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Racial Profiling durch Polizisten in der Silvesternacht 2016/17?

2.839 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Polizei, Rassismus, Köln ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Racial Profiling durch Polizisten in der Silvesternacht 2016/17?

04.01.2017 um 15:11
@lawine
Zitat von lawinelawine schrieb:wer es ablehnt in den fokus von Ermittlungsbehörden zu geraten, verhält sich gesetzeskonform.
Wie soll sich also neu ein Nordafrikaner verhalten?

- sich nicht in einer Gruppe bewegen
- sich nicht alkoholisiert zeigen
- sich nicht in einem bestimmten Altersspekrum befinden

Wo genau snd diese Punkte nicht gesetzeskonform?


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Racial Profiling durch Polizisten in der Silvesternacht 2016/17?

04.01.2017 um 15:11
@thomas74
weil ich von dem derzeitigen Kenntnisstand ausgehe und dem, was die Polizei so von sich gab und dem, was in mehreren Urteilen als Diskriminierung im Sinne von racial profiling dargelegt wurde. Und weil ich es für sinnvoll halte, das anzusprechen, sollte es sich als nicht richtig erweisen, um so besser, aber da sollten keine Zweifel bleiben und es sollte sich nicht wiederholen. Grundsätzlich zu sagen, dass es nicht so wahr würgt alles ab, es käme gar nicht zu weiteren Überprüfungen oder gar Verbesserungen der Vorgehensweise, und zwar nur, weil man racial profiling trotz der Indizien einfach kategorisch ausschliesst.


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Racial Profiling durch Polizisten in der Silvesternacht 2016/17?

04.01.2017 um 15:12
Eine Alternative zu racial profiling sehe ich persönlich jedenfalls nicht. Kritisieren kann jeder, aber Verbesserungen hat keiner. Ich auch nicht, wie gesagt.

Es wird immer eine Gruppe geben, die "diskriminiert" wird. Das war schon immer so und wird sich wohl nicht ändern. Das ist doch bloßes Wunschdenken. Solange es um Sicherheit geht, finde ich das absolut in Ordnung.


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Racial Profiling durch Polizisten in der Silvesternacht 2016/17?

04.01.2017 um 15:13
Aus dem besagten Spiegel-Link
Eine einheitliche Definition des Begriffs gibt es inherhalb der Polizei jedoch offensichtlich nicht: Bei einer Pressekonferenz sagte Mathies, der Begriff stehe als Synonym für junge Männer aus Nordafrika, die durch Gewaltbereitschaft und Begehung von Straftaten bekannt seien.
Also, bitte nicht nur diesen einen Satz zitieren. Generell müssen sich Beamte ja nach irgendwas richten, durch einschlägige Erfahrungen sind es nun mal momentan Menschen aus Nordafrika und dementsprechend wird da genauer ein Auge drauf geworfen.


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Racial Profiling durch Polizisten in der Silvesternacht 2016/17?

04.01.2017 um 15:13
@wichtelprinz
Wie wäre es, einfach sich nicht Kriminell zu verhalten. Ich kenne genug Nordafrikaner die nicht kriminell sind. Lustig oder?! Der rest ist Gesetzeskonform.


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Racial Profiling durch Polizisten in der Silvesternacht 2016/17?

04.01.2017 um 15:13
Tussinelda schrieb:
doch diese Kriterien sind berücksichtigt, machen aber keinen Unterschied wenn ein Hauptkriterium trotzdem der "Phänotyp" ist, und das sagte ja die Polizei.....dass sie nach Phänotyp gehen, man wisse ja schliesslich, wie die aussehen.....
und Du, VOR Deiner Ergänzung
@Tussinelda
Die Äußerung "eines weiteren Polizisten" man wisse ja wie Nordafrikaner aussehen kann doch nicht belegen das es sich um racial Profilling handelt. Wir wissen doch nicht mal was er gefragt wurde.
Entscheidend ist doch vielmehr
Zitat von thomas74thomas74 schrieb:Ganze Personengruppen zu kontrollieren, sei durchaus rechtens, sagt auch der Hamburger Polizeiwissenschaftler Rafael Behr. Doch dafür reiche nicht die Hautfarbe als alleiniges Kriterium, sondern es komme auf das Verhalten der Personen an – und "man braucht kriminalpolizeiliche Erkenntnisse". In Köln basierten die Kontrollen auf den Erkenntnissen über die spezielle Tätergruppe aus dem Vorjahr. Zudem spiele der Kontext der Kontrollen eine Rolle: Kölner Hauptbahnhof, Silvesternacht, Angst vor Übergriffen. Damit habe es sich nach seiner Einschätzung nicht um racial profiling gehandelt, so der Kriminologe.
Also hat es gravierende Verdachtsargumente gegeben(kriminalpolizeiliche Erkenntnisse). Somit war ein Verdacht vorhanden. Somit kann auch zumindest nicht bewiesen werden das die racial ein Hauptgrund unter vielen war. Es war einfach ein Indiz.


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Racial Profiling durch Polizisten in der Silvesternacht 2016/17?

04.01.2017 um 15:14
@CosmicQueen
Witzig, offen gesagt, bestätigt mich dein Artikel in meiner Ansicht..
In der Silvesternacht in Köln sei die Polizei nicht repressiv vorgegangen, habe also nicht im Nachhinein nach Tätern mit bestimmten äußerlichen Merkmalen gefahndet, sondern präventiv, gibt Polizeiwissenschaftler Behr zu Bedenken. "Es ging darum, eine Gefahr zu verhindern, und da gibt das Gesetz der Polizei etwas mehr Entscheidungsspielraum." Undurchsichtig werde es allerdings, so Behr, wenn es darum gehe, Verhaltensabsichten einzuschätzen. "Welches konkrete Verhalten hat den Polizisten vor Ort gezeigt, dass es sich um potenzielle Straftäter handelt?", fragt Behr.
Das sagt Behr selbst, obgleich er weiter oben im Text zwar davon spricht, dass es kein Racial-Profiling sei. Ihn aber führst du als Exempel an, als jemanden, der das eindeutig ausräumen soll?

Der Absatz ist auch ziemlich aufschlussreich:
"Es sollten sich alle freuen, dass sich die Ereignisse aus dem letzten Jahr nicht wiederholt haben", sagt Thomas Wüppesahl von der Bundesarbeitsgemeinschaft Kritischer Polizistinnen und Polizisten. Auch er hält das Vorgehen der Polizei für gut und richtig. "Noch unverhältnismäßiger wäre es gewesen, wenn die Polizisten alle Menschen kontrolliert hätten." Der Sprecher der Kritischen Polizisten sagt aber auch: "Natürlich findet racial profiling in Deutschland statt, aber man muss den Einzelfall betrachten."
NOCH unverhätnismäßiger? Wieso sollte es denn überhaupt unverhältnismäßig sein, wenn man nicht den Verdacht hat, es mit Racial-Profiling zu tun hat.
Es geht hier eher darum, dass man Erfolg hatte und diesen Erfolg auch nicht schlecht reden will durch die Nebendiskussion. Deswegen lässt er auch ganz klar offen und überlasst eine eindeutige Entscheidung weiteren Untersuchungsergebnissen. Also als Beleg für deine Sicht ist das ziemlich wenig.
Meine Kriterien, wieso ich das dafür halte, habe ich hier ja schon öfter geschrieben und sehe auch jetzt (noch) keinen Grund, es zu revidieren.


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Racial Profiling durch Polizisten in der Silvesternacht 2016/17?

04.01.2017 um 15:15
@Juvenile
Wundert mich nicht da ja der grossteil der Nordafrikaner sich ja auch gesetzeskonform verhält. -.-
Was war den genau nicht gesetzeskonform an den meisten Nordafrikaner an Silvester?


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Racial Profiling durch Polizisten in der Silvesternacht 2016/17?

04.01.2017 um 15:20
Zitat von lawinelawine schrieb:wer es ablehnt in den fokus von Ermittlungsbehörden zu geraten, verhält sich gesetzeskonform.

würde aus der Migrantegruppe der Nordafrikaner nicht eine verhältnismäßig große Gruppe junger Männer zT mehrfach straffällig, wären sie nie in den Fokus der Polizei geraten.

wenn die alle von heut auf morgen beschließen, keine Diebstähle, Raubüberfälle, sexuelle Angriffe auf Frauen mehr zu begehen, erscheinen sie nicht mehr auf dem Radar der Ermittler.



es wäre sicherer im Land, es gäbe viel weniger Opfer und am Ende womöglich sogar ein wenig mehr Akzeptanz für die meist illegal oder nur vorübergehend geduldeten Männer.
Richtig. Und wenn jetzt jeder Mensch aufhören würde, kriminell zu sein, wäre das voll super toll und so.
Dummerweise ist es so, dass es Kriminalität gibt und geben wird. Wozu der Einwand?

Es ist außerdem ziemlich egal, ob die tatsächlichen Täter auf dem Radar der Polizei erscheinen, das befürwortet man sogar. Hier geht es aber immer noch auch darum, dass man deshalb auch Unschuldige aufs Radar nimmt. Das kann man nicht dadurch verhindern, dass man den Tätern sagt, sie sollen doch bitte nicht mehr kriminell sein.


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Racial Profiling durch Polizisten in der Silvesternacht 2016/17?

04.01.2017 um 15:21
@thomas74
es war ein Sprecher der Polizei, nicht irgendein Polizist. Aber Du kannst Dich jetzt winden wie Du willst, korinthenkackerei betreiben, ich habe belegt, was Du belegt haben wolltest. Aber hier bitte, hier steht, dass es ein Polizeisprecher war
"Das Wort 'Nafri' bezeichnet generell Personen, die dem nordafrikanischen Spektrum zugeordnet werden", sagte ein Polizeisprecher SPIEGEL ONLINE.
musst nur weiterlesen, da wird alles noch einmal aufgeführt und Polizeisprecher sind Personen, die stellvertretend für die Polizei sprechen


http://www.spiegel.de/panorama/justiz/silvester-kontrollen-in-koeln-was-bitteschoen-ist-ein-nafri-a-1128172.html


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Racial Profiling durch Polizisten in der Silvesternacht 2016/17?

04.01.2017 um 15:22
Zitat von vincentvincent schrieb:Das sagt Behr selbst, obgleich er weiter oben im Text zwar davon spricht, dass es kein Racial-Profiling sei. Ihn aber führst du als Exempel an, als jemanden, der das eindeutig ausräumen soll?
Sag mir doch erst mal was du an dem Satz beanstandest, welches dich zur Erkenntnis bringt, es handel es sich um einen Widerspruch handelt, obwohl er eindeutig in einem Satz sagt, dass es nach seiner Einschätzung sich eben nicht um ein RP handelt?
Zitat von vincentvincent schrieb:"Es sollten sich alle freuen, dass sich die Ereignisse aus dem letzten Jahr nicht wiederholt haben", sagt Thomas Wüppesahl von der Bundesarbeitsgemeinschaft Kritischer Polizistinnen und Polizisten. Auch er hält das Vorgehen der Polizei für gut und richtig. "Noch unverhältnismäßiger wäre es gewesen, wenn die Polizisten alle Menschen kontrolliert hätten." Der Sprecher der Kritischen Polizisten sagt aber auch: "Natürlich findet racial profiling in Deutschland statt, aber man muss den Einzelfall betrachten."
Das hat aber jetzt nicht der Kriminologe gesagt, sonder der Bundesarbeitsgemeinschaft Kritischer Polizistinnen und Polizisten. Also zwei völlig verschiedene Meinungsbilder. Warum sollte man alle kontrollieren, wenn eine gewisse Gruppe schon im Vorfeld aggressiv in Erscheinung tritt?

Wenn man jetzt übertrieben PC sein möchte, dann hätte man alle überprüfen können, wäre aber absolut nicht sinnvoll gewesen.


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Racial Profiling durch Polizisten in der Silvesternacht 2016/17?

04.01.2017 um 15:25
Es lässt sich nirgendwo verhindern, dass auch Unschuldige betroffen sind. Wenn jemand umgebracht wurde, werden auch allerlei Leute befragt und festgenommen, auch Unschuldige. Man muss es ja nunmal überprüfen.


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Racial Profiling durch Polizisten in der Silvesternacht 2016/17?

04.01.2017 um 15:27
@Junko
häh? Dann gibt es aber eine Tat und so ganz ohne Tatverdacht darf man dann auch niemanden einfach festnehmen. Man kann Zeugen natürlich befragen, aber das ist ja wieder etwas anderes.


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Racial Profiling durch Polizisten in der Silvesternacht 2016/17?

04.01.2017 um 15:27
die polizei muß ja wohl nach bestimmten merkmalen aussortieren, und dazu gehört immer auch die hautfarbe, sofern bekannt. egal ob schwarz oder weiß.
und wenn hier nach nordafrikanern gesucht wurde, weshalb sollte man nicht die menschen kontrollieren die nordafrikanisch aussehen?
wenn die polizei russen gesucht hätte,dann wären halt die dunkelhäutigen nicht kontrolliert worden,sondern eben weiße. also wo ist das problem?


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Racial Profiling durch Polizisten in der Silvesternacht 2016/17?

04.01.2017 um 15:29
@Tussinelda

Ich meine ja Tatverdächtige. Und unter Tatverdächtigen gibt es auch Unschuldige.


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Racial Profiling durch Polizisten in der Silvesternacht 2016/17?

04.01.2017 um 15:32
@Junko
ja, aber Tatverdächtig ist man nur, wenn es eine Tat gab und die gab es ja nun einmal dieses Silvester ja gar nicht, als kontrolliert wurde. Sondern aufgrund der Erkenntnisse des letzten Jahres waren alle nordafrikanisch aussehenden jungen Männer tatverdächtig. Egal ob sie jemals was gemacht haben, machen würden oder nicht.


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Racial Profiling durch Polizisten in der Silvesternacht 2016/17?

04.01.2017 um 15:33
@Tussinelda
Im Bericht des Spiegels steht
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Die Polizei sieht den Begriff als wertungsfrei an. Er beschreibe generell "Menschen eines bestimmten Phänotyps". Ein weiterer Sprecher hatte gesagt: "Wie ein Nordafrikaner grundsätzlich aussieht, das weiß man."
Dazu Du
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:"Das Wort 'Nafri' bezeichnet generell Personen, die dem nordafrikanischen Spektrum zugeordnet werden", sagte ein Polizeisprecher SPIEGEL ONLINE.
Nord Afrikanischer Intensivtäter. Das dieser Begriff Nafri (=Nord Afrikanischer Intensivtäter) dem nordafrikanischen Spektrum zugeordnet wird wundert Dich jetzt im Ernst?

Bitte, ich bin jetzt zum Glück gleich arbeitsbedingt verhindert. Ich kann es einfach nicht glauben


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Racial Profiling durch Polizisten in der Silvesternacht 2016/17?

04.01.2017 um 15:35
@CosmicQueen

komm, lass die Tomatenbrillenträger ihre Gurken wässern.

DU wirst hier sowieso nur untergebuttert. Selbst wenn wir soweit gehen und sagen, es war Racial Profiling, dann muss man sich fragen wieso. Der Grund liegt klar auf der Hand, die Vorkommnisse der letzten 12 Monate, vorallem Silvester 2015/16. Wenn also mehrere Hundert - wenn nicht gar tausend Nafris grabschend und vergewaltigend ins Neujahr feiern, dann wird es eben diese Konsequenzen haben. Ist doch nicht unser Problem?

@Fennek
bitte, bitte bitte, schließe diesen Thread und öffne ihn nie wieder.


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Racial Profiling durch Polizisten in der Silvesternacht 2016/17?

04.01.2017 um 15:36
Mal ein Bericht zu den Vorgängen :

An Silvester stand Hein in seiner Heimatstadt Köln als unabhängiger Beobachter mit Journalisten am Bahnhof. Er war live dabei, als es dort zu den Tumulten und Kontrollen kam.

Die Welt: Herr Hein, was haben Sie am Hauptbahnhof in der Silvesternacht erlebt?


Nick Hein: Ich stand gegen 23 Uhr mit einigen Journalisten auf dem Bahnhofsvorplatz, als auf einmal viele Polizisten in Position gegangen sind. Mit einem Schlag ging die Türe auf, und es kamen Hunderte junge Männer heraus, alle dem Typus Araber und Nordafrikaner sehr ähnlich. Sie wurden dann angehalten und befragt. Wenn sie sich ausweisen konnten und nicht aggressiv waren, durften sie gehen. Und diejenigen, die bereits Einträge hatten oder zu betrunken waren, hat man dann gebeten, wieder die Heimreise anzutreten.

Die Welt: War es eine bedrohliche Situation?

Hein: Die Stimmung war schon gereizt, aber es gab keine Ausschreitungen. Wir haben da alle gestanden, Journalisten und Beobachter, und dachten uns nur: ,Das kann doch nicht sein, dass da jetzt schon wieder so eine große Gruppe junger Männer anreist!‘ Das wirkte schon sehr organisiert. Es gab diesen kurzen Moment, in dem man Angst hatte, dass sich die Geschehnisse von vor einem Jahr wiederholen.

Die Welt: Wie bewerten Sie die Arbeit der Polizei?

Hein: Man kann der Polizei nichts vorwerfen. Das war eine reibungslose Aktion, wir hatten ein friedliches Silvester. Wir dürfen nicht pauschalisieren und vorverurteilen, aber wir müssen kontrollieren. Das hat geklappt. Auch deshalb bekomme ich eine Krawatte, wenn ich dann Vorwürfe aus Parteien wie den Grünen höre.

Die Welt: Simone Peter hat die Arbeit der Polizei kritisiert. Völlig inakzeptabel sei der Gebrauch von herabwürdigenden Gruppenbezeichnungen wie „Nafri“ für Nordafrikaner durch staatliche Organe wie die Polizei, sagte sie. Wie sind die Aussagen bei Ihnen angekommen?

Hein: Da muss ich erst einmal tief Luft holen. Wenn man keinen blassen Schimmer von der Praxis hat, sollte man einfach mal die Gosch’ halten. Ich mische mich doch auch nicht in die Haushaltspolitik ein. Liebe Grüne, kümmert euch bitte um das, von dem ihr Ahnung habt!

ie Welt: Sie können die Kritik am Gebrauch des Wortes „Nafri“, das die Polizei auf Twitter verwendete, nicht nachvollziehen. Warum?

Hein: Der Begriff Nafri kommt aus dem Funkgebrauch und ist eine Abkürzung für Nordafrikaner. Genauso ist Ami die Abkürzung für Amerikaner, und wenn ich als Polizist über Funk mit der Leitstelle kommuniziere, dann versuche ich möglichst viele Informationen möglichst schnell zu übermitteln. Ein Platzverweis ist ein PV. Wenn ich eine hilflose, völlig betrunkene Person antreffe, spreche ich von einer Hilo. Das sind alles wertfreie Abkürzungen – auch Nafri.

Die Welt: Was lösen Debatten über Wörter wie „Nafri“ bei deutschen Polizisten aus?

Hein: Wir leben in einer Gesellschaft, in der wir uns gegenseitig sehr kritisch beäugen. Das ist okay, man darf auch der Polizei nicht alles durchgehen lassen. Aber man muss verstehen, dass Polizisten im Smartphone-Zeitalter enorm unter Druck stehen. Ich habe selbst erlebt, wie bei schwierigen Festnahmen von Außenstehenden das Handy gezückt und dann auf den sozialen Netzwerken davon Bilder veröffentlicht wurden, die uns Polizisten schlecht aussehen lassen. Bei vielen Polizisten hat sich eine Unsicherheit entwickelt, weil sie kaum noch Dienst nach Vorschrift machen können.

Die Welt: Wie meinen Sie das?

Hein: Viele rechtlich absolut korrekte Amtshandlungen werden von der Gesellschaft schräg bewertet. Das führt dazu, dass mir Polizisten schreiben, dass sie sich nicht mehr trauen, ihre Arbeit frei auszuführen, da man ihnen sofort mit einem Disziplinarverfahren droht. Viele Kollegen mussten sich vor Gericht mehrmals für ihre Arbeit rechtfertigen, das macht schon nachdenklich. Trotzdem gibt es eine Mehrheit von Polizisten, die sich von öffentlichen Meinungen nicht einschränken lässt und weitermacht.

Die Welt: Sie haben die Kontrollen der Nordafrikaner an Silvester mit den Kontrollen von Fußballfans bei einem Derby verglichen. Welche Parallelen sehen Sie?

Hein: Nicht jeder Fußballfan wird kontrolliert, sondern es braucht immer einen Anlass. Wenn man ein Derby wie Gladbach gegen Köln hat, wo sich die Ultras gegenseitig die Fahnen klauen und es zu Konfrontationen kommt, dann muss man mit Kontrollen rechnen, wenn man mit Hunderten Fans im Zug anreist. Das ist Präventionsarbeit, um die Menschen auszusortieren, die nur auf Krawall aus sind. Beim Derby ist der Anlass das Fußballspiel, an Silvester waren es die Erinnerungen an die Silvesternacht vor 365 Tagen.

Die Welt: Glauben Sie, dass sich an der Arbeit der Polizei nach der ganzen Debatte etwas ändert?

Hein: Ich bin überzeugt, dass man durch den Druck der Öffentlichkeit Abkürzungen wie „Nafri“ nicht mehr ohne Erklärung auf den sozialen Netzwerken veröffentlichen wird. Aber man kann jetzt auch nicht das Alphabet und seine jahrelange Arbeit ändern, nur weil es manchen nicht passt.

https://www.welt.de/sport/boxen/article160830214/Polizisten-trauen-sich-nicht-mehr-frei-zu-arbeiten.html


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Racial Profiling durch Polizisten in der Silvesternacht 2016/17?

04.01.2017 um 15:36
@thomas74
Du solltest das alles lesen, es ging mir da nur um den Polizeisprecher, weil Du das ja angemerkt hattest.
Zitat von thomas74thomas74 schrieb:Die Äußerung "eines weiteren Polizisten" man wisse ja wie Nordafrikaner aussehen kann doch nicht belegen das es sich um racial Profilling handelt. Wir wissen doch nicht mal was er gefragt wurde.
Es kann doch nicht so schwer sein, das zu verstehen, ich habe es ja sogar extra noch hingeschrieben.


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