abberline schrieb:Weil es nicht nur einfallslos ist, sondern bestenfalls anbiedernd, um im guten Licht zu stehen. Warum keine eigenständigen Figuren erschaffen? Ging bei Shaft doch auch, dafür muss ich Dirty Harry nicht zum Asiaten machen. Warum nicht mal afrikanische Märchen und Legenden verfilmen, oder Charaktere erfinden?
Anansi eine afrikanische Spinnengöttin (oder -Dämon? ist nicht so ganz klar) taucht schon seit längerem in diversen Comics auf. Ur-amerikanische Coyote/Trickster-Figuren die dem Loki ähneln ebenso. In USA erscheinen viel mehr Comics als auf deutsch übersetzt werden. Um afrikanische, asiatische oder indianische Mythen in Comics zu bringen, müssen sich die Autoren der Comics ein wenig mit den Hintergründen auskennen, und daran hat es früher gemangelt, die Superman-Erfinder z. B. waren jüdisch und konnten jüdisch-christliche Einflüsse (Kraft wie Samson) mitbringen, aber keine afrikanischen Inhalte. Die altnordischen Sagen um Odin, Thor etc. waren auch einigermaßen bekannt.
Generell tut sich Religion in Comics schwer, das liegt nicht erst daran, daß die Verlage Angst um PC-Kontroversen haben könnten, das ist ein ziemlich junges Phänomen, sondern weil sich die klassischen Religionen rein von der Logik her einfach schwer tun in Comic"universen", wo Mutanten und Außerirdische selber quasi-göttliche Fähigkeiten haben.
Sterben und Wiederauferstehen passiert z. B. ständig, egal ob Superman oder Jean Grey oder Wolverine, was soll dann an einem gewissen Jesus Christus noch so besonderes dran sein? Der war nicht mal Telepath (Jean) oder kugelsicher (Superman) oder hatte schicke Krallen (Wolverine) ... Kranke heilen und Tote auferwecken konnte er angeblich noch, unter ziemlich ungeklärten Umständen, aber auch das findet man bei diversen Figuren.
Und ein Mohammed der nicht mal das konnte, was hätte der im Marvel- oder DC-Universum zu bieten, außer große Worte = viel heiße Luft? Warlords und Eroberer gehören dort zu den Bösen, die von den Helden bekämpft werden.