Rassismus

Realo schrieb:Nuhr

immer noch nicht.

Aus deinem Zitat:

1.gegen eine nationale, rassische, religiöse oder durch ihre ethnische Herkunft bestimmte Gruppe, gegen Teile der Bevölkerung oder gegen einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe...

Hier werden also die Gruppen benannt.
Das könnten z.B. Deutschtürken, Türken oder Araberclans sein (kannst mich ja gerne korrigieren, wenn ich mich irre und diese nicht zu vorgenannter Gruppe zählen?)

2. die Menschenwürde anderer dadurch angreift, dass er eine vorbezeichnete Gruppe, Teile der Bevölkerung oder einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht... wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.

"vorbezeichnete" -> da gehts um Obige, mit einem Beispiel.
Wenn man also solche Gruppen beschimpft ... verächtlich macht, dann begeht man lt. deines Zitates Volksverhetzung.

Also noch nichts widerlegt.

Realo schrieb:Willst du mir drohen?

nö, ich wollte nur nicht auf so ein Niveau wie "Nuhr" (und was dies bedeutet), absinken, deshalb schrieb ich "erspare ich mir".

Optimist schrieb:Also noch nichts widerlegt.

Schon immer.

Nur die Harten kommen in den Garten.
Nur die Lichter werden Richter.

Rassismus ist ein psychologisches Problem, das mit Schattenprojektion zusammenhängt. Rassismus ist im Grunde ein Gradmesser für mangelnde Selbstreflexion und Unbewusstheit.

Hier in Wien hatten wir einen neuen Rassismus Vorfall, in dem Fall gegen eine Muslima. Der Vorfall wurde auch gefilmt.
https://ze.tt/ein-video-zeigt-wie-eine-junge-muslima-in-wien-beleidigt-und-bespuckt-wird/?utm_campaign=ref&utm_content=zett_zon_teaser_teaser_x&utm_medium=fix&utm_source=zon_zettaudev_int&wt_zmc=fix.int.zettaudev.zon.ref.zett.zon_teaser.teaser.x

„Mund halten!“, schreit eine ältere Frau, die auf der Bank einer Bahnhaltestelle sitzt. „Wie redest du mit mir, du freches Tier?“ fährt sie fort. Und dann: „Das ist mein Land.“ Sie beginnt eine junge Frau im Hintergrund, die fragt, warum sie denn so mit ihr rede, wüst zu beschimpfen. „Die FPÖ haut euch alle raus“, sagt die ältere Frau. Als ein junger Mann dazwischen geht, beginnt die Frau sich weiterhin brüllend und fluchend von der Bank zu entfernen. Als die junge Frau aus dem Hintergrund ihr hinterruft: „Sie haben kein Recht, mich so anzuschreien“, dreht sich die Angreiferin noch mal um: „Verschwinde, verschwinde, du Scheiße.“ Sie spuckt die junge Frau an.

@Venom
Sicher, dass die Frau geistig völlig gesund war?
Bei uns sitzt auch immer eine Frau rum, die pöbelt jeden übelst an, der sie zu lange anschaut.
Die ist aber tatsächlich nicht ganz sauber im Oberstübchen und das weiß auch jeder, so dass keiner etwas sagt.

@Rasenmayer
Das weiß ich nicht, ich war nicht vor Ort auch wenn ich selber in Wien wohne. Aber ein rassistischer Vorfall ist das nunmal. Immerhin hat es eine Zivilcourage gegeben, zum Glück. Und zwar von Männlich und Weiblein vor Ort und in sozialen Netzwerken.

@Venom
Das stimmt natürlich. Wobei ich die Zivilcourage vor Ort, direkt während der Situation, noch wichtiger finde. Leider keine Selbstverständlichkeit, da immer noch die "besser nicht einmischen" - Mentalität vorherrscht.

Rasenmayer schrieb:Sicher, dass die Frau geistig völlig gesund war?

Die Frau ist offenbar nicht unbekannt, dürfte geistig nicht ganz gesund sein.

Rassistisch ist es auf jeden Fall, ganz klar. Aber die Frage ist, ob so jemand nun als beispielhaft für irgendwas gelten kann.
Im Prinzip ist die Debatte sicher sinnvoll und man sollte das diskutieren, aber dieser Fall ist wohl ein ungeeigneter Auslöser.

dedux schrieb am 28.03.2019:Rassismus ist ein psychologisches Problem, das mit Schattenprojektion zusammenhängt. Rassismus ist im Grunde ein Gradmesser für mangelnde Selbstreflexion und Unbewusstheit.

Das ist wohl was dran.

Was mich immer wieder verwundert, wie leicht es doch manchen fällt, alle möglichen Vorurteile als allgemein gültige Gesetzmäßigkeit akzeptieren zu können, ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken, ob das auch wirklich stimmt. Das gilt nicht nur für die verschiedenen Ethnien, sondern für alle Gruppierungen, die von dieser Art des Denkens betroffen sind.

z.B. sind alle Ärzte Schlachter, alle Handwerker Betrüger, alle Maurer sind Säufer, alle Fußballer sind ungebildet usw. usf.

Selbst wenn es da hin und wieder mal eine Tendenz gäbe, ist es doch eigentlich jedem normal denkenden Menschen klar, dass die Statistik einen Scheißdreck über den Einzelfall aussagt.
Nicht aber dem Rassisten. Der ignoriert diese Tatsache.

navi12.0 schrieb:Was mich immer wieder verwundert, wie leicht es doch manchen fällt, alle möglichen Vorurteile als allgemein gültige Gesetzmäßigkeit akzeptieren zu können, ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken, ob das auch wirklich stimmt.

Kognitive Dissonanz ist mittlerweile etwas worüber man sich nicht wundern sollte. Diese Art von Denken ist scheinbar ist in unsere Hardware eingebaut.

Das Hirn heisst es, ist nicht dafür ausgestattet die Wahrheit zu erkennen sondern um zu überleben.

Fehlschlüsse gibt es massig, Statistik lesen ist auch keine einfache Sache.

Rassismus ist vielschichtig und kann eine riesige Palette an Gründen haben.

Allerdings empfinde ich, dass wir heute viel zu schnell Dinge pauschalisieren, so auch Menschen, die augenscheinlich rasistische Handlungen begehen. Für mich persönlich ist es immer interessant, die Beweggründe zu verstehen, wieso jemand eine "vordefinierte" Gruppe angreifen tut.

Das Problem HEUTE, so glaube ich fest, ist, dass wir Dinge unter Rassismus verbuchen, die im Kern keinen Fremdenhass widerspiegeln. Das Leute bei stereotypischer Gruppenbildung im Park oder sonst wo mit Sorgen reagieren, ganz besonders am Wochenende wo Alkohol und Drogen eine Rolle spielen, kann und will ich gerne nachvollziehen.

Viel mehr glaube ich sogar, dass die gängigste Art von Rassismus kein purer, ideologisch bedingter Fremdenhass ist, sondern eher eine Angst vor der Veränderung in der globalisierten Gemeinschaft. Dazu kommen eben evolutionäre Veranlagungen im Hirn, zb. die Sehnsucht nach Zugehörigkeit. Denn Teil einer Gruppe - einer Gemeinschaft - zu sein, das bietet uns Vorteile. Das Abgrenzen verschiedener Gruppen untereinander ist auch normal.

Die Kernprobleme im Zusammenhang mit diesen - all zu menschlichen - Verhaltensweisen sind die Reibungspunkte der Gemeinschaften zueinander in der Gesellschaft als Ganzes. Hier verorte ich eine gewisse Dynamik, die sich herausbildet.

@DerManipulatoR
Rassismus ist nichts angeborenes. Rassismus ist auch keine Fremdenfeindlichkeit, Rassismus ist auch in keinster Weise durch solche Pseudoerklärungen zu verharmlosen oder gar zu erklären.

DerManipulatoR schrieb:Das Problem HEUTE, so glaube ich fest
Viel mehr glaube ich sogar

Glauben gehört in die Kirche, schrieb gerade noch einer im Medien-Thread.

DerManipulatoR schrieb:dass die gängigste Art von Rassismus kein purer, ideologisch bedingter Fremdenhass ist, sondern eher eine Angst vor der Veränderung in der globalisierten Gemeinschaft.

So baut man Strohmänner. Warum geht man dann nicht in eine politische Gruppe oder Partei und thematisiert das? Und wenn man schon intellektuell nicht beschlagen ist, warum geht man nicht in einen Sportverein, sondern übt sich ausgerechnet in Rassismus? Sollte man Mörder entschuldigen, weil sich die Gesellschaft so schnell verändert?

DerManipulatoR schrieb:evolutionäre Veranlagungen im Hirn, zb. die Sehnsucht nach Zugehörigkeit.

hast du den im Sportverein nicht? Rassisten sind eher nicht-Verbundene. Einer wie Breivik oder jetzt der Massenmörder in Auckland waren lone wolves.

DerManipulatoR schrieb:all zu menschlichen - Verhaltensweisen

Jretzt hakt es aber bei mir aus. Mit deinen "Glaubensansichten" wirst du hier sicherlich nicht lange glücklich werden.

Tussinelda schrieb:Rassismus ist nichts angeborenes. Rassismus ist auch keine Fremdenfeindlichkeit, Rassismus ist auch in keinster Weise durch solche Pseudoerklärungen zu verharmlosen oder gar zu erklären.

Achso, na wenn du das daraus liest, ist ja nicht mein Problem.

Realo schrieb:Glauben gehört in die Kirche, schrieb gerade noch einer im Medien-Thread.

Soso.

Realo schrieb:So baut man Strohmänner. Warum geht man dann nicht in eine politische Gruppe oder Partei und thematisiert das? Und wenn man schon intellektuell nicht beschlagen ist, warum geht man nicht in einen Sportverein, sondern übt sich ausgerechnet in Rassismus? Sollte man Mörder entschuldigen, weil sich die Gesellschaft so schnell verändert?

PEGIDA, AFD, sind doch politische Gruppen und Parteien? Mag ja sein, dass ich auf der Dunklen Seite des Mondes wenig mitbekomme, aber diese "Organisationen" gibt es noch nicht allzu lange.

Realo schrieb:hast du den im Sportverein nicht? Rassisten sind eher nicht-Verbundene. Einer wie Breivik oder jetzt der Massenmörder in Auckland waren lone wolves.

Schau mal, keiner von uns kann mit Sicherheit sagen, was einen Menschendazu veranlasst, solche Taten zu begehen. Rassistische Motive können bei labilen Menschen schnell als Vorwand dienen, ihre eigenen, kranken Gedanken und Gefühle auf die Welt abzufeuern. Aber ich behaupte, dass die meist verbreiteste Art von Rassismus uns eher im Alltag, nicht bei solch herausstechend furchtbaren Taten begegnen wird.

Realo schrieb:Jretzt hakt es aber bei mir aus. Mit deinen "Glaubensansichten" wirst du hier sicherlich nicht lange glücklich werden.

Das ist eine Unterstellung, die wirklich nicht nett ist. Bitte lass das. Die Gedanken und Gefühle anderer Menschen verstehen zu wollen, ist keine "glaubensansicht" oder beinhaltet eine normative Wertung.

DerManipulatoR schrieb:PEGIDA, AFD, sind doch politische Gruppen und Parteien?

Es gibt eben auch noch andere, aber wenn man seinen Rassismus ausleben will, ja dann sind die erste Adresse, stimmt. Statt zum Psychiater geht man dann zu Pegida und fühlt sich da freier als beim Onkel Dok. Und wenn man nicht gerade in Sachsen lebt, dann halt AfD.

DerManipulatoR schrieb:Aber ich behaupte, dass die meist verbreiteste Art von Rassismus uns eher im Alltag, nicht bei solch herausstechend furchtbaren Taten begegnen wird.

Für die gilt das Gleiche.

DerManipulatoR schrieb:Die Gedanken und Gefühle anderer Menschen verstehen zu wollen, ist keine "glaubensansicht" oder beinhaltet eine normative Wertung.

Wer Rassismus zu "menschlichen Verhaltensweisen" adelt, weil eben nur Menschen Rassisten sein können und keine Tiere, muss mit Gegenwind rechnen.

@DerManipulatoR
Ich finde es auch interessant zu wissen wieso jemand rassistisches Gedankengut pflegt. Allerdings sehe ich es um einiges strenger mit ihnen als du, zumindest wenn ich dich richtig verstehe.

Rassismus ist eine Gesinnung und Ideologie oder Teil dessen. Es ist viel mehr als nur irgendeine Angst und Sorge. Auch ist es mehr als nur irgendein Zugehörigkeitsgefühl.

Realo schrieb:Und wenn man schon intellektuell nicht beschlagen ist, warum geht man nicht in einen Sportverein, sondern übt sich ausgerechnet in Rassismus?

Weil Rassismus kein Hobby ist und die Wenigsten den ganzen Tag darüber nachdenken, wen man als nächstes diskriminiert. Rassismus ist sicherlich keine Frage des körperlichen Zustands.

Venom schrieb:Rassismus ist eine Gesinnung und Ideologie oder Teil dessen. Es ist viel mehr als nur irgendeine Angst und Sorge. Auch ist es mehr als nur irgendein Zugehörigkeitsgefühl.

Wo ist genau der Unterschied zwischen Tribalismus und Rassismus?

DerThorag schrieb:Rassismus ist sicherlich keine Frage des körperlichen Zustands.

Nein, aber in einem Sportverein kann man Aggressionen regelkonform ausleben und damit kompensieren.

Realo schrieb:Nein, aber in einem Sportverein kann man Aggressionen regelkonform ausleben und damit kompensieren.

Das gilt für Schläger sicherlich (aber auch nur bedingt), aber nicht für Diskriminierungen. Was meinste was da so in den Kreisligen manchmal los ist.