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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

29.164 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Political Correctness, Politische Korrektheit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Political correctness, ein gescheitertes Experiment

06.03.2021 um 14:24
@Tussinelda
@Groucho


Also ich war nicht oft an lästereien beteidigt, aber so ganz ohne ist wahrscheinlich auch nicht meins!

Wo bleibt der Humor mal über seine eigene schwächen zu lachen. Und wo ich gestern abend eine halbe stunde last dance gesehen habe und eine schwarze mit blonde haarschnitt gesehen habe, dachte ob jetzt ein shitstorm ausbricht?

Vielleicht, nachdem wir so streng sein müssen uns selbst gegenüber.

Ich fand sie als sehr angenehm, und mich störte es nicht das sie sich blönd gemacht hat.

Euch vielleicht?


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

06.03.2021 um 14:28
Zitat von klompje1klompje1 schrieb:Also ich war nicht oft an lästereien beteidigt, aber so ganz ohne ist wahrscheinlich auch nicht meins!
aha
Zitat von klompje1klompje1 schrieb:Und wo ich gestern abend eine halbe stunde last dance gesehen habe und eine schwarze mit blonde haarschnitt gesehen habe, dachte ob jetzt ein shitstorm ausbricht?
wieso?
Zitat von klompje1klompje1 schrieb:Euch vielleicht?
nö, wieso?


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

06.03.2021 um 14:31
Der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse erlebt im Streit mit der Parteispitze um den richtigen Dialog mit sexuellen und anderen Minderheiten nach eigenen Worten "überwältigende Zustimmung". In einem Interview des Magazins "Cicero" bekräftigte er zugleich Kritik an der Gesprächs- und Debattenkultur einer sogenannten Identitätspolitik, weil diese nicht auf Versöhnung und konkrete Fortschritte ziele.
Quelle:
"Ich halte die Verlagerung ins Identitätspolitische für problematisch, zum Beispiel finde ich wichtiger als Sprachänderung, dass wir am Gender-Pay-Gap arbeiten. Gerade wurde Deutschland bescheinigt, dass die Lohnungleichheit zwischen Mann und Frau größer ist als anderswo", sagte Thierse. "Der SPD wurde attestiert, dass sie ihre türkischstämmigen Wähler zum größeren Teil verloren hat an die CDU. Einen Teil der Arbeiterschaft haben wir bereits verloren. Das muss uns doch beschäftigen als Partei!"
@EinElch wie du schon herausgestellt hast:
"Die Absolutsetzung des eigenen Betroffenseins, die Vorstellung, ich empfinde mich als Opfer, also habe ich recht, ist mörderisch für eine demokratische Gesprächskultur. Denn es gibt ja andere Betroffenheiten und da könnten andere sagen: Ich bin auch Opfer, ich meine das genaue Gegenteil."
so Thierse.
Ein zentraler Begriff in der Gesellschaft sei für ihn "Respekt", nicht aber die Kontrolle des Sprachgebrauchs.
so Thierse.
https://www.n-tv.de/politik/Thierse-Erlebe-ueberwaeltigende-Zustimmung-article22407007.html
Der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) erfährt im Streit mit der Spitze seiner Partei über Identitätspolitik nach eigenen Worten „überwältigende Zustimmung, nicht nur aus der eigenen Partei“.
Zugleich bekräftigte er seine Kritik an der Gesprächs- und Debattenkultur im sprachlichen Umgang mit Minderheiten, weil diese nicht auf Versöhnung und konkrete Fortschritte ziele.
https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/wolfgang-thierse-ueberwaeltigende-zustimmung-fuer-kritik-17230918.html

Thierse hat weit mehr Zustimmung erhalten, als manche sich das hier vorstellen können : Weil er richtig liegt!!
Meron Mendel von der Bildungstätte Anne Frank warnt, es werde zu oft über Gefühle statt über Argumente gesprochen – mit negativen Folgen für den Diskurs.
Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank, fürchtet beim Thema Identitätspolitik, eine Fokussierung auf verletzte Gefühle von bestimmten gesellschaftlichen Gruppen führe dazu, dass bestimmte Debatten womöglich nicht mehr so stattfinden, dass die Chance besteht, dass sich die Menschen aufeinander zu bewegen würden.
Wir hatten in den letzten Jahren immer wieder Debatten, wo von Anfang klar wird, das wird nicht konstruktiv enden, sondern ganz im Gegenteil: dass die beiden Lager sich unversöhnlich gegenüber stehen werden“, sagt der Mitherausgeber des Buches „Triggerwarnung“.

„Wir erleben immer mehr, dass statt über Argumente über Gefühle und Verletzungen gesprochen wird, und wir verlieren langsam – oder schneller – die Möglichkeit, eine sachliche Debatte zu solchen Themen zu führen.“
Dass sachliche Diskussionen zu linksidentitären Themen, kaum noch möglich sind, liegt daran, dass sie zum DOGMA erklärt werden. Unantastbar.
Mendel wiederum findet, es sei durchaus wichtiges Anliegen der Identitätspolitik, die Aufmerksamkeit auf die Perspektive von Gruppen in der Gesellschaft zu lenken, deren Stimmen nicht gehört würden und die marginalisiert würden.

Aber, so Mendel: „Es ist schwierig, wenn die Erwartung geweckt wird, dass der öffentliche Raum ein Safer Space wird, wo ich nur Inhalte höre, die mich nie verletzen werden. Das ist zwar wünschenswert, aber nicht realistisch.“
@EinElch
so wie du bereits formuliert hast: es gibt, trotz notwendigem Bemühen, niemals 100%.
Der Debattenwunsch sei aber nicht aufgegriffen worden, sagt Mendel mit Blick auf Saskia Essen und Kevin Kühnert, „sondern es wurde wie oft in solchen Debatten moralisiert“.

Mendel bemängelt das Verhalten der prominenten SPD-Politikern: „Auf die Argumente wurde nicht mit Gegenargumenten – und es gibt gute Gegenargumente – reagiert, sondern es wurde behauptet, man schäme sich.“ Damit sei der Diskurs von einer Sach- auf eine Gefühlsebene gehoben worden, was in seinen Augen nicht zuträglich sei.

„Teile der Identitätspolitik – die problematischen – schauen gerade nicht auf die Argumente, sondern es reicht, dass es ein weißer, alter Mann ist, der spricht, damit ihm das Recht abgesprochen wird, bestimmte Argumente vorzubringen.“
das erleben wir ja leider öfter als Todschlagargument: Du gehörst nicht zur Gruppe, du bist inkometent, halte daher die Klappe (zugespitzt)
Beispiele dazu finden sich hier im thread und im Rassismusthread
Bascha Mika sagte in unserer Sendung „Studio 9 – der Tag mit ...“, es gehe bei den von Thierse aufgeworfenen Fragen um die Frage der Identität der SPD, denn dahinter stehe die Frage: „Sind Fragen von Kultur und Zugehörigkeit wichtiger als verteilungspolitische Fragen – geht es eher um das Soziale und Ökonomische oder geht es um Identitätsfragen, die durch ethnische, soziale oder sexuelle und kulturelle Merkmale bestimmt sind?“
https://www.deutschlandfunkkultur.de/thierse-debatte-ueber-identitaetspolitik-wie-so-oft-wurde.2165.de.html?dram:article_id=493572
Das ist tatsächlich die Frage:
Wofür steht die SPD und wofür steht ihre Parteiführung? ich sehe da durchaus (noch) Differenzen, denn anders lässt sich die große Zustimmung zu Thierses Aussagen nicht erklären.
Die frühere Chefredakteurin von „taz“ und „Frankfurter Rundschau“ fordert diese Diskussion ein und kritisiert das Verhalten der SPD-Führung: „Das sind Grundsatzfragen, die muss man diskutieren. Dann anzufangen, den Diskurs einfach auszusetzten, indem man sich gegenseitig beschimpft, wie Esken und Kühnert das getan haben – das ist der Tod im Topf der SPD.“
https://www.deutschlandfunkkultur.de/thierse-debatte-ueber-identitaetspolitik-wie-so-oft-wurde.2165.de.html?dram:article_id=493572

es könnte die Debatte um political correctnes nach vorn bringen, wenn ENDLICH auf Sachargumentebene ein gesellschaftl Diskurs stattfinden könnte. In diesem Diskurs müsste die Gesellschaft eine GEMEINSAME Antwort finden. Dies ist nur durch gemeinsam gefundene Kompromisse , durch Realitäts- und Faktenchecks und durch gegenseitiges Verstehenwollen möglich.

Aber bislang wird dieser Gesamtgesellschaftl Diskurs von Linken verweigert.
Soziologin Ackermann beklagt linksliberale Diskursdominanz in den Medien beim Thema Identitätspolitik
Ackermann sagte im Deutschlandfunk Kultur, einerseits gebe es in den Mainstream-Medien eine Verengung des Diskurses, andererseits in den sozialen Medien eine Erweiterung und Verrohung, die sich in „unsäglichen Shitstorms“ äußerten. Das habe mit Diskussion nichts mehr zu tun.
Ackermann: Medien propagieren linksliberale Vorstellung, die die Mehrheit nicht teilt
Es bestehe eine Diskursdominanz in den Medien, die eine linksliberale Idee von Diversität, Gendergerechtigkeit und Rassismuskritik propagiere. Die sei aber nicht identisch mit der Wahrnehmung der Mehrheit. Es gebe eine Kluft zwischen der Bevölkerung und politisch kulturellen Eliten. Zugleich sei die Identitätspolitik von rechts problematisch, die auf ein ethnisch homogenes Land abziele und alles, was fremd sei, wegdrängen wolle. Identitätspolitik sowohl von links als auch von rechts verstärke die Spaltung der Gesellschaft.

Fatal wirke sich die Moralisierung in den Debatten aus, die vornehmlich von linker oder rechter Identitätspolitik ausgehe. Wolfgang Thierse habe dies zum Thema gemacht und seine SPD-Parteichefin Saskia Esken habe prompt moralisierend reagiert, indem sie gesagt habe, dass man sich für ihn schämen müsse.
sauber analysiert von Ackermann, wie ich finde. https://www.deutschlandfunk.de/thierse-debatte-soziologin-ackermann-beklagt-linksliberale.2849.de.html?drn:news_id=1234264


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06.03.2021 um 15:09
Wenn Frau Ackermann sagt, Medien würden linksliberale Vorstellungen propagien wird das mit Sicherheit stimmen!
Ich lese aber nicht, aus was sich die anderen Vorstellungen der Mehrheit zusammensetzen.
Da habe ich Freiraum in der Interpretation.
Ackermann: Medien propagieren linksliberale Vorstellung, die die Mehrheit nicht teilt

Es gebe eine Kluft zwischen der Bevölkerung und politisch kulturellen Eliten. Zugleich sei die Identitätspolitik von rechts problematisch, die auf ein ethnisch homogenes Land abziele und alles, was fremd sei, wegdrängen wolle. Identitätspolitik sowohl von links als auch von rechts verstärke die Spaltung der Gesellschaft.
Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/thierse-debatte-soziologin-ackermann-beklagt-linksliberale.2849.de.html?drn:news_id=1234264 (Archiv-Version vom 04.03.2021)


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06.03.2021 um 15:41
Zitat von eckharteckhart schrieb:Da habe ich Freiraum in der Interpretation.
Ja, hast du.
Welch großartige Freiheit!!

Diese Freiheit (du nennst es Freiraum für Interpretation) ist das, was an Demokratien überzeugt (im Gegensatz zu autoritären oder totalitären Staaten) - denn es gibt kein "betreutes Denken" oder staatlich verordnetes "Gutsprechen".

Es gibt in Demokratien Meinungsfreiheit (Freiraum für Interpretation) und Meinungspluralismus (die Möglichkeit und Freiheit jeden Einzelnen, ohne Nachteil die eine oder andere Meinung zu vertreten und kundzutun)*
Der demokratischen Meinungsbildungsprozess lebt davon viele, auch gegensätzliche Meinungsträger zu beteiligen und --ja-manchmal auch auszuhalten.

Das funktioniert aber nur solange der Meinungsbildungsprozess selbst demokratisch verläuft und er nicht von einer Gruppe dogmatisch dominiert wird.


Der ""Freiraum" der DDR wie du sie kennen solltest bestand darin anzuerkennen, dass die Partei (gemeint: die SED) immer Recht hat.
In einer Demokratie hat keine Gruppe das Anrecht auf die absolute Wahrheit.

ich befürchte tatsächlich, dass mit dem Verblassen der Erinnerung an den Unrechtsstaat DDR immer mehr linke "Enkel" Honeckers aufstehen und sich zu Wort melden.
Mit den gleichen unguten Folgen, wie es bei den geschichtsvergessenen "Fliegenschiss-AfDlern" zu beobachten ist:
Wer aus den Fehlern der Vergangenheit nicht gelernt hat, kann die Zukunft nicht positiv gestalten.

*ausgenommen strafrechtl relevante Sachverhalte wie Volksverhetzung, Holocoustleugnung, Beleidigung u.a.


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06.03.2021 um 15:43
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Jeder versucht ein guter Mensch mit möglichst keinen Fehlern zu sein, aber keiner behauptet das sei möglich oder auch nur wahrscheinlich.

Warum ist es dann so schlimm, das einfach zu sagen?
Wenn niemand behauptet, wie du hier oben ja selbst sagst, dass es unmöglich ist nie einem Fehler zu machen, warum fragst du dann jemanden, ob er glaubt, dass eine 100% diskriminierungsfreie Welt möglich ist?
Denk mal drüber nach.
Aber bitte antworte mir darauf nicht, das ist letztlich, auch mehr off-topic als on topic.
Oder anders gesagt, wirf anderen nicht vor, wenn du dich widersprüchlich ausdrückst.

Und selbst wenn du mir mit einem Roman darauf doch antworten solltest, ist dies mein letzter Beitrag zu diesem Punkt.
Zitat von klompje1klompje1 schrieb:Also ich war nicht oft an lästereien beteidigt, aber so ganz ohne ist wahrscheinlich auch nicht meins!
Was hat lästern jetzt mit pc zu tun?
Zitat von klompje1klompje1 schrieb:Wo bleibt der Humor mal über seine eigene schwächen zu lachen.
Und was hat das mit dem Threadtopic zu tun?
Zitat von klompje1klompje1 schrieb:Und wo ich gestern abend eine halbe stunde last dance gesehen habe und eine schwarze mit blonde haarschnitt gesehen habe, dachte ob jetzt ein shitstorm ausbricht?

Vielleicht, nachdem wir so streng sein müssen uns selbst gegenüber.

Ich fand sie als sehr angenehm, und mich störte es nicht das sie sich blönd gemacht hat.

Euch vielleicht?
Und was hat dies hier mit dem Threadthema zu tun?

Kann es sein, dass du dich im Thread gerirrt hast?


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06.03.2021 um 15:43
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:Der ""Freiraum" der DDR wie du sie kennen solltest bestand darin anzuerkennen, dass die Partei (gemeint: die SED) immer Recht hat.
In einer Demokratie hat keine Gruppe das Anrecht auf die absolute Wahrheit.

ich befürchte tatsächlich, dass mit dem Verblassen der Erinnerung an den Unrechtsstaat DDR immer mehr linke "Enkel" Honeckers aufstehen und sich zu Wort melden.
Mit den gleichen unguten Folgen, wie es bei den geschichtsvergessenen "Fliegenschiss-AfDlern" zu beobachten ist:
Wer aus den Fehlern der Vergangenheit nicht gelernt hat, kann die Zukunft nicht positiv gestalten.

*ausgenommen strafrechtl relevante Sachverhalte wie Volksverhetzung, Holocoustleugnung, Beleidigung u.a.
Wann habe ich von DDR angefangen?

Welchen Zusammenhang gibt es? @Seidenraupe?


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06.03.2021 um 15:54
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:es könnte die Debatte um political correctnes nach vorn bringen, wenn ENDLICH auf Sachargumentebene ein gesellschaftl Diskurs stattfinden könnte
Mich würde sehr interessieren, wie die Ortsname "Neger" Debatte mit ausschließlich Sachargumenten geführt wird und zu welchem Ergebnis das führt.


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06.03.2021 um 15:56
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:es könnte die Debatte um political correctnes nach vorn bringen, wenn ENDLICH auf Sachargumentebene ein gesellschaftl Diskurs stattfinden könnte
Am besten fängt an immer bei sich selbst an
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:Dass sachliche Diskussionen zu linksidentitären Themen, kaum noch möglich sind, liegt daran, dass sie zum DOGMA erklärt werden. Unantastbar.



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06.03.2021 um 16:09
@behind_eyes
die drei Ortsteile heißen Ober,-Mittel-und Unterneger haben NICHTS mit dem rassistischen Begriff zu tun.
Das Wort Neger wird im allgemeinen Sprachgebrauch als rassistisches Wort vermieden (RICHTIG!) .
Im besonderen Sprachgebrauch wie zB bei Orts- und Eigennamen kommt es auf die Namensherkunft an.

Im vorliegenden Fall ist ein Eigenname, es gibt eine Ortshistorie und Namensgeschichte und die hat NULL mit Rassismus zu tun.

Frau und Herr Mohr müssens sich nirgendwo für ihren Namen rechtfertigen und sie müssen auch nicht zum nächstgelegenen Standesamt laufen und eine Abänderung ihres Namens beauftragen.
Etymologie
Hauptbedeutung

Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch mōr , mōre ‘Mohr, der Schwarze, Teufel’ für einen dunkelhaarigen oder dunkelhäutigen Menschen.
Benennung nach Wohnstätte zu mittelniederdeutsch mōr ‘Moor, Sumpf’ für jemanden, der an einem sumpfigen Gelände wohnt. Diese Deutung kann nur für die Vorkommen im niederdeutschen Raum zutreffen.

In Einzelfällen

Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zu einer Kurzform von Rufnamen mit dem Namenglied althochdeutsch, altsächsisch mōr ‘Mohr’ zu Vollformen wie Morolf oder Morhart.
Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zu einer Kurzform von Rufnamen mit dem Namenglied altsächsisch mōr ‘Moor’ zu Vollformen wie Morolf oder Morhart.
Benennung nach Wohnstätte zu einem Häusernamen zum Mohren , der in mittelalterlichen Städten oft belegt ist.
Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch mōre ‘Sau, Zuchtsau (eigentlich schwarze Sau)’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für einen Bauern oder Schweinezüchter.
Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch mōre , mœre ‘Pferd, Last- und Reisepferd’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für einen Pferdezüchter.
Benennung nach Herkunft zu Siedlungsnamen wie Mohr (Landkreis Biberach, Landkreis Ravensburg, beide Baden-Württemberg; Kreis Rendsburg-Eckernförde, Schleswig-Holstein), Mohrau (mehrere Siedlungen in Niederschlesien und bei Oppeln) oder Moor (mehrere Siedlungen z.B. in Brandenburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen).
Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch more , mohre ‘Möhre, Mohrrübe’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für einen Bauern.
Quelle: siehe unten
Herr und Frau Neger müssen dies auch nicht.
Ihr Familienname hat eine ganz andere als die rassistische Bedeutung, die man dem Wort üblicherweise im allgemeinen Sprachgebrauch beimisst
Etymologie
Hauptbedeutung

Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch, mittelniederdeutsch nēgen , neigen , neien ‘nähen, steppen, sticken’ für den Schneider oder Kürschner. Es handelt sich um eine Nebenform zu mittelhochdeutsch næjen , siehe Neher 1
Quelle: https://www.namenforschung.net/dfd/woerterbuch/liste/?tx_dfd_names%5Bname%5D=23522&tx_dfd_names%5BcurrentSelectedFacets%5D=&tx_dfd_names%5Bquery%5D=neger&tx_dfd_names%5Boffset%5D=&tx_dfd_names%5Baction%5D=show&tx_dfd_names%5Bcontroller%5D=Names&cHash=b14efb92efea6f6c3e0f7d612dc08218


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

06.03.2021 um 17:34
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:Ihr Familienname hat eine ganz andere als die rassistische Bedeutung, die man dem Wort üblicherweise im allgemeinen Sprachgebrauch beimisst
Hat jemals irgendwer irgendwas anderes behauptet?

Der Punkt ist, dass die Worte dennoch rassistisch konnotiert sind und bleiben.

Ich versuche es mal an einem Beispiel deutlich zu machen.

Nehmen wir doch mal einen Herrn Neger an, der eine Firma hat.
Natürlich wird niemand von ihm verlangen, seinen Namen zu ändern, aber es wäre schon umsichtig, wenn der Firmenname dann nicht durch den Familiennamen generiert wird und er dann mit seinem Firmenamen diesen rassistisch konnotierten Begriff durch die Gegend fährt.

Natürlich muss er das nicht so machen, aber ich würde das durchaus rücksichtsvoll und umsichtig finden.
Denn auch wenn es sein Familienname ist, ist doch die andere Lesart immer präsent, auch wenn sie nicht gemeint ist.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

06.03.2021 um 17:40
@Seidenraupe
Schön.
Damot wäre das Thema "Ortsname Neger" mit Sachargumenten geklärt.
Kein Handlungsbedarf.


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06.03.2021 um 17:42
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Nehmen wir doch mal einen Herrn Neger an, der eine Firma hat.
Natürlich wird niemand von ihm verlangen, seinen Namen zu ändern, aber es wäre schon umsichtig, wenn der Firmenname dann nicht durch den Familiennamen generiert wird und er dann mit seinem Firmenamen diesen rassistisch konnotierten Begriff durch die Gegend fährt.
Auf der Gefühlsebene absolut nachvollziehbar, auf der Sachebene nicht. Um mal beim Vorwurf von Herrn Thierse zu bleiben.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

06.03.2021 um 17:43
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Natürlich muss er das nicht so machen, aber ich würde das durchaus rücksichtsvoll und umsichtig finden.
Denn auch wenn es sein Familienname ist, ist doch die andere Lesart immer präsent, auch wenn sie nicht gemeint ist.
Aber auch nur dann, wenn man eine rassistische Grundideologie anhand von Schlagworten bekämpfen möchte. Es ist aber doch die bestimmte, negative Assoziation, die diese Schlagwörter erst zu selbigen macht.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

06.03.2021 um 18:18
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Aber auch nur dann, wenn man eine rassistische Grundideologie anhand von Schlagworten bekämpfen möchte
Quatsch, die Konnotation ist da, völlig egal wer was womit auch immer bekämpfen will.
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Es ist aber doch die bestimmte, negative Assoziation, die diese Schlagwörter erst zu selbigen macht.
Und die verschwindet, wenn man besagte Wörter ganz oft hört und liest, selbst wenn es in anderem Zusammenhang ist?
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Auf der Gefühlsebene absolut nachvollziehbar, auf der Sachebene nicht
Komische Antwort, da ich ja gar nicht auf der Gefühlsebene argumentiert habe...


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06.03.2021 um 18:25
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Komische Antwort, da ich ja gar nicht auf der Gefühlsebene argumentiert habe...
Das hier:
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:aber es wäre schon umsichtig, wenn der Firmenname dann nicht durch den Familiennamen generiert wird und er dann mit seinem Firmenamen diesen rassistisch konnotierten Begriff durch die Gegend fährt.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:rücksichtsvoll und umsichtig
ist Gefühlsebene.
Mit Sachargumentation kommt man da nicht hin, wohlgemerkt nur weil auf sachlicher Ebene sein Familienname oder der daraus resultierende Firmenname null mit Diskriminierung in Verbindung gebracht werden kann.
Das geht nur auf der Gefühlsebene.
Jetzt muss man sich nur klar machen, ob man mit der Gefühlsebene etwas erreichen kann oder ob die Sachebene besser geeignet wäre.


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06.03.2021 um 18:26
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Komische Antwort, da ich ja gar nicht auf der Gefühlsebene argumentiert habe...
Doch schon.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:aber es wäre schon umsichtig
Ist jedenfalls kein sachliches Argument, denn was "umsichtig" ist, ist schon eine emotionale Frage.


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06.03.2021 um 18:37
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Und die verschwindet, wenn man besagte Wörter ganz oft hört und liest, selbst wenn es in anderem Zusammenhang ist?
Hmm, könnte es sein, dass durch Normalisierung eine Normalisierung eintritt?

Gewagte These.

Fast so gewagt, wie die Behauptung, dass die Verwendung eines Ortsnamens einen negativen Effekt auf die Gesellschaft hat.
Denn weil etwas so oder so konnotiert ist, sagt noch nichts über die Wirkung aus, noch, dass diese Konnotation bei jedem vorliegen müsste.


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06.03.2021 um 18:42
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Mit Sachargumentation kommt man da nicht hin, wohlgemerkt nur weil auf sachlicher Ebene sein Familienname oder der daraus resultierende Firmenname null mit Diskriminierung in Verbindung gebracht werden kann.
Das geht nur auf der Gefühlsebene.
Sorry, das ist bullshit.

Konnotation und Homonym sind Begriffe der Sprachwissenschaft.
Das sind Sachargumente, dass N**** hier ein Homonym darstellt, welches auch bei der nicht rassistischen Herkunft die Konnotation des anderen Begriffes hervorruft.

Und wenn du Rücksichtname, als Gefühlsebene abtust, kannst du so ziemlich jede Diskussion mit "ist ja nur Gefühlsebene" abschmettern - und seien wir ehrlich, um nichts anderes geht es ja bei dieser Geschichte mit der Gefühlsebene.
Und vor allem, was sagt man einem Betroffenen, der sich diskriminiert fühlt?
Jammer nicht rum, das sind doch nur deine Gefühle?
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Ist jedenfalls kein sachliches Argument, denn was "umsichtig" ist, ist schon eine emotionale Frage.
Vielleicht solltet ihr beide mal den Begriff "Gefühle" googlen....
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Hmm, könnte es sein, dass durch Normalisierung eine Normalisierung eintritt?
Die Frage ist doch eher, was soll dein Satz bedeuten?
Normalisierung der Benutzung rassistisch konnotierter Begriffe.
Was soll der Vorteil sein, wenn der Gebrauch rassistisch konnotierter Begriffe normal ist?


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

06.03.2021 um 18:48
@Groucho
Gefühlsebene

- die eigenen Erfahrungen, Gefühle, Assoziationen
- die Wünsche des/der einzelnen in Bezug auf die Sachebene
- auch seine/ihre Lebensgeschichte und sein/ihr individueller Wachstumsprozess
- die inneren Konflikte
Quelle: https://ausbildung.ppoe.at/mod/wiki/prettyview.php?pageid=49

Im Gegensatz dazu:
Sachebene

- die Inhalte, um die es gerade geht
- notwendige "objektive" Informationen und Argumente
- auch Beurteilungen für die Messbarkeit von Kompetenz
- konkretes Arbeitsinteresse
"Es wäre umsichtig" passt in welche der beiden Kategorien eher hinein?


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