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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

29.164 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Political Correctness, Politische Korrektheit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Political correctness, ein gescheitertes Experiment

19.08.2022 um 13:53
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Was übrigens gar nicht mal so selten ist.
Insbesondere in Brasilien und anderen Ländern Südamerikas ist eine bayrisch-deutsch-angehauchte Traditionspflege weit verbreitet. Das hat mit den früher dorthin ausgewanderten Siedlern aus Deutschland zu tun, wird aber auch von z.B. Brasilianern ohne deutschen Migrationshintergrund gern übernommen. Dabei werden übrigens die Traditionen gern auch etwas verfälscht oder angepasst.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

19.08.2022 um 14:00
@martenot
Sehr richtig. Ich kenne das zB auch aus Chile, Argentinien, und den USA. Auch Namibia ist mit dabei.

Hab noch nie vernommen, dass sich diese Minderheiten dort irgendwie darüber echauffierten, dass deren Kulturgüter beliebt wurden, und größeren Anklang bei Einheimischen fanden - ganz im Gegenteil, man war froh, dass man akzeptiert und gemocht wurde.

Nur bei manch einem PC Vertreter wird sowas zum Problem, wobei immer noch nicht erklärt werden kann, was daran so schlimm sein solle, wenn einer Minderheit diese Art von Wertschätzung ihrer Kulturgüter entgegen gebracht wird.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

19.08.2022 um 14:10
Ab sofort geb ich kein Trinkgeld mehr. :Y:
„Trinkgeld hat eine klassische, rassistische Geschichte“, erklärt sie Kundinnen und Kunden auf ihrer Website. Es sei ein aristokratischer Brauch, der sich in den Vereinigten Staaten erst durchgesetzte habe, als die Sklaverei abgeschafft wurde. „Die Arbeitgeber mochten es nicht, Löhne an neu freigelassene Afroamerikaner zahlen zu müssen, also wurde das Trinkgeld zu ihrer einzigen Einnahmequelle.“
Quelle: https://www.rnd.de/lifestyle/trinkgeld-wie-viel-ist-angemessen-5H27NO474BAP7KQRT5QBJXFX4E.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Das war mir gar nicht bewusst, wie rassistisch man sich unwissend verhält. Und was es mit Sklaverei zu tun hat. Da haben wir uns kulturell auch was angeeignet, ohne es zu hinterfragen.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

19.08.2022 um 14:19
@Interested

Dieses Thema ist ähnlich wie dieses
Ist Liebe rassistisch?
Inzwischen fühlen sich weisse Menschen sogar schuldig, wenn sie noch nie einen schwarzen Partner hatten. Und verleugnen, dass Anziehung auch von der Hautfarbe abhängig ist.
Quelle: https://www.nzz.ch/gesellschaft/rassismus-und-partnerwahl-weisse-lieben-weisse-rassistisch-ld.1560656


Oder auch in Videoform

Youtube: Dating als BIPoC: zwischen Ablehnung und Fetischisierung | reporter
Dating als BIPoC: zwischen Ablehnung und Fetischisierung | reporter
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Alleine der Versuch sexuelle Vorlieben in Richtung des Rassismus zu rücken ist absurd und dumm.

In der ganzen Doko die wirklich nicht sehenswert ist da Sie 0 Mehrwert hat und ein angebliches Problem unter der Headline Rassismus angibt, welches nicht dahingehört.

Lediglich der Hinweis dass bei der Partnersuche auch rassistische Äußerungen fallen können wie "Schwarze stinken darum will ich kein Date". Diese Äußerungen ohne ähnliche sind klar rassistisch.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

19.08.2022 um 14:25
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Inzwischen fühlen sich weisse Menschen sogar schuldig, wenn sie noch nie einen schwarzen Partner hatten.
Wobei ich vor kurzem eine Beschwerde gelesen hatte, dass sich dunkelhäutige Menschen oft von weißen Menschen "fetischisiert" fühlen, weil es eben auch welche gibt, die dunkle Haut besonders attraktiv und anziehend finden.

Es scheint also beides kritisiert werden zu können: wenn man bereits einen dunkelhäutigen Partner hat bzw. hatte, oder wenn man keinen hatte.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

19.08.2022 um 14:31
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Dieses Thema ist ähnlich wie dieses
Das ist das was nach den Dreads kommt... Also meiner Meinung nach.

Dann können sich demnächst viele weiße Männer um die weitaus wenigeren schwarzen Frauen prügeln um kein Rassist zu sein :|

Nice.
Zitat von martenotmartenot schrieb:Es scheint also beides kritisiert werden zu können: wenn man bereits einen dunkelhäutigen Partner hat bzw. hatte, oder wenn man keinen hatte.
Ich nenne das, dass Flandersparadoxon.
Das ist wenn man sich trotzdem an irgendeiner ideologischen Regel klammert die an anderer Stelle widerrufen wird.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

19.08.2022 um 15:41
Zitat von xsaibotxxsaibotx schrieb:Dann können sich demnächst viele weiße Männer um die weitaus wenigeren schwarzen Frauen prügeln um kein Rassist zu sein
Und was mache ich als alter weißer Mann der schon lange verheiratet ist mit einer ebenso weißen Frau? Wie kann ich mich jemals den woken Gesinnungswächtern gegenüber rehabilitieren? Scheidung und Elitepartner?
Zitat von xsaibotxxsaibotx schrieb:Ich nenne das, dass Flandersparadoxon
Ich würde es eher mit Schwachsinn bezeichnen. Wer mit wem und warum ist völlig schnuppe.... und sollte es auch sein lt. LGBQ+ .

By the way: Was machen wir mit zivilisatorischen Errungenschaften die wir durch Römer, Griechen ect. vermittelt bekamen und die wir noch praktizieren? Gilt das auch als kulturelle Aneignung weil so mancher germansiche Barbarenstamm den z.B. römischen Lifestyle ganz dolle fand?
Warum Geometrie lernen wenn Geometrie doch von den alten Hellenen ( Euklid ) erdacht wurde? Und so kann man es bis zum Erbrechen weitertreiben...... Badehäuser.... auch keine hiesige Erfindung.

Kulturen haben sich schon seit der Steinzeit ausgetauscht. Was eine Verbesserung des eigenen Lebens darstellte, wurde übernommen. Wenn das alles doof ist weil kulturelle Aneignung, dann bitte ich die Mahner der KA doch wieder in Fell und Würden in Höhlen Platz zu nehmen und sich das Essen selbst zu sammeln, oder zu jagen.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

19.08.2022 um 15:51
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Kulturen haben sich schon seit der Steinzeit ausgetauscht.
Wie erwähnt, mit der Kritik an "kultureller Aneignung" kann ich meistens nichts anfangen. Was ich nachvollziehen kann ist die Kritik, dass früher und z.T. auch heute die Mitglieder anderer Kulturen systematisch verniedlicht, abgewertet oder lächerlich gemacht wurden. Man denke beispielsweise an die früher üblichen grimassierenden "Wilden" oder die chinesischen Witzfigunren mit gelbem Strohhut und großen Zähnen.

Aber die Verwendung von Dreadlocks würde ich halt nicht in diese Kategorie einsortieren, sondern sie zeigt meiner Ansicht nach eher ein Haltung von Respekt und Wertschätzung und scheint mir eine positive Art der kulturellen Aneignung zu sein.

(wer anderer Meinung ist und mich deswegen kritisieren möchte, darf dies gern tun, soweit ein konstruktiver Austausch angestrebt werden soll, ohne barsches "du hast mal wieder überhaupt keine Ahnung" oder "was willst du eigentlich?").


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19.08.2022 um 15:58
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Und was mache ich als alter weißer Mann der schon lange verheiratet ist mit einer ebenso weißen Frau? Wie kann ich mich jemals den woken Gesinnungswächtern gegenüber rehabilitieren?
Deine Frau und Familie enttäuschen ......
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Ich würde es eher mit Schwachsinn bezeichnen.
Natürlich ist das Prinzip der Kulturellen Aneignung Schwachsinn..... Ohne Austausch kein Fortschritt.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Wenn das alles doof ist weil kulturelle Aneignung, dann bitte ich die Mahner der KA doch wieder in Fell und Würden in Höhlen Platz zu nehmen und sich das Essen selbst zu sammeln, oder zu jagen.
Das lässt sich eigentlich ganz easy runterbrechen ------->
Alle Erungenschaften des globalen Nordens = Open Source

Alle Erungenschaften des globalen Südens= pay for it.


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19.08.2022 um 16:00
@martenot

Es geht beim Tragen von Dreads mit Sicherheit nicht um Verniedlichung oder gar Abwertung. Im Gegenteil... ich bin der Meinung das Dreads zum ersten, keine jamaikanische Erfindung ist und zweitens, ein gewisses Lebensgefühl darstellt und drittens: keinem Patent unterliegen.

Zumal es scheinbar gute und schlechte Dreads gibt. Bei Madame Rackete wurde nicht der Finger gehoben, weil sie ja Schiffbrüchigen geholfen hat. Bei Musikern mit Dreads fühlt man sich "unwohl".

Wenn es passiert das ein Konzert, für das ich gebucht und bezahlt habe, wegen einem sich unwohl fühlenden Menschen abgebrochen wird, bezahlt mir der sich unwohl fühlende Mensch die Kosten (rsp. der rückgratlose Veranstalter, incl. Anreise).
Darauf werde ich drängen ... und dabei entsprechend ein richtiges Unwohlsein als Gefühl vermitteln. Soviel ist sicher.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

19.08.2022 um 16:06
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Wenn es passiert das ein Konzert, für das ich gebucht und bezahlt habe, wegen einem sich unwohl fühlenden Menschen abgebrochen wird,
Das Argument mit dem Unwohlsein finde ich sowieso merkwürdig. Mir ist sicher auch schon gelegentlich unwohl gewesen, weil mir bei einem Theaterstück, einem Konzert, einer Performance oder in einer Ausstellung irgendwas nicht gepasst hat oder mir irgendwie sauer aufgestoßen war. Aber auf die Idee, das überhaupt zu thematisieren und womöglich auf einen Abbruch der Veranstaltung zu pochen, wre ich in der Vergangenheit nie gekommen.


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19.08.2022 um 16:38
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Ich würde den als Veranstalterin nicht mehr buchen.
Ich verstehe seinen Unmut. Zumal er ja gebucht wurde und dann plötzlich gecancelt, weil sich *irgendwer* unwohl fühlt? (Wenn ich es richtig verstanden habe) Gut, der Entgang ist ihm entschädigt worden, aber trotzdem ...
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Es ist als ob jemand mit dem Finger auf andere zeigt und "Er hat Jehova gesagt" brüllt....
Ja, an die Szene muss ich da auch immer denken.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

19.08.2022 um 16:56
Zitat von martenotmartenot schrieb:Mir ist sicher auch schon gelegentlich unwohl gewesen, weil mir bei einem Theaterstück, einem Konzert, einer Performance oder in einer Ausstellung irgendwas nicht gepasst hat oder mir irgendwie sauer aufgestoßen war.
So ging es mir und meiner Frau bei einem Seminar zum Diamantweg-Buddhismus, ist Jahre her.
Weil uns gewisse eher fremdenfeindliche Aussagen nicht gepasst haben, sind wir einfach gegangen. Fertig ist der Lack


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

20.08.2022 um 08:36
Wie ist das denn eig, wenn jüdische Menschen Dreadlocks tragen und sich gar nicht als "weiß" indentifizieren?

Ich weiß, ob der Holocaust und die Nürnberger-Rassegesetze nun wirklich rassistisch waren, wird noch diskutiert......und es sieht eher schlecht aus für jüdische Menschen, denn die industriell in KZs zu stecken, heißt ja nicht, dass sie auch Mikroaggressionen ausgesetzt sind :)

Aber was machen wir da? Was sagen die "Betroffenen"? Darf dieser hackennasige Gitarrist wirklich so rumlaufen oder sollte man ihn canclen?
I wasn't brought here, I was born
Circumcised, categorized, allegiance sworn
Does this mean I have to take such shit
For being fair skinned? No!
I ain't a part of no conspiracy, I'm just you're average joe
Don't call me white, don't call me white
*Mahmud Abbas gefällt das


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20.08.2022 um 08:44
Ach so, hier ist die Quelle

Youtube: Don't call me white - Nofx
Don't call me white - Nofx
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Diese Bänker-Kolonialisten regen sich in dem Lied darüber auf, "weiß" genannt zu werden. Da sollte man im Zweifel echt für Palästina eine Synagoge anzünden.


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20.08.2022 um 09:46
Zitat von InterestedInterested schrieb:Trinkgeld hat eine klassische, rassistische Geschichte“, erklärt sie Kundinnen und Kunden auf ihrer Website. Es sei ein aristokratischer Brauch, der sich in den Vereinigten Staaten erst durchgesetzte habe, als die Sklaverei abgeschafft wurde.
Das mag möglicherweise für die USA sogar zutreffen, in Deutschland ist Trinkgeld als Sitte aber bis weit ins Mittelalter zurück üblich gewesen und an vielen Stellen belegt:
Deutschland
Trinckgelt (später Trankgeld, Trunkgeld) ist bereits im späten Mittelalter in Deutschland nachgewiesen. Den Ursprung des Wortes kann man darin sehen, dass der Spender das Geld mit dem Wunsch gab, man möge es auf sein Wohl vertrinken.[24] Das Bibalia (Trinkgeld) war schon in den Wochenrechnungen des Prager Dombaus zwischen 1372 und 1378 belegt.[25] Badegeld als Synonym für Trinkgeld kommt noch in Endres Tuchers Baumeisterbuch 1470 sehr häufig vor. Albrecht Dürer, der für den Frankfurter Handelsherrn Jakob Heller einen Altar gefertigt hatte, bedankte sich in einem Brief vom 26. August 1509 für das an seinen Bruder Hans Dürer gezahlte Trinkgeld.[26] Aber auch die Beamten, deren festes Gehalt meist nicht sehr hoch war, waren teilweise auf Trinkgelder angewiesen. Eine ähnliche Einrichtung bestand früher im so genannten Badegeld, das die bayerische Landesordnung („Bairische Lanndstordnung“) 1553 ebenso wie den Blauen Montag abgeschafft haben soll.[27] „Die vom Adel […] verehreten mich desto ehrlicher mit einem guten Trinckgeld“ ist ein Zitat aus dem 1669 erschienenen Roman Simplicius Simplicissimus von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen.[28] In seinem Buch Über den Umgang mit Menschen riet Adolph Knigge im Jahre 1788, „dem Wagenmeister ein gutes Trinkgeld zu geben“.[29] Im Deutschen Wörterbuch der Gebrüder Grimm wurde 1854 darauf hingewiesen, dass „trinckgeld“ schon im 14. Jahrhundert überreicht wurde; es definierte Trinkgeld als „kleinere Geldsumme für außer der Regel geleistete Dienstverrichtung, ursprünglich zum Vertrinken (bibale), auch Biergeld genannt“.
Quelle: Wikipedia: Trinkgeld#Deutschland 2

Da sollte man sich dann vielleicht auch mit der Kritik auf Weltgegenden beschränken wo sie angebracht ist, und nicht über alle das spezifisch amerikanische Problem überstülpen.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

20.08.2022 um 09:51
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Da sollte man sich dann vielleicht auch mit der Kritik auf Weltgegenden beschränken wo sie angebracht ist, und nicht über alle das spezifisch amerikanische Problem überstülpen.
Also das ist ja völlig absurd......man kann sich hier nicht auch noch mit spezifisch deutschem Unsinn auseinandesetzen, um die Gesellschaft zu emanzipieren.
Und Japan oder China ist auch egal....."Schlitzaugen" halt


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

20.08.2022 um 10:28
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:in Deutschland ist Trinkgeld als Sitte aber bis weit ins Mittelalter zurück üblich gewesen und an vielen Stellen belegt:
Sorry, aber das Konzept "Konzept" ist hier irgendwie immer noch nicht richtig angekommen.

Wenn jemand davon abhängig ist, Trinkgeld zu bekommen, da er keinen festen Lohn erhält (bzw. von Anfang an zu wenig),
dann muss er zu allem eine freundlichere Miene machen. Hat denn hier keiner je gekellnert?

Erkennt ihr Abhängigkeit, soziale Ungerechtigkeit nicht mal, wenn sie euch in die Nase beisst?

Wenn man seine eigenen Gefühle unterdrücken muss, weil eine Äußerung derselben unmittelbar zu weniger Entlohnung führt - wie verhält man sich denn dann wohl?
Man unterdrückt die Äußerung der eigenen Gefühle - um das eigene Überleben zu sichern.
Und das der Menschen, für die man verantwortlich ist.

Meine Güte, wie ich das gehasst habe, als Kellnerin jeden Schwachsinn positiv zu kommentieren - weil es sehr konkrete Auswirkungen auf meinen täglichen Lohn hatte.

Wenn ihr "das Konzept" Trinkgeld nicht als "Mittel zur Unterdrückung" begreifen könnt, versucht es mal mit "Zuckerbrot und Peitsche".
Es ist halt keine Peitsche, um die Leute in der Spur zu halten, sondern "das Zuckerbrot".

Und ähnlich wie beim "Konzept der kulturellen Aneignung" gibt es eine zu definierende Grauzone,
die erst bestimmt, ob die Konzepte für einen Austausch oder zur Bereicherung genutzt werden.
Denn für einen guten Service was extra springen zu lassen ist Wertschätzung, keine Unterdrückung.
Wenn man meint, für sein Trinkgeld automatisch "die Wertschätzung" der Bedienung (trotz eines Klaps auf den Po) bekommen zu müssen, nicht.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

20.08.2022 um 10:31
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Da sollte man sich dann vielleicht auch mit der Kritik auf Weltgegenden beschränken wo sie angebracht ist
Selbst in diesem Falle würde man dem Empfänger ja schon unterstellen, zu trinken oder zu suggerieren das er auf Trinkgeld angewiesen ist. Also im weitesten PC Sinne schon ein Affront wenngleich auch ein willkommener - positive Diskriminierung.


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20.08.2022 um 10:35
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Wenn ihr "das Konzept" Trinkgeld nicht als "Mittel zur Unterdrückung" begreifen könnt, versucht es mal mit "Zuckerbrot und Peitsche".
Die Abhängigkeit von Trinkgeld ist mies, aber doch nicht das Trinkgeld an sich. Wenn du anfängst dem Pizzalieferanten kein Trinkgeld mehr zu geben, um ihn von Unterdrückung zu befreien, läuft irgendwas ganz verkehrt.


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