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Rassismus

25.010 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Rassismus, AFD, Rechtsextremismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Rassismus

15.09.2021 um 10:23
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Wo ich wohne, throhnte dieses Transparent einige Zeit. Der Aufforderung auf dem Bild nach kann man es zumindest verlernen...
selbstverständlich, denn Rassismus oder rassistisches Denken erlernt man ja, man wird ja nicht rassistisch denkend geboren.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Jeder hat wahrscheinlich bestimmte Klischees, Stereotype, Verallgemeinerung usw im Kopf. So funktioniert nun mal die Kognition. Dar Hirn sucht ständig nach irgendwelchen Mustern, um sich die Welt erklären zu können, sie zu ordnen und sich begreifbar zu machen. Das ist völlig normal und auch nicht weiter schlimm, solange man immer noch weiß, dass man trotz seiner vorgeprägten Meinungen immer noch stets den Einzelfall prüfen muss, weil die Erfahrung nichts über diesen aussagen kann.
ja, aber warum hat man die, wodurch werden die etabliert, verstärkt, was tut man dagegen, das ist doch die Frage. Es einfach als "natürlich" hinnehmen ist da natürlich der einfachste Weg, nur ändert der eben nix.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Aber warum soll das schon alles als rassistisches Denken gelten, sobald dieser Umstand im Zusammenhang mit Ethnien steht? Schließlich erfordert die Definition von Rassismus um einiges mehr, als nur diese Art von Verallgemeinerung im Sinne "Ich kenne viele Schwarze Blues-Musiker, also ist er womöglich auch einer"
weil es rassistisch ist, Menschen aufgrund von Äusserlichkeiten Eigenschaften/Fähigkeiten anzudichten.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Rassismus braucht das eindeutige Momentum von ethnischer Herabwürdigung des Opfers, von Wahrung von Privilegien des Täters, von eindeutiger Diskriminierung in dem Sinne, dass da wirklich einer benachteiligt wird.
Das haben wir schon dann, wenn wir in "wir" und "die" einteilen, um die "Andersartigkeit" hervorzuheben.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Nochmals zu der Absicht - wäre es richtig ein paar deutschsprachige Kinder in einer Klasse zu stecken wo alle anderen noch nicht bzw nicht richtig Deutsch können?
Was lernen die dann eigentlich, sind sie in den jeweiligen Fächer oder in einem ständigen Deutschunterricht?
alle deutschsprachigen Kinder? Es wurden doch deutschsprachige Kinder aufgrund ihres Namens in die Klasse eingeteilt, die angeblich alle Förderbedarf haben und arabisch sprechen.
Zitat von boraboraborabora schrieb:Wie soll man den oder die Menschen denn dann konkret einordnen?
als Mensch? Als Gitarrenspieler? Geht nicht?
Der zitierte Beitrag von weißichnixvon wurde gelöscht. Begründung: Antwort auf gelöschten Beitrag
den erreicht man aber nur, wenn man sein Denken reflektiert....verstehste? Und wenn man reflektiert, dann kann man - so man will - dies auch bewußt ändern, das wäre dann der nötige Schritt.


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15.09.2021 um 10:23
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Jeder, der seine 5 Sinne noch halbwegs beisammen hat, weiss, dass Pauschalisierungen eigentlich immer in die Hose gehen und man, gerade auf seine Mitmenschen bezogen, damit diversen Mitgliedern der pauschal behandelten/klassifizierten Gruppe massiv Unrecht tut.
Warum haben es also einige Menschen so schwer damit?
Weil es einfach ein Teil unseres evolutionären Erbes ist, zunächst zu pauschalisieren, zu abstrahieren, Warhnehmungsmuster schnellstmöglich einzuordnen etc pp..
Es ist schlicht eine Frage der soziophsychologischen Ökonomie, wie jeder seine Mitmenschen eintütet.

Da ist noch überhaupt nichts massiv unrechtes drin, wie du konstatierst, und sowas geht auch mitnichten immer in die Hose, sondern ist letztlich dafür verantwortlich, dass wir unser Leben halbwegs geordnet führen können.

Pauschalurteile retten Kinder davor, überfahren zu werden, weil Kraftfahrer wissen, dass man in solch einer Situation besondere Vorsicht walten lassen muss. Pauschalurteile dieser Art lassen einen zurück schrecken, wenn einer irgendwie kränklich aussieht, weil man ihm so ungern zu nahe kommt, und die Wahrscheinlichkeit vermindert, dass man eine Krankheit bekommt und selbst weiter verbreitet.. usw

Klar, das ist dem Einzelfall gegenüber vllt nicht immer fair, wenn er zB nur etwas müde ist, und trotzdem gemieden wird, nur hat man in einer ganz alltäglichen Situation gar nicht die Ressourcen dazu, dem weiter auf den Grund zu gehen. Es ist auch vollkommen irrelevant an dem Punkt. Es ist auch keine Diskriminierung im soziologischen Sinne, bei der es darum geht, eine Gruppe von Kranken herab zu würdigen, es ist schlicht ob der Situation angebracht sich so zu verhalten.

Das gleiche gilt für die etwas weniger problematischen Phänomene, die aber genau den gleichen Denkmustern entspringen, weil sie einfach einkonditioniert - und evolutionär determiniert oder zumindest nicht unerheblich begünstigt sind.
Sieht man einen Schwarzen mit Gitarre, ist es eine Frage der persönlichen Erfahrung und die der Wahrscheinlichkeit, dass er Musiker ist, und vllt sogar Blues spielt. Was daran soll bitte dumm sein, so einen Gedanken zu hegen, was problematisch, was sogar rassistisch?

Hier kommen wir an einen Punkt, der mir in diesem Zusammenhang besonders am Herzen liegt.

Natürlich ist es wichtig und notwendig, immer wieder zu betonen, dass solche Verallgemeinerung und Pauschalurteile problematisch sein können, wenn man den expliziten Einzelfall abschließend bewerten will. Geht es aber um ganz allgemeines Verhalten im normalen Miteinander, gibt es überhaupt keinen Anlass dies derart vehement zu verteufeln, dass man Menschen, die das als unproblematisch erachten, als Rassisten, Dummköpfe oder sonst irgendeinen Unsinn betitelt; .. zumal man sich damit schnurstracks selbst in ein moralisches Dilemma manövriert, das da heißt:

Man versucht Menschen zu schützen, die mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit in dem Punkt gar keines Schutzes bedürfen, und greift andere Menschen an, die das mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit gar nicht verdienen. Man kreiert also Konflikte, die es gar nicht braucht. Denn selbst wenn sie im ersten Moment etwas zu sehr verallgemeinern, ist das nichts, was sich mit einem "hey, kann sein, dass es im Allgemeinen so ist, aber hier in dem besonderen Fall ist es nicht so" aus der Welt schaffen lässt.

Und hier schließt sich der Kreis der adäquaten Kommunikation.


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15.09.2021 um 10:30
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Weil es einfach ein Teil unseres evolutionären Erbes ist, zunächst zu pauschalisieren, zu abstrahieren, Warhnehmungsmuster schnellstmöglich einzuordnen etc pp..
Das ist mir zu pauschal.
Manche Bürger mögen so vorgehen.
M.E. sicherlich nicht jeder Mensch.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Natürlich ist es wichtig und notwendig, immer wieder zu betonen, dass solche Verallgemeinerung und Pauschalurteile problematisch sein können, wenn man den expliziten Einzelfall abschließend bewerten will.
Ich denke individuelle Situationen können mit Anerkennung des Nächten als Anderen als man selbst begangen werden. Dann brauch man keine Verallgemeinerungen und moralische Endauswertungen.


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15.09.2021 um 10:32
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:alle deutschsprachigen Kinder? Es wurden doch deutschsprachige Kinder aufgrund ihres Namens in die Klasse eingeteilt, die angeblich alle Förderbedarf haben und arabisch sprechen.
Ok, wenn Du Dich so sehr bemühst mich falsch zu verstehen, schreibe ich es so:
Hätte ich ein deutschsprachiges Kind (in meinem Fall also mit Migrationshintergrund) würde ich es wollen dass es in einer Klasse kommt wo alle Kinder ausnahmslos deutsch können.
Der Unterricht soll doch nicht ein Sprachkurs werden sondern Schreiben/Lesen, Mathe etc.
Folgt für mich: es ist eventuell notwendig einen Deutschtest vor der Einschulung zu machen.
Wäre das rassistisch?


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15.09.2021 um 10:33
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Weil es einfach ein Teil unseres evolutionären Erbes ist, zunächst zu pauschalisieren, zu abstrahieren, Warhnehmungsmuster schnellstmöglich einzuordnen etc pp..
Es ist schlicht eine Frage der soziophsychologischen Ökonomie, wie jeder seine Mitmenschen eintütet.
Wie schon gesagt, das zieht bei mir nicht. Der Mensch ist durchaus in der Lage sich über instinktives Verhalten zu erheben und seine Ansichten zu reflektieren. Zumindest einige.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Da ist noch überhaupt nichts massiv unrechtes drin, wie du konstatierst, und sowas geht auch mitnichten immer in die Hose, sondern ist letztlich dafür verantwortlich, dass wir unser Leben halbwegs geordnet führen können.
Das ist deine Meinung. Die kannst da ja auch ruhig behalten.
Vielleicht machst du einfach mal deutlich warum das Vorgehen dafür verantwortlich ist dass wir unser Leben halbwegs geordnet führen können. Die Formulierung unterstellt in meinen Augen dass es anders nicht möglich wäre ein halbwegs geordnetes Leben zu führen. Da solltest du umformulieren oder belegen.
Das würde helfen.
Bezogen auf die hier thematisierten Punkte.


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15.09.2021 um 10:34
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Weil es einfach ein Teil unseres evolutionären Erbes ist, zunächst zu pauschalisieren, zu abstrahieren, Warhnehmungsmuster schnellstmöglich einzuordnen etc pp..
Es ist schlicht eine Frage der soziophsychologischen Ökonomie, wie jeder seine Mitmenschen eintütet.
Rassismus ist nix Natürliches. Rassismus ist nicht Angst
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Folgt für mich: es ist eventuell notwendig einen Deutschtest vor der Einschulung zu machen.
Wäre das rassistisch?
der wird gemacht und der ist nicht rassistisch, weil den alle Kinder machen. Nur darum ging es ja bei der Schule nicht. Da wurde nach Namen sortiert und eben genau NICHT nach sprachlichen Fähigkeiten.


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15.09.2021 um 10:37
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Rassismus ist nix Natürliches. Rassismus ist nicht Angst
Rassismus ist eine Ideologie, die Menschengruppen abwertet und diskriminiert um die eigenen Privilegien der Täter zu bewahren.

Zeige auf, wo es in diesem Beispiel vom schwarzen (möglicherweise) Bluesmusiker diese Täter gibt, die diesen Menschen diskriminieren oder ethnisch herabwürdigen wollen, um ihre eigenen Privilegien zu wahren.

Wenn du es nicht kannst, gibt es hier in dem Beispiel auch keinen Rassismus.


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15.09.2021 um 10:58
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Rassismus ist eine Ideologie, die Menschengruppen abwertet und diskriminiert um die eigenen Privilegien der Täter zu bewahren.
Das ist richtig. Rassismus scheint Hand in Hand zu gehen mit gelebter Dummheit. Vieles was nicht in letzter Konsequenz den vollendeten Tatbestand Rassismus erfüllt ist einfach nur grottendämlich.
Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten dass eine gewisse Dummheit und Ignoranz einen fruchtbaren Boden für rassistische Handlungsweisen darstellen.
Daher halte ich es für legitim auch auf gelebte Dummheit hinzuweisen und es den Betroffenen zu ermöglichen ihre Denkweise mal auf den Prüfstand zu stellen.
Die Hardcoredummies und Hardcoreignoranten erreicht man natürlich nicht, aber ich weiss auch nicht wie man die ansonsten erreichen könnte.


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15.09.2021 um 11:06
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Rassismus ist eine Ideologie, die Menschengruppen abwertet und diskriminiert um die eigenen Privilegien der Täter zu bewahren.

Zeige auf, wo es in diesem Beispiel vom schwarzen (möglicherweise) Bluesmusiker diese Täter gibt, die diesen Menschen diskriminieren oder ethnisch herabwürdigen wollen, um ihre eigenen Privilegien zu wahren.

Wenn du es nicht kannst, gibt es hier in dem Beispiel auch keinen Rassismus.
Bullshit. Es geht ums angebliche Anderssein, das muss man konstruieren, um seinen eigenen Stand in der Gesellschaft zu verorten und dadurch auch seine Privilegien (wie zum Beispeil "nicht anders zu sein" und somit auch nicht für "fremd" oder "anders" gehalten zu werden) zu erhalten. Also in dem Moment, wo man dem Schwarzen Musiker eine Gruppenidentität attestiert, Eigenschaften, die er individuell hat nicht auf ihn bezieht, sondern der Gruppe, der man ihn zurechnet, unterstellt, ist das rassistisch. ich hatte es verlinkt und belegt und ich fange jetzt nicht schon wieder von vorne an mit Dir.


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Rassismus

15.09.2021 um 11:11
@Heide_witzka
Da bin ich ganz bei dir, deshalb schreibe ich mir auch hier die Finger wund, um bestimmte Sachverhalte heraus zu arbeiten, und um die Unzulänglichkeiten vieler Gedanken rund um das Thema insgesamt zu benennen.

Dummheiten aller Art gibt es nicht nur auf Seiten der Rassisten, wobei sie da sicher oft noch frappierender sind. Sie lauern auch sehr oft hinter anderen an sich gut gemeinten aber schlecht durchdachten Aussagen, die sich zwar moralisch sehr überlegen fühlen, und damit schon glauben auf der Seite des Guten und Richtigen zu sein, doch rational betrachtet nicht gerade selten so weit ins Klo greifen, dass mir gerade die Worte fehlen, um das ausreichend "würdigen" zu können.

Wie dem auch sei. Etwas weniger Schwarz/Weiß denke, und bissl mehr Differenzierung so wie klare Benennung der ganzen Phänomene, ohne sofort in Schnappatmung zu verfallen, wenn man mal was von einem anderen Standpunkt aus betrachtet, würde der ganzen Sache hier gut tun.

In diesem Sinne.


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15.09.2021 um 11:13
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Da bin ich ganz bei dir, deshalb schreibe ich mir auch hier die Finger wund, um bestimmte Sachverhalte heraus zu arbeiten, und um die Unzulänglichkeiten vieler Gedanken rund um das Thema insgesamt zu benennen.
fang doch mal bei Deinen Unzulänglichkeiten, das Thema betreffend, an.


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15.09.2021 um 11:26
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Es geht ums angebliche Anderssein, das muss man konstruieren, um seinen eigenen Stand in der Gesellschaft zu verorten und dadurch auch seine Privilegien (wie zum Beispeil "nicht anders zu sein" und somit auch nicht für "fremd" oder "anders" gehalten zu werden) zu erhalten
Es geht nicht ums angebliche Anderssein, es geht um bestimmte Erfahrungen und Wahrscheinlichkeit. Zudem wird das Anderssein ohnehin von der Community hoch gehalten, in dem man an anderen Stellen die eigene Identität nicht müde wird zu betonen.
Mit eigenen kulturellen Attitüden etc pp
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Also in dem Moment, wo man dem Schwarzen Musiker eine Gruppenidentität attestiert, Eigenschaften, die er individuell hat nicht auf ihn bezieht, sondern der Gruppe, der man ihn zurechnet, unterstellt, ist das rassistisch. ich hatte es verlinkt und belegt und ich fange jetzt nicht schon wieder von vorne an mit Dir.
Erstens tut "man" das in dem Beispiel gar nicht, sondern die Gruppenzugehörigkeit ist schon längst ein Teil der öffentlichen Wahrnehmung, und wird auch so von allen gewollt.
Ist sogar ein Teil unserer pluralistischen Weltanschauung, und wird allenthalben als Bereicherung propagiert. Was auch völlig in Ordnung ist.

Und zweitens: rassistisch wäre es nur, wenn man diese Gruppe ob ihrer auch selbst postulierten Andersartigkeit diskriminieren wollte, um der eigenen Gruppe die Privilegien zu sichern.
Einpaar abstrahierte Vorstellungen von der Gruppe zu bedienen, und zu sagen, es ist möglich, dass er ein Bluesmusiker ist, ist noch lange keine Diskriminierung, Herabwürdigung, Selbsterhöhung, Verteidigung von eigenen Privilegien.

Sehe nicht, wo das der Fall ist, um von Rassismus sprechen zu können.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:fang doch mal bei Deinen Unzulänglichkeiten, das Thema betreffend, an.
Das tue ich. Sogar sehr ausführlich. Sonst würde ich meine Denke hier gar nicht zur Diskussion stellen, sondern sie irgendwo in der Welt draußen unreflektiert ausleben.


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15.09.2021 um 11:31
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Folgt für mich: es ist eventuell notwendig einen Deutschtest vor der Einschulung zu machen.
Üblicherweise wir eine Schuleingangsuntersuchung gemacht, bei der die Schulreife geprüft wird.
Und üblicherwrise wird dabei auch der Stand der Sprachentwicklung abgeprüft, um gegebenenfalls entsprechende Fördermaßnahmen einzuleiten.

Die Frage ist, warum ist das nicht passiert.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Wäre das rassistisch?
Nein.


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15.09.2021 um 11:37
Zitat von GerlindGerlind schrieb:Ich sehe nicht, dass ich rassistisch denke
Tust du vielleicht auch nicht.
Aber "ich sehe nicht, dass ich rassistisch denke" bedeutet nicht zwingend, dass du es nicht tust.
Es gibt eine Form von verdecktem Rassismus, den man selbst nicht bewusst wahrnimmt.
Man kann das implizite Denken mit einem bestimmten Test, dem IAT, überprüfen.

Schau hier

https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/zuendfunk/bin-ich-eine-rassistin-der-implizite-assoziationstest-100.html (Archiv-Version vom 31.05.2021)
Sollte jede und jeder mal so einen Test machen? Dr. Jessica Röhner: „Der Test ist prinzipiell gut, um einen Eindruck zu bekommen von dem, was sonst eben verdeckt bleibt.“
Um ehrlich zu sein: Das Ergebnis hat mich ziemlich beschäftigt. Vor allem, weil ich ihn erstmal ziemlich unfair fand. Ich habe es eher darauf geschoben, dass mein Gehirn stellenweise einfach zu langsam war und nicht darauf, dass ich rassistische Vorurteile habe. Aber wenn ich ehrlich bin, ist wohl schon etwas dran. Wenn man sein Leben lang Weißsein als Norm eingetrichtert bekommt, kann alles was davon abweicht, erst einmal fremd wirken. Der Test zeigt mir: Wenn ich wirklich etwas an meinen Vorurteilen ändern will, muss ich es mir ungemütlich machen. Ein ehrlicher Blick auf meine eigenen Vorurteile ist da schon mal ein erster Schritt.



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15.09.2021 um 11:57
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Tust du vielleicht auch nicht.
Aber "ich sehe nicht, dass ich rassistisch denke" bedeutet nicht zwingend, dass du es nicht tust.
Es gibt eine Form von verdecktem Rassismus, den man selbst nicht bewusst wahrnimmt.
Man kann das implizite Denken mit einem bestimmten Test, dem IAT, überprüfe
Ich halte nichts davon, wenn ich von mir auf andere schließe als seien sie ähnlich mir selbst.
Ich folge da einer anderen ethischen Haltung.

Ein jeder ist mir zunächst ein anderer als ich selbst.
Darin ist mir ein jeder gleich, gleich fremd, gleich anders.
Ein jeder ist zunächst für mich auch ein anderer Anderer als ich selbst und als ein je anderer, anders als ein anderer Anderer.

Die andere ethische Haltung die ich sehe ist, der andere ist mir zunächst selbst gleich. Ist er es nicht, ist er mir in folge fremd oder gar feindlich.

Ich kann in meiner ethischen Haltung gar nicht rassistisch denken, weil ich jeglichen Universalismus für mich ausschließe. Und ein Test geht m.E. von einem Universalismus aus, jeder sei zunächst mal gleich in einem Selbst, dass zuvor m.E. konstruiert ward.


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15.09.2021 um 12:06
Zitat von GerlindGerlind schrieb:Und ein Test geht m.E. von einem Universalismus aus, jeder sei zunächst mal gleich in einem Selbst, dass zuvor m.E. konstruiert ward.
Nein, in dem Test werden unbewußte Assoziationen abgeprüft.
Lies einfach mal den Artikel dazu.
Oder eben nicvt, wenn du nicht magst. Aber dann macht es keinen Sinn, über den Test zu diskutieren.


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15.09.2021 um 12:15
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Es geht nicht ums angebliche Anderssein, es geht um bestimmte Erfahrungen und Wahrscheinlichkeit.
nein, geht es nicht, es geht darum ein vorhandenes Stereotyp einfach als bestätigt anzusehen, nicht zu hinterfragen und schon gar nicht, es mit anderen Erfahrungen abzugleichen.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Und zweitens: rassistisch wäre es nur, wenn man diese Gruppe ob ihrer auch selbst postulierten Andersartigkeit diskriminieren wollte, um der eigenen Gruppe die Privilegien zu sichern.
das Privileg ist unter anderem, eben nicht zu "denen" zu gehören.


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15.09.2021 um 12:17
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Nein, in dem Test werden unbewußte Assoziationen abgeprüft.
Lies einfach mal den Artikel dazu.
Oder eben nicvt, wenn du nicht magst. Aber dann macht es keinen Sinn, über den Test zu diskutieren.
Ich denke nicht, dass es tieferen Sinn macht, dass du und ich hier in diesem Thread über einen psychologischen Test diskutieren.
Meine ethische Haltung ist die eines Nicht-Rassismus, den ich unterschieden sehe zu einem Antirassismus. Was ich weiter oben andeutete. Ich halte psychologische Tests für jeden für gleichmachend und daher meiner ethischen Haltung eines Nicht-Rassismus für ungeeignet.


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15.09.2021 um 12:58
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:selbstverständlich, denn Rassismus oder rassistisches Denken erlernt man ja, man wird ja nicht rassistisch denkend geboren.
Das ist beruhigend zu wissen...
The unquestioned and unearned set of advantages, entitlements, benefits and choices bestowed upon people solely because they are white’ - Peggy McIntosh
‚Whiteness‘ oder weiß-sein ist so ein Privileg, das für Weiße* unsichtbar ist. Peggy McIntosh beschreibt weiß-sein deshalb als ‚invisible knapsack‘, als einen unsichtbaren Rucksack mit vielen Vorteilen, die man als Weiße*r zwar nicht wahrnimmt, aber jeden Tag aufs Neue benutzt.
Ich habe mich hinsichtlich des Verlernens (Transparent) nur gefragt, ob es denn wirklich so selbstverständlich ist, gerade wenn man sich der Unsichtbarkeit bewusst ist. Demnach wird Rassismus auch kulturell auferlegt und immer wieder neu reproduziert und letztlich kann man dann schon davon sprechen, dass man als "Weiße/r" eigentlich rassistisch geboren wird. Da nützt auch die ständige Bewusstbarmachung nicht viel. Du wirst immer wieder eingeholt und kannst nur versuchen so wenig Schaden wie möglich anzurichten.
Weiß-sein zu thematisieren hat das inhärente Problem, dass es weißen Menschen die Absolution gibt das zu tun, was sie am liebsten machen: über sich selbst zu reden.‘
https://www.genderiq.de/blog/was-ist-eigentlich-white-privilege

Selbst das Thematisieren dieser Privilegien ist schon dominante Selbstinszenierung und damit exklusionierend.

So verstehe ich das Verlernen eher als zynische, grundpessimistische Randbemerkung und somit als umfängliche Lebensaufgabe. Für mich ein destruktives und wenig modernes Konzept, Rassismus entgegenzutreten. @shionoro hatte kürzlich ein starkes Interview verlinkt, aus welchem ersichtlich wurde, dass auch schwarze Betroffene diese Herangehensweise um das "white privilege" immer klarer ablehnen. Für mich ist es unverständlich, warum man daran krampfhaft festhält.


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15.09.2021 um 13:04
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Ich habe mich hinsichtlich des Verlernens (Transparent) nur gefragt, ob es denn wirklich so selbstverständlich ist, gerade wenn man sich der Unsichtbarkeit bewusst ist. Demnach wird Rassismus auch kulturell auferlegt und immer wieder neu reproduziert und letztlich kann man dann schon davon sprechen, dass man als "Weiße/r" eigentlich rassistisch geboren wird
nein, wenn dann sozialisiert.
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:hatte kürzlich ein starkes Interview verlinkt
wo?


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