Political correctness, ein gescheitertes Experiment
22.09.2019 um 17:24Einzig Mario S. stimmte dem nicht zu, so berichtet er. Der Student mit CDU-Parteibuch erzählt, er habe den Begriff „Kulturrassismus“ hinterfragt, Seehofers These verteidigt und die Ansicht vertreten, die Herkunft der Silvester-Täter „aus einer Macho-Kultur“ spiele durchaus eine Rolle.Es kann also sein, dass Mario S als einziger daran festhält, was Seehofer gesagt hat.
Dass also Seehofer sich jetzt ganz anders verstanden haben will:
Der Islam gehört nicht zur historisch gewachsenen Kultur Deutschlands, geschichtlich gesehen, so will Seehofer seinen Satz des Anstoßes verstanden wissen. Er habe der Familie im Innenministerium also gesagt, was er nie anders gemeint habe: "Muslime gehören zu Deutschland. Muslime haben selbstverständlich die gleichen Rechte und Pflichten wie alle Bürger dieses Landes." Und daran, schiebt er hinterher, "kann es wohl keinen vernünftigen Zweifel geben". Die Familie sei erleichtert abgezogen, meint Seehofer. "Deshalb ist es gut, wenn wir in ein vernünftiges Gespräch kommen."Darin kann man Seehofer doch zustimmen!
Es kommt kein Jubel auf im Saal, und der Innenminister nimmt genau genommen nichts von dem zurück, was er damals gesagt hat. Aber es ist unüberhörbar, dass er sich einen Befreiungsschlag wünscht, jetzt wo der Wahlkampf in Bayern vorüber ist, in dem sich die scharfen Töne der CSU nicht ausgezahlt haben. Und als Seehofer später mit deutschen Muslimen diskutiert, da werden auch seine Gesprächspartner Milde walten lassen.
Ein bisschen liebgehabt werden aber ist nicht das einzige Ziel, das Seehofer bei der Islamkonferenz verfolgt. Das Forum, das 2006 vom damaligen Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble gegründet wurde, soll den Dialog zwischen dem Staat und Deutschlands Muslimen öffnen. Anders als sein Vorgänger Thomas des Maizière aber will Seehofer neben den überwiegend konservativen Islamverbänden wie der türkischen Religionsanstalt Ditib auch einzelne Akteure stärker zu Wort kommen lassen, bevorzugt die eher säkularen und liberalen Köpfe oder Islamkritiker wie den Psychologen Ahmad Mansour.
Aber auch gegen die Abhängigkeit vieler deutscher Moscheegemeinden von Regierungen wie in der Türkei will Seehofer vorgehen - ein schwieriges Unterfangen, denn in religiöse Angelegenheiten hat sich der Staat nicht einzumischen. "Wir als deutsche Regierung und als Bundesinnenministerium verstehen uns bei diesem Dialog nicht als Vormund", betont der Minister. "Wir verstehen uns als Brückenbauer." Muslimische Verbände und Gemeinden in Deutschland sollen unabhängiger von politischem Einfluss aus dem Ausland werden, fordert Seehofer. Statt zuzulassen, dass ausländische Regierungen Imame in deutsche Moscheegemeinden entsenden, sollten hierzulande ausgebildete Geistliche das Wort führen.
Die Machokultur wie auch der Kulturrassismus sollte in der Mottenkiste des Ethnopluralismus verbleiben.
Oder soll jetzt diskutiert werden, ob Ethnopluralismus politisch korrekte Ziele verfolgt? @Optimist ?
Die Marion S zugefügten Misshandlungen sind natürlich aufs Schärfste zu verurteilen!
Ohne die politische Korrektheit aufzugeben.
Denke ich.