Rassismus

Zaunkönigin schrieb:Und im Gegensatz zu einigen Stimmen hier km Strang, hat siedich,soweit ich weiß, auch nicht damit raus geredet, dass sie so übel provoziert oder gar gemobbt wurde.

nee, von Mobbing spricht sie nicht, aber davon, dass sie auch beleidigt wurde und deshalb Linda (die rassistisch beleidigt wurde) auch hätte gehen sollen.
https://www.bild.de/unterhaltung/tv/tv/dschungelcamp-2022-rtl-wirft-janina-aus-der-show-78931190.bild.html

Original anzeigen (1,9 MB)
Das mit dem Mobbing und vor allem dem Ableism ist mMn eine reine Erfindung.

Interested schrieb am 26.01.2022:Ganz unabhängig davon, geht die rassistische Entgleisung von Janina gar nicht.

Ich halte sie aber dennoch für keine Rassistin. Zum Rassisten gehört die Gesinnung. Dumme Aussagen kann jeder treffen - aber die Gesinnung lässt sie erst gefährlich werden.

@Zaunkönigin

Zaunkönigin schrieb:Ich würde sie ohne nähere Kenntnis über sonstige Äußerungen (oder Handlungen), nicht sofort als Rassistin bezeichnen. Ihre Äußerung aber natürlich schon als rassistisch benennen.
Sowas meinte ich.
Wenn sie wiederholt mit so Sätzen auffällt, sieht es wieder anders aus.

Seh ich ganz genauso und habe ich auch so geschrieben. Und ich glaube nicht, dass es öfter bei ihr vorkommt.

Tussinelda schrieb:nee, von Mobbing spricht sie nicht, aber davon, dass sie auch beleidigt wurde und deshalb Linda (die rassistisch beleidigt wurde) auch hätte gehen sollen.

Ah okay, das hatte ich nicht mit bekommen.

Ich finde, sie setzt aber schon den Schwerpunkt bei der Distanzierung vom Rassismus.

behind_eyes schrieb:Ab wieviel mal, ist man denn Rassist?

Was mich betrifft: Genau einmal

Gegenfrage: Wie viele Male muss jemand, der durch rassistische Beleidigungen aufgefallen ist, einen Schwarzen nicht rassistisch aber anderweitig beleidigt haben, um nicht als Rassist zu gelten.

Groucho schrieb:Wie viele Male muss jemand, der durch rassistische Beleidigungen aufgefallen ist, einen Schwarzen nicht rassistisch aber anderweitig beleidigt haben, um nicht als Rassist zu gelten.

Ist bei mir unabhängig von der Anzahl.
Wenn ich sehe, daß jemand immer nur das geeignetste Mittel nimmt um jemand zu verletzen, spielt das Mittel in der Beurteilung für mich keine Rolle.
Kann also 1000mal sein. Oder mehr.

@Zaunkönigin
ja, ganz klar, was mich gestört hat, war die Situation im camp, sie hat erst einmal überhaupt nicht eingesehen, dass sie zu weit gegangen ist und hat sich erst am nächsten Tag entschuldigt, obwohl sie von diversen Mitcampern schon darauf hingewiesen wurde und ihr wohl auch von RTL nahegelegt wurde (so beschreibt sie es heute), sich zu entschuldigen. Sie habe sich dann aber nicht so entschuldigt, wie sie sollte und sei DESHALB rausgeflogen und nicht wegen der rassistischen Aussage.

Nach Rassismus-Eklat packt sie aus

Janina Youssefian: Sie wollte sich nicht bei Linda Nobat entschuldigen

Quelle: https://www.t-online.de/unterhaltung/tv/id_91567666/dschungel-teilnehmerin-janina-youssefian-sie-fuehlt-sich-seelisch-kaputt.html

also irgendwie passt das alles nicht, denn es wurde ja gezeigt, dass die Campbewohner ihr sagten, dass dies rassistisch sei.

"Mir geht es sehr beschissen mit der ganzen Situation – als Rassist bezeichnet zu werden, was man natürlich nicht ist", beginnt sie bei Bild TV zu erzählen. "Ich fühle mich seelisch total kaputt." Sie habe das, was sie gesagt habe, "keine Sekunde rassistisch gemeint".

"Mir war das auch gar nicht bewusst in diesem Moment." Richtig realisiert habe sie es erst zwei Tage später, als "ich über mich lesen musste, dass ich eine Rassistin bin". Als sie von RTL aus dem Camp geworfen wurde, hatte man ihr nämlich andere Gründe genannt.

Quelle: s.o.

Tussinelda schrieb:nee, von Mobbing spricht sie nicht,

Als müsse sie erst davon sprechen, damit aus Mobbing Mobbing wird. :palm:
Als wenn offensichtliche Sachen plötzlich erst ausgesprochen werden müssen. Janinas rassistische Äußerung wurde doch auch von jedem als rassistisch eingestuft. Meinst Du dass es erst zum Rassimus wird, wenn z.B. in diesem Fall das gesagt hätte? Selbst wenn sie gar nichts gesagt hätte - bleibt es eine rassistische Äußerung.
Und mit Mobbing wollen wir jetzt anders verfahren? Da hat es erst stattgefunden, wenn die gemobbte Person es äußert und ansonsten ist es "irgendwas"?

Man, man, man....

Diese Janina Youssefian ist ja vermutlich aus deutsch-antirassistischer Sicht nicht "weiß". Und es ist halt auch problematisch, wenn als "Weißer" über den vermeintlichen Rassismus von POC diskutiert . Deshalb (und weil ich solche Sendungen nicht anschaue) halte ich mich da lieber raus. ;)

behind_eyes schrieb:Es gibt Menschen, deren Begegnung man sich eben nicht so entziehen kann, wie man es möchte. Im hier genannten Fall ist es Arbeitskollege, welchen ich auf diversen privaten Kollegentreffen so erleben durfte.
Das kann aber auch ein Familienmitglied sein, oder ein Nachbar, oder eine Person die jeden Morgen mit im Bus sitzt, oder sonstwelche Personen, die außerhalb des frei gewählten Nähebereiches liegen.

Ja, das ist auch für mich nachvollziehbar. Gerade Verwandte, Nachbarn, etc. kann man sich nicht aussuchen. Und Bekannte ist ja eher ein weiter Begriff.

Interested schrieb:Als müsse sie erst davon sprechen, damit aus Mobbing Mobbing wird. :palm:
Als wenn offensichtliche Sachen plötzlich erst ausgesprochen werden müssen. Janinas rassistische Äußerung wurde doch auch von jedem als rassistisch eingestuft. Meinst Du dass es erst zum Rassimus wird, wenn z.B. in diesem Fall das gesagt hätte? Selbst wenn sie gar nichts gesagt hätte - bleibt es eine rassistische Äußerung.
Und mit Mobbing wollen wir jetzt anders verfahren? Da hat es erst stattgefunden, wenn die gemobbte Person es äußert und ansonsten ist es "irgendwas"?

es hat kein Mobbing stattgefunden. Die beiden haben sich gegenseitig nix geschenkt, was ja hier auch durch die Auseinandersetzung, die hier von Dir eingestellt wurde, deutlich wird. Ableism erwähnst Du nicht mehr?

Und meine Aussage bezieht sich darauf:

Zaunkönigin schrieb:Und im Gegensatz zu einigen Stimmen hier km Strang, hat siedich,soweit ich weiß, auch nicht damit raus geredet, dass sie so übel provoziert oder gar gemobbt wurde.

worauf ich schrieb:

Tussinelda schrieb:nee, von Mobbing spricht sie nicht, aber davon, dass sie auch beleidigt wurde und deshalb Linda (die rassistisch beleidigt wurde) auch hätte gehen sollen.

Interested schrieb:Als müsse sie erst davon sprechen, damit aus Mobbing Mobbing wird. :palm:

kannste also knicken, denn es ging nicht darum, dass sie erst davon sprechen müsse :palm:

Interested schrieb:Man, man, man....

ja, genau, man man man, da ist es too much das zu lesen, worauf ich mich beziehe, muss aber trotzdem kommentiert werden.

@Tussinelda
Ich hab das alles nur über "Sekundärquellen"
Dass die Äußerung rasstisch ist, ist unstrittig, denke ich.
Ihr Umgang mit der gesamten Situation ist "ausbaufähig" würd ich sagen.

Ich finde es trotzdem gut, dass sie sich von Rassismus distanziert.
Und ich finde gut, dass RTL sich klar positioniert hat.

Den ganzen Rest, Mobbing etc kann ich sowieso nicht beurteilen.
Generell ist Mobbing aber eine Gruppensituation.
Eine Person alleine mobbt nicht.

Wenn da Mobbing stattfand, sind alle die da mitgemacht haben in der Verantwortung, nicht nur Linda, selbst, wenn sie die "Antreiberin" war.
Wenn nur Linda sich auf Janina eingeschossen hat, war das kein Mobbing.

Aber das wäre ohnehin eine ganz andere Diskussion.
Für einen anderen Thread.

Zaunkönigin schrieb:Generell ist Mobbing aber eine Gruppensituation.
Eine Person alleine mobbt nicht.

Ne, das stimmt nicht.

Mobbing oder Mobben (in Englisch üblicherweise Bullying) als soziologischer Begriff, beschreibt psychische Gewalt, die durch das wiederholte und regelmäßige, vorwiegend seelische Schikanieren, Quälen und Verletzen[1] eines einzelnen Menschen durch eine beliebige Art von Gruppe oder Einzelperson definiert ist.

Quelle: Wikipedia: Mobbing

@Atrox
Ok.
Ich kenne eine andere Definition.

Während es klar ist, dass Mobbing ein aggressives und absichtliches Verhalten ist, das üblicherweise von mehreren Personen ausgeübt wird, sind die Erscheinungsformen von Mobbing sehr unterschiedlich.

https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/mobbing

Quelle: https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/mobbing


Ich denke, dass die gesamte Situation in diesem Camp insgesamt ungut ist, ist klar.
Das ganze Format zielt doch darauf ab, Spannungen unter den Teilnehmenden zu erzeugen, sich möglichst Quoten generierend entladen sollen.

Rassismus ist dabei die rote Linie, die RTL definiert.
Finde ich gut.
Grundsätzlich fänd ich es such gut, wenn auch andere Formen von Beleidigungen, Missachtung und Entwertung in der Kommunikation nicht geduldet würden.

Aber hier im Thread gehts um Rassismus.

Zaunkönigin schrieb:Grundsätzlich fänd ich es such gut, wenn auch andere Formen von Beleidigungen, Missachtung und Entwertung in der Kommunikation nicht geduldet würden.

Das ist ja leider das Grundkonzept dieser Sendung und solange es Menschen gibt, die sich daran ergötzen, wird das, was dort passiert, salonfähig bleiben.

Zaunkönigin schrieb:Ich denke, dass die gesamte Situation in diesem Camp insgesamt ungut ist, ist klar.

Zu der Gesamtsituation kann ich wenig sagen, da ich sowas nicht gucke. Dass diese Sendung seit mehreren Seiten hier die Grundlage der Diskussion bildet, wird dem Thema auch nicht gerecht.

Es ist für mich ein No-Go jemanden zu beleidigen, nur weil er oder sie eine braune oder schwarze Hautfarbe hat. Ich zitiere mal Jordan Torunarigha (Fußballprofi, von Hertha BSC an den belgischen Erstligisten KAA Gent verliehen): ,,Man kann sich seine Hautfarbe bei der Geburt nicht aussuchen und sie sollte auch völlig egal sein."

Sehenswerte Doku, welche die Geschichte der Kolonialisierung im Kontext des Rassismus über 600Jahre aufzeigt.

Der international renommierte Dokumentarfilmregisseur Raoul Peck beleuchtet den engen Zusammenhang zwischen Rassenhierarchisierung und Völkermorden in der europäischen Geschichte: Ausgehend vom kolonialen Ursprung der Vereinigten Staaten von Amerika zeigt er, wie der Rassenbegriff mitsamt seinen dramatischen Folgen einen institutionellen Status erlangte. Ein mörderischer Geist, der auch die Ausplünderung des afrikanischen Kontinents begleitete und sich letztlich im NS-Programm der "Endlösung" durch die Vernichtung der europäischen Juden niederschlug.

Quelle: https://www.arte.tv/de/videos/095727-001-A/rottet-die-bestien-aus-1-4/ (Archiv-Version vom 01.02.2022)

Erster Teil heute 20:15 auch im Fernsehen ARTE

behind_eyes schrieb:Sehenswerte Doku, welche die Geschichte der Kolonialisierung im Kontext des Rassismus über 600Jahre aufzeigt.

Habe mir gerade den ersten Teil angeschaut. Mein erster Eindruck: technisch sehr gut gemacht, aber in meinen Augen auch auch sehr, sehr tendentiös. Da wird sehr viel in einen Topf geworfen.

@Zarathustra80
Ja, das Siedlungsmotiv als Ursache der Unterdrückung ist thematisch vorherrschend. Was mir noch fehlt ist der Link zum Rassismus. So wie ich das jetzt sehe, hat sich durch die Unterdrückung der Rassismus herausgebildet und nicht andersrum. Mal schauen wie es weitergeht.

behind_eyes schrieb:So wie ich das jetzt sehe, hat sich durch die Unterdrückung der Rassismus herausgebildet und nicht andersrum. Mal schauen wie es weitergeht.

wie meinst Du das?

Tussinelda schrieb:wie meinst Du das?

Es wird so dargestellt:

Die ersten Kolonialisten auf dem amerikanischen Kontinent sahen das Land als Beute. Land auf dem man leben und Geld verdienen kann. Es gab z. Bsp. Kampagnen in Europa um Familien zu animieren überzusiedeln.
Die Eingeborenen wurden für den Landraub entweder getötet oder versklavt, kostenlose Arbeitskräfte.
Über Jahrzehnte verloren zum Beispiel die Begriffe wie Negro ihre vormalige Neutralität hinsichtlich Rassismus.
Später war der Schwarze dann nur noch negativ konnotiert, faul, dreckig etc. Wertungen die er innerhalb der Versklavung bekommen hatte - Rassismus.
Das gleiche Spiel in Indien - dort ging es aber um Gold.
Dann Afrika, der belgische König privatisierte gleichmal ein ganzes Land zu seinem Gunsten. Es gehörte ihm dann einfach, samt den Nativs die für ihn arbeiteten.

Laut dieser Doku ist Rassismus die Folge von Landraub, Rohstoffraub etc. , welcher Unterdrückung bedingte. Ohne die Nativs zu versklaven, ging es halt nicht. Die Hautfarbe etc spielte da noch keine Rolle. Die rassistische Konnotation bildete sich erst später heraus.

@behind_eyes
hm, meinst Du nicht, die Unterdrückung und Versklavung beruhte auf dem Gedanken der Überlegenheit?