azazeel schrieb:Da Immobilieneigentum, das sogar "übrig" ist (also in dem man nicht selbst wohnt) nun nicht gerade die Regel ist, sind diese Menschen schon generell privilegiert.
Privileg ist das falsche Wort! Das hat nichts mit besser oder schlechter zu tun.
azazeel schrieb:Eine Pflicht. Die sich aus dem Umstand ergibt, leistungsfähiger als andere zu sein.
Dann belege bitte, das jeder Vermieter leistungsfähiger ist!
Das wird dir nicht gelingen, aber wenn du das belegst, entschuldige ich mich bei dir.
azazeel schrieb:Seit der Gründung der BRD leben wir in einer sozialen Marktwirtschaft. Das heißt, dass die reinen Regeln des Marktes durch den Staat sozialverträglich überwacht und ggf. angepasst werden.
Und da sich im Laufe der Zeit auch die Bedürfnisse und Wünsche der Menschen ändern, ändern sich auch soziale Gewichtungen.
Ja gern doch. Dann halte ich gegen und sage, die Sozialverträglichkeit wird unsozial auf dem Rücken einzelner Vermieter ausgetragen.
Gegen eine Überwachung und sozial verträgliche Anpassung hat ja keiner was, diese ist immer nötig. Wenn man aber das Maß überspannt, so wie es seit ner Weile passiert, dann gerät das System Wohnungsmarkt aus den fugen. Die Theorie ist schön und gibt dir Recht, die Praxis zeigt ein anderes Bild und stützt meine Aussagen. Ich wäre gern bei dir, aber es ist in der Ursache einfach anders.
azazeel schrieb:Da denkst Du halt falsch.
Also er reguliert sich schon, aber nur zugunsten derjenigen, die den Markt kontrollieren können.
Oder du?!
Wer kontrolliert denn den Markt?
azazeel schrieb:Wir leben eben in einem Kompromiss aus Marktwirtschaft und gesetzlicher Regulierung.
Ja das sehe ich auch so, wobei ich eben denke die gesetzlichen Regelungen sind nicht mehr in dem Verhältnis um den Markt noch gesund zuträglich zu sein.
azazeel schrieb:Das habe ich doch oben erläutert. Die Vorschriften kommen ja nicht aus dem Nichts, sondern sie sind die Folge von Ereignissen, die in einem allgemeinen Konsens als "zu vermeiden" eingeordnet werden.
azazeel schrieb:Wer wundert sich? Wer die Situation versteht, wundert sich doch nicht.
Wenn ich weniger für Heizung zahlen möchte, muss halt mein Verbrauch sinken. Ich kann also in einer kalten Wohnung wohnen oder sie muss bestimmten Mindestanforderungen für eine Dämmung entsprechen.
Der gesamte Mietermarkt in überwiegenden Teilen ächzt und stöhnt und wundert sich. Und ich wundere mich über die Verwunderung.
azazeel schrieb:Das ist halt erst mal nur Deine Einschätzung, die kaum mit der Realität übereinstimmt.
Wie kommst du darauf? Der IDV und Haus und Grund sowie diverse andere Verbände klagen, empfehlen und raten seit Jahren zu Maßnahmen. Nichts ist passiert. Das Ergebnis liegt vor! Ich wiederhole 800000 Wohnungen fehlen. Das ist nicht neu, diese Entwicklung ist seit 15-20 Jahren bekannt, heute ist nur das Ergebnis, nicht der Grund.
Die Realität ist einfach das 800000 Wohnungen fehlen und das die gesetzlichen Regelungen kontraproduktiv waren, sehr viele waren völlig am Rat der Experten vorbei.
Was an meiner Einschätzung ist nicht der Realität entsprechend? Bitte erläutere das, damit ich dich verstehe.
azazeel schrieb:Da gibt es eben einen demokratisch gebildeten Konsens, dass eine bestimmte Bebauung bestimmten optischen Kriterien entsprechen soll. Kann man machen oder lassen. Jeder ist frei, sich da politisch zu engagieren und die in seinen Augen unsinnigen Aspekte zu verändern.
Aber andere sehen das vielleicht anders und der Konsens entspricht dann nicht mehr Deinen Vorstellungen.
Wenn mehr Menschen lieber "hübsch" als "billig" wohnen möchten, dann hat das Auswirkungen auf alle. Das ist das Wesen der Demokratie.
Ok, Thema beendet. Es zeigt dass du wohl keine Erfahrung hast, wer so etwas festlegt und wie wenige Menschen darin eingebunden sind. demokratischer Konsens tatsächlich am Arsch
;) Hast du das Thema Stadtplanung und anhängige Themen privat oder beruflich man erfasst?
azazeel schrieb:Ohne eine konkrete Rechnung ist das halt alles nur Philosophieren im Orbit.
ich denke man könnte Steueranteile der 800000 Wohnungen bei derzeitigem Mietdurchschnitt schon sehr gut errechnen und zum Vergleich mit Kaufkraftsteigerung setzen, aber das Thema Kaufkraft ist nicht so meins, da brauche ich Zeit. Ich denke aber nur bei den 800000 Wohnungen geht an Steuerlast so ca 1,6Mio je Monat verloren.
azazeel schrieb:Niemand muss vermieten. Jedem steht es frei, eine "zusätzliche" Immobilie zu verkaufen.
Aber das passt doch nicht.
Mann muss nicht vermieten, man soll dann halt verkaufen.
Wenn du oder jemand aus deiner Familie 500.000,-€ investiert, dann darf doch weder sozial noch rechtlich ein Zwang herrschen was du zu tun hast. Ein massiver Eingriff in die Grundrechte, wenn eine Zwang für die Vermieter auferlegt wird, wie ich finde.
azazeel schrieb:Aber es zwingt Dich eben niemand dazu, zu vermieten.
Doch, diese Regularien gibt es, nicht flächendeckend, aber diese sind seit Jahren in Teilen unserer Republik vorhanden.
azazeel schrieb:Es steht Dir doch frei, Dein Vermögen oder Deine Altersvorsorge anders zu gestalten, als durch die Vermietung einer Immobilie.
Genauso steht es mir frei, mir eine Immobilie anzuschaffen. Willst du das absprechen?
Die Politik(Staat) muss halt nur dafür sorgen, weil sie selbst zu selten baut, das genug Wohnungen zu angemessenem Preis vorhanden ist. Sie tut das aber nur sehr selten in nur einigen Teilen ausreichend. Ich meine Sogar Sie handelt kontraproduktiv.
azazeel schrieb:Es gibt auch hier einen Zielkonflikt zwischen Mieter und Vermieter.
Der ist künstlich konstruiert. Und ich sage auch erst entstanden als das Gleichgewicht nicht mehr richtig vorhanden ist.
Der normale Vermieter will mit der Miete ein Rücklage und eine Rendite erwirtschaften die Marktpassend ist, mehr nicht.
Der Mieter will für eine ordentliche Wohnung Miete bezahlen, wer mehr Ausstattung will, zahlt in der Regel freiwillig mehr.
Kein Zielkonflikt, mal abgesehen von einer einstelligen %Zahl von Vermietern und Mietern die asozial sind.
Wenn aber der VM weder Rücklage noch Rendite aus der Mieter beziehen kann, weil der Staat eingreift, kippt das System und es fallen Wohnungen mangels Sanierung aus der Vermietung weg und es wird nichts neues Gebaut. Das Angebots-Nachfrage-Gleichgewicht kippt. Ein staatlich gemachtes Problem nicht das der Vermieter.
azazeel schrieb:Ich verstehe Dich nicht.
Du erbst ein Haus, das Du nicht bewohnst. Dann kannst Du es sanieren und vermieten oder unsaniert verkaufen. Wo wirst Du zu einer Sanierung gezwungen?
Das GEG gilt seit 2020. Bußgelder drohen bis zu 50.000,-€. Ausgenommen sind selbst genutzten Ein- und Zweifamilienhäuser, Sonst gilt das. Evtl verstehst du mich jetzt besser?
azazeel schrieb:Das möchte ich erklärt haben, ich verstehe es nicht.
Wenn du eine Immobilie übrig hast (sie also nicht bewohnst, sondern als Wertanlage oder aus sonstigen Gründen behalten möchtest), dann steht es Dir doch jederzeit frei, Dich von finanziellen Risiken zu befreien, indem Du die Immobilie los wirst.
In welchen Fällen bist Du denn gezwungen, eine Immobilie behalten zu müssen?
Ich spreche dich mal als Beispiel fiktiv an!
Du hast 150.000,-€ über, egal woher.
Kaufst dir eine Eigentumswohnung. Jetzt sagst der Gesetzgeber, ey du musst die, weil du die gekauft hast aber energetisch auf n angemessenen Stand bringen. Heizung 10000,-€ Fenster anteilig auch wenns über die Gemeinschaft läuft sind auch für dich ggf 10000,-weg. hast du aber nicht, Jetzt komm ich und soll dir erklären, das du entweder sanierst oder eben verkaufen musst? Deine Immobilie ist ja auch über.... Ey azazeel, hab dich nicht so
;) befrei dich von, habe keine Wahl sondern befrei dich
;)Meine ich nicht persönlich, dient nur der Veranschaulichung.
:)azazeel schrieb:z.B. für die Altersvorsorge entschieden, in "Betongold" zu investieren. Aber das ist halt in vielen Fällen eine schlecht durchdachte Option.
Völlig individuell, meist ist Betongold sogar das sicherste was man machen kann, außer der Staats experimentiert zu viel.
azazeel schrieb:Eine einzelne Immobilie ist eben ein Klumpenrisiko und wenn man sich für diesen Weg entscheidet, entscheidet man sich auch für diese Risiken. Wenn man nur die Chancen sieht, ist man doch selbst schuld, wenn die Risiken eintreten.
Auch individuell. Ich habe vor 15 Jahren ein ETW gekauft, mit Förderung dadurch günstig, die Werte sind gestiegen, habe 2024 verkauft zum 5-fachen Kaufpreis, beste Deal meines Lebens. Es ist egal ob eine oder mehrere immer ein Risiko und Chance. Die Chancen sinken aber mit Beeinflussung und die Risiken steigen, daher baut keiner mehr!
Guck die die Zahlen für Neubauten an, dann weißt du, dass die die Ahnung haben ganz bewusst jetzt nicht bauen.
azazeel schrieb:Wenn man fast alles auf eine Karte setzt, dann kann diese Karte auch verlieren. In absolut jedem Bereich des Lebens ändern sich die Umstände über die Jahrzehnte. Es ist unschön, wenn man gespart hat und die Altersvorsorge so geplant hat. Aber dieses Risiko war schon immer bekannt.
Ja, das stimmt, mit meinem Nachtrag das Risiko ist nicht nur bekannt sondern hat sich erhöht.