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Bezahlbarer Wohnraum

2.634 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Haus, Wohnung, Stadt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Bezahlbarer Wohnraum

01.01.2025 um 10:39
Zitat von locutuslocutus schrieb:Dir ist schon klar, das Reparaturkosten wie z.b eine defekte Gastherme oder Heizung nicht unlagefähig sind auf den Mieter ja? Wir reden auch hier von keiner Wartung
Zitat von CachalotCachalot schrieb:Doch. Das zahlst du als Mieter ebenfalls. Die Dinge werden über Pauschalen in die Miete mit eingepreist. Du zahlst sie monatlich in kleinen Beträgen an den Vermieter. Das entspricht den Rücklagen die Eigentümer ebenfalls jeden Monat bilden sollten
Zitat von locutuslocutus schrieb:NEIN!!! Reparaturen wie beispielsweise an einer Gastherme sind keine umlagefähigen Kosten. Sie zählen zu den Instandhaltungskosten und müssen vom Vermieter getragen werden
ja, das ist richtig.
Aber ich denke mal was Cachalot meinte ist Folgendes:

Der Vermieter lässt natürlich Reparaturen nicht den Mieter separat bezahlen - weil er dies nicht darf.
Aber die Kaltmiete wird von vornherein so hoch kalkuliert, dass der Vermieter - über die Jahre wo man Miete zahlt - von diesem (quasi Gewinn) dann die Raparaturen bezahlen kann.

Wenn Mieter oder Gebäude kaum Reparaturen brauchen, hat der Vermieter Glück und kann diesen "Gewinn" (also das was er für die Reparaturen in die Miete eingepreist hatte) behalten.
Hat er viele Reparaturen, dann hat er halt Pech und muss aus eigener Tasche noch etwas dazu geben.

Denke zumindest dass meine Erklärung hinkommt, @Cachalot?


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01.01.2025 um 10:46
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Bei Eurer Diskussion ist mir ein Punkt aufgefallen: wenn man nur Eigentümer ist, braucht man mit niemanden diskutieren wer was zu zahlen hat, steht auf der Rechnung! In diesem Sinne!
Zitat von locutuslocutus schrieb:Das ist korrekt @Cachalot geht aber immer von aus, das in diesen Beispiel an einer Person vermietet wird wieso auch immer.
Ich vergleiche Mieter mit Eigentümer. Daher immer Beide in der Betrachtung.
Zitat von locutuslocutus schrieb:NEIN!!! Reparaturen wie beispielsweise an einer Gastherme sind keine umlagefähigen Kosten. Sie zählen zu den Instandhaltungskosten und müssen vom Vermieter getragen werden.
Als Rechnungsbetrag geht das natürlich nicht an den Mieter.
Was glaubst du wie ein Vermieter kalkuliert?
Der rechnet natürlich auch seine Rücklagen, die er eben für deine erwähnte Gastherme mal haben wird um. Das gleiche hast du zum Beispiel in einem Mehrfamilienhaus mit mehreren Eigentümern. Da wird kalkuliert mit was man im Laufe der Jahre rechnen muss. Z.B. neue Heizung in 20 Jahren. Dazwischen Wartung und kleinere Reparaturen. Das wird umgelegt auf Monate. Und das wird in die Miete mit einkalkuliert. Natürlich nicht so benannt. Ist aber ein Teil der Kalkulierten Miete.


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01.01.2025 um 10:48
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Denke zumindest dass meine Erklärung hinkommt, @Cachalot?
Passt. Genau so meinte ich das


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01.01.2025 um 10:51
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Aber die Kaltmiete wird von vornherein so hoch kalkuliert, dass der Vermieter - über die Jahre wo man Miete zahlt - von diesem (quasi Gewinn) dann die Raparaturen bezahlen kann.
Und hier kommen die Kommunisten im Spiel und beschliessen einfach eine Mietpreisbremse (von wegen man kann kalkulieren), Akt I. Im Akt II heulen sie dass niemand mehr baut und dadurch der Wohnraum knapp wird. Akt III: Enteignungen und Zwangsvermietungen.
Und wer diesen linken Scam glaubt, wiederholt mantramäßig irgendwas von Gier und Spekulation.


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01.01.2025 um 10:59
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:In 20 Jahren wird sich ein Teil des Problems durch das Wegsterben der Baby-Boomer aber gelöst haben.
Das hängt davon ab, was die nächsten 20 Jahre politisch passiert. Sofern es auch die nächsten zwei Jahrzehnte bei sehr wenig Neubau und sehr viel Zuwanderung bleibt, wird man vom Ableben der Bsbyboomer nicht viel spüren, zumindest nicht in den begehrten Regionen. Der Markt saugt die paar mehr verfügbaren Objekte auf wie der Staubsauger die Kekskrümel.

Der Schlüssel zu mehr bezahlbarem Wohnraum liegt im Umland der Metropolen. Auf dem platten Land gibt es die nötigen Grundstücke, aber es ist oft untersagt, in die Höhe zu bauen, weil das Ortsbild dadurch beeinträchtigt würde. Die Position wird man aufgeben müssen. Heutzutage kann man auch sehr ästhetische Hochhäuser mit 16 Stockwerken architektonisch umsetzen. Zusätzlich braucht es mehr seniorengerechten Neubau, für den Ältere bereit sind, ihr Einfamilienhaus freizumachen.


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01.01.2025 um 12:58
Zitat von ReinekeReineke schrieb:Der Schlüssel zu mehr bezahlbarem Wohnraum liegt im Umland der Metropolen. Auf dem platten Land gibt es die nötigen Grundstücke, aber es ist oft untersagt, in die Höhe zu bauen, weil das Ortsbild dadurch beeinträchtigt würde. Die Position wird man aufgeben müssen.
Das wäre ein Problem, aber eine weiteres und deutlich schwierigeres ist die Verkehrsanbindung. Wenn die Leute ins Umfeld einer Metropole ziehen, weil sie in eben dieser Metropole arbeiten müssen/sollen, braucht man auch die entsprechenden Verkehrseinrichtungen. Ob das nun der öffentliche Nahverkehr ist oder das Auto, beides muss irgendwie ermöglicht und finanziert werden.

Daher wäre es (zumindest in dem Maße wie es möglich ist) sinnvoll, städtische Grundstücke möglichst vorrangig für Wohnraum und das möglichst effektiv auszunutzen. Und nicht z. B. auf einem ehemaligen Industriegelände irgendeinen "Business-Park" hochzuziehen, der dann wiederum nur dazu führt, dass anderswo in der Stadt Büroraum leer steht der dann aber nicht in Wohnraum umgewandelt werden kann....


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02.01.2025 um 04:44
@Reineke
Du verkennst hier etwas. Es ist auf dem platten Land im Regelfall schlicht unnötig, in die Höhe zu bauen, da genügend Grund und Boden vorhanden ist und auch verkauft wird.
Der Punkt ist eher derjenige, dass eben kaum Menschen auf Dörfern leben wollen.


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02.01.2025 um 08:39
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Der Punkt ist eher derjenige, dass eben kaum Menschen auf Dörfern leben wollen.
Moin. Das stimmt jetzt so aber nicht unbedingt:
Mit 34 Prozent gab der größte Anteil der Befragten an, am liebsten in einem Dorf wohnen zu wollen. Den ländlichen Raum oder eine Kleinstadt bevorzugten 27 Prozent und fast genauso viele Befragte - 26 Prozent - wollten gerne am Stadtrand leben. Die wenigsten der Befragten zog in die Stadt.
Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1181238/umfrage/gewuenschter-wohnort-der-deutschen/


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02.01.2025 um 13:59
Gesundes Neues
Zitat von azazeelazazeel schrieb am 23.12.2024:Es wird ja nicht der Masse "Vermieter" irgendwas zugeschrieben - sondern jedem, der "Vermieter (von Wohnraum)" ist. So wie jeder, der "Autofahrer" ist, eine Haftpflicht braucht und eine Fahrerlaubnis usw. Weil mit der Eigenschaft "Autofahrer" bestimmte Umstände verbunden sind, die in die Grundrechte anderer eingreifen, so dass der Staat verpflichtet ist, hierfür bestimmte Regeln zu definieren.
Regeln gibt es ja, Verpflichtungen auch.

Es wird aber, und das finde ich nicht gut, ein Verallgemeinern. Es gibt wie in jeden Bereich unserer Gesellschaft "schwarze Schafe" aber bei Wohnraum und Vermieter wird zu oft und viel zu schnell vom "bösen Vermieter gesprochen"

Komischer Weise ist das bei anderen Bereichen weniger der Fall. Zum Beispiel bei deinem Beispiel Autofahrer. Hier wird man nicht pauschal als Raser bezeichnet nur weil man eine Auto besitzt. Dieser Reflex zur negativen Verallgemeinerung tritt bei Vermietern aber schnell ein.
Zitat von azazeelazazeel schrieb am 23.12.2024:Wenn andere Mittel nicht funktionieren, bleiben am Schluss nur Zwänge.
Na wenn du das so denkst....
Zitat von azazeelazazeel schrieb am 23.12.2024:Eine sehr reiche Person kauft alle Wohngebäude der Stadt München. Und lässt alle diese Wohnungen leer stehen. Faktisch kann nun niemand mehr in München leben. Wäre das etwas, was man als Gesellschaft billigen würde? Wäre das etwas, das dem Grundsatz "Eigentum verpflichtet" nicht entgegen stünde?
Dieses extreme Beispiel kann man nun abmildern, indem man viele Eigentümer hat und damit auch eine gewisse Konkurrenz. Aber offenbar genügt diese Konkurrenz nicht, um den Markt fair zu regeln. Es stehen Wohnungen leer und es werden Wohnungen gebraucht. Irgend einer muss zurück stecken, die Frage ist schlicht, wer das ist.
Grausiges Beispiel ;) Aber ich halte mal entgegen, wenn die Stadt München das so zulässt, kann Sie hinterher nicht kommen und sagen, ja das Geld haben wir gern genommen, aber jetzt gebe mal deine Häuser und Wohnungen frei.

Es gibt so viele Faktoren, da reicht ein einfaches wenn auch dramatisches Beispiel leider nicht, wie ich finde...
Zitat von azazeelazazeel schrieb am 23.12.2024:Du hast also eine nicht selbst bewohnte Immobilie, die leer steht und die Du nun zu marktüblichen Konditionen vermieten musst. Wann würde das Deine Existenz bedrohen? Denkbar doch nur, wenn ein Leerstand Dir mehr Ertrag einbringt, als eine Vermietung. Fällt Dir ein konkretes Beispiel ein, wo das so ist?
Ganz einfach, wenn ich diese zB Sanieren muss. Sanieren zu immer und immer höheren Maßstäben und Vorgaben.

Oder selbst wenn man Geld hat, saniert und dann an Mietbremsen gebunden ist, die Immobilien durch Unterumsatz unrentabel machen.

Das sind dann Investitions-, Finanzierungs-, und Eigenfinanzkillerfaktoren.

Zugegeben das betrifft weniger Ballungsräume, aber auch zugegeben Ballungsräume sind eben nur 40% aller Wohnstandorte/Wohnungen und eben 60% sind ländlicher Raum.

Ich weiß nicht, ob du eine Wohnung, ein Haus oder eine größere Immobilien besitzt, aber wenn ja, wundert mich deine Auffassung, da du Kostenfaktoren und Umstände dann evtl kennst.


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02.01.2025 um 16:10
Zitat von LanzaLanza schrieb:Moin. Das stimmt jetzt so aber nicht unbedingt:
Irgendwie schon, 34% der Menschen Deiner Umfrage wollen auf dem Dorf leben, 66% wollen es städtisch.


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04.01.2025 um 04:25
Zitat von cejarcejar schrieb:Irgendwie schon, 34% der Menschen Deiner Umfrage wollen auf dem Dorf leben, 66% wollen es städtisch.
Kommt drauf an wie man das interpretiert und wie du "auf dem Land" / Kleinstadt wertest

Und Ausgangsthese war ja diese:
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Der Punkt ist eher derjenige, dass eben kaum Menschen auf Dörfern leben wollen.
Selbst für "nur" 34 % wäre mein Begriff dann nicht "kaum"

"Kaum" finde ich schon eine stattliche Menge. Und wie gesagt schau nochmal auch auf die Mittelbereiche der Statistik.


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05.01.2025 um 00:08
Zitat von cejarcejar schrieb:66% wollen es städtisch.
Ich würde eher sagen: Wollen es nicht dörflich.

Aber letztlich wollen die 34% ja auch nur aufs Dorf. Ob sie auch können ist damit ja noch nicht gesagt.

Und damit ist auch nicht gesagt, dass man das Wohnungsproblem lösen oder zumindest entschärfen kann, indem die 34% geschlossen aufs Dorf ziehen wie sie es doch gerne wollen.


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06.01.2025 um 08:42
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ich würde eher sagen: Wollen es nicht dörflich.

Aber letztlich wollen die 34% ja auch nur aufs Dorf. Ob sie auch können ist damit ja noch nicht gesagt.

Und damit ist auch nicht gesagt, dass man das Wohnungsproblem lösen oder zumindest entschärfen kann, indem die 34% geschlossen aufs Dorf ziehen wie sie es doch gerne wollen.
Es ist bei der ganzen Prozentdrescherei nicht zu vergessen, dass die umfragten 66% die in die Stadt wollen nur ca. 20% der Landesfläche betreffen, heißt es gelten nicht nur (Groß)Städte dazu, sondern Ballungsräume. Die 66% täuschen da schon sehr, wenn man ins Dateil geht.

Zum Schluss geht es um Infrasturktur, und die ist nicht nur in der Großstadt besser, sondern auch im Ballungsraum und da ist zu beachten, das auch Ballungsräume ländliche Gegenden haben.

Beispiel Berlin:

Wikipedia: Agglomeration Berlin#/media/Datei:Karte Metropolregion Berlin-Brandenburg.svg

zählt ma die Kreise und guckt euch diese an. die 66% sind mMn eine Vermischung aus verschiedenen Wünschen und nicht, "ich will in die Stadt".


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06.01.2025 um 09:29
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Zum Schluss geht es um Infrasturktur, und die ist nicht nur in der Großstadt besser, sondern auch im Ballungsraum und da ist zu beachten, das auch Ballungsräume ländliche Gegenden haben.
Dazu müsste man halt wissen, wie genau "ländlich" bei dieser Umfrage definiert wurde und ob alle Leute, die befragt wurden, auch wirklich die gleiche Vorstellung davon hatten, was das bedeutet.

Irgendein ehemaliges Dorf, das später mal in eine Großstadt eingemeindet wurde, würde ich z. B. nicht als ländlich ansehen. Oder von mir aus auch den ersten Ort, der nicht mehr zur Großstadt dazugehört.

Aber das mag jemand der irgendwo in der Innenstadt lebt dann wieder anders sehen, weil ihm das schon vorkommt wie die Kulisse in einem Heimatfilm.


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06.01.2025 um 11:19
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Dazu müsste man halt wissen, wie genau "ländlich" bei dieser Umfrage definiert wurde und ob alle Leute, die befragt wurden, auch wirklich die gleiche Vorstellung davon hatten, was das bedeutet.
Das ist richtig und genau das wollte ich zum Ausdruck bringen.

Einfache Begrifflichkeiten sind in Umfragen ja beliebt, damit die Leute überhaupt leichter mitmachen.

ländlich bleibt ländlich, egal ob eingemeindet oder nicht, ist meine Meinung. Ballungsräume haben aber urbane und ländliche Bereiche.

Wer also in eine Ballungsraum ziehen will, der will nicht zwingend in die Stadt.


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30.01.2025 um 15:56
Zitat von gagitschgagitsch schrieb am 02.01.2025:Es gibt wie in jeden Bereich unserer Gesellschaft "schwarze Schafe" aber bei Wohnraum und Vermieter wird zu oft und viel zu schnell vom "bösen Vermieter gesprochen"
Mag sein.
Aber faktisch ist einer, der eine Immobilie vermieten kann, sehr privilegiert. Viele haben diese Option gar nicht. Natürlich soll niemand per se als gieriger Vermieter dargestellt werden - aber es gibt schon ein Interessengefälle.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb am 02.01.2025:Na wenn du das so denkst....
Welche Alternative siehst Du? Wenn man sich im gesellschaftlichen Zusammenleben auf etwas einigt, müssen sich halt alle daran halten. Geht das mit "Zuckerbrot" ist das prima. Geht es nicht damit, was dann?
Zitat von gagitschgagitsch schrieb am 02.01.2025:Es gibt so viele Faktoren, da reicht ein einfaches wenn auch dramatisches Beispiel leider nicht, wie ich finde...
Das war zur Illustration des Problems überzeichnet. Aber in Grundzügen ist es eben ein Problem, wenn Macht sich kumuliert. Und Wohnraum nach Gutdünken verteilen zu können, ist viel Macht.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb am 02.01.2025:Ganz einfach, wenn ich diese zB Sanieren muss. Sanieren zu immer und immer höheren Maßstäben und Vorgaben.
Du musst aber nicht. Du kannst sie verkaufen. Wir reden von nicht selbst bewohnten Immobilien.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb am 02.01.2025:Ich weiß nicht, ob du eine Wohnung, ein Haus oder eine größere Immobilien besitzt, aber wenn ja, wundert mich deine Auffassung, da du Kostenfaktoren und Umstände dann evtl kennst.
Tatsächlich bin ich in einer finanziell glücklichen Lage. Und persönlich fände ich es auch schöner, könnte ich mit meinem Vermögen nach Gutdünken verfahren. Aber völlig zu Recht kann ich das nicht. Weil aus Reichtum eben auch eine Verpflichtung erwächst.


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31.01.2025 um 08:25
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Aber faktisch ist einer, der eine Immobilie vermieten kann, sehr privilegiert. Viele haben diese Option gar nicht. Natürlich soll niemand per se als gieriger Vermieter dargestellt werden - aber es gibt schon ein Interessengefälle.
Warum privilegiert? GGf ist er nur Fleißig gewesen, oder hatte Glück. Das als Vorrecht zu bezeichnen, passt nicht ganz, da er ja auch Pflichten hat.

Sind das dann privilegierte Pflichten? Steuern, Grunderwerbssteuern, Sanierungsmaßnahmen zahlen zu (dürfen) müssen?

Das Wort ist finde ich das falsche.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Welche Alternative siehst Du? Wenn man sich im gesellschaftlichen Zusammenleben auf etwas einigt, müssen sich halt alle daran halten. Geht das mit "Zuckerbrot" ist das prima. Geht es nicht damit, was dann?
Die alternative ist(für mich) Auch mal eine Markt der zu Grundbedürfnissen führt, also diese Bedient auch mal in Ruhe zu lassen, damit dieser sich einstellt. Natürlich kann man eingreifen, wenn das "einstellen" sich auf einem nicht gesunden Niveau passiert, aber was ist denn jetzt der Fall?

Es gab und gibt einen Wohnraummarkt, privat und kommunal. Dieser ist ja von Faktoren Abhängig.

der wichtigste Faktor ist die Wirtschaftlichkeit, dann die Verfügbarkeit, dann andere....

Wenn du zB, was seit Jahren passiert das Land oder die EU die Wirtschaftlichkeit, also Preise für Sanierung und Bau in die Höhe treibt, dann steigen die Mieten, was aber dann wieder zu Preisbremsen führte. Dann ist ein Ungleichgewicht der Wirtschaftlichkeit entstanden, daraus folgt, die Investoren bauen weniger oder nur noch dort wo es wirtschaftlich ist.

Und die Politik hat das nicht verstanden, Eingriff in einen Faktor bringt das Gleichgewicht auseinander. Folge: 800.000 Wohnungen zu wenig, darau sfolgt, die vorhanden werden auch teurer, wegen dem Faktor Verfügbarkeit.

Eine weitere Lösung wäre satt Verboten, Förderungen einzusetzen um die Wirtschaftlichkeit zu verbessern, also Baukosten zu senken und somit Wirtschaftlichkeit und in Folge Verfügbarkeit zu steigern.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Aber in Grundzügen ist es eben ein Problem, wenn Macht sich kumuliert. Und Wohnraum nach Gutdünken verteilen zu können, ist viel Macht.
Dann zeige mal ohne überzogenen Beispiele anhand der Zahlen die gefühlte zu große Macht auf...

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/155713/umfrage/anteil-der-buerger-mit-wohneigentum-nach-bundesland/#:~:text=Das%20Statistische%20Bundesamt%20erfasst%20bei,57%2C9%20Prozent%20sind%20Mieterhaushalte.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/155734/umfrage/wohneigentumsquoten-in-europa/

Letzter in der EU, vorletzter in Europa. Es ist eine gefühlte zu große Macht, aber keine Tatsächliche... Auch wenn du sicher Recht hast, durch die hohe Mieterquote könne sich daraus eine ergeben, erkenne ich den Grund an fehlendem Wohnraum, nicht an der Eigentümerquote an sich. Frag man die Pariser, was die zu Mieten in Paris sagen, die haben 16% mehr Eigentumsquote, oder die in Madrid? Spanien hat eine noch höhere Zahl.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Du musst aber nicht. Du kannst sie verkaufen. Wir reden von nicht selbst bewohnten Immobilien.
spielt keine Rolle, die Kosten der Sanierung sind die selben, also hat jeder Eigentümer diese, egal ob kleiner Privatmann oder großer Konzern, und alle rechnen gleich. Die Mathematik dahinter verändert sich nicht, auch wenn einer ggf andere Rücklage hat für die Sanierung.

Aber du sprichst ja auch an, wenn einer nicht leisten, kann soll er halt verkaufen, ist ein ziemlich heftiges Argument. Gleichzeitig sind die Hürden aber fast Jahr für Jahr immer höher, also gibt es dort eine massive Diskrepanz. Münze dein Argument mal auf Mieter um, wenn er die Miete halt nicht zahlen kann, muss er halt ausziehen? Bye Bye Ballungsräume ;)
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Tatsächlich bin ich in einer finanziell glücklichen Lage. Und persönlich fände ich es auch schöner, könnte ich mit meinem Vermögen nach Gutdünken verfahren. Aber völlig zu Recht kann ich das nicht. Weil aus Reichtum eben auch eine Verpflichtung erwächst.
Den Gedanken, wenn man eine Immobilie hat ist man reich oder reicher als Nichtbesitzer, falls du das andeuten wolltest, finde ich nicht zutreffend.

Es ist eher Mut, Geduld, und Investitionswille, aber Reichtum entsteht anders, nicht durch Besitz.

GGF meintest du es ja gar nicht so.


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31.01.2025 um 08:54
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Warum privilegiert? GGf ist er nur Fleißig gewesen, oder hatte Glück. Das als Vorrecht zu bezeichnen, passt nicht ganz, da er ja auch Pflichten hat.
Das ändert doch nichts an dem Umstand, privilegiert zu sein? Das ist doch ohne jede charakterliche Wertung. Es geht demjenigen finanziell schlicht besser, als jemandem, der keine Immobilie vermieten kann.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Sind das dann privilegierte Pflichten? Steuern, Grunderwerbssteuern, Sanierungsmaßnahmen zahlen zu (dürfen) müssen?
Es sind Pflichten, die sich aus einem privilegiertem Status ergeben.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Das Wort ist finde ich das falsche.
Weil Du darin vermutlich eine Wertung siehst - was es aber nicht ist.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Die alternative ist(für mich) Auch mal eine Markt der zu Grundbedürfnissen führt, also diese Bedient auch mal in Ruhe zu lassen, damit dieser sich einstellt. Natürlich kann man eingreifen, wenn das "einstellen" sich auf einem nicht gesunden Niveau passiert, aber was ist denn jetzt der Fall?
Der Markt wird doch in Ruhe gelassen, solange dessen Auswirkungen sozial verträglich bleiben. Aber es ist eben eine Mär, dass der Markt sich zum Wohl aller selbst reguliert.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Wenn du zB, was seit Jahren passiert das Land oder die EU die Wirtschaftlichkeit, also Preise für Sanierung und Bau in die Höhe treibt, dann steigen die Mieten
Das stimmt. Aber es gibt ja Gründe, warum das passiert.
Der vorrangige Grund ist, dass Menschen zunehmend risikoscheuer werden. Da brennt was ab und dann werden Rufe laut, so was in Zukunft zu verhindern. Die Folge ist dann aber, dass diese Verhinderung Geld kostet.
Man kann halt nicht maximale Sicherheit und billiges Bauen gleichzeitig haben.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Und die Politik hat das nicht verstanden
Warum soll sie das nicht verstanden haben? Es ist halt eine Abwägung verschiedener Aspekte.
Als ich meine erste Wohnung gemietet habe, gab es eine Vielzahl von "Löchern", in denen heute keiner mehr wohnen möchte. Das ist heute anders geworden, dafür wird es aber teurer. Sichere Elektrik und eine einigermaßen gute Wärmedämmung gibt es halt nicht umsonst. Wie willst Du diesen Zielkonflikt denn lösen?
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Eine weitere Lösung wäre satt Verboten, Förderungen einzusetzen um die Wirtschaftlichkeit zu verbessern, also Baukosten zu senken und somit Wirtschaftlichkeit und in Folge Verfügbarkeit zu steigern.
Dann muss halt der Steuerzahler für diejenigen zusätzlich bezahlen, die eh schon mehr als der Durchschnitt haben.
Ich verstehe natürlich das Konzept - und Förderungen gibt es ja auch. Aber auch hier haben wir einen Zielkonflikt.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Dann zeige mal ohne überzogenen Beispiele anhand der Zahlen die gefühlte zu große Macht auf...
Wenn einer eine Wohnung zu vermieten hat und einer braucht dringend eine, dann ist das in jedem Fall ein Machtgefälle. Wohnen zu müssen ist halt existenzieller als vermieten zu müssen.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:spielt keine Rolle, die Kosten der Sanierung sind die selben
Natürlich spielt es eine Rolle.
Es ging um die Frage, wie man durch eine vermietbare Wohnung in finanzielle Bedrängnis kommen könnte. Und dazu fehlt das konkrete Beispiel. Wenn eine Wohnung vermietbar ist (es also eine Nachfrage gibt) ist sie auch verkaufbar. Sie wird Dich also nicht ruinieren, sondern Du erhälts den Verkaufserlös.


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31.01.2025 um 09:41
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Das ändert doch nichts an dem Umstand, privilegiert zu sein? Das ist doch ohne jede charakterliche Wertung. Es geht demjenigen finanziell schlicht besser, als jemandem, der keine Immobilie vermieten kann.
Aber ich denke das ist nicht einfach pauschal so. Ich erinnere dich an deine eigenen Einwurf, dann müsse man halt verkaufen....

Ein Vorrecht erkenne ich nicht, also ein Privileg. Pflicht und Recht , ja aber kein Privileg.

Und ich habe es auch nicht charakterlich verstanden.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Es sind Pflichten, die sich aus einem privilegiertem Status ergeben.
Also ein Vorrecht Steuern zahlen zu dürfen?
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Der Markt wird doch in Ruhe gelassen, solange dessen Auswirkungen sozial verträglich bleiben. Aber es ist eben eine Mär, dass der Markt sich zum Wohl aller selbst reguliert.
Solange......aber seit ein paar (vielen) Jahren wird der Markt nicht als sozial verträglich betrachtet(zumindest in weiten Teilen der Republik). Das dies durch Regulierung, zumindest zu größeren Teilen erst der Fall geworden ist, wird nicht beachtet und es wird auf Vermieter und Unternehmen geschoben ohne die Regularien und Gesetze zu hinterfragen die den Markt beeinflussen. Das ist der Punkt.

Und ich denke zu großen Teilen würde sich der Markt selbst regulieren, nicht vollständig aber zu großen Teilen. Jetzt bin auch ich dafür, die kleine Teile, die ggf über gewissen Ziel hinausschießen zu regulieren, aber was seit Jahren passiert ist falsch in meinen Augen mit dem Ergebnis, 800000 fehlende Wohnungen.

Wo hat ein Gesetz diesen Mangel man praktisch angefasst?
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Das stimmt. Aber es gibt ja Gründe, warum das passiert.
Der vorrangige Grund ist, dass Menschen zunehmend risikoscheuer werden. Da brennt was ab und dann werden Rufe laut, so was in Zukunft zu verhindern. Die Folge ist dann aber, dass diese Verhinderung Geld kostet.
Man kann halt nicht maximale Sicherheit und billiges Bauen gleichzeitig haben.
Ich weiß nicht so recht was du meinst.

Gründe für Kostenerhöhungen? Ja Vorschriften! Ja Sicherheit! Ja Umweltschutz! Dann aber auch Grund für steigen Mieten als Konsequenz. Sicherheit war ja schon immer wichtig, da glaube ich nicht, das die Scheu größer geworden ist, eher die Vermeidungsmöglichkeiten und Schutzfunktionen umfangreiche, aber auch tlw teurer.

Sicherheit ist aber nur ein Faktor, Umweltschutz und zb auch Lage oder Ausstattung verteuert. Und bei Ausstattung will keiner mehr die Kohleheizung und Duschen nur mit Wasser über den Feuer heiß gemacht, es muss alles bequem sein, das kostet.

Und auch für Ausstattung gibt es zu viele Vorschriften die es einfach teuer machen, für Vermieter und Mieter.

Dein letzter Satz beschreibt es ja, ist ja kein Geheimwissen aber die Politik und die Mieter wundern sich?
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Warum soll sie das nicht verstanden haben? Es ist halt eine Abwägung verschiedener Aspekte.
Weil die Politik nur die Auswirkungen betrachtet nicht die Ursachen. Die Ursachen werden von fähigen Experten und Verbänden beobachtet und eingeschätzt. Diese werden aber seit Jahren immer wieder von der Politik nicht gehört oder auch bewusst ignoriert.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Als ich meine erste Wohnung gemietet habe, gab es eine Vielzahl von "Löchern", in denen heute keiner mehr wohnen möchte. Das ist heute anders geworden, dafür wird es aber teurer.
Logisch eigentlich. Und dennoch kommt man mit Preisbremsen um die Ecke und wundert sich, dass weniger gebaut und weniger saniert wird. Warum felht da dann die Logik? Ich meine der Bürger versteht das sogar mehr als der Mandatsgetriebene Politiker ;)
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Sichere Elektrik und eine einigermaßen gute Wärmedämmung gibt es halt nicht umsonst. Wie willst Du diesen Zielkonflikt denn lösen?
Gewisse Standards werden ja von mir nicht negiert. Wasser und Stromversorgung ist Standard ud bedarf einer grundlegenden Sicherheit.

Wenn es aber um Energetische oder kosmetische Sanierung geht, muss über den Standard hinaus, wenn der Staat fordert auch durch den Staat gefördert werden, dann entstehen neue Wohnungen. Nicht fordern und dann nochmal fordern, nämlich fordern alles tippi toppi neu und energetisch super hinzubauen udn dann noch fordern, soll aber nur 8,50€ kalt kosten. Das kann nicht funktionieren.

Und zum Privileg und meiner Argumentation kosmetische Sanierung. Es gibt Fläche und Straßensatzungen, da kann der Eigentümer sich nicht mal die Farbe oder die Fensterart der Häuser aussuchen. Muss teilweise teure Holzfenster oder spezielle Regionstypische Farben nutzen. Auf ne Fasse gerechnet und Regional abhängig sind das Unterschiede im hohen 5-stelligen Bereich.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Dann muss halt der Steuerzahler für diejenigen zusätzlich bezahlen, die eh schon mehr als der Durchschnitt haben.
Ich verstehe natürlich das Konzept - und Förderungen gibt es ja auch. Aber auch hier haben wir einen Zielkonflikt.
Ja, die Ausgabelast der Förderbanken und somit die Steuerbelastung ist höhe, aber wenn die Mietstruktur sich selbst auf einem gesunden Niveau regulieren würde, dann kommt weniger Belastung für den Mieter zustand, mehr Kaufkraft entsteht, somit mehr Steuereinnahmen, also wieder eine Einnahme, und ich gehe davon aus, das die Kaufkrafterhöhung eine deutlich besseren Effekt hätte, als die Steuerabgeltung der Vermietungseinnahmen, da man ja auch die fehlenden 800000 Wohnungen berücksichtigen müsste.

Das kann man sicher mal rechnen, habe ich aber keine Lust ;)
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Wenn einer eine Wohnung zu vermieten hat und einer braucht dringend eine, dann ist das in jedem Fall ein Machtgefälle. Wohnen zu müssen ist halt existenzieller als vermieten zu müssen.
Jein. Ich versteh was du meinst. Ich glaube du missachtest aber die vielen Kleinvermieter die eben vermieten müssen. Und dann kommen die vielen Kleinvermieter in spiel die von Preisbremsen und Mietprellern betroffen sind.

Das Argument Macht kommt nur ins Spiel wenn die Macht ausgelebt wird. Ich arbeite über 20 Jahre in der Branche und die Macht wird nach meiner Erfahrung vom Mieter ausgeübt, der mal ne Miete kürzt oder gar nicht zahlt und dem Vermieter massiv schadet, auch weil der Mieterschutz höher wiegt als Vermieterschutz. Soviel zu Privileg. Auch wenn das ggf nur ein einstelliger Prozentsatz ist, wenn du sonen Mieter hattest braucht du 1-2 Jahre 3-5 gute Mieter um den Verlust auf 0 zu bekommen und hast nix eingenommen.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Natürlich spielt es eine Rolle.
Es ging um die Frage, wie man durch eine vermietbare Wohnung in finanzielle Bedrängnis kommen könnte. Und dazu fehlt das konkrete Beispiel. Wenn eine Wohnung vermietbar ist (es also eine Nachfrage gibt) ist sie auch verkaufbar. Sie wird Dich also nicht ruinieren, sondern Du erhälts den Verkaufserlös.
Es spielt keine Rolle für die Vermietung und für die Sanierungskosten, ob vorher verkauft wird. Wir redeten hier ja von Aufwand wegen Vorschriften.

Wenn es Vorschriften gibt, ist die Wohnung nicht einfach so vermietbar. Eine Sanierung als Vorschrift oder eine Mietbremse als Vorschrift schränkt hier so einiges ein, egal ob aktueller oder zukünftiger Besitzer.

Bitte beachte nochmal diene Text dazu...
Zitat von azazeelazazeel schrieb am 23.12.2024:Du hast also eine nicht selbst bewohnte Immobilie, die leer steht und die Du nun zu marktüblichen Konditionen vermieten musst. Wann würde das Deine Existenz bedrohen?
Die Vorschriften (Vermietungszwang) können deine Existenz bedrohen, die Mietbremse auch, nachhaltig auch der Verkauf, denn der Erlös ist einmalig und vom Sanierungs- und vermietungsstand abhängig. Also muss du ggf unter Wert verkaufen weil du nicht sanieren kannst?

Es ist leider nicht so einfach und auch nicht so gerecht ich es bei dir rauslese.


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Bezahlbarer Wohnraum

31.01.2025 um 11:08
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Aber ich denke das ist nicht einfach pauschal so.
Wenn es Person A besser geht als Person B ist A gegenüber B privilegiert.

Da Immobilieneigentum, das sogar "übrig" ist (also in dem man nicht selbst wohnt) nun nicht gerade die Regel ist, sind diese Menschen schon generell privilegiert.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Also ein Vorrecht Steuern zahlen zu dürfen?
Eine Pflicht. Die sich aus dem Umstand ergibt, leistungsfähiger als andere zu sein.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:aber seit ein paar (vielen) Jahren wird der Markt nicht als sozial verträglich betrachtet(
Seit der Gründung der BRD leben wir in einer sozialen Marktwirtschaft. Das heißt, dass die reinen Regeln des Marktes durch den Staat sozialverträglich überwacht und ggf. angepasst werden.
Und da sich im Laufe der Zeit auch die Bedürfnisse und Wünsche der Menschen ändern, ändern sich auch soziale Gewichtungen.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Und ich denke zu großen Teilen würde sich der Markt selbst regulieren
Da denkst Du halt falsch.
Also er reguliert sich schon, aber nur zugunsten derjenigen, die den Markt kontrollieren können.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Wo hat ein Gesetz diesen Mangel man praktisch angefasst?
Wir leben eben in einem Kompromiss aus Marktwirtschaft und gesetzlicher Regulierung. Es ist weder wie in China noch wie in den USA.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Und auch für Ausstattung gibt es zu viele Vorschriften die es einfach teuer machen, für Vermieter und Mieter.
Das habe ich doch oben erläutert. Die Vorschriften kommen ja nicht aus dem Nichts, sondern sie sind die Folge von Ereignissen, die in einem allgemeinen Konsens als "zu vermeiden" eingeordnet werden.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Dein letzter Satz beschreibt es ja, ist ja kein Geheimwissen aber die Politik und die Mieter wundern sich?
Wer wundert sich? Wer die Situation versteht, wundert sich doch nicht.
Wenn ich weniger für Heizung zahlen möchte, muss halt mein Verbrauch sinken. Ich kann also in einer kalten Wohnung wohnen oder sie muss bestimmten Mindestanforderungen für eine Dämmung entsprechen.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Weil die Politik nur die Auswirkungen betrachtet nicht die Ursachen. Die Ursachen werden von fähigen Experten und Verbänden beobachtet und eingeschätzt. Diese werden aber seit Jahren immer wieder von der Politik nicht gehört oder auch bewusst ignoriert.
Das ist halt erst mal nur Deine Einschätzung, die kaum mit der Realität übereinstimmt.
Die Zielkonflikte habe ich doch benannt. Die kann man sich nicht wegwünschen. Man kann nur in die eine oder andere Richtung sich orientieren.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Und zum Privileg und meiner Argumentation kosmetische Sanierung. Es gibt Fläche und Straßensatzungen, da kann der Eigentümer sich nicht mal die Farbe oder die Fensterart der Häuser aussuchen.
Da gibt es eben einen demokratisch gebildeten Konsens, dass eine bestimmte Bebauung bestimmten optischen Kriterien entsprechen soll. Kann man machen oder lassen. Jeder ist frei, sich da politisch zu engagieren und die in seinen Augen unsinnigen Aspekte zu verändern.
Aber andere sehen das vielleicht anders und der Konsens entspricht dann nicht mehr Deinen Vorstellungen.

Wenn mehr Menschen lieber "hübsch" als "billig" wohnen möchten, dann hat das Auswirkungen auf alle. Das ist das Wesen der Demokratie.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Das kann man sicher mal rechnen, habe ich aber keine Lust
Ohne eine konkrete Rechnung ist das halt alles nur Philosophieren im Orbit.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Ich glaube du missachtest aber die vielen Kleinvermieter die eben vermieten müssen.
Niemand muss vermieten. Jedem steht es frei, eine "zusätzliche" Immobilie zu verkaufen.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Das Argument Macht kommt nur ins Spiel wenn die Macht ausgelebt wird. Ich arbeite über 20 Jahre in der Branche und die Macht wird nach meiner Erfahrung vom Mieter ausgeübt, der mal ne Miete kürzt oder gar nicht zahlt und dem Vermieter massiv schadet, auch weil der Mieterschutz höher wiegt als Vermieterschutz. Soviel zu Privileg. Auch wenn das ggf nur ein einstelliger Prozentsatz ist, wenn du sonen Mieter hattest braucht du 1-2 Jahre 3-5 gute Mieter um den Verlust auf 0 zu bekommen und hast nix eingenommen.
Das weiß ich und ich verstehe Dich. Aber es zwingt Dich eben niemand dazu, zu vermieten.
Wenn das Dein Weg der Vermögensverwaltung ist, musst Du eben auch mit den Risiken dieses Weges umgehen. Es steht Dir doch frei, Dein Vermögen oder Deine Altersvorsorge anders zu gestalten, als durch die Vermietung einer Immobilie.

Es gibt auch hier einen Zielkonflikt zwischen Mieter und Vermieter. Und wie überall im Leben, missbrauchen manche die Situation. Das sind typische marktwirtschaftliche Risiken. Sind die Gesetze und deren Auslegung eher Vermieterfreundlich, leiden die "guten" Mieter. Ist es andersherum, leiden eher die "guten" Vermieter.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Es spielt keine Rolle für die Vermietung und für die Sanierungskosten, ob vorher verkauft wird.
Ich verstehe Dich nicht.
Du erbst ein Haus, das Du nicht bewohnst. Dann kannst Du es sanieren und vermieten oder unsaniert verkaufen. Wo wirst Du zu einer Sanierung gezwungen?
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Die Vorschriften (Vermietungszwang) können deine Existenz bedrohen
Das möchte ich erklärt haben, ich verstehe es nicht.
Wenn du eine Immobilie übrig hast (sie also nicht bewohnst, sondern als Wertanlage oder aus sonstigen Gründen behalten möchtest), dann steht es Dir doch jederzeit frei, Dich von finanziellen Risiken zu befreien, indem Du die Immobilie los wirst.
In welchen Fällen bist Du denn gezwungen, eine Immobilie behalten zu müssen?


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