Realo schrieb: wie du siehst, allein in Deutschland gibt es Volksgruppen, die seit 1300 Jahren eine eigenständige Kultur und Sprache bewahrt haben.
Und was willst du uns damit jetzt sagen? Dass der Unterschied zu den Türken darin liegt, dass die einem anderen Glauben anhängen und daher nicht mit unserer Kultur kompatibel seien?
das kulturelle Unterschiede von Volksgruppen nicht nach 1, 2 oder 3 Generationen verschwunden sind -- wenn die Sozialisierung der folgenden Generation sich am Herkunftsland/der Volksgruppe orientiert.
Fedaykin schrieb:Vor allem reden wir ja immer noch von dem angeblich großen Dialog zwischen Ost und West um die Unvereinbarkeiten zu überwinden.
da wo es Unvereinbarkeiten gibt, sollten sie zu Gunsten einer gelingenden Integration aufgegeben werden.
ich kann mir jedenfalls keine nomadisierenden Schaf-, Kamel- Pferde- Rentier oder Rinderhirten zw Äckern und Wäldern in ihren jeweiligen Trachten vorstellen . in der Mongolei, in Lappland und anderswo bestaune ich ihre Lebensweise gerne
;)Fedaykin schrieb:Ich frage mal ganz einfach, was können wir von der Sunnitisch Islamischen Welt in unsere Kultur einbringen was allen einen vorteil bietet?
??? Respekt vor der Familie, Achtung der Alten, gelebte Traditionen????
Fedaykin schrieb:Gesetze definieren die Grenzen unserer Handlungsfreiheiten, sie kommen meist nur in Ausnahmefällen zur Anwendung.
Damit eine Gemeinschaft möglichst reibungsfrei funktioniert, sind aber weitere ungeschriebene Gesetze notwendig. Das gilt für alle Lebensbereiche. Es gibt einfach unerwünschte Verhaltensweisen, die aber noch keine Gesetzeslinie überschreiten.
word
wichtelprinz schrieb:was hält eine menschenrechtskonforme, rechtsstaatliche Demokratie davon ab Gesetze zu erlassen welche die Verhaltensweisen regeln?
meine Zahnärztin mag es nicht, wenn ich 2 Stunden vor Behandlung 5 Knoblauchzehen esse.
Es gibt allerdings kein Gesetz , welches das regelt.
wichtelprinz schrieb:Was natürlich sofort heisst das sie mit allen anderen nicht klar kommen und bürgerkriegähnliche Zustände herrschen.
Realo schrieb:Damit blendest du die Geschichte der "Einwanderung" in die BRD aus und verkennst, dass eigentlich niemand mit islamischem Glauben zu uns gekommen ist, weil er es unbedingt
es kamen eine Menge türkeistämmige BürgerInnnen -zB über FAmilienachzug - freiwillig und gerne nach Deutschland.
falls du über die Anfänge mehr wissen willst -
Die Initiative für das deutsch-türkische Anwerbeabkommen 1961 ging von der Türkei aus. Sie hatte ein erhebliches Interesse daran, einen Teil der rasch anwachsenden Bevölkerung befristet als "Gastarbeiter" ins Ausland zu schicken. Gesellschaftliche und wirtschaftliche Umbrüche, hohes Bevölkerungswachstum und starke Unterbeschäftigung sorgten für einen hohen "Auswanderungsdruck". Neben der Entlastung des eigenen Arbeitsmarktes versprach sich die türkische Regierung dringend benötigte Deviseneinnahmen sowie einen Modernisierungsschub durch zurückkehrende "Gastarbeiter", die sich entsprechende Qualifikationen angeeignet haben würden (rund 77 Prozent der Erwerbstätigen in der Türkei waren damals in der Landwirtschaft tätig, nur etwa zehn Prozent in der Industrie). Die erwarteten und eingeplanten Deviseneinnahmen trafen tatsächlich ein: Alleine 1972 überwiesen die türkischen Arbeitnehmer 2,1 Milliarden DM in ihr Heimatland, womit das Handelsbilanzdefizit der Türkei von 1,8 Milliarden DM überkompensiert wurde. Auch 1973 überstiegen die Devisentransfers die Außenhandelsdefizite der Türkei.
https://www.bpb.de/internationales/europa/tuerkei/184981/gastarbeitdazu auch die FAZ
Wer aber konnte, folgte dem Angebot aus Almanya. Ein deutscher Arbeitsvertrag war so wertvoll wie ein Lottogewinn. Es gab viermal so viele Bewerber wie Stellen vermittelt werden konnten.
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/integration/gastarbeiter-die-kunst-des-missverstehens-11502703.htmlvom Lehrstuhl für geschichtsditaktik herausgegebenes Unterrichtsmaterial:
Auch die Türkei drängte auf ein solches Abkommen, um den heimischen Arbeitsmarkt zu entlasten und durch die Geldüberweisungen der entsendeten
Arbeitskräfte ihr Handelsbilanzdefizit zu verringern. Zudem erhoffte man sich,
später die Fachkenntnisse von zurückkehrenden Arbeitern für die Modernisierung der Türkei nutzen zu können.
Die Bundesregierung stand diesem Ansinnen zunächst ablehnend gegenüber, schloss aber 1961 dann auch ein Anwerbeabkommen mit der Türkei. ...
http://www.geschichtsdidaktik.ewf.uni-erlangen.de/denkwerk-projekt-nuernbergs-migrationsgeschichte/05%20Gastarbeiter.pdf (Archiv-Version vom 16.05.2017)Vltor schrieb: es war die Durchsetzung des islamischen Traditionalismus im 11. Jh., welcher alles in Gang setzte und bis heute andauert.
Clan- und Stammeskultur prägen diesen Traditionalismus bis heute.
Realo schrieb:Ja, da hätte ich vielleicht schweigen sollen. Europäisches Mittelalter ist zugegeben meine große Wissenslücke.
word