Johnny1887 schrieb:Ich würde sehr wohl auf die Knie gehen, wenn ich eine Person öffentlichen Interesses und Sportler wäre. Liegt aber vielleicht auch daran, dass ich selber ein Betroffener bin. Es ist wirklich gut, dass die englischen Nationalspieler auf die Knie gehen. Wenn man den Kniefall ausbuht, dann heißt es, dass man für Rassismus ist. Wozu soll man sonst buhen?
Nein, das liegt bestimmt nicht nur daran, siehst du ja. Jeder kann auf die Knie rutschen, jeder kann sich mit anti-rassistischer Symbolik schmücken und trotzdem ein Rassist sein. Glaubhafter und sympathischer ist auf jeden Fall die persönliche Augenhöhe und der eigene individuelle Antrieb als so eine Staatsdoktrin. Sprich, ich finde es auch persönlich unschön, wenn jemand sich vor mir erniedrigt.
Tussinelda schrieb:es ist ein Zeichen gegen Rassismus. Wüßte jetzt nicht, was dies damit zu tun hätte, schuldbeladen zu sein, war doch der Erste, der dies so beim Sport machte, Colin Kaepernick. Und nicht als Zeichen für Schuld.
Für mich ist es eine Geste der Unterwürfigkeit und der Vergebung, mit welcher ich meine Schuld anerkenne. Die Ermordung von George Floyd ist nun auch schon 2 Jahre her, ob ich jetzt das Stadion in Regenbogenfarben beleuchte oder mein Leben lang auf den Knien um Vergebung bitte, es bleibt oberflächliche Symbolpolitik.
Wer tatsächlich denkt, und Southgate denkt das, dass der Kniefall von 11 überbezahlten Fußballern die antirassistische Haltung eines ganzen Landes repräsentieren könnte, der muss auch an den Weihnachtsmann glauben. Gerade Deutschland hat doch in Sachen Fußball und Rassismus einiges erlebt, die Fremdscham wird nicht gerade weniger, bei soviel symbolischen Demutgesten mit welchen man die Ungarn jetzt moralisch erziehen will.
Was wir hier sehen, ist die "Political "Correctness" in seiner reinsten Dosis. Es geht nur zurückgesetzt um Rassismus, was in an vorderer Front zu bewundern ist, ist die Verbannung eines ganzen Landes, wenn du dir nicht die Regenbogenflagge auf den Arm pinselst und wenn du dir nicht sagen lassen möchtest, dass die Kniefall-Verweigerung dich zu einen Rassisten macht, der du nicht bist.
Ich finde das auch generell befremdlich, die heterogenen Fans im Stadion zu einem bestimmten Verhalten zu drängen um nicht verdächtig zu sein. Es waren vornehmlich Schwarzhemden der "Carpathian Brigade" die rassistisch auffielen.
"PC" duldet und erträgt keine gesellschaftliche Polarisierung, "PC" nimmt für sich selbst in Anspruch stets Recht zu haben und ist somit eine autoritäre Erscheinungsform. "PC" geht es auch nicht darum, dass du deine Einstellung jetzt wirklich mal änderst, es geht ihr ausschließlich um Anpassung, um Konformität, um Meinungskontrolle durch Ächtung.
Der Zusammenhang zwischen "Black lives Matter" und der Kniefallgesellschaft ist herzustellen. Hier wie dort ist das schlechte weiße Gewissen/Privileg Antrieb dafür, sich schuldig zu fühlen und Demut zu zeigen, weswegen ich eigentlich auch überhaupt kein Recht habe die Veruntreuung der Spendengelder seitens BLM und ihrer Anführer anzufechten.