@allin einer Fernsehsendung kam das Thema Alltagsrassismus auf, was mich veranlasste wieder mal darüber nachzudenken.
Dabei kam mir u.a. der Gedanke, dass es bei Schwulen, welchen man es von ihrer Art sich zu geben teilweise auch schon "ansehen" kann (was auch nicht immer zutreffen muss), eine ähnliche Problematik gibt:
Sie können nicht aus ihrer Haut und fühlen sich als Minderheit, teilweise stigmatisiert und nicht vollkommen dazu gehörig.
Was ich bei Schwulen/Lesben bezüglich ihres Umgangs damit feststellte:
Die Gesellschaft kann man nicht so ohne weiteres ändern (auch wenn es schon große Fortschritte gab). Aber sie selbst können durch ihren Umgang mit der Problematik viel beeinflussen -> Stichwort Selbstbewusstsein, dazu stehen was und wie man ist ....
Analog nun bei Kindern die hier geboren wurden und immer mal das Gefühl von außen vermittelt bekommen "Exote" zu sein, nicht richtig als vollwertiges Gesellschaftsmitglied gesehen zu werden, aufgrund von Äußerlichkeiten:
Auch hier denke ich, die Gesellschaft kann man nicht so ohne weiteres ändern oder nur sehr langsam und mühsam (indem man immer wieder auf diese Probleme hinweist, Diskriminierungsgesetze ...).
Aber allen Kindern welche von der Umwelt als Migranten wahrgenommen werden (unabhängig davon ob sie wirklich welche sind oder nicht), könnte vielleicht im Elternhaus beigebracht werden:
- Es bedeutet nicht immer Ausgrenzung wenn jemand nach deiner Herkunft fragt, sondern es kann auch einfach Gedankenlosigkeit sein, weil sich derjenige nicht in deine Lage versetzen kann
- es ist nicht immer böser Wille, wenn jemand fragt, es könnte harmloses Interesse/Neugier sein
- Es gibt Fremdenhass und Rassismus und es kann nicht schaden hellhörig zu sein. Mit solchen Leuten braucht man sich nicht abgeben. Aber nicht Alle, welche "blöde Fragen" stellen, gehören in diese Gruppe. Es ist nicht gut, alle in einen Topf zu werfen und sich dadurch eventuell gute Freundschaften entgehen zu lassen.
- durch eventuelles Abkapseln oder vielleicht arrogante Reaktionen aus Frust heraus wird nichts besser (auch wenn diese Reaktionen sehr verständlich wären)
- auch wenn es nervig ist, immer wieder das gleiche von Fremden gefragt zu werden, man kann es nicht ändern - aber man kann seinen Umgang und seine Reaktionen ändern, um
selbst besser damit klar kommen zu können.
Kurz, den Kindern könnte evtl. eine komplexere Sicht auf dieses Thema und ein selbstbewusster Umgang beigebracht werden, damit sie sich
nicht immer automatisch abseits gestellt fühlen bei "blöden Fragen" - also sie könnten emotional gestärkt werden?
So, jetzt dürft ihr mich wegen meiner Gedanken verbal "steinigen". Schöner fänd ichs natürlich wenn es eine
konstruktive und freundliche Auseinandersetzung gäbe.
Ich beanspruche ja nicht, das alles richtig zu sehen, für Gedankenanregungen was ich hier evtl. falsch sehe, wäre ich also dankbar.