Optimist schrieb:Wie gesagt, weiß ja nicht wie es in den Schulen gehandhabt wird, aber könnte mir schon vorstellen, dass die soziologische, ethische und moralische Komponente da zu kurz kommt ... und wenn es vielleicht nur wegen Lehrermangel usw. ist.
Was du dir nicht alles vorstellen kannst. Ich kann mir auch vorstellen, dass die Erde ein Tirolerhut ist.
Es gibt Menschengruppen, Cliquen, ist in jeder Schule so, und Schüler mit arabischem Migrationshintergrund gesellen sich zu ihresgleichen und in der Gruppe wird ein bestimmter Kodex entwickelt, der für die Mitglieder gegenüber der Gesellschaft "gilt", und die Regeln in solchen Gruppen sind entsprechend andere als bei uns und EINIGE können in der Praxis auch mit Strafgesetzen kollidieren. Das ist aber nichts anderes als bei Gruppen und Subkulturen, die es auch bei uns gibt, z.B. Hell's Angels oder Drogenszene, wo dann auch gedealt wird. Das hat alles nichts mit Schule zu tun, teilweise mit sozialem Milieu/Elternhaus/Erziehung, aber auch das lässt sich nicht generalisieren, denn es gehen auch deutsche Gymnasiasten in solche "Abenteuergruppen", wie ich sie mal nennen will. Entscheidend ist wohl die eigene Neigung, aus der heraus sich eine Weltanschauung bildet, für die man die passende Gruppenzugehörigkeit sucht und findet. Häufig wird man auch "infiziert" über den Freund/die Freundin.
Ich würde mich also hüten zu versuchen ein Konzept zu finden, nach welchem bestimmte Gruppen von Migranten bestimmte Subkulturen bilden, teils mit normkonformem, teils mit abweichendem Verhalten. Letztlich entscheidet jeder selbst, wie und mit wem er leben will; äußere Einflüsse sind da nur "Appetizer", eher anregend als Ausschlag gebend. Und am wenigsten kannst du die Schule dafür verantwortlich machen, denn gegen Neigungen hilft auch kein Polit- und Ethikunterricht, und wer Religionsunterricht "genossen" hat, ist auch kein gläubigerer Christ geworden als einer ohne. Es ist schon etwas komplizierter.