Tussinelda schrieb:es hat mit kultureller Sensibilisierung zu tun.
mag sein.
Wie aber werden Kinder, die mit der Karnevals/Faschingstradition nicht vertraut sind, sensibilisiert für diese Tradition? Indem man den Kindern, die die Tradition kennen (bzw deren Eltern) und das Fest feiern wollen, verbietet, sich am Karnevalshöhepunkt zu verkleiden? Ganz bestimmt nicht, und das weißt du auch, wenn du ehrlich bist.
Das Verkleiden an sich scheint in dem Erfurter Kintergarten dann ja auch nicht das Problem an sich zu sein. Verkleiden und sportliches Kostüm-Feiern war am 17. Januar möglich, Verkleiden ist das ganze Jahr über möglich mit Sachen, die der KiGa bereithält. Soweit reicht die kulturelle Sensibilität auf jeden Fall.
Wo also ist einen kulturelle Sensibilisierung noch erforderlich?
Kinder kennen und mögen das Verkleiden und wer es gar nicht mag, wird nicht gezwungen --denn der Zwang zum Verkleiden wäre einem Kind gegenüber genauso unsensibel, wie den Kindern, die Faschings feiern möchten, dies zu verbieten.
Unter Sensibilisierung verstehe ich:
Das Fest (hier geht es um Fasching) wird, da es eine Tradition und allgemeines Brauchtum ist, gefeiert. Allen Kindern wird die Herkunft und Bedeutung des Festes kind-und altersgerecht erklärt und das Fest wird gemeinsam oder von einer Gruppe vorbereitet.
Kein Kind wird gezwungen, eine Verkleidung zu tragen, kein Kind wird daran gehindert, eine Verkleidung zu tragen. SO und nicht anders geht sensibler Umgang.
Einer Gruppe das Fest zu verbieten ist niemals sensibel.
Was im Elternbrief auch entsprechend rüber kommt: Mitgebrachte Kostüme bleiben in den Fächern der Kinder und dürfen nicht getragen werden. Unsensibel. Punkt.
Oder ist der Begriff Kultur sensibler Umgang eine euphemistische Umschreibung für:
"Wir verzichten im Sinne der kulturellen pluralität auf das Feiern der traitionellen Feste, weil es Kinder gibt, die diese Feste aus ihren Elternhäusern nicht kennen" ?
Dann sollte man über den Euphemismus nachdenken und ob die Ziele, die du im Weiteren ansprichst, so jemals erreicht werden können.
Dazu hast du ausgeführt bzww. zitiert (ich setze voraus, dass jede user herausfindet, welche Worte du zitiert und welche selbst verfasst hast. Die allmy-Zitierfunktion unterscheidet nicht nach Zitat und Zitat im Zitat, also mach ich das auch nicht. Meldungen dahin gehend kannst du dir sparen).
Tussinelda schrieb:Migrations- und Globalisierungsprozesse sowie deren Folgen verändern die gesellschaftliche Situation der Gegenwart und vor allem auch der Zukunft wesentlich
Richtig. Die Globalisierung hat uns z.B. Halloween beschert.
Tussinelda schrieb:Aspekte davon sind beispielsweise, dass der Anteil der Kinder mit einer anderen Erstsprache als der/den Landessprache(n) zunimmt,
Das hat was mit Kostümierung zum Karnevalshöhepunkt zu tun?
Richtig:
Null. Es ist egal, welche Muttersprache das Kind spricht. Im Kindergarten ist es der deutschen Sprache unabhängig von Karneval ausgesetzt.
DA Karnevale sogar weltweit gefeiert wird, ist es ein richtiges multi-kulturelli Fest. Dies
könnte man den Kindern erklären und mit diesem Wissen
könnte man bezüglich kultureller Sensibilität punkten.
Tussinelda schrieb:dass die Kinder immer mehr unterschiedlichen kulturellen Einwirkungen unterliegen
umso besser: dann kann es mit traditionellen Festen in der neuen Heimat vertraut gemacht werden. Es sollte damit sogar vertrraut gemacht werden (ganz sensibel , so wie oben erklärt) , damit es sich in der neuen Heimat kulturell verankern kann.
Tussinelda schrieb:und dass alle Kinder auf ein Leben in (kultureller) Pluralität und Diversität vorbereitet werden soll(t)en bzw. müss(t)en.
wunderbar. Dann steht einem Verkleiden am Karnevalshöhepunkt theoretisch rein gar nichts im Weg. Eine sich "besonders kulturell sensibel" gebende Kita in Erfurt macht grad das Gegenteil.
Tussinelda schrieb:Transkulturalität wird für die heutige Kindergeneration höchstwahrscheinlich Normalität werden. D
Eine sich "besonders kulturell sensibel" gebende Kita in Erfurt macht grad das Gegenteil.
Tussinelda schrieb:kultureller Sensibilisierung
ein buzzwort, das einer näheren Betrachtung unterzogen werden sollte wenn es dazu benutzt wird, einen unsensiblem Umgang mit Kulturgut zu bemänteln.
Tussinelda schrieb:es geht nicht ums Aufregen, es geht darum, dass Bevölkerungsgruppen, Völker stereotyp dargestellt werden.
Das kann man in der Vorbereitung auf das Faschingsfest doch klären, deswegen muss man doch kein Verkleidungsverbot aussprechen.
Man kann als Kita den Vorschlag eines Themas machen, so das alle Kinder, die sich verkleiden wollen, passende Kostüme zum Thema tragen. Wegen mir Wald-und Wiesentiere. Oder Zwerge, Feen, Bauarbeiter oder Krankenhauspersonal.
Es geht nicht darum, das Indianerkostüme getragen werden sollen -- es geht darum, ein Verkleiden der Kinder am Karnevalshöhepunkt zuzulassen!!!
Tussinelda schrieb:warum es wichtig ist - für jedes Kind - an einen sensiblen Umgang mit zum Beispiel stereotypen Verkleidungen herangeführt zu werden
siehe meine vorigen Ausführungen!