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Leitkultur…oder west-östlicher Divan?

3.348 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leitkultur, Kulturchauvinismus, Kulturhegemonie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Leitkultur…oder west-östlicher Divan?

15.08.2017 um 18:13
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Na freu dich doch das du auch aus diesem Thread der ausgehend von falshcen Zahlen, Daten, Fakten, einen einfachen Rückzug antreten kannst. In Trümmern liegt hier nix ausser das ein oder andere Verklärte Weltbild über die Geschichte, Kultur und Wünschen der Gesellschaft.
word.
der Ausgangspost enthältn falsche Fakten und auch der thread wird permanent mit Übertreibungen , fake news und Rede über andere gefüttert.

wo bleibt denn der OSten, der Süden, der Norden auf dem Divan?

reicht es, die Einladung zum Gespräch nach OSten zu senden, wenn zig Tausende aus dem Süden kommen?

ne, das reicht eben nicht.
ganz blöd wirds, wenn diejenigen, die auf dem Gesprächsdivan platz nehmen sollten, gar keinen Bock darauf haben sich zu unterhalten.
Zitat von RealoRealo schrieb:Fazit: Einen westöstlichen Divan wird es "mit uns" nicht geben; vielmehr haben sie sich "uns" zu unterwerfen, solange sie hierher kommen.
boah echt. gehts noch schlimmer??

das "offizielle" Deutschland hat schon längst seinen west-östliche Divan, @Realo
der nennt sich Deutsche Islamkonferenz -DIK. gibts seit 11 Jahren, seit 2006.

du solltest dich besser und tiefer ins Thema einarbeiten @Realo
nen Bezug /link zu dieser interkulturellen Gesprächsplattform hätte ich zB im EP erwartet. oder wenigstens später.

stattdessen wird hier wieder nur geschwurbelt was das Zeug hält.

btw DIK:

leider hat Deutschland u.a auf politisch instrumentalisierte Interessenvertreter gesetzt. das hat dem Dialog und dem Integrationsgedanken  geschadet.
darüber könnte man sich unterhalten....
aber @Realo steht wohl mehr auf Kriegsgeschrei
Zitat von RealoRealo schrieb:Gerade so als wären sie gegen "uns" in den Krieg gezogen und hätten verloren.
und beleidigte rhetorische Rückzugsandrohungen.

zurück zur DIK:
Zweite Plenarsitzung, 2010

Reaktionen im Vorfeld

Schon im Vorfeld des zweiten Treffens der Islamkonferenz wuchs die Kritik. Unionspolitiker kritisierten, es gäbe kaum Resultate, konservative Religionsvertreter würden eher gegen Integration arbeiten. Markus Söder, CSU-Generalsekretär, forderte ein „lückenloses Bekenntnis“ zu den tragenden Werten des Landes:

   „Ich bin dagegen, dass wir einen falsch verstandenen Dialog in Deutschland führen. Wer auf Dauer hier leben will, der muss sich zu unseren Werten bekennen. Wer sich nicht dazu bekennt, der hat hier keine Zukunft.“[19]


Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), kritisierte die Forderung einer Minderheit von Muslimen nach getrenntem Sportunterricht für Jungen und Mädchen: „Wir werden nicht zulassen, dass eine kleine Minderheit von Rückwärtsgewandten hier die Regeln ihrer Großväter zu installieren versucht.“ Kulturelle Vielfalt sei zwar schön und bereichernd, ende aber da, wo Deutschlands Grundwerte und -rechte in Frage gestellt würden. „Die Gleichberechtigung der Geschlechter ist eines dieser nicht verhandelbaren Grundrechte"
es krankt immer wieder an den gleichen Theman:
wir sind kein islamischer Staat und sind -- hoffentlich!! - noch 1 oder 2 Generationen davon entfernt, islamisches Recht für einen Teil der Bevölkerung in unsere GEsellscahft zu implementieren.
die Forderungen -- und es gibt diese Forderungen schon sehr lange -- werden nicht auf einem Divan ausgetragen, sondern u.a. in SCHULEN. Der völlig falsche Platz, wenn du mich fragst.
Es erhärtete sich der Verdacht, die Verbände würden an der Konferenz nur teilnehmen, um den Status als Religionsgemeinschaft zu erhalten, der ihnen weitgehende Rechte einräume. Gegenüber den integrationspolitischen Zielen Schäubles zeige man jedoch wenig Engagement.[19] Ayyub Axel Köhler, Sprecher des Koordinationsrates, offenbarte gegenüber der Zeit, der Rat sei für Kopftücher und werde Eltern unterstützen, die ihre Töchter vom Sportunterricht abmelden wollen. Auch Lale Akgün, die Islam-Beauftragte der SPD, äußerte sich kritisch zum neuen „Koordinierungsrat der Muslime“. Wenn dessen vier Verbände als gemeinsamer Dachverband eine Definitionsmacht über den Islam erhielten, würde ihr das schlaflose Nächte bereiten. „Diese vier Verbände zusammen würden einen sehr konservativen Islam vertreten. Da wäre kein Platz mehr für liberale Ansichten.
ein weiteres Problem: die streng konservativen verschaffen sich weitaus mehr GEhör, als die liberalen Muslime.
es ist falsch, auf diese konservativen, zT aus Ankara, zT aus Saudi Arabien gesteuerten Verhandlungsführer zu setzen.
es gibt viele kritische, liberale Muslime und jede Menge Muslime, die einen liberalen Glauben praktizieren (abseits der DITIB Moscheen)
warum werden diese nicht viel mehr in den gesellschaftlichen Dialog eingebunden??

zum thema TACHELES reden hätte ich auch was :

als aufnehmende Gesellschaft darf man sich nämlich auch sowas anhören:
„Muslim§Recht“
Von bestimmten muslimischen Interessengruppen wurde die Islamkonferenz aus islamistischer Sicht kritisiert. So hatte die nicht mehr existente islamistisch-fundamentalistische Website www.muslimrecht.org im Jahr 2007 eine Kampagne gegen den „deutschen Islam“ und die Islamkonferenz begonnen.[49] Die Website war laut Verfassungsschutz Baden-Württemberg möglicherweise eine Internetplattform der 2003 verbotenen Hisb at-Tahrir.[50] Die Grundthese des Aufrufs war, dass die Islamkonferenz zum Ziel habe, einen „deutschen Islam“ zu erschaffen, der für Muslime bedeute, sich im Zweifelsfall an das deutsche Grundgesetz und die deutsche Verfassungs- und Rechtsordnung zu binden und nicht an den Koran oder die Sunna. Die Islamkonferenz wurde auf der Homepage als „Versuch, die Grundwerte der Muslime zu zerstören und die Muslime zu säkularisieren“ bewertet. Einen solchen Versuch lehnten die Webseitenbetreiber ab, da er insbesondere die Beleidigung Gottes und Mohammeds erlaube. Die Initiatoren der Konferenz wurden als „Kuffar“ (Ungläubige) bezeichnet. Die Homepage hatte dazu aufgerufen, Muslime sollen Gott bitten, dass er die „schlimmen Pläne“ der „Ungläubigen“ „zunichte macht“.
richtig gelesen: einige Vertreter lehnen den gesamten west-östl. Divan , genannt DIK ab. weil aus ihrer Sicht die Gefahr bestünde, dass Muslime ans deutsche GG gebunden würden.

vielleicht kapiert ja auch der letzte "Hans guck in die Luft", dass es tatsächlich gesellschaftliche Kräfte gibt, die sich als Vertreter "der Muslime" sehen und vehement gegen unsere rechtsstaatliche Ordnung agieren. hoffentl, bevor es zu spät ist.
kritische Muslime sind da um vieles weiter und ich bin dankbar, dass es diese gibt!!!

was sagt ein muslimischer Teilnehmer der DIK??
Ahmad Mansour, ein Extremismusexperte, kritisierte im September 2016 unter anderem folgendes: seit 2013 seien alle muslimischen Einzelpersonen ausgeladen worden; geblieben seien fast nur reaktionäre, konservative Verbände. Salafismus, die Radikalisierung von Jugendlichen, Frauenrechte – in der Islamkonferenz würden alle problembelasteten Themen vermieden. Wer beispielsweise die in muslimischen Familien verbreitete Angstpädagogik kritisiere oder dass Texten blind gefolgt werde (anstatt sie in ihren historischen und lokalen Kontext zu stellen) werde als islamophob diffamiert. Deutsche Behörden müssten ihre Naivität ablegen.
ich bin voll bei Mansour, was die NAIVITÄT angeht. leider nicht nur einzelner Personen.

@Realo
so, hier der link zum ganzen Thema DIK bei wikipedia.

Wikipedia: Deutsche Islamkonferenz#Vertreter muslimischer Organisationen


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15.08.2017 um 18:53
Zitat von lawinelawine schrieb:der nennt sich Deutsche Islamkonferenz -DIK. gibts seit 11 Jahren, seit 2006.
Ich meine keine Gremien, sondern etwas, wo auch was bei rauskommt, wie das geht, hab ich etwa in der Mitte des Threads beschrieben. Lesen bildet, wenn man liest und nicht nur was zum Bashen importiert.
Zitat von lawinelawine schrieb:wo bleibt denn der OSten, der Süden, der Norden auf dem Divan?
Wo bleibt der Kompass für jeden?
Zitat von lawinelawine schrieb:aber @Realo steht wohl mehr auf Kriegsgeschrei
Nee, das tun die Rechten schon, ich bin mehr für Peacepipe. Aber nur mit echtem Afghan.
Zitat von lawinelawine schrieb:„Die Gleichberechtigung der Geschlechter ist eines dieser nicht verhandelbaren Grundrechte"
Joa, besonders im Berufsleben und bei der Lohntüte. Immerhin lernst du inzwischen meine Farbrüge zu berücksichtigen und lesbare Farben auszuwählen. Es besteht also noch Hoffnung. Dumm ist es nur, wenn so viele Farben genommen werden, dass nur noch ein kleines Stückchen weißer Schrift bleibt. Optimal wärs umgekehrt.
Zitat von lawinelawine schrieb:die Forderungen -- und es gibt diese Forderungen schon sehr lange -- werden nicht auf einem Divan ausgetragen, sondern u.a. in SCHULEN. Der völlig falsche Platz, wenn du mich fragst.
Allerdings nicht was die inhaltliche Auseinandersetzung betrifft, da bist du ein hoffnungsloser Fall. Mein Thema ist nicht Forderungen, sondern Erzählen und Zuhören. Etwas, besonders das Zuhören, das den Deutschen genauso fremd ist wie Humor. Die Leute haben was zu sagen und sehen sich nicht in erster Linie als Befehlsempfänger und Forderungbefolger. Man kann auch bitten statt fordern. Der Ton macht die Musik, besonders für jene, die noch Probleme mit der Sprache haben und daher mehr auf den Ton achten. Goethe hat auch nicht von einer west-östlichen-Schule gesprochen. der Divan besteht im Gegensatz zur Schule in einem Gedankenaustausch und nicht in einer Vorlesung vom Katheder.
Zitat von lawinelawine schrieb:ein weiteres Problem: die streng konservativen verschaffen sich weitaus mehr GEhör, als die liberalen Muslime.
Das mag schon sein, ich habe aber geschrieben, ich möchte mal einen Fundamentalisten hören, um zu erfahren, wie er seinen Fundamentalismus begründet, und einen Djihadisten, um zu erfahren, warum er Gewalt bevorzugt. Auch das gehört zum Thema. Ich will einfach lernen und verstehen, und zwar authentisch und nicht was irgendwelche deutschen Auftragsmedien dazu meinen, erst dann kann ich anfangen Gedanken auszutauschen, wenn ich seine Weltanschauung ganz verstanden habe. Dann laufe ich auch nicht Gefahr der immer nur falschen Theoriebildung.
Zitat von lawinelawine schrieb:richtig gelesen: einige Vertreter lehnen den gesamten west-östl. Divan , genannt DIK ab. weil aus ihrer Sicht die Gefahr bestünde, dass Muslime ans deutsche GG gebunden würden.
Ein Gespräch übers GG und dass und warum das bindend ist, kann erst beginnen, wenn beide Seiten ihre Standpunkte so weit ausgetauscht haben, dass die beiden divergenten Positionen beiden Seiten im Prinzip bekannt sind. Dann kann auch diskutiert werden, warum hier nicht Allah, sondern das Grundgesetz bindend ist, und warum wir uns befleißigen müssen, auf Mohammedkarikaturen und andere Beleidiigungen zu verzichten. Da liegt noch einige Integrationsarbeit vor uns incl. Ge- und Verbote, die wir uns selbst auferlegen müssen (also keine Beleidigungen der anderen Religion usw.).

Solange aber nur Islam Light Vertreter am Tisch sitzen dürfen und keine hardcore Fundis, nützt das alles nichts, weil wir eine bestimmte Strömung a priori aus dem Gespräch ausschließen, die aber teilweise sehr viel Einfluss hat. So geht das nicht, wenn man wirklich weiterkommen will. Schließlich haben sie keine ansteckende Krankheit.
Zitat von lawinelawine schrieb:vielleicht kapiert ja auch der letzte "Hans guck in die Luft"
Die Dämels, die du hier überall witterst, existieren nur in deinem Hirn. Ich und einige andere hier haben andere Vorstellungen, besonders zum Prozedere. Das wirst du zu akzeptieren haben.
Zitat von lawinelawine schrieb:was sagt ein muslimischer Teilnehmer der DIK??
Kommt jetzt wieder einer der Vorzeigemuslime? Ich will alle Seiten und Strömungen hören, und zwar die authentischen und nicht die von Vorzeigemuslimen vorgefilterten.


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Leitkultur…oder west-östlicher Divan?

15.08.2017 um 20:32
Zitat von RealoRealo schrieb:ich möchte mal einen Fundamentalisten hören, um zu erfahren, wie er seinen Fundamentalismus begründet, und einen Djihadisten, um zu erfahren, warum er Gewalt bevorzugt. Auch das gehört zum Thema. Ich will einfach lernen und verstehen, und zwar authentisch
dann mach das. in deiner Stadt Mannheim gibts Salafisten - die kannst du fragen. die wollten voriges Jahr mit finanzieller Unterstützung aus Saudi Arabien einen Moscheebau starten (hab ich mir sagen lassen)
also, wenn du wirklisch willst, wirst du autenthische Aussagen finden. bei allmy dürfen sie  - genau wie Rechtsradikle - ihr fundamentalistisches Gedankengut nicht verbreiten.

http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/salafisten-sollen-millionen-fuer-moschee-in-mannheim-geboten-haben-aid-1.6464117
Zitat von RealoRealo schrieb: Goethe hat auch nicht von einer west-östlichen-Schule gesprochen.
 logisch.
zu seiner Zeit gab  es keinen Salafismus in Deutschland. es gab noch nicht mal Salafismus in "Arabien" - Goethe war von einem mystisch Sufismus angetan - nicht von einem Wahhabismus und Salafismus und schon gar nicht von Vollverschleierung und Sharia.

die mystische Lehren der Sufis, die auch Navid Kermani gelegentl in seinen Vorträgen oder Büchern erinnert, sind verstummt oder ausradiert.
die mystischen Sufis haben heute keine Stimme mehr im Islam. sie gelten als Ungäubige und werden rigeros verfolgt von den selbsternannten Rechtgläubigen
Zitat von RealoRealo schrieb:Ein Gespräch übers GG und dass und warum das bindend ist, kann erst beginnen, wenn beide Seiten ihre Standpunkte so weit ausgetauscht haben, dass die beiden divergenten Positionen beiden Seiten im Prinzip bekannt sind.
die Standpunkte sind bekannt: auf der einen Seite das GG, auf der anderen Seite die Sharia.
für ist das GG nicht verhandelbar - solltest du als Verfassungspatriot wissen, fürstreng Gläubige  ist die Sharia und daruaf stützende Fatwen nicht verhandelbar
Zitat von RealoRealo schrieb:warum wir uns befleißigen müssen, auf Mohammedkarikaturen und andere Beleidiigungen zu verzichte
die Freiheit der Kunst, der Satire und der Meinungsfreiheit gilt UNEINGESCHRÄNKT. wir haben im Strafrecht keinen Paragrafen, der Gotteslästerung oder Kritik/Satire am Propheten Mohamed unter Strafe stellt.
Zitat von RealoRealo schrieb:also keine Beleidigungen der anderen Religion usw.).
hört sich so an, als sei Beleidigung, Herabwürdigung und Entwertung der christlichen Religion kein Problem für dich?


etwas von Navid Kermani hier:
http://www.deutschlandfunk.de/navid-kermani-ein-muslim-und-sein-buch-ueber-das-christentum.886.de.html?dram:article_id=329335
"Das sieht man auch an Goethe. In der Art und Weise, wie Goethe sich in die islamische Mystik versenkt und einige seiner wunderschönsten Gedichte der Weltliteratur hervorgebracht hat - das ist ein sehr bereichernder Vorgang, sich auf das Fremde einzulassen, einerseits weil einem Dinge auffallen, die man innerhalb der Kultur gar nicht sieht, weil sie so selbstverständlich sind, und weil man durch den Blick auf das Fremde immer wieder sich selbst neu kennenlernt."



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Leitkultur…oder west-östlicher Divan?

15.08.2017 um 20:33
Zitat von RealoRealo schrieb:Die Dämels, die du hier überall witterst, existieren nur in deinem Hirn
du solltest dich mit Mutmaßungen und Behauptungen zu Inhalten meines Hirns zurückhalten.
es bringt nichts, dass du gern auf die persönliche , beleidigende Ebene wechselst, wenn dir die Sachargumente ausgehen


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Leitkultur…oder west-östlicher Divan?

15.08.2017 um 20:56
Zitat von lawinelawine schrieb:Goethe war von einem mystisch Sufismus angetan - nicht von einem Wahhabismus und Salafismus und schon gar nicht von Vollverschleierung und Sharia.
Entweder wir sagen der w-ö Divan gilt immer und für alle Zeiten und unter allen Voraussetzungen, oder wir machen es wie @Fedaykin
will und trennen beide Seiten vor einem Meinungsaustausch schon rigoros. Letzteres würde Deutschland - falls es ne rein deutsch-islamische Angelegenheit ist - völlig isolieren, oder, falls es ne EU - islamische Sache ist, Europa isolieren und weit zurückwerfen.
Das will wohl keiner. Damit aber beide Seiten die Positionen der jeweils anderen Seite kennen, um Lösungswege zu finden, muss man reden, reden, reden, und zuhören, zuhören. Und dann Wege suchen. In der Beziehung sollte auch mal die Politik etwas mehr tun, aber die kennt leider immer nur die nächsten Wahlen und muss dann permanent Krisenmanagement betreiben, wenn die Rechten oder Linken jaulen. Heute ist es eben Salafismus/Wahabismus, mit dem wir uns auseinandersetzen müssen. Aber selbst in jeder Gerichtsverhandlung gibt es aben auch die Vortragszeit des Angeklagten. Warum verzichten wir in Kulturfragen und Fragen des Zusammenlebens auf solche Grundsätzlichkeiten, die eigentlich selbstverständlich sein müssten?
Zitat von lawinelawine schrieb:die Freiheit der Kunst, der Satire und der Meinungsfreiheit gilt UNEINGESCHRÄNKT.
Nö, bei Holcaustleugnung und Hakenkreuztragen hört die Meinungsfreiheit auf. Meiner Meinung nach müsste das auch für Religionen und deren Heilige gelten. Auch in einer atheistischen Gesellschaft. Denn andersrum: Wenn wir Mohammed in Karikaturen verhöhnen, warum sollten sie dann das ihrem kulturellen Hintergrund fremde GG achten? Das sind Grundsatzfragen, die erörtert werden müssen, und nicht zwischen uns, sondern zwischen uns und ihnen. man kann nur verlangen, dass sie die Grundsätzew unserer Kultur übernehmen, wenn wir ihre eigene achten anstatt zu verhöhnen.
Zitat von lawinelawine schrieb:du solltest dich mit Mutmaßungen und Behauptungen zu Inhalten meines Hirns zurückhalten.
Dann solltest du versuchen dich zu bemühen, auf Herabwürdigungen eines Teils von Usern hier ("vielleicht kapiert ja auch der letzte "Hans guck in die Luft") grundsätzlich zu verzichten.


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15.08.2017 um 21:35
Kein Wunder das bei dem Dialoggefasel gegenüber dem radikalen Islam und der abschätzigen Verhöhnung von liberalen Moslems als "Vorzeigemuslime" - Onkel Tom aus dem Orient - von kulturrelativistischen Linken wie Realo ex-moslemische Apostaten oder Atheisten sich immer mehr der Rechten zuwenden oder säkulare Türken wie Erol Özkaraca aus der (Berliner) SPD, die den west-östlichen Diwan mit muslimischen Fundamentalisten schon länger pflegt, austreten. Da hilft dann auch kein hypermoralisches Empörungsgeschrei oder Predigten auf Carolin Emcke Niveau, im Gegenteil, das macht es nur noch schlimmer.


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Leitkultur…oder west-östlicher Divan?

15.08.2017 um 23:28
Zitat von RealoRealo schrieb: auf Herabwürdigungen eines Teils von Usern hier ("vielleicht kapiert ja auch der letzte "Hans guck in die Luft") grundsätzlich zu verzichten.
es ist echt zum Lachen
ist doch dein Problem wenn du den Bezug zum Gesagten ncht herstellen kanns: ich habe mich über die Deutsche Islamkonferenz geäußert und darüber, dass da manche "auf's falsche Pferd" setzen und du meinst, es seien user eines mystery forums gemeint --- weiter kann man kaum aneinander vorbei diskutieren.
Zitat von RealoRealo schrieb:Warum verzichten wir in Kulturfragen und Fragen des Zusammenlebens auf solche Grundsätzlichkeiten, die eigentlich selbstverständlich sein müssten?
weil es einen lauten, wenn auch kleinen Teil in der Gesellschaft gibt, der behauptet es gäbe keine nach Herkunft verschiedene Kulturen. die Behauptung steht im Raum, das Kultur ausschließlich auf universellen Werten beruhe und sich nur "im Brauchtum" unterscheide.
mit Menschen, die die Unterschiede in Kulturen, Werten und Moral nicht anerkennen, kann es keine sinnvolle Diskussion geben.

es gibt Menschen, die machen sich für Unisextoiletten stark, haben aber keinerlei Probleme mit der Geschlechtertrennung innerhalb des Islam.
All-Gender-WC - an der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin

....

Die Piraten hatten vor knapp drei Jahren ihren Antrag für Unisex-Toiletten damit begründet, dass der Besuch einer "binär geschlechtergetrennten" Toilette die inter- und transsexuellen Menschen vor große Herausforderungen stelle. Diesem Argument schlossen sich im Januar 2015 alle Fraktionen im Abgeordnetenhaus an und forderten den Senat einstimmig auf, die Einrichtung von Unisex-WCs zu prüfenDie erste Vorlage, die der neue Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) an das Landesparlament schickte, betrifft ein Thema des täglichen Lebens: "Hürden im Alltag beseitigen – Unisextoiletten in öffentlichen Gebäuden einrichten". Denn Behrendt ist seit dem 8.Dezember auch für die Antidiskriminierung zuständig. Der vierte Zwischenbericht, der kurz vor Weihnachten fertig wurde, reagiert auf einen Antrag der ehemaligen Piratenfraktion im Abgeordnetenhaus vom 26. März 2014. Seitdem kommt die Lösung des Problems, für das bisher die Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) verantwortlich war, nur schleppend voran.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/queerspiegel/gender-debatte-berlin-gruene-planen-unisex-wcs-in-berliner-behoerden/19201512.html

von dem Teil der Grünen, die die Diskriminierung von 100+x GEschlechtern beklagt, weil es WC's für Männer und Frauen, nicht aber für 100+x e Geschlechter nimmt ohnehin keiner auf dem ost-westl oder west-östl Divan Platz . die sind dermaßen mit sich selsbt beschäftigt, dass sie die realen Probleme Europas mit der Einwanderung vollkommen verschlafen .
würde zwar gern sehen, wie sich die gleichen Leute, die für Unisextoiletten einsetzen, für gemeinsame Klassenfahrten von Jungen und Mädchen kämpfen, oder für gemeinsamen Sportunterricht. oder dafür, dass ein männlicher Arzt uneingeschränkt Frauen behandeln darf und umgekehrt Ärztinnen Männer behanddeln dürfen . im medizinischen Bereich ist Geschlechtertrennung nicht die Regel, aber ein zunehmendes Problem in der Pflege. nur darüber wird -noch- der Mantel des Schweigens gehüllt, solange es "Einzelfälle"" sind
oder gegen Verheiratung minderjähriger Mädchen - aber an Wunder glaub ich bei den derzeitigen Grünen nicht



meiner Meinung nach ist auch die Diskussion mit Reichsbürgern über die Existenz der Bundesrepublik Deutschland vertane Lebenszeit.


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16.08.2017 um 08:07
Zitat von lawinelawine schrieb:Realo schrieb:
Ein Gespräch übers GG und dass und warum das bindend ist, kann erst beginnen, wenn beide Seiten ihre Standpunkte so weit ausgetauscht haben, dass die beiden divergenten Positionen beiden Seiten im Prinzip bekannt sind.
Warum das denn? Es ist ganz easys wenn man hier ist.   Wer da Probleme mit hat bleibt besser draußen.


Ich sehe auch nicht was es da für Standpunkte gibt wo man den Salafisten und co entgegenkommen soll?

Kleiderordnung in der BRD für unsere Frauen? Verbannung von Schweinefleisch? Einschränkung der Meinungs und Kunstfreiheit?
Zitat von RealoRealo schrieb:Entweder wir sagen der w-ö Divan gilt immer und für alle Zeiten und unter allen Voraussetzungen, oder wir machen es wie @Fedaykin
will und trennen beide Seiten vor einem Meinungsaustausch schon rigoros.
WArum sollte deine Fantasie unter allen Bedingungen und für Alle Zeiten gelten?
Zitat von RealoRealo schrieb:Das will wohl keiner.
Ich glaub die Europäer können da ganz gut mit Leben. Viel mehr scheinen sich das sogar zu Wünschen.
Zitat von RealoRealo schrieb:arum verzichten wir in Kulturfragen und Fragen des Zusammenlebens auf solche Grundsätzlichkeiten, die eigentlich selbstverständlich sein müssten?
was denn wieder für Grundsätzlichkeiten? Alles was gegen das Gesetz geht ist schon eh mal raus aus der Sache.


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16.08.2017 um 08:13
Zitat von RealoRealo schrieb:Meiner Meinung nach müsste das auch für Religionen und deren Heilige gelten. Auch in einer atheistischen Gesellschaft. Denn andersrum: Wenn wir Mohammed in Karikaturen verhöhnen, warum sollten sie dann das ihrem kulturellen Hintergrund fremde GG achten?
LOL,  wie schlecht kann man eigentlich werden beim Dinge vergleichen.

Und wenn  du den Holocaust mit Satire vergleichst, prost Mahlzeit.

Dieser Thread ist echt ein Beispiel für Informationsmangel
Zitat von RealoRealo schrieb:an kann nur verlangen, dass sie die Grundsätzew unserer Kultur übernehmen, wenn wir ihre eigene achten anstatt zu verhöhnen.
Nein man kann drauf Achten das man Migrationstechnisch Gruppen veremeidet  die weit entfernt sind von den Grundsätzen unserer Kultur.
Zitat von lawinelawine schrieb:meiner Meinung nach ist auch die Diskussion mit Reichsbürgern über die Existenz der Bundesrepublik Deutschland vertane Lebenszeit.
schönes Beispiel für einer Irrationale Fraktion im Inland.


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16.08.2017 um 08:37
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Ich glaub die Europäer können da ganz gut mit Leben
Mich dünkt es auch, dass unsere Argumentation mittlerweile viel auf Glauben beruht.
Da weiss man bald nicht mehr den Unterschied zwischen all den Annahmen zu erkennen.
Zitat von lawinelawine schrieb:der für gemeinsamen Sportunterricht.
Da merkt man doch das es einfach ums Prinzip gehen soll und nicht mehr um die Vernunft.
Da werden einem Sachen vorgehalten für die man zu sein habe sonst stehe man nicht zu unseren Werten. Nur mal so nebenbei, in meiner Schulzeit war Turnunterricht auch getrennt. In einer Versuchsphase wurde das aufgehoben. Man nahm aber von der Idee wieder abschied nachdem einige Mädchen im Turnunterricht von den Jungs verletzt wurden.


Dazu dann noch das "Linksgebashe" das nicht fehlen darf. Ich erinnere mich genau welche Parteien für die Gleichstellung von Mann ubd Frau einstanden. Ich erinnere mich genau welche Parteien für die Rechte der Homosexuellen einstanden. Und es sind jetzt nicht unbedingt jene die sich nun gern mit diesen Erungenschaften schmücken.


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16.08.2017 um 08:49
Zitat von wichtelprinzwichtelprinz schrieb:Mich dünkt es auch, dass unsere Argumentation mittlerweile viel auf Glauben beruht.
Da weiss man bald nicht mehr den Unterschied zwischen all den Annahmen zu erkennen.
Eine Meinung ist immer Subjektiv.

Wenn Realo glaubt das "man das nicht will"
Zitat von wichtelprinzwichtelprinz schrieb:Da werden einem Sachen vorgehalten für die man zu sein habe sonst stehe man nicht zu unseren Werten.
Nun der TE hat ja seinen ganzen Thread darauf aufgebaut das man seine Sicht der Dinge teilen muss.


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16.08.2017 um 08:57
@Fedaykin
Nur haben wir ja bereits Normen in wie weit Glaube, Annahmen und Meinung andere zu betreffen haben.


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16.08.2017 um 09:10
Zahlen, Daten, Fakten haben in einer Argumentation immer Vorrang.


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16.08.2017 um 11:34
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:LOL,  wie schlecht kann man eigentlich werden beim Dinge vergleichen.
Lollipop, ich hab damit gerade den Kern der beiden Kulturen verglichen, mal ganz nebenbei. :trollking:


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16.08.2017 um 11:55
Zitat von RealoRealo schrieb:Lollipop, ich hab damit gerade den Kern der beiden Kulturen verglichen, mal ganz nebenbei. :trollking:
Nope, hast du nicht. Nur Unsinn.

Und Trollvorwüfe helfen dir jetzt auch nicht weiter.


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16.08.2017 um 12:18
Ich dachte bisher immer die Verfassung sei Kern der westlichen und die Religion Kern der islamischen Kultur...


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16.08.2017 um 13:03
Zitat von RealoRealo schrieb:Ich dachte bisher immer die Verfassung sei Kern der westlichen und die Religion Kern der islamischen Kultur...
Falsch Gedacht. Vor allem sprachst du Explizit vom Grundgesetz und Mohamed..

Und wenn man Gesetze mit Toten Propheten vergleicht führt das irgendwie zu nix.

Vor allem nicht im Bezg auf Einhaltung oder Gesetzt und Sanktion.


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Leitkultur…oder west-östlicher Divan?

16.08.2017 um 13:37
Das sehe ich ebenso wie @Fedaykin

Die Rolle die einer Leitkultur zugedacht werden könnte,
erfüllt die bereits existierende "Allgemeine Erklärung der Menschenpflichten" (1983)
http://interactioncouncil.org/sites/default/files/de_udhr%20ltr.pdf
Spoiler© InterAction Council
Allgemeine Erklärung der Menschenpflichten
(Vorgeschlagen vom InterAction Council)
© InterAction Council 1
Allgemeine Erklärung der Menschenpflichten
(Vorgeschlagen vom InterAction Council)
Präambel
Da die Anerkennung der allen Mitgliedern der menschlichen Familie innewohnenden
Würde und der gleichen und unveräußerlichen Rechte die Grundlage für Freiheit,
Gerechtigkeit und Frieden in der Welt ist und Pflichten oder Verantwortlichkeiten
(>>responsibilities<<) einschließt,
da das exklusive Bestehen auf Rechten Konflikt, Spaltung und endlosen Streit zur Folge
hat und die Vernachlässigung der Menschenpflichten zu Gesetzlosigkeit und Chaos
führen kann,
da die Herrschaft des Rechts und die Förderung der Menschenrechte abhängt von der
Bereitschaft von Männern wie Frauen, gerecht zu handeln,
da globale Probleme globale Lösungen verlangen, was nur erreicht werden kann durch
von allen Kulturen und Gesellschaften beachtete Ideen, Werte und Normen,
da alle Menschen nach bestem Wissen und Vermögen eine Verantwortung haben,
sowohl vor Ort als auch global eine bessere Gesellschaftsordnung zu fördern - ein Ziel,
das mit Gesetzen, Vorschriften und Konventionen allein nicht erreicht werden kann,
da menschliche Bestrebungen für Fortschritt und Verbesserung nur verwirklicht werden
können durch übereinstimmende Werte und Maßstäbe, die jederzeit für alle Menschen
und Institutionen gelten,
deshalb verkündet
die Generalversammlung der Vereinten Nationen
diese Allgemeine Erklärung der Menschenpflichten. Sie soll ein gemeinsamer Maßstab
sein für alle Völker und Nationen, mit dem Ziel, daß jedes Individuum und jede
gesellschaftliche Einrichtung, dieser Erklärung stets eingedenk, zum Fortschritt der
Gemeinschaften und zur Aufklärung all ihrer Mitglieder beitragen mögen. Wir, die
Völker der Erde, erneuern und verstärken hiermit die schon durch Allgemeine
Erklärung der Menschenrechte proklamierten Verpflichtungen: die volle Akzeptanz der
© InterAction Council 2
Würde aller Menschen, ihrer unveräußerlichen Freiheit und Gleichheit und ihrer
Solidarität untereinander. Bewußtsein und Akzeptanz dieser Pflichten sollen in der
ganzen Welt gelehrt und gefördert werden.
Fundamentale Prinzipien für Humanität
Artikel 1
Jede Person, gleich welchen Geschlechts, welcher ethnischen Herkunft, welchen
sozialen Status, welcher politischer Überzeugung, welcher Sprache, welchen Alters,
welcher Nationalität oder Religion, hat die Pflicht, alle Menschen menschlich zu
behandeln.
Artikel 2
Keine Person soll unmenschliches Verhalten, welcher Art auch immer, unterstützen,
vielmehr haben alle Menschen die Pflicht, sich für die Würde und die Selbstachtung
aller anderen Menschen einzusetzen.
Artikel 3
Keine Person, keine Gruppe oder Organisation, kein Staat, keine Armee oder Polizei
steht jenseits von Gut und Böse; sie alle unterstehen moralischen Maßstäben. Jeder
Mensch hat die Pflicht, unter allen Umständen Gutes zu fördern und Böses zu meiden.
Artikel 4
Alle Menschen, begabt mit Vernunft und Gewissen, müssen im Geist der Solidarität
Verantwortung übernehmen gegenüber jedem und allen, Familien und Gemeinschaften,
Rassen, Nationen und Religionen: Was du nicht willst, daß man dir tut, das füg’
auch keinem anderen zu.
© InterAction Council 3
Gewaltlosigkeit und Achtung vor dem Leben
Artikel 5
Jede Person hat die Pflicht, Leben zu achten. Niemand hat das Recht, eine andere
menschliche Person zu verletzen, zu foltern oder zu töten. Dies schließt das Recht auf
gerechtfertigte Selbstverteidigung von Individuen und Gemeinschaften nicht aus.
Artikel 6
Streitigkeiten zwischen Staaten, Gruppen oder Individuen sollen ohne Gewalt
ausgetragen werden. Keine Regierung darf Akte des Völkermords oder des Terrorismus
tolerieren oder sich daran beteiligen, noch darf sie Frauen, Kinder oder irgendwelche
andere zivile Personen als Mittel zur Kriegsführung mißbrauchen. Jeder Bürger und
öffentlicher Verantwortungsträger hat die Pflicht, auf friedliche, gewaltfreie Weise zu
handeln.
Artikel 7
Jede Person ist unendlich kostbar und muß unbedingt geschüzt werden. Schutz
verlangen auch die Tiere und die natürliche Umwelt. Alle Menschen haben die Pflicht,
Luft, Wasser und Boden um der gegenwärtigen Bewohner und der zukünftiger
Generationen willen zu schüzen.
Gerechtigkeit und Solidarität
Artikel 8
Jede Person hat die Pflicht, sich integer, ehrlich und fair zu verhalten. Keine Person
oder Gruppe soll irgendeine andere Person oder Gruppe ihres Besitzes berauben oder
ihn willkürlich wegnehmen.
© InterAction Council 4
Artikel 9
Alle Menschen, denen die notwendigen Mittel gegeben sind, haben die Pflicht,
ernsthafte Anstrengungen zu unternehmen, um Armut, Unterernährung, Unwissenheit
und Ungleichheit zu überwinden. Sie sollen überall auf der Welt eine nachhaltige
Entwicklung fördern, um für alle Menschen Würde, Freiheit, Sicherheit und
Gerechtigkeit zu gewährleisten.
Artikel 10
Alle Menschen haben die Pflicht, ihre Fähigkeiten durch Fleiß und Anstrengung zu
entwickeln; sie sollen gleichen Zugang zu Ausbildung und sinnvoller Arbeit haben.
Jeder soll den Bedürftigen, Benachteiligten, Behinderten und den Opfern von
Diskriminierung Unterstützung zukommen lassen.
Artikel 11
Alles Eigentum und aller Reichtum muß in Übereinstimmung mit der Gerechtigkeit und
zum Fortschritt der Menschheit verantwortungsvoll verwendet werden. Wirtschaftliche
und politische Macht darf nicht als Mittel zur Herrschaft eingesetzt werden, sondern im
Dienst wirtschaftlicher Gerechtigkeit und sozialer Ordnung.
Wahrhaftigkeit und Toleranz
Artikel 12
Jeder Mensch hat die Pflicht, wahrhaftig zu reden und zu handeln. Niemand, wie
hoch oder mächtig auch immer, darf lügen. Das Recht auf Privatsphäre und auf
persönliche oder berufliche Vertraulichkeit muß respektiert werden. Niemand ist
verpflichtet, die volle Wahrheit jedem zu jeder Zeit zu sagen.
Artikel 13
Keine Politiker, Beamte, Wirtschaftsführer, Wissenschaftler, Schriftsteller oder
Künstler sind von allgemeinen ethischen Maßstäbe entbunden, noch sind es Ärzte,
© InterAction Council 5
Juristen und andere Berufe, die Klienten gegenüber besondere Pflichten haben.
Berufsspezifische oder andersartige Ethikkodizes sollen den Vorrang allgemeiner
Maßstäbe wie etwa Wahrhaftigkeit und Fairness widerspiegeln.
Artikel 14
Die Freiheit der Medien, die Öffentlichkeit zu informieren und gesellschaftliche
Einrichtungen wie Regierungsmaßnahmen zu kritisieren - was für eine gerechte
Gesellschaft wesentlich ist -, muß mit Verantwortung und Umsicht gebraucht werden.
Die Freiheit der Medien bringt eine besondere Verantwortung für genaue und
wahrheitsgemäße Berichterstattung mit sich. Sensationsberichte, welche die
menschliche Person oder die Würde erniedrigen, müssen stets vermieden werden.
Artikel 15
Während Religionsfreiheit garantiert sein muß, haben die Repräsentanten der
Religionen eine besondere Pflicht, Äußerungen von Vorurteilen und diskriminierende
Handlungen gegenüber Andersgläubigen zu vermeiden. Sie sollen Haß, Fanatismus
oder Glaubenskriege weder anstiften noch legitimieren, vielmehr sollen sie Toleranz
und gegenseitige Achtung unter allen Menschen fördern.
Gegenseitige Achtung und Partnerschaft
Artikel 16
Alle Männer und alle Frauen haben die Pflicht, einander Achtung und Verständnis
in ihrer Partnerschaft zu zeigen. Niemand soll eine andere Person sexueller Ausbeutung
oder Abhängigkeit unterwerfen. Vielmehr sollen Geschlechtspartner die Verantwortung
für die Sorge um das Wohlergehen des anderen wahrnehmen.
Artikel 17
Die Ehe erfordert - bei allen kulturellen und religiösen Verschiedenheiten - Liebe, Treue
und Vergebung, und sie soll zum Ziel haben, Sicherheit und gegenseitige Unterstützung
zu garantieren.
© InterAction Council 6
Artikel 18
Vernünftige Familienplanung ist die Verantwortung eines jeden Paares. Die Beziehung
zwischen Eltern und Kindern soll gegenseitige Liebe, Achtung, Wertschätzung und
Sorge widerspiegeln. Weder Eltern noch andere Erwachsene sollen Kinder ausbeuten,
mißbrauchen oder mißhandeln.
Schluß
Artikel 19
Keine Bestimmung dieser Erklärung darf so ausgelegt werden, daß sich daraus für den
Staat, eine Gruppe oder eine Person irgendein Recht ergibt, eine Tätigkeit auszuüben
oder eine Handlung vorzunehmen, welche auf die Vernichtung der in dieser Erklärung
und der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 angeführten Pflichten,
Rechte und Freiheiten abzielen.
© InterAction Council 7
Unterzeichner
Die vorgeschlagene >>Allgemeine Erklärung der Menschenpflichten<< wird von
folgenden Personen bekräftigt:
I. Die Mitglieder des InterAction Council
Helmut Schmidt (Ehrenvorsitzender),
Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland a.D.
Malcolm Fraser (Vorsitzender),
Premierminister von Australien a.D.
Andries A. M. van Agt,
Premierminister der Niederlande a.D.
Anand Panyarachun,
Premierminister von Thailand a.D.
Oscar Arias Sanchez,
Präsident von Costa Rica a.D.
Lord Callaghan of Cardiff,
Premierminister von Großbritannien a.D.
Jimmy Carter,
Präsident der Vereinigten Staaten a.D.
Miguel de la Madrid Hurtado,
Präsident von Mexiko a.D.
Kurt Furgler,
Bundespräsident der Schweiz a.D.
Valery Giscard d'Estaing,
Staatspräsident von Frankreich a.D.
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Felipe Gonzalez Marquez,
Premierminister von Spanien a.D.
Michail S.Gorbatschow
Vorsitzender a.D. des Obersten Sowjets und
Präsident a.D.der Union der Socialistischen Sowjetrepubliken
Selim El Hoss
Premierminister von Libanon a.D.
Kenneth Kaunda,
Präsident von Zambia a.D.
Lee Kuan Yew,
Premierminister von Singapore a.D.
Kiichi Miyazawa,
Premierminister von Japan a.D.
Misael Pastrana Borrero,
Präsident von Kolumbien (im August verstorben)
Shimon Peres,
Premierminister von Israel a.D.
Maria de Lourdes Pintasilgo,
Premierministerin von Portugal a.D.
Jose Sarney,
Präsident von Brasilien a.D.
Shin Hyon Hwak,
Premierminister von Korea a.D.
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Kalevi Sorsa,
Premierminister von Finnland a.D.
Pierre Elliott Trudeau,
Premierminister von Kanada a.D.
Ola Ullsten,
Premierminister von Schweden a.D.
George Vassiliou,
Präsident von Zypern a.D.
Franz Vranitzky,
Bundeskanzler von Österreich a.D.
II. Befürworter
Ali Alatas, Minister für Auswärtige Angelegenheiten, Indonesien
Abdul Aziz Z. Al-Quraishi, Vorsitzender a.D. von SAMA
Lester Brown, Präsident des Worldwatch Instituts
Andre Chouraqui, Professor in Israel
John B. Cobb Jr., Claremont School of Theology
Takako Doi, Präsident der Sozialistisch-Demokratischen Partei in Japan
Kan Kato, Rektor Chiba University of Commerce
Henry A. Kissinger, Aussenminister a.D., U.S.A.
Teddy Kollek, Altbürgermeister, Jerusalem
William Laughlin, Amerikanischer Unternehmer
Chwasan Lee Kwang Jung, Dharma Grossmeister, Won Buddhismus
Rabbi Dr. J. Magonet, Rektor des Leo Baek College
Robert S. McNamara, Präsident der Weltbank a.D.
Robert Muller, Rektor, Friedensuniversität
Konrad Raiser, Weltkirchenrat
Jonathan Sacks, Oberrabbiner, U.K.
Seijuro Shiokawa, Minister a.D. für Innere Angelegenheiten, Bildung und
Transportwesen, Japan
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Rene Samuel Sirat, Grossrabbiner, Frankreich
Sir Sigmund Sternberg, Internation. Rat der Christen und Juden
Masayoshi Takemura, Finanzminister a.D., Japan
Gaston Thorn, Premierminister a.D., Luxemburg
Paul Volcker, Vorsitzender, James D. Wolfensohn Inc.
Carl Friedrich von Weizsäcker, Wissenschaftler
Richard von Weizsäcker, Bundespräsident a.D., Deutschland
Mahmoud Zakzouk, Religionsminister, Ägypten
III. Hochrangige Experten
(Vorbereitende Treffen in Wien, Österreich im März 1996 und im April 1997 und
Ehrengäste bei der 15. Plenarsitzung in Noordwijk, den Niederlanden im Juni 1997.)
Hans Küng, Universität Tübingen. Akademischer Berater dieses Projekts
Thomas Axworthy, CRB Foundation, Montreal, Canada. Akademischer Berater
dieses Projekts.
Kim, Kyong-dong, Seoul National University. Akademischer Berater dieses
Projekts.
Kardinal Dr. Franz König, Wien, Österreich
Anna-Marie Aagaard, Weltrat der Kirchen, Genf
A. A. Mughram Al-Ghamdi, König Fahad Akademie
M. Shanti Aram, (im Juni verstorben) Präsident der Weltkonferenz für Religion und
Frieden, Mitglied des Indischen Parlamentes
A. T. Ariyaratne, Präsident der Sarvodaya Movement von Sri Lanka
Julia Ching, Universität Toronto
Hassan Hanafi, Universität Kairo
Nagaharu Hayabusa, Asahi Shimbun, Tokio
Yersu Kim, Direktor der Abteilung für Philosophie und Ethik der
UNESCO, Paris
Peter Landesmann, Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften,
Salzburg
Lee, Seung-Yun, Vize-Premierminister und Minister der Wirtschaftsplanung
a.D., Seoul, Korea
Flora Lewis, Journalistin der International Herald Tribune, Paris
Liu, Xiao-feng, Institut der Shino-Christian Studies, Hong Kong
Teri McLuhan, kanadische Schriftstellerin
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Isamu Miyazaki, vormaliger Staatsminister, Agentur für Wirtschaftsplanung,
Tokio, Japan
J. J. N. Rost Onnes, Exekutiv-Vizepräsident ABN AMRO Bank, Niederlande
James Ottley, Beobachter der Anglikanischen Kirche bei den Vereinten
Nationen, New York
Richard Rorty, Stanford Humanities Center
L. M. Singvi, Hochkommissar von Indien, London
Marjorie Hewitt Suchocki, Claremont School of Theology
Seiken Sugiura, House of Representatives, Tokio, Japan
Koji Watanabe, vormaliger japanischer Botschafter in Moskau
Woo, Seong-Yong, Munhwa Ilbo, Seoul
Wu Xuequian, Stellvertretender Vorsitzender, Chinese People's Political
Consultative Conference
Alexander Yakovlev, vormaliger Abgeordneter, Präsidentschaftsrat der
Sowjetunion, Moskau
© InterAction Council 12
Entwurf einer
Allgemeinen Erklärung der Menschenpflichten
Vorbemerkungen
Es ist an der Zeit, von Menschenpflichten zu sprechen
Der Aufruf des InterAction Councils für eine Allgemeine Erklärung der
Menschenpflichten kommt zur rechten Zeit. Obwohl wir herkömmlicherweise von den
Menschen-Rechten gesprochen haben – und in der Tat legte die Welt eine weiten Weg
zurück in ihrer internationalen Anerkennung und ihrem Schutz seit der Annahme der
Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen 1948 – so ist
es jetzt an der Zeit, eine ebenso wichtige Suche für das Anerkennen menschlicher
Pflichten oder Verpflichtungen zu initiieren.
Diese neue Betonung der menschlichen Pflichten ist aus mehreren Gründen notwendig.
Sicher, diese Idee ist nur für einige Regionen der Welt neu ; viele Gesellschaften haben
herkömmlicherweise menschliche Beziehungen mehr unter dem Aspekt von Pflichten
als von Rechten verstanden. Dies gilt, allgemein gesprochen, zum Beispiel für weite
Teile östlichen Denkens. Während im Westen herkömmlicherweise, wenigstens seit
dem 17, Jahrhundert der Aufklärungszeit, die Begriffe von Freiheit und Individualität
betont wurden, haben im Osten die Begriffe von Verpflichtung und Gemeinschaft
vorgeherrscht. Die Tatsache, daß eine Allgemeine Erklärung der Menschen-Rechte statt
einer Allgemeinen Erklärung der Menschen-Plifchten verfaßt wurde, spiegelt zweifellos
den philosophischen und kulturellen Hintergrund der Verfasser des Dokumentes wieder,
welche bekanntlich die westlichen Siegermächte des Zweiten Weltkriedes
repräsentierten.
Der Begriff der Menschenpflichten dient auch zum Ausbalancieren der Begriffe Freiheit
und Verantwortung : Während Rechte mehr auf Freiheit bezogen sind, sind Pflichten
mit Verantwortung verbunden. Trotz dieser Unterscheidung sind Freiheit und
Verantwortung gegenseitig von einander abhängig. Verantwortung, als eine ethische
Qualität, dient als ein natürlicher, freiwilliger Test für Freiheit. In jeder Gesellschaft
kann Freiheit nie ohne Grenzen ausgeübt werden. Deshalb : Je größerer Freiheit wir
uns erfreuen, desto mehr Verantwortung haben wir zu tragen, anderen wie uns selber
© InterAction Council 13
gegenüber. Je mehr Talente wir besitzen, desto größer ist die Verantwortung, die wir
haben, sie voll und ganz zu entwickeln. Wir müssen uns wegbewegen von der Freiheit
der Indifferenz hin zur Freiheit des Engagements.
Genauso trifft das Umgekehrte zu : Wenn wir unser Verantwortungsgefühl entwickeln,
so vergrößern wir unsere innere Freiheit durch Stärkung unseres moralischen Charakters.
Wenn Freiheit uns verschiedene Möglichkeiten des Handelns eröffnet – eingeschlossen
die Wahl, das Rechte oder Unrechte zu tun –, wird ein verantwortungsvoller
moralischer Charakter dafür sorgen, daß ersteres sich durchsetzt.
Leider wird dieses Verhältnis von Freiheit und Verantwortung nicht immer richtig
verstanden. Einige Ideologien haben mehr Gewicht auf den Begriff der individuellen
Freiheit gelegt, während andere sich auf die bedingungslose Verpflichtung gegenüber
der gesellschaftlichen Gruppe konzentrierten.
Ohne die richtige Balance ist unbegrenzte Freiheit ebenso gefährlich wie
aufgezwungene soziale Verantwortung. Große soziale Ungerechtigkeiten sind das
Ergebnis extremer wirtschaftlicher Freiheit und kapitalistischer Habgier, während zur
gleichen Zeit die grausame Unterdrückung der menschlichen Grundfreiheiten
gerechtfertigt wurde im Namen der Interessen der Gesellschaft oder kommunistischer
Ideale.
Beide Extreme sind unerwünscht. Zur Zeit scheint die Menschheit mit Verschwinden
des Ost-West-Konflikts und dem Ende des Kalten Kriegs dem erwünschten Ausgleich
zwischen Freheit und Verantwortung näher. Wir haben für Freiheit und Rechte
gekämpft. Nun ist es an der Zeit, Verantwortung und Menschenpflichten zu fördern.
Der InterAction Council glaubt, daß die Globalisierung der Weltwirtschaft einheregeht
mit der Globalisierung der Weltprobleme. Weil eine gegenseitige globale Abhängigkeit
verlangt, daß wir miteinander in Harmonie leben, brauchen die Menschen Regeln und
Beschränkungen. Ethik bietet die Mindeststandards, um ein kollektives Zusammenleben
möglich zu machen. Ohne Ethik und den aus ihr sich ergebenden Selbstbeschränkungen
würde die Menschheit zum Überleben des Stärkeren zurückkehren. Die Welt bedarf
einer ethischen Grundlage, auf der sie stehen kann.
In der Wahrnehmung dieser Notwendigkeit, begann der InterAction Council seine
© InterAction Council 14
Suche nach universalen ethischen Maßstäben mit einem Treffen von geistigen und
politischen Führungspersönlichkeiten im März 1987 in La Civiltà Cattolica in
Rom/Italien. 1996 ersuchte der Council erneut um einen Bericht einer hochrangigen
Expertengruppe zum Thema gloabler ethischer Standards. Bei seiner Vollversammlung
in Vancouver im Mai 1996 begrüßte der InterAction Council den Bericht dieser Gruppe,
die sich zusammensetzte aus religiösen Führern verschiedenen Glaubens und Experten
aus der ganzen Welt. Die Ergebnisse dieses Berichts >> Auf der Suche nach globalen
ethischen Maßstäben << bewies, daß die Weltreligionen viel an Gemeinsamkeit
besitzen, und der Council macht sich die Empfehlung zu eigen, daß >> 1998 zum 50.
Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte die Vereinten Nationen eine
Konferenz einberufen sollten zur Beratung einer Allgemeinen Erklärung der
Menschenpflichten, um die vorausgegangene hochwichtige Arbeit über die Rechte zu
ergänzen. <<
Die Initiative, eine Allgemeine Erklärung der Menschenpflichten auszuarbeiten, ist
nicht nur ein Weg zum Ausgleich von Freiheit und Verantwortung, sondern auch ein
Mittel, um solche Ideologien und politische Ansichten zu versöhnen, die in der
Vergangenheit als antagonistisch galten. Die Grundprämisse soll dann sein, daß die
Menschen größtmögliche Freiheit verdienen, aber auch ihr Verantwortungsgefühl voll
und ganz entwickeln sollen, um ihre Freiheit richtig zu gebrauchen.
Dies ist kaum eine neue Idee. Durch due Jahrtausende haben Propheten, Heilige und
Weise die Menschheit gedrängt, ihre Pflichten ernst zu nehmen. In unserem Jahrhundert
predigte zum Beispiel Mahatma Gandhi gegen die sieben gesellschaftlichen Sünden :
1. Politik ohne Prinzipien,
2. Geschäft ohne Moral,
3. Reichtum ohne Arbeit,
4. Erziehung ohne Charakter,
5. Wissenschaft ohne Menschlichkeit,
6. Genuß ohne Gewissen,
7. Religion ohne Opfer.
Die Globalisierung hat jedoch den Lehren Gandhis und anderer ethischer Führer neue
Dringlichkeit verschafft. Gewalt im Fernsehen wird jetzt mit Satelliten über den ganzen
Planeten verbreitet. Die Spekulation auf fernen Finanzmärkten kann sich auf
© InterAction Council 15
Gemeinden vor Ort verheerend auswirken. Der Einfluß privater Finanzmagnaten
nähert sich heutzutage der Macht von Regierungen, und im Gegensatz zu gewählten
Politikern gibt es für diese private Macht keine Verantwortlichkeit mit Ausnahme des
persönlichen Verantwortungsgefühles. Nie zuvor brauchte die Welt eine Erklärung der
Menschenpflichten mehr.
Von den Rechten zu den Pflichten
Weil Rechte und Pflichten unlösbar miteinander verbunden sind, ist die Idee eines
Menschenrechtes sinnvoll nur dann, wenn wir die Pflicht aller Menschen zu seiner
Respektierung anerkennen. Abgesehen von den Werten einer bestimmten Gesellschaft
gründen sich die menschlichen Beziehungen allgemein auf dem Vorhandensein sowohl
von Rechten als auch von Pflichten.
Es bedarf keines komplexen ethischen Systems, um menschliches Handeln zu leiten. Es
gibt eine althergebrachte Regel, die, falls wirklich befolgt, gerechte menschliche
Beziehungen gewährleisten würde : die Goldene Regel. In ihrer negativen Form
verlangt die Goldene Regel : Was du nicht willst, das man dir tut, das füg’ auch keinem
anderen zu. Ihre positive Form zielt auf eine mehr aktive und solidarische Rolle : Was
du willst, das man dir tut, das tue auch den anderen.
Eingedenk der Goldenen Regel bietet die Allgemeine Erklärung der Menshenrechte
einen idealen Ausgangspunkt, um einige der hauptsächlichen Pflichten zu überlegen,
die eine notwendige Vervollständigung dieser Rechte sind :
• Wenn wir ein Recht auf Leben haben, dann haben wir die Pflicht, Leben zu
respektieren.
• Wenn wir ein Recht auf Freiheit haben, dann haben wir die Pflicht, die Freiheit
anderer Menschen zu respektieren.
• Wenn wir ein Recht auf Sicherheit haben, dann haben wir die Pflicht, die
Bedingungen für jeden Menschen zu schaffen, die menschliche Sicherheit zu
genießen.
• Wenn wir ein Recht zur Teilnahme am politischen Geschehen unseres Landes und
zur Wahl unserer politischen Führer haben, dann haben wir die Pflicht, daran
teilzunehmen und sicherzustellen, daß die besten Führer gewählt werden.
• Wenn wir ein Recht haben, unter gerechten und günstigen Bedingungen zu arbeiten,
um uns und unseren Familien einen angemessenen Lebensstandard zu ermöglichen,
© InterAction Council 16
haben wir auch die Pflicht, dem unseren Fähigkeiten entsprechend bestmöglichst
nachzukommen.
• Wenn wir ein Recht haben auf Meinungs-, Gewissen- und Religionsfreiheit, haben
wir auch die Pflicht, die Meinungen oder religiösen Prinzipien anderer zu
respektieren.
• Wenn wir ein Recht haben auf Ausbildung, haben wir auch die Pflicht, so viel, wie
es unsere Fähigkeiten erlauben, zu lernen und wo möglich unser Wissen und unsere
Erfahrung mit anderen zu teilen.
• Wenn wir ein Recht haben, aus dem Ertrag der Erde Nutzen zu ziehen, dann haben
wir die Pflicht, die Erde und ihre natürlichen Ressourcen zu achten, uns um sie zu
kümmern und sie erneuern.
Als Menschen haben wir grenzenlose Möglichkeiten zur Selbsterfüllung. Deswegen
haben wir die Pflicht, unsere physischen, emotionalen, intellektuellen und geistigen
Fähigkeiten so weit wie möglich zu entwickeln. Die Bedeutung des Begriffs
Verantwortung zum Erreichen der Selbstverwirklichung kann nicht übersehen werden.
Deshalb hat der InterAction Council die 1987 in La Civiltà Cattolica begonnene und
1996 in Vancouver wieder aufgenommene Arbeit fortgesetzt, mit der Einberufung einer
weiteren hochrangigen Gruppe religiöser, philosophischer und politischer Experten im
April 1997 nach Wien, um eine Erklärung der Menschenpflichten auszuarbeiten, was
eine der Empfehlungen des Berichts >> Auf der Suche nach globalen ethischen
Maßstäben << war.
Viele der Experten haben zu beiden Studien beigetragen. Die Arbeitsgruppe von Wien
hat Helmut Schmidt, dem Vorsitzenden des Treffens, Andries van Agt, dem
Vorsitzenden des InterAction Councils, und Miguel de la Madrid Empfehlungen
unterbreitet. Oscar Arias, Mitglied des Councils, steuerte ein willkommenes
wesentliches Exposé bei.
Die Ergebnisse dieser Arbeit wurden zusammengefaßt und verdichtet von den drei
akademischen Beratern : Prof. Thomas Axworthy, Prof. Kim Kyong-dong, und Prof.
Hans Küng. Prof. Küng besorgte eine sehr hilfreiche erste Fassung als Ausgangspunkt
für die Diskussion.
Die Ergebnisse dieser Arbeit sind enthalten in der beigefügten Fassung für die
© InterAction Council 17
Vereinten Nationen und betitelt mit >> Eine Allgemeine Erklärung der
Menschenpflichten <<
Hochrangige Experten
Kardinal Dr. Franz König, Wien,
Dr. Peter Landesmann, Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften, Salzberg,
Prof. Hassan Hanafi, Universität Kairo,
Dr. A.T. Ariyaratne, Präsident der Sarvodaya Movement of Sri Lanka,
Rt. Rev. James H. Ottley, Beobachter der Anglikanischen Kirche bei den Vereinten Nationen,
Dr. M. Aram, Präsident der Weltkonferenz für Religion und Frieden, Mitglied des indischen
Parlamentes,
Prof. Julia Ching, Universität Toronto,
Dr. Anna-Marie Aagard, Weltrat der Kirchen, Genf,
Dr. Teri McLuhan, Schriftsteller,
Prof. Yersu Kim, Direktor der Abteilung für Philosophie und Ethik der UNESCO, Paris,
Prof. Richard Rorty, Stanford Humanities Centre,
Botschafter Koji Watanabe (vormaliger japanischer Botschafter in Moskau)
Journalisten
Flora Lewis, Internationale Herald Tribune,
Woo Seung-yong, Munhaw Ilbo
Akademische Berater
Prof. Hans Küng, Universität Tübingen,
Prof. Thomas Axworthy, Faculty in Public Policy der Harvard Universität, Boston
Prof. Kim Kyong-dong, Seoul National University
Die Überlegungen der Gruppe wurden zusammengefaßt und komprimiert von den drei
akademischen Beratern ; Prof. Küng lieferte einen sehr hilfreichen ersten Entwurf als
Ausgangspunkt der Diskussion.
Die Ergebnisse dieser Arbeit sind enthalten in dem beiliegenden Entwurf für die
Vereinigten Nationen mit dem Titel >> Allgemeine Erklärung der Menschenpflichten
<<
Die Gruppe legt mit Freude den beiliegenden Entwurf dem InterAction Council und der
Weltgemeinschaft als ganzer vor.


Diese nationenübergreifende Leitkultur hat den Vorteil, dass jede Nation sie zum Maßstab nehmen kann, ob und wie weit sie selbst und andere Nationen in der Entwicklung humanistischer Werte voranngekommen ist/sind.

Es bringt ja beispielsweise nichts,
wenn sich Verächter der Emanzipation über andere Gesellschaften lustig machen, die in emanzipatorischer Hinsicht so gut wie noch gar nichts vorzuweisen haben. Beispielsweise...
(die Zahl der Beispiele ist unerschöpflich)

Die andere Alternative wäre:

Jede Nation
-beispielsweise in einem Europa der Vaterländer-
würde für sich eine eigene verbindliche Leitkultur definieren.
Dann wäre das herauskommende Ergebnis mit Sicherheit, dass all diese Leitkulturen irgendwo mit einander unvereinbar wären.

Was wäre damit gekonnt?
Gut, es würde weniger auffallen, wenn jemand ausgegrenzt wird.
Ich würde dies jedoch als das Gegenteil eines Vorteils sehen!


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Leitkultur…oder west-östlicher Divan?

16.08.2017 um 13:54
Zitat von RealoRealo schrieb:Nee, das tun die Rechten schon, ich bin mehr für Peacepipe. Aber nur mit echtem Afghan.
Kiffen ist keine Lösung.
Bekifft auf gesellschaftl Probleme zu schauen und im Zustand geistiger Umnebelung gesellscahftl Probleme lösen zu wollen, führt auch nicht weiter.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:    ne riesen Silvesterparty mit meinen Mädels,  mit Alkohol und lauter Musik vor der Hauptmoschee von ***** , die Moschee mit Pyrotechnik bewerfen und noch dazu jedem zweiten Mann in den Schritt greifen, das handy oder die GEldbörse klauen..... keine Chance.

das verstösst hier so wie an vielen anderen Orten auf der Welt gegen das Gesetz, ist nirgends Leitkultur, wird auch hier keine werden, das sollte reichen.
ach ja?? Silvesterparty mit meinen Mädels,  mit Alkohol und lauter Musik vor der Hauptmoschee (vor der Hauptkirche, wie in Köln) verstößt überall auf der Welt gegen das GEsetz??
na was du nicht alles weißt, stirnrunzel und kopfschüttel....
Alkohol in der Öffentlichkeit wird in islamischen Ländern wohl eher ein Problem sein als in westlichen Zivilisationen. aber egal, du hast Recht (in deiner Welt) und ich mei Ruh.

***************************
Zitat von RealoRealo schrieb:Schon klar, dass dir ein Unterwerfungsprozess lieber wäre, so wie die Osmanen einst Südosteuropa unterworfen hatten, nur mit umgekehrtem Vorzeichen
die Pflicht von Asylbewerbern und Flüchtlingen ist es, sich an die Gesetze des Landes zu halten, wo sie Zuflucht gefunden haben. darüber hinaus haben sie alles zu unterlassen, was geeignet wäre, die öffentliche Ordnung (und Sicherheit) des Aufnahmelandes zu stören.
hier ist der Punkt, wo die (west) europäische Leitkultur zum Tragen kommt.

Nachzulesen u.a. in der GEnfer Flüchtlingskonvention:
Artikel 2 der Konvention: „Jeder Flüchtling hat gegenüber dem Land, in dem er sich befindet, Pflichten, zu denen insbesondere [die] Verpflichtung gehört, die Gesetze und sonstigen Rechtsvorschriften sowie die zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung getroffenen Maßnahmen zu beachten“.
Welche Parallelen die Unterwerfung Südosteuropas durch die Expansion des osmanischen Reiches (also Krieg gegen andere Völker und anschließende Unterwerfung) mit den Pflichten derer, die der GFK unterstehen, aufweißen , erschließt sich einem normal Denkenden nicht.

aber du scheinst es zu mögen, völlig haltlose und themenfremde, zumal inhaltlich/geschichtlich falsche Brocken einzuwerfen, um eine sachliche Diskussion zum Thema zu behindern.


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Leitkultur…oder west-östlicher Divan?

16.08.2017 um 14:28
Zitat von RealoRealo schrieb:Wenn wir Mohammed in Karikaturen verhöhnen, warum sollten sie dann das ihrem kulturellen Hintergrund fremde GG achten?
lass das kollektive WIR weg. es gibt keine kollektive Haftung und keine Sippenhaft für Meinungsäußerungen Einzelner.
zur Ergänzung deines Geschichtswissens um die Karrikaturen:

nicht die 12 von Jyllands-Posten veröffentl Bilder erregten massiven Zorn in der islamischen Welt, sondern die darauffolgende Veröffentlichung von Karrikaturen, die  Mohamed massiv verhöhnen. dies haben zwei dänische Imame, nämlich Ahmad Abu Laban und Ahmed Akkari zu verantworten. die beiden brachten Karrikaturen in Umlauf, die
nicht aus der Jyllands-Posten stammten, die beleidigend-obszönen Inhalts waren und die angeblich Abu Laban zugeschickt worden waren. Unter anderem wurde ein betender Muslim dargestellt, der während des Gebetes von einem Hund bestiegen wurde.

Daraufhin kam es weltweit zu Protesten muslimischer Organisationen, vom Boykott dänischer Produkte bis hin zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, bei denen mehr als 100 Menschen starben.[1] Die Demonstranten auf den Straßen wurden teilweise gezielt desinformiert. Es wurden dänische und norwegische Botschaften angegriffen und teilweise zerstört.
kann man außer Acht lassen oder vergessen, muss man aber nicht.
Wikipedia: Mohammed-Karikaturen#Reaktionen der Medien
Sieben Jahre später räumte Akkari ein, sein damaliges Verhalten sei eine „Manipulation“ gewesen: „Niemand hat den Unterschied zu den Karikaturen erklärt oder auf die Herkunft der drei anderen Bilder hingewiesen.
Wikipedia: Mohammed-Karikaturen



was den islamistischen Terror angeht -auch da treffen zwei Kulturen aufeinander:

während westl geprägte Zivilisationen den islamistischen Terror durchgängig verurteilen, tun das nicht alle Muslime.
für einen Teil der Muslime stellen die Attentäter Märtyrer dar.

DAS wäre doch mal ein Thema für den Divan, oder??
warum sehen sich islamistische Attantäter als Märtyer?


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