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Bezahlbarer Wohnraum

2.390 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Haus, Wohnung, Stadt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

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18.04.2024 um 23:33
@EnVogue

Ich verstehe null was Du schreibst - Du hast in Deutschland ein Mietrecht an den sich auch eine chinesische Firma zu halten hat. Letztlich macht man alles Wichtige sowieso schriftlich mit seinem Vermieter, ich würde mich da auf gar kein mündlichen Kram einlassen. Wer schreibt der bleibt :)


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19.04.2024 um 07:56
Zitat von EnVogueEnVogue schrieb:du hattest einfach noch keine chinesen als vermieter
Zitat von EnVogueEnVogue schrieb:[...] frewillig noch ne jahreskostenabrechnung halbteilig zahlt, obwohl die frist schon lange vorbei ist, ich kenne niemanden der halbes jahr mit duschschlauch am wasserhahn duscht und keine mietminderung macht, als hier 2 jahre saniert wurde, ich bin nicht auf kosten des vermieters in ein hotel, so wie es andere gemacht haben
Zitat von EnVogueEnVogue schrieb:ich suchte hier anregungen wie ich freundschaftlich weiterhin meine wohnlage verlängern kann und meinem vermieter zeige, dass er sich weiterhin auf mich verlassen kann, der wohnmarkt ist nur schlecht
Zitat von EnVogueEnVogue schrieb:ich bekam geschenke zu meinem geburtstag (wtf), beim einzug haben die mir irgendnen hightech haushalts china staubsauger wischgerät geschenkt
Ich finde das ein wenig unglücklich gedacht. Die Wohnungseigentümer sind primär Vermieter bzw. Investoren, keine altruistischen Kumpanen, die man durch Höflichkeiten für sich gewinnen sollte. Man befindet sich in einem klaren Abhängigkeitsverhältnis und das Mieter-Vermieter-Verhältnis ist eine denkbar ungeeignete Grundlage für vermehrten persönlichen Kontakt oder gar eine entspannte Freundschaft.
Hier dreht sich viel um finanzielle Interessen und wann immer du Kontakt zu Vermieter aufnimmst geht es womöglich darum, dass du etwas für die Wohnung benötigst, was dir auch zusteht, wobei Rechte und Pflichten für beide Parteien gibt. Dass du dich dazu herabgelassen hast, deinem Vermieter freiwillig Dienste zu erweisen, war eine Fehlentscheidung; schlussendlich erkennst du ja nun, dass ihm deine Mühen gleichgültig waren. Die Geschenke, die du erhalten hast, waren vermutlich nur eine nette Geste, nichts weiter.

Wenn ein Vermieter rechtlich dazu in der Lage ist, dich aus der Wohnung zu entfernen, sei es unter dem Vorwand, sie selbst zu benötigen oder um sie anschließend zu einem höheren Preis weiterzuvermieten, dann ist das eine Realität mit der man sich leider abfinden muss nach der aktuellen rechtlichen Lage.

Ich denke Abahatschi hat es schon sehr zutreffend geschrieben:
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Nein, Du wurdest ordentlich gekündigt, alles legal. Wenn Du nach deinen Rechten behandelt werden willst, muss Du auch die Rechte anderer respektieren.
@EnVogue: Du stehst jederzeit vor der Wahl, selbst zum Eigentümer aufzusteigen, oder du verharrst weiterhin in der Rolle des Mieters, mit all den damit verbundenen Vorzügen und Nachteilen. Als möglicher Mittelweg bietet sich die Option an, Miete zu zahlen und parallel in Aktien von Wohnungsbaugesellschaften zu investieren, und an der aktuellen Entwicklung profitierst (willkommen im Kapitalismus) wobei hier auch sowohl Gewinn und Verlust eingefahren werden kann. Wie gesagt mag die Situation als ungerecht empfunden werden, doch allgemein ist in Deutschland die Position der Mieter durch gesetzliche Fristen und Regelungen ganz grundsätzlich einigermaßen abgesichert.


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19.04.2024 um 08:36
Zitat von Star-OceanStar-Ocean schrieb:Ich denke Abahatschi hat es schon sehr zutreffend geschrieben:
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Nein, Du wurdest ordentlich gekündigt,...
lt. der Erzählung von @EnVogue noch nicht so richtig gekündigt.
Aber mal weg von diesem speziellen Fall und mal dazu:
Zitat von Star-OceanStar-Ocean schrieb:Du stehst jederzeit vor der Wahl, selbst zum Eigentümer aufzusteigen, oder du verharrst weiterhin in der Rolle des Mieters, mit all den damit verbundenen Vorzügen und Nachteilen
Diese Wahl hat leider nicht jeder - von den finanziellen Möglichkeiten her nicht - zumal bei den derzeitigen Preisen so im Allgemeinen und auch im Bausektor.

Jetzt sagst du vielleicht, es kann sich jeder irgendwie hoch arbeiten, damit der Verdienst ausreicht. Aber wenn das wirklich jeder könnte, dann bestünde die Bevölkerung nur aus Besserverdienenden und das ist mMn utopisch.
Zitat von Star-OceanStar-Ocean schrieb:Als möglicher Mittelweg bietet sich die Option an, Miete zu zahlen und parallel in Aktien von Wohnungsbaugesellschaften zu investieren
Kapital anzusammeln das schafft bei den heutigen Lebenshaltungskosten auch nicht jeder, am Ende des Geldes ist für Einige noch zu viel Monat übrig ;) (und das ist nicht immer nur eine Einteilungsfrage).
Zitat von Star-OceanStar-Ocean schrieb:Wie gesagt mag die Situation als ungerecht empfunden werden, doch allgemein ist in Deutschland die Position der Mieter durch gesetzliche Fristen und Regelungen ganz grundsätzlich einigermaßen abgesichert.
ja man hat gewisse Rechte, jedoch nützen diese denjenigen nichts, die aus ihrer Wohnung raus müssen.
Denn trotz angemessener Frist hat man mittlerweile in vielen Städten zu tun, eine bezahlbare Wohnung zu finden.
Nun kann man sagen, zieh doch einfach aufs Dorf. Sag das mal z.B. älteren Leuten, die dort dann eine miese Infrastruktur vorfinden und vielleicht nicht mal motorisiert sind.

Und das Problem, eine bezahlbare Wohnung zu finden, haben heutzutage nicht nur Leute, die auf Transferleistungen angewiesen sind, sondern auch diejenigen mit relativ niedrigen Verdienst.
Davon gibts mittlerweile Viele, denke ich. Es kommt sicherlich nicht von ungefähr, dass in Deutschland die Quote der Häuslebesitzer um einiges geringer ist als in manch anderen europäischen Ländern. Weil für Viele das Verhältnis von Einkommen und Lebenshaltungskosten kein gutes ist, vermute ich mal.

Das waren jetzt nur mal Überlegungen von mir, ohne den Hausbesitzern dies zum Vorwurf zu machen, die können natürlich nichts für die Strukturen hierzulande.


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19.04.2024 um 08:42
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Die Grünen und Linken könnten ja nun wirklich mal sich zusammentun und dafür sorgen, dass der Staat Gelder für sozialen Wohnungsbau frei zu schaufelt (ich meine, von der CDU und FDP kann man das ja nun nicht erwarten, das ist ganz klar ;) )
Das ist ein völliger Trugschlug mMn.

Was sollen die Grünen und die Linken machen? Da Problem liegt viel tiefer und ist über Jahre kontinuierlich gewachsen.

Sozialer Wohnungsbau wird doch im Grunde nur nötig wenn der freie Wohungsmarkt völlig falsch geleitet/gewachsen/gefördert wurde. und da redet keiner von Zeitspannen in Monaten oder 1-2 Jahren.


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19.04.2024 um 08:44
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Was sollen die Grünen und die Linken machen? Da Problem liegt viel tiefer und ist über Jahre kontinuierlich gewachsen.

Sozialer Wohnungsbau wird doch im Grunde nur nötig wenn der freie Wohungsmarkt völlig falsch geleitet/gewachsen/gefördert wurde. und da redet keiner von Zeitspannen in Monaten oder 1-2 Jahren.
das sehe ich genauso.
Aber um so mehr müsste doch die Politik jetzt endlich mal an gewissen Stellschrauben drehen.
Wo soll denn das mal noch enden, wenn der Wohnungsmarkt - eben wegen jahrelanger verfehlter Politik - immer angespannter wird?


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19.04.2024 um 08:46
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Aber um so mehr müsste doch die Politik jetzt endlich mal an gewissen Stellschrauben drehen.
Wo soll denn das mal noch enden, wenn der Wohnungsmarkt - eben wegen jahrelanger verfehlter Politik - immer angespannter wird?
Die Politik hat bisher die Stellschrauben alle gedreht, und tatsächlich in fast allen Bereichen überdreht oder falsch herum mMn.

Einer der grö0ten Wirtschaftsektoren des Landes ist somit in den Ballungszentren so krass aus dem Gleichgewicht, das ein Reform nicht ausreicht, sondern ein Revolution nötig ist, wenn ihr mich fragt.


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19.04.2024 um 11:10
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Was sollen die Grünen und die Linken machen?
Sich am besten raushalten, genau diese Fraktionen fallen durch Unwissen und Inkompetenz auf, dazu dünning krugen sie was geht über ein Thema was sie nicht verstehen.
Die haben einen Haufen sich widersprechenden Forderungen, das ist ja mehr als traurig! aber es wirkt!


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19.04.2024 um 11:14
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Sich am besten raushalten, genau diese Fraktionen fallen durch Unwissen und Inkompetenz auf, dazu dünning krugen sie was geht über ein Thema was sie nicht verstehen.
Die haben einen Haufen sich widersprechenden Forderungen, das ist ja mehr als traurig! aber es wirkt!
Naja die anderen Parteien haben nicht wirklich mehr auf dem Kasten. Zeigt ja die Vergangenheit.

Insg habe ich den Eindruck, die Politiker, welche wohl beratungsresistent scheinen, malen sich ein teils sozialistisches Bild vom tollen Sozialwohnungsbau aus aber die frei Marktwirtschaft soll dies dann lösen mit Knebel und Peitsche. Es ist wild muss ich sagen.


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19.04.2024 um 11:20
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Jetzt sagst du vielleicht, es kann sich jeder irgendwie hoch arbeiten, damit der Verdienst ausreicht. Aber wenn das wirklich jeder könnte, dann bestünde die Bevölkerung nur aus Besserverdienenden und das ist mMn utopisch.
Ich weiß was du meinst, ohne Erbe oder reiche Eltern wird es schwer mit reiner Eigenleitung/Arbeit an eine Eigentumswohnung in guter/beliebter Lage zu gelangen. Aber ich wollte damit zum Ausdruck bringen, dass man nicht grundsätzlich in der Rolle eines Mieters gefangen sein muss. Und ich denke viele nehmen eben Kredite und Risiken auf sich, weil sie den Wunsch haben von einem Vermieter unabhängig zu sein.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Kapital anzusammeln das schafft bei den heutigen Lebenshaltungskosten auch nicht jeder, am Ende des Geldes ist für Einige noch zu viel Monat übrig ;) (und das ist nicht immer nur eine Einteilungsfrage).
Ich finde das hat man schon eher in der Hand, also das Investieren am Aktienmarkt bzw. direkt in Wohnungsbauunternehmen. Mittlerweile gibt es Neobroker, bei denen man mit Kleinstbeträge für 1€ pro Order mit dem Investieren anfangen kann. Aber auch da kommt der Reichtum nicht über Nacht, aber je früher man anfängt desto länger ist die Ansparphase inkl. Zinseszinseffekt.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:ja man hat gewisse Rechte, jedoch nützen diese denjenigen nichts, die aus ihrer Wohnung raus müssen.
Denn trotz angemessener Frist hat man mittlerweile in vielen Städten zu tun, eine bezahlbare Wohnung zu finden.
Nun kann man sagen, zieh doch einfach aufs Dorf. Sag das mal z.B. älteren Leuten, die dort dann eine miese Infrastruktur vorfinden und vielleicht nicht mal motorisiert sind.
Da gebe ich dir Recht und da muss die Politik etwas tun, aber das scheint derzeit nicht hauptsächlich interessieren, weil man scheinbar darauf setzt dass die Leute, die sich das Leben in der Stadt nicht (mehr) leisten können, aufgeben und trotz schlechter Infrastruktur, med. Versorgung etc. zurück in die unbelebten/unbeliebten Kleinstädte ziehen und sich dort etwas neues aufbauen. Das zumindest meine These warum immer soviel geredet, aber so wenig getan wird.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Einer der grö0ten Wirtschaftsektoren des Landes ist somit in den Ballungszentren so krass aus dem Gleichgewicht, das ein Reform nicht ausreicht, sondern ein Revolution nötig ist, wenn ihr mich fragt.
Was wäre denn die Revolution? Mehr Bauland in den beliebten Städten ausweisen? Ich glaube das ist gar nicht so einfach, weil man das teuer (ab)kaufen muss und weils schlicht nichts mehr gibt. Die Äcker etc. rund um die Großstädte gehören, wo man sich vergrößtern könnte ja auch irgendjemanden.

Ich sehe die Lösung z.B. auch darin, das man endlich mal höher baut als 5 Stockwerke.


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19.04.2024 um 11:31
Zitat von Star-OceanStar-Ocean schrieb:Was wäre denn die Revolution? Mehr Bauland in den beliebten Städten ausweisen? Ich glaube das ist gar nicht so einfach, weil man das teuer (ab)kaufen muss und weils schlicht nichts mehr gibt. Die Äcker etc. rund um die Großstädte gehören, wo man sich vergrößtern könnte ja auch irgendjemanden.

Ich sehe die Lösung z.B. auch darin, das man endlich mal höher baut als 5 Stockwerke.
Es gibt ja dutzende Ansätze.

Die über 3000 Bauvorschiften kürzen, lt Experten sind ohne Probleme diese auf 1000-1200 zu kürzen und keinerlei Nachteile für Sicherheit, Komfort oder Kosten entsteht.

Bauland akquirieren ist ebenso ein Ansatz, hier müsste aber vor allem das Thema Zersiedlung überarbeitet werden. Bisher ist es einfach zu wenig möglich Bauland zur Verfügung zu stellen im Umland.

Geschossigkeit ist vor allem in Ballungszentren ein Thema, wenngleich ich vermute, dass in Berlin und Hamburg da geotechnisch auch an Grenzen gestoßen wird.

Energetisches Bauen und Preisbremsen: Hier ist in Verbindung mit den Bauvorschriften am meisten zu machen.
Wer sozialwohnungen will, aber vom Bauherr erwartet, dieser Sozialbau entsprich KfW-30 Standard müsste sofort mit einem Stock durch die Straßen getrieben werden. Bei Sozialbau zu Niedrigpreisen in der Vermietung noch die sehr hohen Ansprüche der teils überzogenen Energiestandards zu fordern, kommt einem Ökonomischen Mord gleich. Dies zeigt der massive Rückgang an Bauinvestition, vorallem im Bausektor der die Sozialanteilvorschrift inne hat.


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19.04.2024 um 11:42
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Die über 3000 Bauvorschiften kürzen, lt Experten sind ohne Probleme diese auf 1000-1200 zu kürzen und keinerlei Nachteile für Sicherheit, Komfort oder Kosten entsteht.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Energetisches Bauen und Preisbremsen: Hier ist in Verbindung mit den Bauvorschriften am meisten zu machen.
Richtig. Ich bin kein Fachexperte aber ich denke mir so, wie andere Länder das schaffen, dass ihre Häuser nicht reihenweise einstürzen? Und bzgl. energisches Bauen, das ist mitunter ja auch Werk der Politik.

Also bleibt wohl nur das zusammenkratzen von Bauland, modulares Bauen bzw. zurück zum Plattenbau na schönen Dank auch. :(


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19.04.2024 um 12:26
Zitat von Star-OceanStar-Ocean schrieb:Wenn ein Vermieter rechtlich dazu in der Lage ist, dich aus der Wohnung zu entfernen, sei es unter dem Vorwand, sie selbst zu benötigen oder um sie anschließend zu einem höheren Preis weiterzuvermieten, dann ist das eine Realität mit der man sich leider abfinden muss nach der aktuellen rechtlichen Lage.
Kündigen um teurer zu vermieten - das musst Du mir mal zeigen soll, wie ein Vermieter dazu das Recht hat. So lange ich mir als Mieter nichts zu schulden kommen lasse, bekommst Du mich nicht raus außer mit Eigenbedarf. Und das soll mir mal jmd zeigen wie eine chinesische Firma in einem Wohnblock Eigenbedarf anmelden möchte.

@Abahatschi

Das will ich mal von Dir sehen, wo hier eine ordentliche Kündigung vorliegt. Alleine schon die fehlende Schriftform macht eine eventuell Kündigung unwirksam. Und dann muss so eine Kündigung auch durchaus begründet sein, so einfach geht das mal nicht.


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19.04.2024 um 12:28
@cejar
Mündliche Vereinbarungen sind doch auch gültig, Userin schreibt er hätte sie gekündigt, sie hätte zugestimmt.
Wenn sich beide einig sind, warum soll es unwirksam sein?


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19.04.2024 um 12:31
@Abahatschi


Weil das gesetzlich in Deutschland so vorgesehen ist. §568 Abs 1 - ohne Schriftform kannst Du die Kündigung in die Tonne treten. Vor allem wie willst Du denn nachweisen, das die Mieterin tatsächlich zugestimmt hat, wenn es vor ein Gericht geht. Kann ja auch ein generftes "Jaja" im Sinne von "werden wir mal sehen" sein.

Der einzige Weg etwas formlos zu machen wäre ein Aufhebungsvertrag - der muss aber von Beiden Parteien gewollt sein.


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19.04.2024 um 12:37
Zitat von cejarcejar schrieb:Kündigen um teurer zu vermieten - das musst Du mir mal zeigen soll, wie ein Vermieter dazu das Recht hat. So lange ich mir als Mieter nichts zu schulden kommen lasse, bekommst Du mich nicht raus außer mit Eigenbedarf. Und das soll mir mal jmd zeigen wie eine chinesische Firma in einem Wohnblock Eigenbedarf anmelden möchte.
Genau, mir ging es um Eigenbedarf. Sozusagen die letzte Möglichkeit der Vermieter unliebsame Mieter (aus welchem Grund auch immer) aus der Wohnung zu bekommen.

https://www.mietrechtslexikon.de/a1lexikon2/e1/eigenbed_vorgesoben.htm
Der „Eigenbedarf“ an einer Wohnung ist im Mietrecht einer der Gründe, die den Vermieter zu einer Kündigung der Wohnung berechtigen. Die Versuchung einen tatsächlich nicht bestehenden Eigenbedarf einfach nur als Kündigungsgrund vorzuschieben ist für die Vermieter relativ hoch. Ein sogenannter „vorgeschobener“ Eigenbedarf liegt vor, wenn der Vermieter oder die Person zu deren Gunsten gekündigt werden soll, die Mietwohnung ernsthaft überhaupt nicht nutzen will. Der Vermieter ist gegenüber dem Mieter, der aufgrund einer Kündigung wegen Eigenbedarf, der in Wahrheit nicht besteht, voll Schadensersatzpflichtig.

Hinweispflichten: Der Vermieter ist verpflichtet, den Mieter auf einen zwischenzeitlich eingetretenen Wegfall des Eigenbedarfs hinzuweisen. Unterlässt der Vermieter den Hinweis, macht er sich schadensersatzpflichtig. Diese Hinweispflichtet endet bei der Gewährung einer gerichtlichen Räumungsfrist erst mit Auszug des Mieters aus der Wohnung, also keineswegs bereits nach Abschluß des gerichtlichen Verfahrens
Ich habe keine Zahlen dazu aber ich kann mir gut vorstellen, dass dieses "Verfahren" von "Kleinvermietern" schon des öfteren genutzt wird. Es ist ja ein leichtes, nach dem Mieterauszug seinen eigenen Namen an die Klingel zu kleben, den Postkasten alle paar Wochen zu leeren und ein paar Nachbarn zu Grüßen.
Wer irgendeine Briefkastenfirma oder einen großen Immobilienkonzern als Vermieter hat, der kann sich hier auf der sicheren Seite fühlen, korrekt.

Mir ist aus den Erzählungen von @EnVogue nicht hervorgegangen um was für einen Vermieter es sich handelt. Den Begriff "Die Chinesen" find ich etwas nebulös und die Beschreibung klang eher danach als wenn auch persönlicher Kontakt bestand. Ehrlich gesagt ging es mir aber auch gar nicht um den konkreten Fall, sondern ums Allgemeine.


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19.04.2024 um 12:40
@Star-Ocean

Eigenbedarf ist klar, aber wenn ich dagegen klage musst Du den Eigenbedarf auch begründen können. Ich hatte mal einen Vermieter, der mir wegen Eigenbedarf kündigen wollte, weil er die Wohnung nebenan bewohnt hat und die beiden Wohnungen zusammenlegen wollte - er ist als Single-Mann damit nicht durchgekommen vor Gericht.


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19.04.2024 um 13:14
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Mündliche Vereinbarungen sind doch auch gültig, Userin schreibt er hätte sie gekündigt, sie hätte zugestimmt.
Wenn sich beide einig sind, warum soll es unwirksam sein?
Im realen Leben kannst du mündliche Vereinbarungen halt immer knicken. Auch wenn nicht jedes Rechtsgeschäft die Schriftform zwingend vorsieht, wird man sich im Streitfall nur schwer darauf berufen können.


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19.04.2024 um 13:17
Zitat von Star-OceanStar-Ocean schrieb:Richtig. Ich bin kein Fachexperte aber ich denke mir so, wie andere Länder das schaffen, dass ihre Häuser nicht reihenweise einstürzen? Und bzgl. energisches Bauen, das ist mitunter ja auch Werk der Politik.
Naja statisch gesehen gibt es schon ab und an Einstürze!

Die Statik is ja nicht das Thema, die wird ja bautechnisch nicht als Gesetzmangel angesehen, es ist vielmehr die Flut und die teils mehrfachgesetze die ab und an auch gegen einander korrelieren.

Und Energetisches Bauen ist ja grundsätzlich gut und lobenswert, aber dann kann man gleichzeitig nicht über Sozialmieten und Mietbremsen reden. Das ist dann paradox in meinen Augen.
Zitat von Star-OceanStar-Ocean schrieb:Also bleibt wohl nur das zusammenkratzen von Bauland, modulares Bauen bzw. zurück zum Plattenbau na schönen Dank auch.
Naja, alles was du sagst ist ja dennoch von Gesetzen betroffen und unterliegt einer Kosten/Nutzenkalkulation.....
Zitat von cejarcejar schrieb:Weil das gesetzlich in Deutschland so vorgesehen ist. §568 Abs 1 - ohne Schriftform kannst Du die Kündigung in die Tonne treten.
Naja wenns die blaue Tonne ist, ja. Sonst würde sicher ein Gesetz der Mülltrennung und Entsorgung greifen ;)

Aber richtig, auch ohne den Fall jetzt zu kennen sind Mietkündigungen immer schriftlich zu verfassen.
Zitat von cejarcejar schrieb:Eigenbedarf ist klar, aber wenn ich dagegen klage musst Du den Eigenbedarf auch begründen können.
Eigenbedarf wegen Unliebsamtkeit, da wäre ich auf den blick des Richters mal gespannt.

Nach meiner Erfahrung stellen viele Richter auch darauf ab, das der Eigenbedarf bei Mietbeginn schon feststehen muss und bereits dort zeitlich benannt und begründet werden muss, sonst ist dieser mal so eben nur aus Lust und Laune ungültig.... Der Mieter hat schon etwas mehr Rechte hier in Deutschland als er selbst weiß.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Im realen Leben kannst du mündliche Vereinbarungen halt immer knicken.
Jein. Auch ein Mietvertrag kann mündlich geschlossen werden. Es gibt aber Einschränkungen, zeitlich zB ist dieser dann schriftlich nach spätestens 1 Jahr zu fassen.


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19.04.2024 um 13:21
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Nach meiner Erfahrung stellen viele Richter auch darauf ab, das der Eigenbedarf bei Mietbeginn schon feststehen muss und bereits dort zeitlich benannt und begründet werden muss, sonst ist dieser mal so eben nur aus Lust und Laune ungültig.... Der Mieter hat schon etwas mehr Rechte hier in Deutschland als er selbst weiß.
Als Mieter hast Du sehr viele Rechte. Mir wollte mal ein Vermieter eine Wohnungsbegehung mündlich aufs Auge drehen, und ich so "jau, können wir irgendwann machen". Als er dann unangekündigt ein paar Wochen später vor der Tür stand habe ich ihn auch mal kurz aufgeklärt, das eine Ankündigung einer Wohnungsbegehung mindestens 4 Werktage vorher SCHRIFTLICH einzureichen sei - und dann unter angaben von Gründen. Einfach mal reinschauen ob ihm alles so passt geht auch nicht. Bis zu meinem Auszug hatte ich dahingehend nie wieder was ihm gehört :)


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19.04.2024 um 13:22
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Jein. Auch ein Mietvertrag kann mündlich geschlossen werden. Es gibt aber Einschränkungen, zeitlich zB ist dieser dann schriftlich nach spätestens 1 Jahr zu fassen.
Trotzdem ist es im Streitfall wertlos. Wenn dein Vermieter dir dann nach Einzug mündlich sagt, dass der mündliche Vertrag aber über 200€ mehr kalt abgeschlossen wurde als eigentlich vereinbart, hast du erstmal wenig in der Hand.

Wenn ich jahrelang irgendwo wohne und ein gutes Verhältnis zum Vermieter habe, reicht sicherlich auch der Handschlag für etwaige Nebenabreden, aber die substantiellen Dinge sollten schon schriftlich fixiert werden.

Was rechtlich geht ist ja nicht immer das was sinnvoll ist.


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