Hier wurde ein Raser aufgrund ganz bestimmter Umstände wegen Mordes verurteilt.
Gäbe es einen sehr ähnlichen Fall, er sich nur dadurch unterscheidet, dass nichts passiert. Nach seinem Rennen bremst er und fährt heim, wäre das folgerichtig ein versuchter Mord. Daran sieht man, dass es nicht so einfach ist, wie es zunächst scheint.
Glünggi schrieb:Ne aber mal so grundsätzlich... wie will man "zu schnell" deffinieren, wenn es kein Limit gibt?
Ich finde jede Situation hat ein Limit.
Das stimmt. Und selbst in Deutschland gibt es - außer auf manchen Autobahnen und autobahnähnlichen Straßen - ein Tempolimit. Und ich bin - aus vielerlei Gründen - kein Freund von "so schnell uns die Reifen tragen".
Aber gut, das tut hier nichts zur Sache. "Rasen" ist immer situationsabhängig. Nur ist es ein enorm schwammiges Wort.
Glünggi schrieb:Ja halt dass die Handlung als solches eher mild geandet wird aber wenn sie Konsequenzen davonträgt mit der höchsten Härte.
Das ist die Idee hinter Fahrlässigkeitsdelikten. Haben alle Beteiligten Glück und es passiert nichts, gibt es ein viel geringeres Strafbedürfnis.
Glünggi schrieb:Davon ab machts glaub auch nen Unterschied ob ich mit gültiger Waffenlizenz in der Fussgängerzone auf Passanten ziele oder mit 120 durch ne Ortschaft rase.
Die Art der Handlung macht einen Unterschied.
Gucky87 schrieb:Nicht "vermutlich wird", sondern "jeder Fahrer hofft", denn das tun alle, die ein Fahrzeug bewegen, gleich ob sie zu schnell fahren oder sich an die Regeln halten oder nicht
Es soll auch solche geben, denen das egal ist, wenn sie durch die Nacht rasen.
Gucky87 schrieb:- Er weiß dass er zu schnell fährt (gilt für jede Geschwindigkeit)
- Er nimmt das Risiko (*) in Kauf, dass etwas passieren kann.
Und das ist typischerweise ein Fahrlässigkeitsdelikt. Vorsatz hinsichtlich der Handlung aber nicht hinsichtlich der Ergebnisses. Viele Handlungen - rechtmäßige und unrechtmäßige - sind risikoerhöhend. Es kommt auf den Umfang der Risikoerhöhung und die soziale Akzeptanz der Risikoerhöhung an. Ich fahre angetrunken Auto und töte dabei jemanden - das ist typischerweise eine fahrlässige Tötung. Ich habe Vorsatz hinsichtlich meiner Eingeschränkten Fahrfähigkeit und erkenne, dass ich dadurch das Risiko im Straßenverkehr erhöhe - aber hinsichtlich des Ergebnisses handele ich typischerweise nicht vorsätzlich.