https://taz.de/Verkleidungen-zum-Karneval/!5658751/der perfekte Text zum Thema Kinder und Faschingskostüme.
Auf den Punkt bringt es die Autorin wenn sie schreibt:
Ein Indianerkostüm ist ein Ausdruck der Sympathie mit den unterdrückten indigenen Völkern Amerikas bei gleichzeitiger Ablehnung des Handelns der weißen Europäer. Dadurch, dass Kinder ein ethnisch orientiertes Kostüm wählen, beschäftigen sie sich mit den ursprünglichen Trägern und nehmen ihnen die Fremdheit. Das ist eine der Grundlagen für Weltoffenheit und Respekt.
Kinder entscheiden sich bei Kostümen oft nur nach einem Kriterium: Bewunderung. So ist Pocahontas oder Winnetou, genau wie Jim Knopf oder Mulan, kein Kostüm eines Menschen mit anderer Hautfarbe, sondern das Kostüm einer Heldin oder eines Helden.
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Tatsächlich sind Indianerkostüme heute eher selten, die Winnetou-Filme unbekannt. Nur im dritten und vierten Schuljahr gibt es manchmal kleine „Indianer“. Die Erklärung dafür ist relativ einfach: das erste Buch, das die Kinder gemeinsam in der Grundschule lesen, heißt: „Fliegender Stern“ von Ursula Wölfel. Es handelt vom Leben der Prärie-Indianer Nordamerikas und der Bedrohung durch die Weißen. Hauptperson ist der Indianerjunge Fliegender Stern.
Warum entscheiden sich Kinder (und deren Eltern) nun für dieses Kostüm? Wollen sie damit tatsächlich die Kultur der indigenen Bevölkerung Nordamerikas ins Lächerliche ziehen?
Ist es nicht genau das Gegenteil, nämlich das Aufzeigen von Sympathie und Solidarität in Bezug auf eine Gruppe von Menschen, die von anderen Menschen bedroht und unterdrückt wurde und auch noch wird? Diese Kostüme sind eine Chance, den Kindern die Gesellschaft zu erklären.
Man sollte Kindern eher sagen, welchen Rassismus und welche Ungerechtigkeit Menschen wie Fliegender Stern im echten Leben erfahren. Kindgerechte Sensibilisierung. Anstatt ihnen ihre Helden auszureden oder sogar zu verbieten, sollte man sie in die Wirklichkeit holen.
Ein klares Plädoyer für Weltoffenheit, kindliche Fantasie und Solidarität.
es gibt aber noch etwas in dem Text, was ich ganz klar herausstellen will:
Alle Jahre wieder kommt der Karneval. Und mit ihm die Kostümfrage....
der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Eine Grenze, die jedoch häufig gesetzt wird, ist: die Hautfarbe.
und die Grenze der Hautfarbe, bittschön, die möge doch bitte politisch korrekt NICHT überschritten werden. WEiße, bleibt bei Weißen Kostümen -- Kingt das nicht arg rassistisch?
Was tut man den Kindern an wenn man ihnen von Klein auf beibringt: ihr könnt euch überhaupt nicht in Menschen anderer Kulturen hineinversetzen bzw ihr dürft es noch nicht mal zum Ausdruck bringen?
Im vergangenen Jahr empfahl eine Kita in Hamburg den Eltern, zum Fasching auf Kostüme wie „Indianer“ und „Scheich“ zu verzichten. Begründet wurde dies mit dem Ziel einer kultursensiblen, diskriminierungsfreien und damit vorurteilsbewussten Erziehung.
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Denn Indianerkostüme – genau wie alle anderen Kostüme, die Bezug auf nichtweiße Menschen nehmen – bekämpfen Rassismus.
https://taz.de/Verkleidungen-zum-Karneval/!5658751/Ich finde, diese Frau hat eine tolle Meinung .