Sind Nationalismus und Patriotismus noch zeitgemäß?
15.05.2018 um 19:54Atrox schrieb:Rassist und Nazi sehe ich relativ äquivalentIst es aber nicht.
Atrox schrieb:Es war ein medienwirksames Beispiel dafür, wie es eben häufig läuft. Da brauchst du hier nur in den Threads querlesen.Das Beispiel taugt aber nicht für das, was du sagen willst. Da ist eine einzelne Frau, die jemanden als Rassist bezeichnet und die wird auch noch ausgebuht...
Wo siehst du denn da irgendeine "Dominanz" ihres Meinungsbildes?
Selbst wenn wir mal annehmen, sie hätte "Nazi" gesagt und der ganze Hörsaal hätte gejubelt, ist das Beispiel relativ nichtssagend.
Würden wir uns nämlich mit demselben "No border, no nations"-Schild in Hinterwaldhausen auf dem Schützenfest auf die Bühne stellen, nachdem die lokale Blaskapelle das Hinterwaldhausen-Heimatlied gespielt hat, wäre die Reaktion höchstwahrscheinlich eine andere.
Und dieses Forum hier ist für nichts repräsentativ...der Gedanke ist nebenbei grausig.
Ich bin mir übrigens sicher, viel valider nachweisen zu können, das wir kurz vor einem 4. Reich stehen, wenn wir da als Basis Foren, Kommentarspalten und soziale Medien nehmen....aber auch das wäre Banane.
Atrox schrieb:Siehe oben. Sehe ich als äquivalent. Es ist vollkommen egal, ob du jemanden als Nazi, als fremdenfeindlich oder als rassistisch bezeichnest. Die Message bleibt die gleiche.Nein, bleibt sie nicht.
Du bist doch sonst immer darauf bedacht, dich präzise auszudrücken.
Das ist schlicht eine Polemik, nichts weiter.
Es ist rassistisch, wenn ich einem schwarzen Menschen bspw eine Wohnung nicht vermiete, weil ich glaube, dass der nachts Krach macht oder dort mit Drogen handelt.
Nazis haben aber nicht nur ein paar Leuten Wohnungen nicht vermietet, sondern einen industriellen Völkermord begangen, eine historische Singularität.
Und selbst wenn wir von Neonazis ausgehen, meinen wir damit immer noch Leute die sich relativ unmissverständlich zu diesem Weltbild bekennen.
Atrox schrieb:Machst du zuviel Politik an einer großen Bevölkerungsgruppe vorbei, stärkst du die entgegengesetzte Extreme. Das ist eine schlichte Überkompensation.Kommen wir nochmal zu der Wählerwanderung, die ich dir verlinkt habe.
Wie erklärst du dir die anhand deines Postulats da oben?
Und nenn mir mal bitte ein paar historische Beispiele für dieses Phänomen.
Atrox schrieb:Genau das ist es, was ich meine. Eine kritische Haltung wird relativ schnell zu einer feindlichen Haltung.Wieso solidarisieren die sich dann mit "feindlichen" Leuten?
Warum sind dieser Kritiker so unkritisch gegenüber "feindlichen" Leuten?
Alleine die nicht vorhandene Distanz rechtferigt schon, sie darunter zu subsummieren.
Das ist, als würde man auf einem Landser-Konzert rumhängen und anschließend behaupten, man fände nur die Gitarrenriffs toll...
Es gibt wahrlich genug Leute in Deutschland, die es hinbekommen, die Zuwanderungs- bzw Asylpolitik zu kritiseren, ohne die AfD zu wählen oder unsinnige Bäcker-Beispiele.
Und Lindner hält deshalb auch garantiert niemand für einen Nazi. Ein "Das Beispiel war vllt ein wenig blöd" und es kräht kein Hahn mehr danach.