Tripane schrieb:Es sind nicht Begriffe, die Macht über Menschen haben. Es sind Menschen, die mit Hilfe von Begriffen und Sprache Macht über andere Menschen suchen. Trotzdem finde ich deine Vorgehensweise sinnvoll. Rechne nur nicht damit, damit bei allen auf offene Türen zu stoßen.
Ja.. das greift natürlich alles ineinander.
Im Grunde geht es bei der ganzen Sache um eine Art Priester-Macht (wie in der Geschichte seit Jahrtausenden bekannt) die mit der Kodifizierung bestimmter Worte die Massen manipulierte, und dadurch immer mächtiger wurde. Wie gut das funktioniert, haben besonders die Missionare eindrucksvoll bewiesen. Am Anfang hatten die Priester die Bibel und die Ureinwohner das Land; zum Schluss war es genau umgekehrt. Das Land wurde ihnen zT mit märchenhaften Zauberformeln abgeschwatzt, aber dafür bekamen sie die Bibel.
Heute ist es nicht viel anders. Neben der Religion, die deutlich an Bedeutung verliert, haben wir ersatzweise einen mainstreamtauglichen ökonomisch-soziokulturellen Traum von Selbstverwirklichung und Erfolg, und eben die ganzen übergeordneten Medien, die uns die passenden Narrative ständig einflüstern, wobei sie damit die Massen entsprechend beeinflussen. Hier ist das Ziel wohl, dass man den Menschen einen Traum für ihre Arbeitskraft verkauft.. weil Land haben die meisten ohnehin schon lange nicht mehr.
Jede politische Strömung hat ihre eigenen Narrative und Kodewörter, und jeder Anhänger/Gläubige, der das unkritisch so übernimmt und wiederholt, weiß nicht, dass er sich in ein willenloses Werkzeugt seiner Vorturner/Priester verwandelt. Das eigentlich bedenkliche bei der Sache ist, dass so ein Mensch nur glaubt, was zu wissen, was zu verstehen, der Gute zu sein .. es aber letztlich nicht wahr sein muss.
Er weiß zumeist nicht mehr und nicht weniger als viele andere auch, nur das will ihm nicht so recht in den Kopf.
Daraus entstehen kognitive Dissonanzen aller Art, und solche Situationen enden auch gerne mal in "Glaubenskriegen", im Kleinen wie später auch im Großen.
Ich sage ja nicht mal, dass das alles grundsätzlich schlecht ist. Es hat aus verschiedenen Perspektiven betrachtet sogar durchaus seinen Sinn. Trotzdem ist es meiner Ansicht nach auch ganz sinnvoll die Zusammenhänge dahinter zu kennen, um sich selbst wenigstens ein Stück weit davon zu emanzipieren. Die Dosis macht das Gift.