ist schon eine ‚Vergleichbare‘ Schulbildung?
Mach nicht den Fehler zu glauben, dieses Problem sei auf Deutschland beschränkt. Es betrifft die ganze Welt! Und in der, unterscheidet sich die Schulbildung sowieso stark voneinander. Gewissermaßen läuft dieser Test längst, doch in den meißten Ländern hat er lediglich gezeigt, wie unzureichend das getestete Konzept ist.

Alles was ich dazu noch sagen kann ist: stop thinking - just do it.
Muss man sowieso, je früher desto besser.

Weiß auch garnicht warum wir da diskutieren, dachte wir wären einer Meinung. Vielleicht reden wir ja aneinander vorbei.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

31.01.2019 um 23:02
Zitat von abberlineabberline schrieb am 31.07.2018:Das dreigliedrige Schulsystem war klasse, bis die Hauptschule abgewertet und dieser ganze Gleichmachermurks kam. Inzwischen geht die Hälfte der Kinder aufs Gymnasium, aber die sind ja nicht alle besser als früher, als 20% der Kinder aufs Gymnasium gingen. Nur dürften die anderen Schulen nicht abgewertet werden.
Am Ende hat man dann die 10-15% die auf der Hauptschule (inzwischen die tolle Mittelschule) landen und quasi den ''Bodensatz'' bilden.
Ich war selber auf der Hauptschule, also ich meine das sicher nicht abwerteten. Dazu trägt noch bei das immer mehr Gymnasiasten eine Ausbildung statt Studium anfangen. Der schlechsteste Gymnasiast wird einem durchschnittlichen Hauptschüler vorgezogen.
Als Hauptschüler hast du eigentlich nur noch die Wahl auf eine weiterführende Schule zu gehen oder du nimmst einen Beruf wie Koch, Bäcker oder Maler wo die nicht so wählerisch sind.

Zudem hast du das Gefälle zwischen den Ländern was die Schwierigkeit der Abschlüsse angeht. Auf dem Papier sind sie gleich Wert aber der Weg dahin ist unterschiedlich schwer.
Zitat von abberlineabberline schrieb am 31.07.2018:Wir müssten vielmehr wieder mehr zum alten System zurück. Angefangen beim Abschaffen des Bachelor/Master Unsinns, der zwar Fachidioten fördert, aber das selbständige Arbeiten wie vorher, eher torpediert.
Da kann ich nur zustimmen. Der Hauptschüler mit einer Lehre konnte auch vor 30 Jahren über den zweiten Bildungsweg den Weg zur FH oder Universität gehen. War damals auch selektiver.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

01.02.2019 um 20:01
Zitat von DerChefDerChef schrieb:Alles was ich dazu noch sagen kann ist: stop thinking - just do it.
Muss man sowieso, je früher desto besser.
Das ist glaube ich ne schlechte Idee. Das hat uns zum Teil in die jetzige lage gebracht. Da probiert man alternative new age methoden aus in einem system, was dafür gar nicht vorgesehen ist.

Man kann in keinem auf Frontalunterricht und Disziplin ausgelegten System ein bisschen Gruppenarbeit reinmischen und dann glauben, dass das großartig anders funktionieren wird.

Da wird man lange nachdenken müssen, bevor man wirklich vernünftige Reformen machen kann. Ein wichtiger und richter schritt finde ich sind ganztagsschulen. Da muss dann aber möglichst viel hochqualitatives angebot rein (außerhalb des akademischen) an AGs und anderweitigen Möglichkeiten. Und das will dann auch bezahlt werden.
Zitat von the-truththe-truth schrieb:Am Ende hat man dann die 10-15% die auf der Hauptschule (inzwischen die tolle Mittelschule) landen und quasi den ''Bodensatz'' bilden.
Ich war selber auf der Hauptschule, also ich meine das sicher nicht abwerteten. Dazu trägt noch bei das immer mehr Gymnasiasten eine Ausbildung statt Studium anfangen. Der schlechsteste Gymnasiast wird einem durchschnittlichen Hauptschüler vorgezogen.
Als Hauptschüler hast du eigentlich nur noch die Wahl auf eine weiterführende Schule zu gehen oder du nimmst einen Beruf wie Koch, Bäcker oder Maler wo die nicht so wählerisch sind.

Zudem hast du das Gefälle zwischen den Ländern was die Schwierigkeit der Abschlüsse angeht. Auf dem Papier sind sie gleich Wert aber der Weg dahin ist unterschiedlich schwer.
Auch das ist sicherlich ein Problem. Inkusion funktioniert (so) nicht, aber die Trennung funktioniert auch nicht gut.
Entweder ich fördere mir Eliten ran und lass die anderen in Callcentern versauern, oder ich mach Inklusion und fördere alle gleich schlecht.
Da muss man auch vernünftige LÖsungenf inden.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

02.02.2019 um 05:07
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Da wird man lange nachdenken müssen, bevor man wirklich vernünftige Reformen machen kann
Just do it - start thinking, then stop thinking - and just do it ;)


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02.02.2019 um 16:56
Zitat von DerChefDerChef schrieb:Just do it - start thinking, then stop thinking - and just do it
Tu ich ja, nur sind Probleme so groß und komplex wie dieses eben nicht alleine bewältigbar, sondern nur gemeinsam.
Ich engagiere mich ja politisch und versuche das auszubauen, aber ein 'just do it' approach funktioniert nicht bei problemen wie diesen.


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Dobri ehemaliges Mitglied

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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

02.02.2019 um 17:11
Inklusion ist doch eine tolle Sache: Setze vier "geistig Behinderte" in eine Hauptschulklasse (20 verschiedene Nationalitäten, darunter drei Schüler, die noch gar kein Deutsch können und drei Schüler mit Aggressionspotential). Zusätzliche Betreuung, die versprochen wird, nämlich Assistenten und Heilpädagogen? Fehlanzeige! Die sind nämlich krank (Burn-out). Das ist heutzutage mein Lehreralltag. Aber das interessiert ja keinen. Denn alle Schüler sind gleich :)


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03.02.2019 um 03:33
@Dobri

Ich glaube ein großes Problem ist die Unehrlichkeit.
Man wiegelt Probleme ab, indem man einfach über was anderes redet.

Wenn man sagt, dass in Gymnasien allerlei unsinn gelehrt wird den kein Mensch braucht aber Leute die von da abgehen nichtmal richtig schreiben können, dann bekommt man zu hören, dass es doch total wichtig ist, dass kinder ganz viele verschiedene sachen mal sehen damit sie später auswählen können und doch auch gedichte analysieren so wichtig ist.
Dass die Kinder auch Gedichte nicht richtig analysieren können sondern lediglich die form lernen, wie der lehrer will, dass man sich etwas über Gedichte aus den Fingern sagt (oder irgendwas anderes), das interessiert keinen.

Wenn ich sage, dass das Mathe Niveau lächerlich geworden ist, wird mir gesagt, dass das doch ganz super ist, dass man heute 'skills' mit in die bewertung einbezieht (also z.B. dinge wie gutes schätzen).
Dass wir heute auf Gymnasien und Gesamtschulen Zehntklässler haben, die das kleine einmal eins nicht beherrschen und beim allerbesten willen nicht wissen, was dieses x nun sein soll, interessiert keinen. Auch nicht, dass die bei den heutigen Anforderungen durchaus 3 im Unterricht stehen können.

Genauso erzählen dir Leute irgendwelche ideologischen Phantastereien wenn du ein reales Problem ansprichst bei der Inklusion. Weil sie sich dem realen Problem nciht stellen wollen und denken, dass es reicht, zu sagen, dass wir die Realität nicht hinnehmen dürfen.


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30.04.2019 um 01:59
HIer erklärt man mich noch für verrückt, in Finnland macht man schon Teile dessen, was ich hier auch vorschlage:

https://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/finnland-schulfaecher-sollen-abgeschafft-werden-a-1121123.html#ref=rss


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01.05.2019 um 00:40
Ich hege durchaus Sympathien für die Reformierung des Schulsystems. Wenn ich rekapituliere, was ich damals in der Schule gelernt habe, was mir von damals heute noch in Erinnerung geblieben ist, was mich davon im ersten Studium unterstützt hat und heute bei der Arbeit unterstützt und wie mich das vermittelte Wissen insgesamt durch das Leben geführt hat, dann fällt die Bilanz eher nüchtern aus. Dass ein bestimmtes Basiswissen gelehrt werden muss, ist unstrittig. In höheren Semestern benötigt es aber viel mehr ein auf mich abgestimmtes Konzept ohne Pflichtfächer und starre Bewertungssysteme. Am Ende der Schulzeit sollte ein Absolvent als ein in den Grundfesten unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung gebildeter und selbst denkender, in den wesentlichen Fächern kompetenter und in seinen Stärken geförderter Mensch entlassen werden, sodass er sogleich auf eine spätere, wie auch immer geartete (Erwerbs)Tätigkeit vorbereitet ist und/oder die Fähigkeiten erworben hat, an Hochschulen etc. zu studieren.

Das derzeitige System weist in allen o.g. Punkten tendenziell Mängel auf (inkl. der Hochschulen, Stichwort: Verschulung). Zu realisieren sind derartige Veränderungen nur mit einem erhöhten Ressourceneinsatz, der sich langfristig jedoch durch erhöhte Steuereinnahmen etc. amortisieren dürfte. Die individuelle Förderung nach Erlernung des Basiswissens ist im Gegensatz zur klassischen Kaserne vielversprechender im Hinblick auf die sich verändernden Arbeitsmärkte. Aber solange man das klassische System weiterhin zum Topos erklärt, wird sich immer mehr Frust im Bildungssystem anstauen.

Sind nur ein paar Gedanken zum Thema ohne Wahrheitsanspruch.


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01.05.2019 um 00:50
@Aldaris

Ich bestreite, dass dieses Basiswissen wirklich Schulen erfordert in der jetzigen Form.
Ich glaube die Idee, dass Kinder 13 Jahre lang Unterricht haben sollten, ist eine veraltete Idee.
Die sollen eventuell Zwangsunterricht haben um bestimmte Sachen zu lernen, die man am besten in jungen Jahren lernt (Englisch, Zählen und Grundrechnen und Lesen und Schreiben), aber ab dann sehe ich keinen Sinn mehr darin.

Wo ich dir zustimme ist die Idee, dass Jugendliche dahingehend erzogen werden sollten, dass sie selbst denkende und selbstbewusste Menschen sein sollen, die in der Lage sind, in unserer Gesellschaft ihren Platz zu finden. Das sollte unsere Priorität sein und alles andere sollte sich daran orientieren, was man denn wirklich am besten haben sollte, um in der heutigen Gesellschaft gut klarzukommen.
Ich halte 90% des Schulunterrichtes für dieses Ziel für nutzlos (und das ist keine Übertreibung).

Das schlimmste versagen der Schule liegt darin, dass Kinder heute nach dem Ende der Schulzeit definitiv nicht wissen wer sie sind und auch nicht zwangsläufig Sozialverhalten verinnerlicht haben. Die fangen an, irgendwas zu studieren oder irgendeine ausbildung zu machen, die sie genausogut machen könnten wenn sie nach Klasse 7 einfach 5 Jahre lang auf einem Bauernhof gearbeitet hätten (eventuell wären sie dann sogar besser). Und das Problem setzt sich, wie du sagst, auf den Unis ja fort. Die jungen Leute sind so sehr an die Schule gewöhnt, dass sie Tutorien, feste Stundenpläne und Hilfestellungen von Seiten der Uni mittlerweile einfordern.
Das kann nicht Sinn der Sache sein.

Ich denke, ein Mensch, der grundsätzlich einen strebsamen und selbstbewussten Charakter in seiner Jugend bilden konnte und grundsätzliche techniken wie die oben genannten (und recherche und sozialverhalten und sowas) beherrscht, der kann relativ schnell sich für jedes Studium und jede Ausbildung bereit machen, wenn man ihm die entsprechenden Kurse anbietet.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

01.05.2019 um 01:05
@shionoro

Ich hätte den Begriff von Basiswissen definieren sollen: Ich meine damit das wirklich grundlegendste Wissen, also sowas wie Lesen und Schreiben, die Basics in Mathematik aber auch Grundkenntnisse in Recht, Politik, Wirtschaft , Erdkunde, Biologie usw. und meines Erachtens auch sowas wie der Umgang mit staatlichen Bescheiden, Steuererklärungen, Wahlen, Hauswirtschaft, Mietverträgen, usw., also Dingen, die alltägliche Relevanz haben. Das sollte meiner Meinung nach in jedem Fall allgemeiner und auch verpflichtender Bildungsanspruch sein.


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01.05.2019 um 09:50
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das schlimmste versagen der Schule liegt darin, dass Kinder heute nach dem Ende der Schulzeit definitiv nicht wissen wer sie sind und auch nicht zwangsläufig Sozialverhalten verinnerlicht haben.
Heute?
Das war früher anders?

Das wage ich zu bezweifeln, aber vielleicht hast du ja einen Beleg für deine Behauptung?


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01.05.2019 um 15:23
@Groucho

Ja, das war früher anders.
Früher hat man weder dieses gap year ding gebraucht, noch hat man x Studiengänge abgebrochen um dann am Ende doch nicht zu arbeiten (die Zahl der Studienabbrecher steigt immer weiter an).
Gab auch damals sicherlich Minderheiten, die sowas gemacht haben, aber grundsätzlich hat man relativ schnell irgendeinen Job gemacht den man dann auch häufig sein Leben lang ausgeführt hat, ohne groß darüber nachzudenken, ob man es nicht zu mehr hätte bringen können, ja, müssen.
Das ist heute anders, weil wir ganz andere Rahmenbedingungen haben.

Wir haben damals auch weder Sozialarbeiter noch Psychologen an Schulen gebraucht und hatten weniger Lehrer mit Burnout.
Und das, obwohl (je nachdem welchen Zeitpunkt man nimmt) viele Lehrer Quereinsteiger ohne größere Kompetenz waren und man zum Teil Kinder sogar heftig verprügelt hat in der Schule. Obwohl man diese Kinder so schlecht und inkompetent behandelt hat, sind daraus keine größeren gesellschaftlichen Umwälzungen entstanden (post WW2 spreche ich jetzt) und die haben einfach ihre Arbeit gemacht.
Das liegt daran, weil man solche Kinder gar nicht umständlich Sozialkompetenz vermitteln musste: Die hatte man einfach, weil man am Leben teilnahm und gemacht hat, was von einem erwartet wurde. Und das sage ich jetzt wertneutral, nicht als gut oder schlecht.
Das hat sich aber heute alles geändert.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

01.05.2019 um 15:35
Die Schulen haben den wesentlichen Zweck die Leute auf ihren Platz in der Gesellschaft als Lohnsklaven vorzubereiten und sie in diesem Zuge auch so zu indoktrinieren, dass sie möglichst wenig in Frage stellen.

Das funktioniert soweit auch ganz gut, wenn ich mich hier und andernorts so umsehe. Was ohne eine fundierte Schulbildung alles schief gehen kann, können wir ja leider auch an immer mehr Stellen im Land beobachten.

Was die angeschlossene Hochschulausbildung, die inzwischen fast jedem offensteht, der einigermaßen lesen und schreiben, betrifft, so hat diese auch die Funktion, dass sie junge Männer dann, wenn sie am anfälligsten dafür sind, davon abhält aufrührerisch tätig zu werden. Sie vertun ihre besten Jahre an der Hochschule und die meisten fangen dann irgendwann desillusioniert irgendeine Bürotätigkeit an, die im Grunde auch nicht mehr Fähigkeiten erfordert als einigermaßen lesen und schreiben zu können...


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01.05.2019 um 16:05
@gentulio

Was wäre denn dein Vorschlag, ums ich aus dem Lohnsklaventum zu erheben?


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

01.05.2019 um 16:19
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ja, das war früher anders.
Schauen wir uns das doch mal genauer an.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Früher hat man weder dieses gap year ding gebraucht,
Früher mussten die Jungs zum Bund (oder Zivildienst) und die Mädchen haben auf ihre Hochzeit gewartet.
Zitat von shionoroshionoro schrieb: (die Zahl der Studienabbrecher steigt immer weiter an).
Die Zahl der Abiturienten auch.
Hast du Zahlen, die Belegen, dass die eine Quote höher ist als die andere oder fühlst du nur, dass du recht hast?
Zitat von shionoroshionoro schrieb:[...]
Gab auch damals sicherlich Minderheiten, die sowas gemacht haben, aber grundsätzlich hat man relativ schnell irgendeinen Job gemacht den man dann auch häufig sein Leben lang ausgeführt hat, ohne groß darüber nachzudenken, ob man es nicht zu mehr hätte bringen können, ja, müssen.
Und das war gut weil?
Und vor allem: Für wen war das gut?
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wir haben damals auch weder Sozialarbeiter noch Psychologen an Schulen gebraucht und hatten weniger Lehrer mit Burnout.
Kann es sein, dass die Schülerzahlen geringer waren?
Hast du Zahlen zu den Lehrerburnoutst damals und heute, oder glaubst du das nur?
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Und das, obwohl (je nachdem welchen Zeitpunkt man nimmt) viele Lehrer Quereinsteiger ohne größere Kompetenz waren und man zum Teil Kinder sogar heftig verprügelt hat in der Schule. Obwohl man diese Kinder so schlecht und inkompetent behandelt hat, sind daraus keine größeren gesellschaftlichen Umwälzungen entstanden (post WW2 spreche ich jetzt) und die haben einfach ihre Arbeit gemacht.
Also wenn du Schule in den 50/60er Jahren mit Schule der 70/80er Jahre in einen Topf wirfst, dann stimmt mit deiner Argumentation ganz gewaltig etwas nicht.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das liegt daran, weil man solche Kinder gar nicht umständlich Sozialkompetenz vermitteln musste:
Ich frage mich die ganze Zeit, von welcher Sozialkompetenz du redest?
Früher wurden Schüler genau so gemobbt, wie heute, nur hieß es damals (zu dem Gemobbten Kind): "Stell dich nicht so an" und als solches wurde das Thema gar nicht an die große Glocke gehängt.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Die hatte man einfach, weil man am Leben teilnahm und gemacht hat, was von einem erwartet wurde. Und das sage ich jetzt wertneutral, nicht als gut oder schlecht.
Das hat sich aber heute alles geändert.
So eine Aussage kann man im Rahmen dieser Diskussion gar nicht wertneutral machen, da es doch u.a. genau um sowas geht, dachte ich.
Dass in den 70er eine ganz andere Beschäftigungslage war als heute, ziehst du nicht in deine Bewertung mit ein?
Dass man Sozialkompetenz im Elternhaus lernt und nicht in der Schule, wusstest du nicht?
Ich weiß nicht, wie es heute aussieht, aber als ich in den 90ern auf Lehramt studiert habe (bin dann aber doch kein Lehrer geworden), stand im Niedersächsischen Schulgesetz, dass die Schule einen Bildungsauftrag hat, aber keinen Erziehungsauftrag.

Hast du denn nun belastbare Zahlen für deine Behauptungen oder bleibt es bei diesem "früher war alles besser"?


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

01.05.2019 um 16:28
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Früher mussten die Jungs zum Bund (oder Zivildienst) und die Mädchen haben auf ihre Hochzeit gewartet.
Mussten die Jungs auch noch bis vcor kurzem, aber schon da konnte man sehen, dass immer weniger Leute wussten, was sie eigentlich machen sollen. G7 hat das sicherlich verschlimmert, aber nicht verursacht.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Die Zahl der Abiturienten auch.
Hast du Zahlen, die Belegen, dass die eine Quote höher ist als die andere oder fühlst du nur, dass du recht hast?
Kann ich raussuchen, aber auf dem Level will ich eigentlich nicht diskutieren. Hab auf diese Forenstreitereien keinen Bock und du würdest es ja doch nicht gelten lassen, wenn ich es dir raussuche.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Und das war gut weil?
Und vor allem: Für wen war das gut?
Was macht dich glauben, dass ich das gut fand? Ich sag, dass das so war und dass es heute anders ist und wir damit umgehen müssen.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Kann es sein, dass die Schülerzahlen geringer waren?
Hast du Zahlen zu den Lehrerburnoutst damals und heute, oder glaubst du das nur?
Natürlich habe ich die, aber selbes Prinzip wie oben.Und komm, Schülerzahlen geringer? Ich wüsste nicht, dass Sozialarbeiter besonders da gebraucht werden, wo viele Schüler sind und anderswo nicht.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Also wenn du Schule in den 50/60er Jahren mit Schule der 70/80er Jahre in einen Topf wirfst, dann stimmt mit deiner Argumentation ganz gewaltig etwas nicht.
Warum? Das Prinzip ist dasselbe. Homogene Gruppen die auf relativ gut überschaubare Herausforderungen vorbereitet werden sollten mit relativ ersichtlichen Lebenswegen. War in der 70ern so, war auch in den 60ern so. Ist heute aber nicht so. Das ist vom Schulunterricht unabhängig gewesen, egal, wie der nun ausgestaltet war.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Ich frage mich die ganze Zeit, von welcher Sozialkompetenz du redest?
Früher wurden Schüler genau so gemobbt, wie heute, nur hieß es damals (zu dem Gemobbten Kind): "Stell dich nicht so an" und als solches wurde das Thema gar nicht an die große Glocke gehängt.
Also behauptest du, dass Schulen noch nie Sozialkompetenz vermittelt haben. Dann gibst du mir ja recht und siehst es noch extremer. Dann lass uns den Mist doch endlich abschaffen.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:So eine Aussage kann man im Rahmen dieser Diskussion gar nicht wertneutral machen, da es doch u.a. genau um sowas geht, dachte ich.
Dass in den 70er eine ganz andere Beschäftigungslage war als heute, ziehst du nicht in deine Bewertung mit ein?
Dass man Sozialkompetenz im Elternhaus lernt und nicht in der Schule, wusstest du nicht?
Ich weiß nicht, wie es heute aussieht, aber als ich in den 90ern auf Lehramt studiert habe (bin dann aber doch kein Lehrer geworden), stand im Niedersächsischen Schulgesetz, dass die Schule einen Bildungsauftrag hat, aber keinen Erziehungsauftrag.

Hast du denn nun belastbare Zahlen für deine Behauptungen oder bleibt es bei diesem "früher war alles besser"?
Wie kommst du denn immer auf 'früher war alles besser'?
Es muss nicht in jeder Diskussion linke beißreflexe und scheuklappen geben, ich glaub du hast nicht so recht verstanden, worauf ich hinaus will.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

01.05.2019 um 16:45
Zitat von shionoroshionoro schrieb:ich glaub du hast nicht so recht verstanden, worauf ich hinaus will.
Wenn "früher nicht alles besser war" dann scheint mir dein Beitrag ein wenig sinnlos und ich habe keine Ahnung, was du eigentlich willst.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Also behauptest du, dass Schulen noch nie Sozialkompetenz vermittelt haben. Dann gibst du mir ja recht und siehst es noch extremer. Dann lass uns den Mist doch endlich abschaffen.
Ich verstehe die Schlussfolgerung nicht: Schulen sollen keine Sozialkompetenz vermitteln (natürlich geschieht das ein wenig nebenbei früher wie heute), es ist nciht ihre Aufgabe, weder damals noch heute, also lass sie uns abschaffen.

Das ist ungefähr so, als sagtest du: Beim Metzger gibt es keine Zeitungen, lasst uns die Metzger abschaffen.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das ist vom Schulunterricht unabhängig gewesen, egal, wie der nun ausgestaltet war.
Und heute ist es plötzlich vom Schulunterricht abhängig?
Wie das?
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Kann ich raussuchen, aber auf dem Level will ich eigentlich nicht diskutieren. Hab auf diese Forenstreitereien keinen Bock und du würdest es ja doch nicht gelten lassen, wenn ich es dir raussuche.
Okey, du willst keine Zahlen raussuchen.
Dann sage ich einfach, du hast Unrecht.
Ich suche dazu allerdings auch keine Zahlen raus.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:ich glaub du hast nicht so recht verstanden, worauf ich hinaus will.
Um nochmal hierauf zurück zu kommen: Irgendwas mit Sozialkompetenz und Studienabbrechern?

Aber inwiefern da die Schule verantwortlich ist, konntest du (wenigstens mir) nicht plausibel dar legen.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

01.05.2019 um 17:01
@Groucho

Das hab ich mir schon gedacht, dass du dann den Beitrag nicht verstehst , wenn du sowas schreibst.

Es geht nicht daurm, ob es besser oder schlechter war, es geht darum, dass es anders war.
Schulen sollen Schüler auf ihr späteres Leben vorbereiten.
Das haben sie damals einigermaßen hinbekommen im dreigliedrigen Schulsystem, auf Hilfsarbeiten, Ausbildung und Studium vorzubereiten.

Da es homogene Gruppen mit überschaubaren Zukunftsperspektiven gab, hat das funktioniert
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Und heute ist es plötzlich vom Schulunterricht abhängig?
Wie das?
NEIN! eben NICHT! Es ist ein Problem, was von der ausgestaltung des Schulunterrichtes unabhängig ist. Damals hat es geklappt, weil das System schule an sich damals noch einigermaßen sinnvoll war. Das ist es heute nicht mehr, ganz egal, wie man es ausgestaltet.

Wir haben heute Kinder, für die weder Eltern noch lehrer wissen, wie sich selbst in den paar Jahren, die sie auf der Schule sind die Verhältnisse ändern werden.
Ihnen irgendwelches Spezialwissen vermitteln zu wollen, egal welches das sein mag, macht überhaupt keinen Sinn. Die können sich das heute, bei Relevanz, selbst holen mit relativ wenig Aufwand.
Dahingegen haben sie erhebliche Schwächen bei Sachen, die früher selbstverständlich waren und die zu allgemeiner Lebenstüchtigkeit dazugehören würden. Ich kenne genügend Leute die als hochgebildet gelten können (die also einen Studienabschluss haben), denen einfachste Sachen wie Aktenkram, Telefonate führen, die Wohnung halbwegs sauber halten oder mit Stress umgehen sehr schwer fallen. Die bereits durch leichte Probleme große soziale Ängste bekommen. Und damit will ich nicht darauf hinaus, dass die Jugendlichen heute ganz böse und schlimm sind. Sondern, dass Anforderungen an sie gestellt werden, die die Generationen davor so nicht kennen und auf die sie sie nicht vorbereitet haben.

https://www.welt.de/debatte/kommentare/article129580927/Jugendliche-haben-einen-Alltag-wie-frueher-Manager.html

Und die Schule kann sie auch gar nicht darauf vorbereiten, dazu ist dieses System gar nicht ausgelegt.
Was Kinder und Jugendliche heutzutage eher brauchen, ist Hilfe dabei, ihren Charakter zu bilden und sie auf sehr allgemeine Situation vorzubereiten (z.B., wie man mit erheblichen Stresssituationen umgehen kann). Dabei hilft ihnen eine Textanalyse nicht.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

01.05.2019 um 17:11
Zitat von shionoroshionoro schrieb:NEIN! eben NICHT! Es ist ein Problem, was von der ausgestaltung des Schulunterrichtes unabhängig ist. Damals hat es geklappt, weil das System schule an sich damals noch einigermaßen sinnvoll war. Das ist es heute nicht mehr, ganz egal, wie man es ausgestaltet.
Das ergibt leider keinen Sinn.
Entweder es ist unabhängig von der Schule, dann brauchst du es in diesem Thread nicht zu thematisieren.

Wenn du dann wieder sagst, "Damals hat es geklappt, weil das System schule an sich damals noch einigermaßen sinnvoll war. " konterkarierst du deine vorherige Aussage.

Sag mir Bescheid, wenn du dich in der Sache entschieden hast.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Und die Schule kann sie auch gar nicht darauf vorbereiten, dazu ist dieses System gar nicht ausgelegt.
Was hat das dann mit diesem Thread zu tun?
Zitat von shionoroshionoro schrieb:. Ich kenne genügend Leute die als hochgebildet gelten können (die also einen Studienabschluss haben), denen einfachste Sachen wie Aktenkram, Telefonate führen, die Wohnung halbwegs sauber halten oder mit Stress umgehen sehr schwer fallen. Die bereits durch leichte Probleme große soziale Ängste bekommen. Und damit will ich nicht darauf hinaus, dass die Jugendlichen heute ganz böse und schlimm sind. Sondern, dass Anforderungen an sie gestellt werden, die die Generationen davor so nicht kennen und auf die sie sie nicht vorbereitet haben.
Und hat das alles auch nur entfernt etwas mit Schule zu tun (wenn ja, was?)?

Wenn nicht, was hat es dann in diesem Thread zu suchen.


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