Tussinelda schrieb:ach so, jetzt haben die Macht, die diskriminierende Sprache aufzeigen? Na das ist natürlich scheisse, schliesslich wollen die "pic"ler ja selbstverständlich jegliche Deutungshoheit behalten und zwar darüber, wer wann warum und wie sehr durch was verletzt sein darf und ob es überhaupt eine Rolle spielt, dass jemand verletzt wird. Und vor allem, wie was aufzufassen ist, welche Worte diskriminieren, welche nicht, um dann schlussendlich bitte noch auf keinen Fall - also gar keinen Fall - irgendwie Konsequenzen für irgendwas ertragen zu müssen, dass sie selbst bewusst verursacht haben. Da soll doch lieber die diskriminierte Gruppe/Person weiterhin die Konsequenzen ertragen, nicht wahr?
Aber wie immer, es ist sinnlos, da Du keine Sekunde davon abweichst, die "Opfer" da zu verorten, wo sie gar nicht sind, Du erwartest,, dass man Rücksicht nimmt auf die, die keine nehmen.
Ich sag ja: Du denkst da in der Logik eines Kampfes. Du willst durch Druck unterbinden, dass man Sprache nutzt, die du nicht für richtig erachtest. Dass das nicht jeder gut findet, damit musst du aber leben.
Und dass dann Leute von Redeverboten sprechen und sich dagegen wehren, das ist eine ganz logische Reaktion, die dadurch erzeugt wird.
Weil: Warum soll ich mich unter Druck setzen lassen, meien Sprache zu ändern, wenn ich die änderung nicht einsehe? Natürlich wehrt man sich dagegen.
@JorkisFür mich ist es eben eine Frage von Vertrauen und Empathie. Das Erkennen von sich im anderen.
Wenn ich mit Menschen aus Randgruppen aufgewachsen bin oder wenigstens auf Diskriminierungserfahrungen sensibilisiert bin, dann verstehe ich ganz Instinktiv viele Dinge.
Meiner Meinung nacht ist PC etwas gutes, aber nicht auf die Art und Weise, wie wir das oft durchzusetzen versuchen.
Heißt: Wenn ich verhindere, dass z.B. Schwule als 'Schwuchteln' bezeichnet werden, dann ist das erstmal gut. Im normalen Umgang.
Ob ich dann wirklich ein Fass aufmachen muss, wenn Jugendliche Heteros sich untereinander so nennen in der Schule und da von Homophobie reden muss, ist dann eine andere Frage.
Was ich will, ist, dass Jugendliche schon ganz instinktiv 'cringen', wenn z.B. irgendwer die alte leier von 'schwule sind ja ok, aber die sollen mich bloß nicht anbaggern' bringt.
Das machen die heute auch. Sowas hab ich noch damals in der schule gesagt und gehört. Heutzutage wäre das unter Jugendlichen peinlich. Ganz ohne lehrerin, die da draufhaut (und ohne, dass jemand ein Tabuwort benutzt, sondern ein altes klischee, das heute nicht mehr verhaftet).
Das hat man nicht mit verboten erreicht. Das hat man durch empathiesteigerung erreicht.