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Ideologie von rechts

588 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Migration, Rechtspopulismus, Rechte Und Linke Ideologie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Realo Diskussionsleiter
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Ideologie von rechts

23.10.2017 um 16:44
Zitat von FlatterwesenFlatterwesen schrieb:dafür ist sie auch bereit vielen Linke für ein paar besorgte Bürger aufs Abstellgleis zu bringen. Ich glaube nicht das das gut ist....
Vielleicht gibt es ja mal eines Tages eine nichtkommunistische, humanistische Partei links von der Partei gleichen Namens. Da würde ich sofort mitmachen.


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23.10.2017 um 16:44
Zitat von DogmatixDogmatix schrieb:auf moderne sklaverei bezogen: zur zeit des sklavenhandels waren die preise für einen einzelnen sklaven deutlich höher ....

na sowas aber auch

fakten, fakten, fakten ...
Nein, nicht auf Sklaverei bezogen sondern auf Volkswirtschaftlichen Wohlstand.


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23.10.2017 um 16:59
Zitat von lawinelawine schrieb:Herr, lass Geschichtsverständnis regnen!! dieser thread leidet Mangel und tendiert zu Geschichtsfälschung
Den Mangel sehe ich auch, die Fälschung muss mir entgangen sein.
Zitat von lawinelawine schrieb:Abschaffung des Kapitalismus, Vergesellschaftung der Produktionsmittel (genau so, wie es Marx vorgesehen hatte), Herrschaft der Arbeiter (und Bauern)klasse....na und noch ein paar sozialistische Errungenschaften.
um das System am Laufen zu halten, musste nur ein bisschen Druck auf die Menschen ausgeübt werden *Ironie*
Ok, hier haben wir also zwei tatsächlich sozialistische Punkte, die sich die DDR auf die Linke Seite schreiben kann. Das passierte im ersten Jahrzehnt, wobei hier schon immer mehr klar wurde, dass das Volk immer weiter mundtot gemacht würde, dass totalitäre Tendenzen um sich greifen, dass der Militarismus ausgebaut wird, dass die exekutive Staatsgewalt zu viel Macht erhält, dass die Staatsführung immer mehr diktatorisch und antidemokratisch agiert, dass aus dem internationalen sozialistischen Gedanken ein kleiner nationaler und repressiver Satelit einer übermächtigen Sovietmacht wurde. Dies ging dann über 30 Jahre so weiter, und von dem eigentlichen linken Vorhaben blieb so gut wie nichts übrig. Um das bisschen Staat, was da noch übrig war, zusammen zu halten, bediente man sich höchst konservativer Mittel, und das hat mit den linken, egalitären Idealen gar nichts mehr gemein.
Zitat von lawinelawine schrieb:das waren die realsozialistischen Auswüchse eines zutiefst sozialistischen und damit unmenschlichen Experiments. Dass die DDR ein Unrechtsstaat war ändert nichts an ihrer linken/sozialistischen Ausrichtung
Sehe ich nicht so. Man hätte die DDR ruhig sozialistisch und marxistisch aufbauen können, dabei den Menschen genügend Meinungsfreiheit und Demokratie zugestehen können, die sie brauchten, um vernünftig politisch partizipieren zu können, dann wäre das sicher nicht unmenschlich geworden. Aber Meinungsfreiheit und Demokratie ist nun mal nicht so das Ding von erzkonservativen, totalitären Staaten. Die sind dann eher auf Unterdrückung und Militarismus aufgebaut, und das ist höchst reaktionäres Gedankengut, was da die DDR Politik bestimmt hat.
Reaktionär ist das Gegenteil von links.


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23.10.2017 um 17:13
Zitat von PhilippPhilipp schrieb:dabei den Menschen genügend Meinungsfreiheit und Demokratie zugestehen können, die sie brauchten, um vernünftig politisch partizipieren zu können,
Zitat von PhilippPhilipp schrieb:Dies ging dann über 30 Jahre so weiter, und von dem eigentlichen linken Vorhaben blieb so gut wie nichts übrig.
von dem "linken Vorhaben" war schon 1953 nicht mehr soviel übrig, dass die Menschen danach gelechzt hätten. Ihnen stand der Sinn nach Freiheit, Demokratie und Marktwirtschaft
Nur ganze 4 Jahre nach Gründung der DDR, 8 Jahre nach Kriegsende.



mit mehr Meinungsfreiheit und Demokratie ausgestattet, hätten sich die Menschen 1953 bereits
für die freie, soziale Marktwirtschaft und gegen den "real existierenden Sozialismus" entschieden. für politische Partizipation am Sozialismusexperiment stand den Menschen nie der Sinn. Mit GEwalt und Unterdrückung hat man versucht, sie für den Sozialismus marxscher und leninscher Prägung gefügig zu machen.


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23.10.2017 um 17:15
Zitat von PhilippPhilipp schrieb:Man hätte die DDR ruhig sozialistisch und marxistisch aufbauen können, dabei den Menschen genügend Meinungsfreiheit und Demokratie zugestehen können
das ist ein Widerspruch in sich.
Freiheit und freie Entfaltung der Persönlichkeit ist kein Wesensmerkmal des Sozialismus marxscher Prägung.
Am Anfang stand Enteignung und Zwangskollektivierung, mit hin alles andere als Freiheit


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23.10.2017 um 17:16
@lawine
Das sehe ich ähnlich. Und, dass die BRD mit der sozialen Marktwirtschaft und allen anderen linken Errungenschaften wie der Demokratie und der Meinungsfreiheit viel weiter links gestanden hat, als die diktatorische DDR, ist doch wohl selbstverständlich.


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23.10.2017 um 17:17
@lawine

Ersetze Marxistisch mit Leninismus dann kommt es hin.


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23.10.2017 um 17:17
Zitat von lawinelawine schrieb:mit mehr Meinungsfreiheit und Demokratie ausgestattet, hätten sich die Menschen 1953 bereits
für die freie, soziale Marktwirtschaft und gegen den "real existierenden Sozialismus" entschieden.
Dem kann man nichts entgegenstellen ,aber du kennst das ja, das UTOPISCHE Land welches aus Sozialistischer, marxistischer und leninistischer Prägung ja als das Paradies betitelt wird is tdoch immer besser, siehe dazu Venezuela, die sind mit dieser Umstellung 100% zufrieden! (sarkasmus off)


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23.10.2017 um 17:18
Zitat von lawinelawine schrieb:das ist ein Widerspruch in sich.
Freiheit und freie Entfaltung der Persönlichkeit ist kein Wesensmerkmal des Sozialismus marxscher Prägung.
Am Anfang stand Enteignung und Zwangskollektivierung, mit hin alles andere als Freiheit
Das Diktat des Proletariats hat es nie gegeben.

Nur ein Diktat der Partei. Das ist ein großer Unterschied.


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23.10.2017 um 17:26
Zitat von lawinelawine schrieb:Freiheit und freie Entfaltung der Persönlichkeit ist kein Wesensmerkmal des Sozialismus marxscher Prägung.
Doch. Ich rekapituliere jetzt mal aus dem Kopf: Morgens Bauer, mittags Lehrer, nachmittags Jäger, abends Philosoph.
Zudem sollte die Gesellschaft aus unentfremdeten, freien Menschen bestehen. "Alle Verhältnisse umstürzen, die den Menschen zu einem armen, versklavten, fremdbestimmten, jämmerlichen Wesen machen" (auch wieder nur aus der Erinnerung, in etwa aber so von Marx geschrieben).

Also hätte er auch zum Umsturz der DDR aufgerufen.


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23.10.2017 um 17:27
Zitat von FlatterwesenFlatterwesen schrieb:Ersetze Marxistisch mit Leninismus dann kommt es hin.
Das ist eben das Problem, dass hier kaum differenziert wird. Marx´ philosophische Arbeit ist mit das ausführlichste und genaueste was je zu diversen ökonomischen Fragen geschrieben wurde. Wird heute noch gerne empfohlen, lese ich oft. Was da aber immer alles noch so reingedichtet wird, -es sei unmenschlich und verbrecherisch- ist so ein hanebüchener Unsinn, wie man ihn kaum woanders so oft zu Gesicht bekommt.

Kannst ja mal nur für Spaß hier in die Runde fragen.

@all

Was ist das unmenschlichste, was Marx in seine Werke gepackt hatte?


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Ideologie von rechts

23.10.2017 um 17:28
Ich sehe seit zwei Jahren eine wachsende Kritik an der Einwanderungspolitik der Regierung bzw. auch mancher Parteien (insbes. Grüne). Dabei kam und kommt es vereinzelt zu unschönen Überspitzungen und Ausschreitungen. Die bundesweit flächendeckende Haßkampagnie sehe ich jedoch weit mehr von denen ausgehen, die völlig unmotiviert anderen Haß und Rassismus unterstellen, dabei jegliches Maß aus den Augen verloren haben und demokratisch nicht ausreichend gefestigt sind, um begreifen zu können, dass es in Deutschland bislang weder ein "Grundrecht" auf einseitigen Linksradikalismus, noch auf grüne Weltfremdheit gibt.


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23.10.2017 um 17:30
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Nein, nicht auf Sklaverei bezogen sondern auf Volkswirtschaftlichen Wohlstand.
wenn du damit meinst, dass auch medial die registrierung von not und elend auf der welt ungerecht und ungleich verteilt ist, dann hast du recht.

aber hey, in afrika gibts immer mehr millionäre, die sog. „High net worth individuals“ (HNWI), in manchen ländern mit über 400% steigerungs-raten.
Die überwältigende Mehrheit der Menschen in Afrika lebt in extremer Armut. Doch gleichzeitig gibt es immer mehr Superreiche: Nirgendwo sonst wächst die Zahl der Millionäre schneller als auf dem Sahara-Kontinent. Besonders in diesen 16 Ländern.

Die Wohlstandselite Afrikas wächst unaufhaltsam – und in beeindruckendem Tempo: Einem Bericht des Wohlstandsforschungsinstituts New World Wealth (NWW) zufolge ist die Zahl afrikanischer Millionäre in den letzten 15 Jahren doppelt so schnell gewachsen wie im Rest der Welt.

NWW hat weltweit alle Personen gezählt, die ein Vermögen von mindestens einer Million US-Dollar besitzen. Sie gelten als „High net worth individuals“ (HNWI). Für jedes Land lässt sich so feststellen, wie viele Reiche dort leben.
http://www.focus.de/finanzen/news/bis-zu-482-prozent-wachstumsrate-neuer-reichtum-statt-altes-elend-in-afrika-explodiert-die-zahl-der-millionaere_id_4875837.html
Cape Town is one of the 20 top second home hotspots in the world for multimillionaires (along with the likes of Sydney, St Tropez, the Hamptons, Miami and Palm Beach). Most of the wealthy people with second homes in Cape Town are from Johannesburg, the UK, France, Germany, Switzerland, USA, Nigeria and the Gulf. Wealthy Europeans usually use these homes to escape from their winter months.
https://www.researchandmarkets.com/reports/4091907/the-south-africa-2017-wealth-report (Archiv-Version vom 21.10.2017)
27.02.2017

Zahl reicher Auswanderer springt in die Höhe

Tausende Millionäre verlassen Deutschland
http://www.manager-magazin.de/finanzen/artikel/new-world-wealth-tausende-millionaere-verlassen-deutschland-a-1136470.html


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23.10.2017 um 17:36
Zitat von TripaneTripane schrieb:Die bundesweit flächendeckende Haßkampagnie sehe ich jedoch weit mehr von denen ausgehen, die völlig unmotiviert anderen Haß und Rassismus unterstellen, dabei jegliches Maß aus den Augen verloren haben und demokratisch nicht ausreichend gefestigt sind, um begreifen zu können, dass es in Deutschland bislang weder ein "Grundrecht" auf einseitigen Linksradikalismus, noch auf grüne Weltfremdheit gibt.
Das war jetzt ein Beispiel für auf die Spitze getriebene, fast schon kabarettistisch verfremdete rechte Ideologie mit dem armseligen Versuch, das rechte Hassprojekt gegenüber den Zuwanderern einfach umzudrehen in einen Hass auf alles links der Mitte. Spätestens an dem Punkt hört es dann auf mit Rationalität und Refletivität.


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23.10.2017 um 17:41
Zitat von DogmatixDogmatix schrieb:wenn du damit meinst, dass auch medial die registrierung von not und elend auf der welt ungerecht und ungleich verteilt ist, dann hast du recht.

aber hey, in afrika gibts immer mehr millionäre, die sog. „High net worth individuals“ (HNWI), in manchen ländern mit über 400% steigerungs-raten.
Was ändert das alles an den Fakten? Tu doch nicht so als wäre es Früher besser gewesen. Wann soll dieses Früher gewesen sein?

Warum sind die schlimmsten Länder mit Sklaverein und co gerade Länder mit starker Sozialistischer Kommunistischer Vergangenheit? Oder wie im fall Nordkorea völlig aus der Spur.

Und Südafrika war auf dem Kontinent Ökonomisch schon immer einer der bessern Positionen. Wenn die Arpartheit und entsprechende umgekehrt der Vergeltungswunsch sich gelegt hat sieht es ganz gut aus.

Aber nochmal du solltest mir bessere Zeiten zeigen. Wann war der Wohlstand auf der Welt höher?


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23.10.2017 um 17:46
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb: Wann war der Wohlstand auf der Welt höher?
gegenfrage: wann waren die migrationsbewegungen auf der welt höher?


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23.10.2017 um 18:00
Zitat von RealoRealo schrieb:humanistische Partei
humanistisch ist doch heutzutage jeder, was soll das besagen?

wenn du dir ne partei vorstellst, so in richtung einer neubesinnung auf die wirtschaftlichen, sozialen, ökologischen und humanitären aufgaben in der welt, dann könnte das vlt. was geben.

das ist aber eher utopisch, auf nationalstaatlicher ebene so und so.

dann könntest dir noch anschauen, wie sich das welt-bruttosozialprodukt verteilt, auf wieviele staaten, und was die staaten so ausgeben für wirtschaftliche zusammenarbeit mit denen, die nicht dabei sind. fang am besten in D an.


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23.10.2017 um 18:34
Zitat von DogmatixDogmatix schrieb:gegenfrage: wann waren die migrationsbewegungen auf der welt höher?
Im  Jahre 600 n Christus.

Aber dann müssen wir mal schauen wer von wo nach wo wesegen Migriert.


Realo bezog sich ja auf Flüchtlinge


https://www.uno-fluechtlingshilfe.de/cdn/trk/lp/v01/


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Ideologie von rechts

24.10.2017 um 04:00
schau mal, @Realo , kennst du schon das buch?

0 achille mbembe

vielleicht hilft es dir ja bei der klärung mancher gedanken.

buchbeschreibung auf suhrkamp:

http://www.suhrkamp.de/buecher/politik_der_feindschaft-achille_mbembe_58708.html
... Mbembes hochaktueller Essay spürt der Konsequenz dieser Erosion nach: der Ausbreitung autoritärer Regierungsformen. Er beschreibt die Bedingungen, unter denen heute die Fragen zum Verhältnis von Recht und Gewalt, Normalität und Ausnahmezustand, Sicherheit und Freiheit gestellt werden. Mit Blick auf die globalen Migrationsströme und das damit einhergehende unvermeidliche Zusammenwachsen der Welt formuliert er eine scharfe Kritik am atavistischen Nationalismus und plädiert für eine neue Politik der Humanität.
eine buchkritik hier:

http://www.deutschlandfunkkultur.de/achille-mbembe-politik-der-feindschaft-vom-kolonialismus.950.de.html?dram:article_id=397741

Von Claudia Kramatschek
Islamophobie, Gewalt, Nationalismus - der Philosoph Achille Mbembe beschreibt, wie die Fundamente des demokratischen Miteinanders systematisch ausgehebelt werden. Für ihn steht diese "Politik der Feindschaft" in einer historischen Linie bis hin zu den Anfängen des Kolonialismus.
das "jagen", das "Wir werden uns unser Land und unser Volk zurückholen", die politik der feindschaft ...
Achille Mbembe sieht darin das Signum unserer Zeit, die heimgesucht ist von einer allgegenwärtigen Islamophobie, einem atavistischen Nationalismus und einem ebenso atavistischen "Krieg gegen den Terror", der im Namen von Recht und Sicherheit die Fundamente eines demokratischen und sozialen Miteinanders systematisch aushöhlt. Wie konnte es – so fragt Achille Mbembe – dazu kommen, dass offener Rassismus, ungeschönter Vernichtungswille und die Frage der Zugehörigkeit wieder an der Tagesordnung sind?
er hat sich also viel vorgenommen und greift tief zurück:
Die Plantage als Beginn der Lager-Praxis

"Politik der Feindschaft" gibt darauf eine so gleißend scharfe wie analytisch erhellende Antwort. Denn Achille Mbembe zieht  – unter Rückgriff auf die Schriften von Frantz Fanon, dem Vordenker des Anti-Kolonialismus – eine historische Linie von den Anfängen des kolonialen Zeitalters zu unserer Gegenwart. Wer die heutige "Politik der Feindschaft" verstehen will, muss, so Mbembe, an die Anfänge der Kolonie zurückgehen: Denn die Kolonie war undenkbar ohne den Sklavenhandel und damit das Primat der Rasse, welches die Teilung der Menschheit erst möglich machte. Beides wiederum – Sklavenhandel und das Primat der Rasse – waren Voraussetzung für den weltumspannenden Kapitalismus und die zynische Auslöschung des Anderen. Die Plantage, so Mbembe, ist somit der Anfang aller Lager-Praxis; die koloniale Welt die dunkle Doppelgängerin der westlichen Demokratie, die dorthin auslagerte, was ihre Nachtseite ist: die ihr inhärente Gewalt, die nunmehr im Zeitalter des Postkolonialismus mit umso hässlicherer Fratze wiederkehrt.

"Politik der Feindschaft" liefert insofern eine – übrigens auch stilistisch – atemberaubende historische Relektüre: Der Sklavenhandel wäre demnach keine afrikanische Fußnote der westlichen Geschichte. Er wäre unser aller zentraler Knotenpunkt für ein Verständnis jener – so Mbembe – tödlichen "Nekropolitik", die rund um den Globus für Hass und Terror sorgt. Achille Mbembe denkt deswegen abschließend darüber nach, wie und ob unter diesen Gegebenheiten ein Denken der Fürsorge noch möglich ist. Anstatt sich auf den Universalismus zu berufen entwirft Mbembe eine "Ethik des Passanten"
...
eine kürzere buchkritk auch hier:
Was habt ihr zu verlieren?

Achille Mbembe, einer der berühmtesten Verfechter der postkolonialen Theorie, durchdenkt die Gewalt gegen Fremde im Westen.

Von Marie Schmidt
http://www.zeit.de/2017/41/politik-der-feindschaft-achille-mbembe
Die sogenannte Erste Welt konnte nur werden, was sie heute ist, indem sie den Rest der Erde gnadenlos ausbeutete. Der in Frankreich ausgebildete und französischsprachige Politologe Achille Mbembe hat diesen Gedanken oft entwickelt, auch in seinem neuesten Essay Politik der Feindschaft ist er grundlegend. Der Handel mit Ressourcen und der Arbeitskraft von Sklaven aus unterjochten Gebieten machte die Kolonialisten reich. Ihre jungen Demokratien gewannen Stabilität durch die Abgrenzung von angeblich unzivilisierten Anderen: "Der innere Frieden im Westen basierte also zu einem großen Teil auf Gewalt in der Ferne."

Heute aber, so Mbembes zentrales Argument, gibt es keine Ferne mehr ...
klingt interessant und nachdenkenswert.


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Ideologie von rechts

24.10.2017 um 06:54
@Dogmatix
Nein,selbst die fernste Ferne ist gerade mal vierzehn Flugstunden entfernt,von Emails und Milliardenbeträge die jede Sekunde dreimal um den Globus bewegt werden ganz zu schweigen.
sich diese grenzenlose Schnelligkeit und Entfernungsueberwindung vorzustellen und damit zu arbeiten,das ist so eine grauenhaft abstrakte Vorstellung für viele,da bleibt doch nur noch die Option Nazi zu werden und seine kleine Suppentopfwelt gegen eindringende Bruehwuerfel verteidigen bei beschränkter Sichtweise


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