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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

29.164 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Political Correctness, Politische Korrektheit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Political correctness, ein gescheitertes Experiment

25.12.2020 um 11:15
Sehr gut, die PC Gegner sprechen immer mehr vom Verfall der deutschen Sprache, und der Wandel geht ja gar nicht, und das muss ja natürlich passieren, aber dann deutsche Wörter mit englischen auszutauschen, das ist okay? Verstehe. Wegen mir können wir auch nur noch Englisch sprechen, ich habe damit kein Problem, aber das ist nicht der Sinn der Sache.

Wir haben eine Möglichkeit, unsere Sprache inklusiver zu gestalten, warum sollte man das nicht tun?
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Wie gesagt, mir gehts nur um diese komischen Kreationen X:innen
Das Binnen-I ist auch nicht "natürlich" entstanden. Genauso wie alle Kofferwörter (Brunch, Denglisch, Brexit, Motel). Irgendwer hat die mal erfunden und etabliert.
Aber wenn man ein Sonderzeichen verwenden muss, dann wehren sich die Leute. Warum? Warum ist das so schrecklich? Ich verstehe es nicht. Es macht 0 Unterschied beim Lesen, wer ein Wort mit *, : oder ähnlichem nicht lesen, hat vielleicht andere Schwierigkeiten.
Zitat von GerlindGerlind schrieb:Damit etwas "korrekt" sein kann, muss es ja m.E. einen vorgegebenen Rahmen geben, an dem das abgemessen werden kann.
Was stört dich denn daran?


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

25.12.2020 um 11:21
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:cool ist Jugendsprache?
ich wollte beinahe etwas dazu sagen, aber ich lasse es lieber, sonst heißt es wieder, "bei Euch ist angeblich alles anders".
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Wie gesagt, mir gehts nur um diese komischen Kreationen X:innen
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Das Binnen-I ist auch nicht "natürlich" entstanden
ja eben, das ist doch mein Reden.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Genauso wie alle Kofferwörter (Brunch, Denglisch, Brexit, Motel). Irgendwer hat die mal erfunden und etabliert
Auf viele Worte trifft das zu, aber was "Brunch" betrifft, da ja nun nicht gerade, das wurde nicht erfunden, sondern lediglich etabliert. So wie viele andere Worte aus dem Englischen.
Und wie gesagt, ich bin ja auch gar nicht dafür, dass unsere Sprache irgendwann nur noch englisch ist.
Ging mir ja nur um zu gendernde Worte wo man keinen Austauschbegriff im Deutschen findet.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Aber wenn man ein Sonderzeichen verwenden muss, dann wehren sich die Leute. Warum? Warum ist das so schrecklich?
"schrecklich" ist ja nun arg übertrieben. Ansonsten hatte ich hier im Thread schon erklärt was mich stört.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Es macht 0 Unterschied beim Lesen
für mich schon.
Zitat von GerlindGerlind schrieb:dass ein jeder sich dieser anzupassen hätte, damit ein jeder sich korrekt verhält.
und das kommt noch hinzu.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:wer ein Wort mit *, : oder ähnlichem nicht lesen, hat vielleicht andere Schwierigkeiten.
es geht nicht ums Können, sondern um einen gestörten Lesefluss und blödes Schriftbild. Ich stelle mir gerade ein schönes Gedicht in Gendersprache vor ;)


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

25.12.2020 um 11:21
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Was stört dich denn daran?
Dass hier eben eine endgültige Ethik für alle und jeden bestünde. Und es nur noch darum ginge , dass ein jeder sich dieser anzupassen hätte, damit ein jeder sich korrekt verhalte.
Mich stören monokulturelle Entwicklungen.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

25.12.2020 um 11:34
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Sehr gut, die PC Gegner sprechen immer mehr vom Verfall der deutschen Sprache, und der Wandel geht ja gar nicht, und das muss ja natürlich passieren, aber dann deutsche Wörter mit englischen auszutauschen, das ist okay?
Es geht beim Gendern ja gerade nicht nur um einzelne Wörter mit Sonderzeichen, auch wenn das in der Diskussion immer wieder ignoriert wird. Diese ganzen Konstrukte fügen sich nicht in unsere Grammatik und deswegen machen sie die Sprache kaputt.

"Jede*r ist seines/ihres Glückes Schmied*in". Mit einem Wort ist es da leider nicht getan.

Dass es sich dabei um eine Indoktrination und eben keinen natürlichen Sprachwandel handelt, vergrößert den Widerstand nur.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

25.12.2020 um 11:39
Zitat von OptimistOptimist schrieb:ja eben, das ist doch mein Reden.
Aber trotzdem nutzen es die Leute ohne große Beschwerden. Und die meisten nutzen auch den Stern oder andere Zeichen ohne Beschwerden.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:"schrecklich" ist ja nun arg übertrieben. Ansonsten hatte ich hier im Thread schon erklärt was mich stört.
Damit warst nicht unbedingt du gemeint, es gibt aber durchaus Leute, die das schrecklich finden. ;)
Zitat von OptimistOptimist schrieb:für mich schon.
Warum?
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Ich stelle mir gerade ein schönes Gedicht in Gendersprache vor ;)
Das geht, und sieht für dich noch etwas seltsam aus, weil du nicht daran gewöhnt bist. Aber wer sich dagegen sperrt, für den wird dieser Zustand auch so bleiben.
Zitat von GerlindGerlind schrieb:Dass hier eben eine endgültige Ethik für alle und jeden bestünde. Und es nur noch darum ginge , dass ein jeder sich dieser anzupassen hätte, damit ein jeder sich korrekt verhalte.
Man sollte sich anderen Leuten gegenüber korrekt verhalten, das ist richtig. Du darfst andere Leute von Gesetzeswegen nicht beleidigen oder diskirminieren, stört dich das auch? Die richtige Ansprache zu verwenden ist ein Teil kultureller Vorgaben, die für alle Menschen gelten (werden).
Zitat von zigushenzigushen schrieb:Diese ganzen Konstrukte fügen sich nicht in unsere Grammatik und deswegen machen sie die Sprache kaputt.
Das liegt an unserem bisherigen Sprachbild, nicht an den Konstrukten. Es gibt noch immer Bemühungen, dies zu vereinheitlichen, aber alle entsprechenden Vorschläge bisher wurden ja auch abgelehnt, da "nicht natürlich". Deshalb wird keine dieser Methoden bisher wirklich bekannt. Die englische Sprache hat es da leichter.

Was ich halt auch nicht wirklich sehe bisher, sind Gegenvorschläge? Es ist klar, dass ein Bedarf besteht, da sollten sich inzwischen alle einig sein.
Zitat von zigushenzigushen schrieb:Dass es sich dabei um eine Indoktrination und eben keinen natürlichen Sprachwandel handelt, vergrößert den Widerstand nur.
Ich sehe keinen Grund, Widerstand zu leisten. Wir haben diese Vorgabe, so wie man auch an einer roten Ampel stehen bleiben muss, und man sollte versuchen, sich daran zu halten.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

25.12.2020 um 11:41
Zitat von OptimistOptimist schrieb:bei Euch ist angeblich alles anders".
ihr hattet noch Gallier, als alle anderen schon Römer hatten.
Zitat von GerlindGerlind schrieb:endgültige Ethik
warum sollte sie endgültig sein? und behaupten PCler das?
Zitat von GerlindGerlind schrieb:Das weiss ich nicht.
PCler sind ein bunter Haufen mit unterschiedlichen Vorstellungen.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

25.12.2020 um 11:53
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Es gibt noch immer Bemühungen, dies zu vereinheitlichen, aber alle entsprechenden Vorschläge bisher wurden ja auch abgelehnt, da "nicht natürlich".
Wie würdest du denn "Jede*r ist seines/ihres Glückes Schmied*in" gendern?
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Was ich halt auch nicht wirklich sehe bisher, sind Gegenvorschläge? Es ist klar, dass ein Bedarf besteht, da sollten sich inzwischen alle einig sein.
Nein, der Bedarf besteht nicht. Zumindest sind wir uns da alles andere als einig. Es gibt keinen Grund, das biologische Geschlecht immer und überall zu benennen, obwohl es in der Mehrzahl aller Sätze keine inhaltliche Relevanz hat. Es ist zum Beispiel in der obigen Redewendung ohne Bedeutung und das Standardgenus macht darüber auch keine Aussage.

Stattdessen erschwert die ständige Differenzierung der biologischen Geschlechter das sinnerfassende Lesen, weil wir diese Informationen immer mit lesen und ohne weiter führendes Ergebnis verarbeiten müssen.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

25.12.2020 um 11:54
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Ich stelle mir gerade ein schönes Gedicht in Gendersprache vor ;)
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Das geht, und sieht für dich noch etwas seltsam aus
das dies geht, bezweifle ich nicht. Und ja, es sieht für mich nicht nur seltsam, sondern sogar auch schrecklich aus - wohlgemerkt speziell bei einem Gedicht.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:weil du nicht daran gewöhnt bist
an so etwas werde ich mich nie gewöhnen, weil das in meinen Augen eine tatsächliche Verhunzung unserer Literatur wäre.
Und dies nicht nur bei Gedichten, sondern auch bei Sprichworten:
Zitat von zigushenzigushen schrieb:"Jede*r ist seines/ihres Glückes Schmied*in". ...Dass es sich dabei um ... keinen natürlichen Sprachwandel handelt, vergrößert den Widerstand nur.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Ich sehe keinen Grund, Widerstand zu leisten.
Ja du und Andere nicht. Gibt jedoch Menschen, welche auf Druck mit Gegendruck reagieren.


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Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Deshalb wird keine dieser Methoden bisher wirklich bekannt.
zurecht, weil es eben keine gewachsene sondern unnatürliche Sprache ist.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Die englische Sprache hat es da leichter.
richtig.
Und am Ende wären mir dann englische Worte auch lieber als so manche Kreationen - wenn man nicht gleich flächengreifend alles verenglischt.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Was ich halt auch nicht wirklich sehe bisher, sind Gegenvorschläge?
ich hatte schon einen gemacht, z.B. - nur die Worte wo man keinen Austausch im Deutschen findet - versuchen durch englische Worte auszutauschen.



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Zitat von BishamonBishamon schrieb:PCler sind ein bunter Haufen mit unterschiedlichen Vorstellungen.
und manche wollen indoktrinieren :) :
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Wir haben diese Vorgabe, ...
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Die richtige Ansprache zu verwenden ist ein Teil kultureller Vorgaben, die für alle Menschen gelten (werden).



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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

25.12.2020 um 12:00
Zitat von zigushenzigushen schrieb:Wie würdest du denn "Jede*r ist seines/ihres Glückes Schmied*in" gendern?
Genau so. Passt doch.
Zitat von zigushenzigushen schrieb:Es gibt keinen Grund, das biologische Geschlecht immer und überall zu benennen, obwohl es in der Mehrzahl aller Sätze keine inhaltliche Relevanz hat.
Gut, warum tun wir es dann!?
Zitat von zigushenzigushen schrieb:ständige Differenzierung der biologischen Geschlechter
Beim Gendern geht es eben nicht um biologische Geschlechter.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:zurecht, weil es eben keine gewachsene sondern unnatürliche Sprache ist.
Dieser Fokus auf "natürlicher Sprachwandel" ist mMn ein verzweifelter Versuch, ein Gegenargument zu finden, das nicht durchscheinen lässt, wie wenig Verständnis für die Notwendigkeit einer Veränderung herrscht. Ist dein Tisch auch aus einem einzigen Stück Holz gewachsen?
Zitat von OptimistOptimist schrieb:und manche wollen indoktrinieren :) :
"Da will mir jemand verbieten, so zu reden, wie ich das will, auch wenn das nicht mehr zeitgemäß ist und Leute aktiv aus der Sprache ausschließt, diese Person indoktriniert mich!" Ich glaube nicht.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

25.12.2020 um 12:05
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Man sollte sich anderen Leuten gegenüber korrekt verhalten, das ist richtig. Du darfst andere Leute von Gesetzeswegen nicht beleidigen oder diskirminieren, stört dich das auch? Die richtige Ansprache zu verwenden ist ein Teil kultureller Vorgaben, die für alle Menschen gelten (werden).
Was korrektes Verhalten sei, steht ja für mich zumindest in Frage.
Für juristische Fragen , gibt es Gerichte.

Ich versuchs mal anders:

Man nehme an, die Menschenrechte seien eine Ethik für alle und jeden jederzeit.
Dann bleibt für mich immer noch offen, welche Praxis von wem an welchem Ort verwirklicht diese und wer bemißt dies, wo.

Nochmal: Ich fühle mich einer Praxis "politischer Korrektheit", die ich wahrnehme nicht zugehörig. Gleichzeitig versuche ich mich nicht diskriminierend, nicht beleidigend, gesetzeskonform zu verhalten.

Kurz: Ich bin keineswegs davon überzeugt, dass eine Bewegung "politischer Korrektheit", die meint ein richtiges Maß für alle und jeden zu haben und aber von einzelnen Situationen in denen sich existierende Menschen befinden abstrahieren , eine gute Praxis sei.

Ich halte solche Bewegungen für gefährlich.

Und genau dann, wenn Vertreter einer Bewegung darüber hinweggehen, beginnt es m.E. gefährlich zu werden.

Also: Wann wird eine Bewegung diktatorischer und weniger demokratisch ?

Für mich, wenn ein demokratischer Diskurs , an dem niemand nicht gehört werden sollte, durch propagandistische Wortverdrehungen, beendet sein soll.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

25.12.2020 um 12:08
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Dieser Fokus auf "natürlicher Sprachwandel" ist mMn ein verzweifelter Versuch, ein Gegenargument zu finden, das nicht durchscheinen lässt, wie wenig Verständnis für die Notwendigkeit einer Veränderung herrscht.
dass es nicht so ganz natürlich ist, hattest du selbst zugegeben.
Mir gehts nicht generell um Sprachwandel, sondern um die Art und Weise.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:"Da will mir jemand verbieten, so zu reden, wie ich das will, auch wenn das nicht mehr zeitgemäß ist und Leute aktiv aus der Sprache ausschließt, diese Person indoktriniert mich!"
doch genau, darin sehe ich Indoktrination - zumindest so wie du das jetzt ausgedrückt hast.
Ich denke, Indoktrination kommt auch mit von Doktrin und Dogma. Also kommt gewissermaßen auch von "Vorgabe". Und davon hattest du ja geschrieben, von Vorgaben.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

25.12.2020 um 12:08
Zitat von BishamonBishamon schrieb:warum sollte sie endgültig sein? und behaupten PCler das?
M.E. behauptet das Wort "korrekt" genau dies.
Um korrekt zu sein bedarf es doch eines Modelles , wie es zu sein hätte.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

25.12.2020 um 12:09
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Ich sehe keinen Grund, Widerstand zu leisten. Wir haben diese Vorgabe, so wie man auch an einer roten Ampel stehen bleiben muss, und man sollte versuchen, sich daran zu halten.
Es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen diesen Regelungen. Die Ampel bezieht sich auf eine Situation die geregelt werden muss, zum Schutz aller an der Situation Beteiligten.
Das Verändern der Sprache greift in die Freiheit ein sagen zu können was man will und wie man es will. Beim gendern unterstelle ich zusätzlich einen erzieherischen Anspruch, also über die Sprache auch noch zu beeinflussen was die Menschen denken.
Das ist vom ganzen Gedankengang pervers. Es kann jeder gerne gendern wie er will, gesetzlich verpflichtend oder auch nur moralisch geboten sollte es aber sicher nicht sein. Im Übrigen erweist die gendergerechte Sprache der Emanzipation in vieler Hinsicht einen Bärendienst.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

25.12.2020 um 12:12
Zitat von OptimistOptimist schrieb:ich wollte beinahe etwas dazu sagen, aber ich lasse es lieber, sonst heißt es wieder, "bei Euch ist angeblich alles anders".
es ging ums "ist". Cool ist voll etabliert und schon lange keine Jugendsprache mehr
Zitat von zigushenzigushen schrieb:Stattdessen erschwert die ständige Differenzierung der biologischen Geschlechter das sinnerfassende Lesen, weil wir diese Informationen immer mit lesen und ohne weiter führendes Ergebnis verarbeiten müssen.
man sollte nicht von sich auf andere schliessen ;)
Zitat von OptimistOptimist schrieb:ich hatte schon einen gemacht, z.B. - nur die Worte wo man keinen Austausch im Deutschen findet - versuchen durch englische Worte auszutauschen.
es findet sich aber in der Regel ein Wort im Deutschen ;)
Zitat von OptimistOptimist schrieb:und manche wollen indoktrinieren
fängst Du schon wieder an? Muss ich jetzt noch einmal zitieren, was Indoktrination ist?
Zitat von paxitopaxito schrieb:Das Verändern der Sprache greift in die Freiheit ein sagen zu können was man will und wie man es will.
das stimmt überhaupt nicht.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Beim gendern unterstelle ich zusätzlich einen erzieherischen Anspruch, also über die Sprache auch noch zu beeinflussen was die Menschen denken.
Sprache beeinflusst immer unser Denken.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Das ist vom ganzen Gedankengang pervers.
eher nicht, es ist die Frage, warum man das als so bedrohlich empfindet, dass man zu solchen Erklärungen gelangt wie Du gerade.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Im Übrigen erweist die gendergerechte Sprache der Emanzipation in vieler Hinsicht einen Bärendienst.
Beispiele?


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

25.12.2020 um 12:15
Zitat von OptimistOptimist schrieb:ich hatte schon einen gemacht, z.B. - nur die Worte wo man keinen Austausch im Deutschen findet - versuchen durch englische Worte auszutauschen
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:es findet sich aber in der Regel ein Wort im Deutschen ;)
na dann ist es um so besser.
Dann braucht man weder denglisch noch diese unsäglichen Kreationen wie XY:innen ;)


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

25.12.2020 um 12:21
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Genau so. Passt doch.
Also wenn das so passt und du darin keine Verhunzung der Sprache und kein Problem mit der Grammatik siehst, werden wir uns da nicht einig. Ich weiß nicht, wie ich es noch anschaulicher und verständlicher machen kann.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Gut, warum tun wir es dann!?
Weiß ich nicht. Ich tue es ja nicht.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Beim Gendern geht es eben nicht um biologische Geschlechter.
Bei Sprache geht es um das grammatikalische vs. biologische Geschlecht. Du kannst letzteres auch gerne mit gefühltem Geschlecht oder sonst was erweitern, das ändert nichts daran, dass es für den Satzzusammenhang in der Regel irrelevant ist. Ist es das nicht, muss man ohnehin vom männlichen Schmied oder der Schmiedin sprechen, weil es kein eigenes Wort für den männlichen Schmied gibt.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

25.12.2020 um 12:21
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Das Verändern der Sprache greift in die Freiheit ein sagen zu können was man will und wie man es will.
das stimmt überhaupt nicht.
Ach? Witzig, ich dachte die Sprache wäre entscheidend dafür was wir wie sagen können. Soll man seine Meinung alternativ mit Ausdruckstanz vermitteln?
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Sprache beeinflusst immer unser Denken.
Eben.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:eher nicht, es ist die Frage, warum man das als so bedrohlich empfindet, dass man zu solchen Erklärungen gelangt wie Du gerade.
Ich empfinde es nicht als bedrohlich, sondern als dumm und übergriffig.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Beispiele?
Statt über reale Ungleichheit wird über * gestritten. Es wird eine grundsätzlich ablehnende Haltung provoziert, wo das überhaupt nicht notwendig wäre. In der Sprache offensichtliche historisch bedingte Ungleichheit soll mal hübsch weggendert werden, statt sie offensichtlich zu machen. Ich sehe kaum einen Nutzen im gendern, drum lass ich es auch.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

25.12.2020 um 12:25
Zitat von zigushenzigushen schrieb:Weiß ich nicht. Ich tue es ja nicht.
Doch, tust du. "Jeder (männlich) ist seines (männlich) Glückes Schmied (männlich)".
Zitat von zigushenzigushen schrieb:gefühltem Geschlecht
Und effektiv geht es dann doch nicht um Grammatik, sondern um Diskriminierung.
Zitat von zigushenzigushen schrieb:weil es kein eigenes Wort für den männlichen Schmied gibt.
Doch, du hast es grade mehrfach genannt.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:dass es nicht so ganz natürlich ist, hattest du selbst zugegeben.
Es muss doch auch nicht natürlich sein. Sind wir nicht weit genug entwickelt, dass wir verstehen können, wenn es eine notwendige Veränderung geben muss?


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

25.12.2020 um 12:27
@Luminita
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Genau so. Passt doch.
Findest du das wirklich? Ich lese viel und schreibe auch gerne. Für mich wäre ein solches Konstrukt absolut unpraktikabel und sicherlich nicht förderlich bzgl. breiter Akzeptanz.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Gut, warum tun wir es dann!?
Wer tut das denn? Die Differenzierung fängt ja erst dann an, wo man vom generischen Maskulinum abweicht und statt "Student" eben "Studentinnen und Studenten" sagt. Erst dann impliziert man, dass mit "Student" eben nicht mehr alle gemeint sind. Das generische Maskulinum hat ja nichts mit dem biologischen Geschlecht zu tun. Und sein Vorteil ist, dass die Texte sehr viel lesbarer und "einfacher" sind.

Ich kann aber nachvollziehen, dass man darin einen Nachteil sieht oder sich nicht genannt fühlt. U.a. lassen Untersuchungen darauf schließen, dass wir gedanklich das generische Maskulinum mit dem biologischen Geschlecht verbinden. Wenn man davon wegkommen will, wäre für mich die beste Variante, eine Art neutrales "Generikum" zu schaffen. Darunter könnten sich dann alle gemeint fühlen. Mir persönlich ist "Studierende" z.B. immer noch lieber als "Student:Innen". Und selbst "Studentinnen und Studenten" liest sich noch besser.

Ob so etwas dann aber wirklich Sinn macht, müssten Sprachwissenschaftler beantworten. Denn angenommen, ich lande am Ende bei einer neuen generischen Form, z.B. "Studierende" (was es ja schon gibt) oder "Studentex", dann meine ich dort ja auch nur alle mit, ohne sie explizit zu erwähnen. Womöglich bildet sich dann erneut ein Ungleichgewicht und man stellt sich unter "Studentex" mehrheitlich Männer vor? Dann hätte ich aber auch gleich das generische Maskulinum behalten und ihm eine neue Bedeutung geben können...


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

25.12.2020 um 12:31
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Sind wir nicht weit genug entwickelt, dass wir verstehen können, wenn es eine notwendige Veränderung geben muss?
Mir gehts nur um die Art und Weise, wie diese PC in diesem speziellen Punkt durchgesetzt werden will (von manchen zumindest) - als Doktrin:
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Wir haben diese Vorgabe, ...
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Die richtige Ansprache zu verwenden ist ein Teil kultureller Vorgaben, die für alle Menschen gelten (werden).
Wenn das keine Doktrin ist (Indoktrinierung ist davon abgeleitet), dann weiß ich auch nicht.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Es muss doch auch nicht natürlich sein
wenn es also unnatürlich ist, sozusagen kreiert und es dann auch noch heißt, es sollten doch möglichst Alle korrekt SO sprechen, dann braucht sich niemand über Widerstand zu wundern..


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