insideman schrieb:Um das Gebäude zu räumen wo auf den Dächern auf die Polizei gewartet wurde, musste man auf das SEK warten. Ich bin mir sicher, dass es auch beim Heer Einheiten gibt, die dafür ausgebildet sind.
Und diese müssen nicht ausgebildet für Demonstrationen sein. Sondern darum, die Gefahrenherde auszuschalten.
Das tut man in der Bundeswehr, indem man eine Handgranate voraus wirft und dann nachsieht, ob sich noch was bewegt. Das habe ich in einem Schulungsfilm auf dem Truppenübungsplatz bei Hammelburg, wo Häuserkampf geübt wird, gesehen.
d.fense schrieb:es soll BW Einheiten geben die zum deeskalieren und Demonstrationen ausgebildet sind nach eigener Darstellung, ein solches Training wurde jüngst gezeigt.
Ich glaube kaum, dass das Training auf inländische Demonstrationen ausgerichtet war.
Und wozu eigentlich Bundeswehr einsetzen, wenn es schon längst geschulte Spezialkräfte dafür gibt?
insideman schrieb:Dass dabei auch unbeteiligte Menschen sich in Gefahr sehen und auch tatsächlich sein werden, das kann ja nicht sein...
Doch, natürlich. Hat jemand abgestritten, dass jemand sich bedroht fühlte?
insideman schrieb:Aber Hauptsache es wurden wieder die vielen friedlichen Demonstranten erwähnt... Zählst du die eh ab, die sich mit den Verbrechern solidarisieren und sympathisieren?
Wie berechnest Du die denn? Zählen alle Demonstranten für Dich zu den Sympathisanten?
buntervogel schrieb:mit eisernen Besen
... was immer das konkret bedeuten soll. Aber es klingt so schön martialisch, gell?
McMurdo schrieb:kofi schrieb:
"If people did this in Egypt they would be shot,"
Nicht zu vergessen das wir die Menschen in Ägypten und anderen Nordafrikanischen Ländern noch als Helden gefeiert haben, als sie so gegen ihre Regierungen protestiert haben.
Das ist ein ziemlich unsachgemäßer Vergleich, oder anders ausgedrückt: Bullshit.
In Ägypten demonstrierte man, weil Leute ganz ohne besonderen Grund von der Polizei totgeprügelt wurden, weil andere für Jahre in Gefängnissen verschwanden, u.s.w.. Auslöser waren die Bilder eines jungen Mannes, der angeblich an Erstickung gestorben war (Asthma und so), dessen Gesicht vollständig zertrümmert war.
Als die Demonstrationen begannen, hat die Polizei mit äußerster Härte zugeschlagen, dann wurden auch noch Leute in Zivil eingesetzt, es wurde scharf geschossen. Da haben die Demonstranten sich tatsächlich wehren müssen und Barrikaden gebaut, damit die Polizeifahrzeuge nicht immer wieder in die Menschenmenge hinein fahren konnten.
Erst der Einsatz der Armee hat die Situation beruhigt, da man der vertraute und das Vorgehen auch tatsächlich deeskalierend war.
kofi schrieb:Flüchtlinge, Ausländer, Ausländerkinder gehören hier eigentlich mit rein. Sie sind Teil der dtsch. Gesellschaft und hätten am WE Seite an Seite mit Deutschen laufen, blockieren etc. sollen.
Es laufen ja auch nicht alle Deutschen mit und wer sagt, dass da nicht auch Nachkommen von Immigranten dabei waren?
kofi schrieb: Warum kommt das bei Flüchtlingen nicht an, dass es Deutsche gibt, die u.a für "open borders" ne Stadt zerlegen.
Das kommt bei den allermeisten Deutschen auch nicht an, nichtmal den Linken, genauso wenig wie beim Rest der Weltbevölkerung.
kofi schrieb: Wir kriegen migrantische Personen nicht in großer Zahl neben Deutsche bei sowas wie G20 Protest.
Die Frage hat es Dir ja wirklich angetan, aber wie gesagt weiß man gar nicht, wie viele Migranten und deren nachkommen bei den Demos waren.
dS schrieb:Im Grunde ist das alles ein riesiger Knieschuss für alle Linken.
Nein. Alle Linken sind nicht Randalierer oder deren Sympathisanten.
Umgekehrt beansprucht man als Rechter doch auch für sich, nicht in einen Topf mit radalierenden Nazis geworfen zu werden.
d.fense schrieb:Die Frage die ich mir seit gestern stelle, wer passt hier besser dazu, wer braucht mehr Nachhilfe zur Integration? Eine(r) der Eigentum anderer besetzt und nimmt, zerstört, bedroht, verletzt bzw. es gut heißt ODER einer der es gewohnt ist daß einem nach solchen Aktionen die Hand abgeschlagen wird?
Du kommst einfach nicht über das Ding mit den Hausbesetzungen weg, oder? Und jetzt findest Du Sharia mit unserer Gesellschaft kompatibler als Radalieren? Fragt sich nur, was eigentlich das Eine mit dem Anderen zu tun haben soll.
d.fense schrieb:Jetzt weiß ich wieso die besetzten Häuser immer aussehen wie der Dampfer der smoker.
Viele ehemals besetzten Häuser wurden vorbildlich saniert und sind Ausgangspunkte der Gentrifizierung von Kreuzberg und Schöneberg.
d.fense schrieb:Es gehört aber auch zum Mitspracherecht Wahlplakate aufzuhängen, eine Firma zu gründen oder dort zu arbeiten. Oder ein haus zu kaufen und zu spekulieren/renovieren/gentrifizieren.
Genau dieses Mitspracherecht zerstören ja diese Aktionen.
d.fense schrieb:Man Zeigt damit nur seine unwählbarkeit und untragbarkeit.
Nicht wenige der ehemals Autonomen sind bei den Grünen gelandet, andere hatten nie das Ziel, eine wählbare Partei zu bilden, sondern bleiben bewusst außerparlamentarische Opposition.
d.fense schrieb:Besetzungen dienen wohl eher dazu etwas kostenlos zu bekommen was man sich ind er Größe und lage nicht leisten kann aber haben will, denn jedweder Umsiedlung scheiterte afaik bisher.
Unfug. Die meisten besetzten Häuser waren Spekulationsruinen, sollten abgerissen werden, standen jahrelang leer, waren unsäglichen Bauprojekten im Weg von denen heute keiner der damaligen Planer mehr wollen würde, dass sie gebaut worden wären. Kreuzberg 36 sollte großflächig Plattenbau werden, der Winterfeldplatz einem Autobahnzubringer weichen, für die Rote Flora war nach Jahrzehnten Rumgemurkse ein Musicaltheater vorgesehen, das dort hingepasst hätte wie ein Wal in einen Schrebergarten. Wenn man heute sieht, wie schmal die Straße davor ist und sich nur mal überlegt, wie da die Reisebusse dicht an dicht gestanden hätten...
An der Reeperbahn war ein besserer Platz dafür, das würde heute niemand abstreiten können.
Maite schrieb:Unter der Woche hat die gleiche Presse, die jetzt den Moralischen bekommt, das Gesockse noch liebevoll Aktivisten genannt. Auf dem Maidan waren auch Aktivisten zugange, nur mal angemerkt.
... und noch ein ziemlich hoch gegriffener Vergleich.
RosaBlock schrieb:Ich denke eher, dass das leerstehenlassen von Wohnraum und das Warten auf eine Wertsteigerung cheaten ist, aber naja. Unsere Gesellschaft sieht es als legitim an, dass jemand durch sein Eigentum ohne Arbeit Geld bekommt, aber findet es dreist, wenn jeder gerne ein Dach über dem Kopf hätte.
Die Flora ist nicht in erster Linie Wohnraum, davon könnte man natürlich auf dem Gelände anders viel mehr schaffen und sogar die Floristen räumen ein, dass sie auf ihre Weise zur Gentrifizierung des vorher ziemlich komplett runtergekommenen Viertels beigetragen haben.
d.fense schrieb:Daß bei einem besetzten Haus vorher ein akzeptables Mietangebot zum Marktpreis gemacht wurde ist mir unbekannt.
Wenn ein haus zum Abriss vorgesehen ist, machen Mietangebote wohl auch wenig Sinn.
d.fense schrieb:@Atrox schrieb:
Wenn das Kanzleramt ernst macht, werden ein paar wütende Punks wohl kaum ein Hindernis sein. Ein Exempel zu statuieren halte ich auch nicht für unglaublich abwegig.
@d.fense: Das ist imho beschlossene sache.
Rein raus aus die Maus.
Danach kommen vermutlich gleich die Planierraupen hinterher, man hat ja von anderen jojo effekten bei räumungen gelernt.
Ist bestimmt baufällig oder irgendwas mit Brandschutz.....
Mal raten... könnte mir ein Hochhaus mit sozialwohnungen vorstellen, unten Läden und Cafees.
Kleine Wohnungen/appartements 16-18€/m²
Das Gebäude ist seit Jahren als Veranstaltungsort in Betrieb, da wurde auf Brandschutz schon mehrmals geprüft. Denkst Du eigentlich, dass das eine Ruine ist?
Sozialwohnungen mit 16-18€/qm? Ein Hochhaus zwischen vierstöckigem Altbaubestand?
Und was meinst Du, was die Betreiber tun und wo die dann hingehen? Oder kuschen die plötzlich und werden bürgerlich?
Du hast vermutlich nicht mitbekommen, dass man in Berlin einen anderen Weg gegangen ist, und das sehr erfolgreich: Die Häuser wurden den Besetzern übertragen, wenn die ein schlüssiges Konzept vorlegen konnten. Heute sind das die bravsten Bürger, die ihr Eigentum genauso zu schätzen wissen und schützen wie alle anderen.
shionoro schrieb:Tausende Autos
Tausende???
Gwyddion schrieb:Im Grunde waren die Aggressoren einfach nur Kriminelle, die bar jeder politischen Ideologie randalieren, zerstören, zündeln und/oder sogar auch verletzen und töten wollten.
Da sind wir uns wohl einig, dass bei so sinnloser Gewalt politische Slogans nur die Rechtfertigung für Zerstörungswut sind.
shionoro schrieb:Okay, dann bitte auch keine flüchtlingsheime mehr in sachsen. Da war die argumentation von rechts die gleiche.
Musste da schon eines mit 20.000 Polizisten geschützt werden, sind da mehrere Zehntausend Demonstranten angereist, mussten 10.000 Teilnehmer der Konferenz beschützt werden?
Ich staune immer wieder darüber, welche Mühe man sich hier damit macht, den unpassendsten Vergleich zu finden.
shionoro schrieb:Es gab im Vorfeld keine anzeichen, dass es so eskaliert. Man hatte genug Polizei da.
Man hätte auch im Vorfeld nicht ahnen können, dass die vollidioten auf die Schanze laufen und gerade DORT randalieren.
Natürlich konnte man das. Die Mairandale fand auch immer in Kreuzberg statt, in der Rigaer Straße wird vor der Haustür randaliert, die Flora war schon öfter Brennpunkt.
shionoro schrieb:Wer es nicht für wichtig hält, dass die politiker der 20 wirtschaftsstärksten nationen ungezwungen miteinander kommunizieren können, der hat eine eher sonderbare einstellung zur politik.
Nunja, man könnte es sich ungezwungener vorstellen, wenn nicht 20.000 Polizisten für die Abschirmung benötigt werden und es rundum zu Randale kommt.
Bone02943 schrieb:@shionoro
Ich denke halt das man sich auch besser treffen könnte, ohne so viel Krawall. Dann eben in anderen Ländern.
Bone02943 schrieb:es denn in China?
Wie wird es 2020 in Saudi-Arabien?
Ist das jetzt Ironie?
wolke7 schrieb:Dann sollten Orte, wo sich die Typen treffen nicht mehr subventioniert werden. Die sind ja autonom. Wenn schon autonom, aber dann richtig, und nicht nach dem Staat schreien, wenn es um Geld geht.
Die Rote Flora finanziert sich selbst, die Hausbesetzer haben die Sanierung in Eigenleistung finanziert, es sind auch bei weitem nicht alle Autonomen oder Hausbesetzer arbeitslos... und von den Steineschmeißern sowieso nicht.
sacredheart schrieb:Ich denke nicht, dass viele Menschen mit einem normalen Leben die Möglichkeit haben, durch Deutschland zu reisen oder sogar durch Europa um anderer Leute Scheiben einzuschmeissen, Polizisten anzugreifen und Pkws abzufackeln. Dafür nimmt niemand seinen Jahresurlaub. Das ist offensichtlich Bodensatz der Gesellschaft. Als was sollen die denn arbeiten? Karussellbremser werden fast nicht mehr benötigt.
sacredheart schrieb:Also Rote Flora abreissen, Parkhaus an diese Stelle. Wirklich niemand braucht eine Gruppe, die nach altem Schlagermotto
Ich lade mir gern Gäste ein
den Abschaum Europas zur Zerstörung einer Großstadt einlädt. Rote Flora, alter Zeckenteppich, wir werden Dich nicht mehr vermissen, als eine Asbestfassade am Kindergarten.
Du lebst im Schanzenviertel?
Realo schrieb:Schanzenviertel ist halt nicht Blankenese-
Es wurden ungestört Autos auf der Elbchaussee abgefackelt, das ist eine der teuersten Adressen Hamburgs.
shionoro schrieb (Beitrag gelöscht):Und eine politik der deeskalation war nicht unvernünftig , wenn sie auch eventuell sich letztendlich als falscher weg erwiesen hat.
Hat sie das?
Anfangs wurde nicht deeskaliert, laut allen möglichen Augenzeugenberichten.
Der Schwarze Block wurde nicht sauber von anderen Demonstranten getrennt und es wurde an der Flutschutzmauer eine Panik ausgelöst.
Dann trat man an der Elbchaussee und Schanze erstmal stundenlang gar nicht in Erscheinung.
Deeskalation bedeutet nicht, dass man gar nichts tut. Bei anderen Demos hat man ganz gute Wege gefunden, auch in Zusammenarbeit mit den Veranstaltern.