paxito schrieb:Wenn du anfängst dem Pizzalieferanten kein Trinkgeld mehr zu geben, um ihn von Unterdrückung zu befreien, läuft irgendwas ganz verkehrt.
Na logo.
Umgekehrt aber auch. Kannst du dich an die Geschichte mit den Paketlieferanten im Lockdown erinnern?
Ich hatte da mal die Idee - wenn jeder Paketempfänger 10 Cent geben würde - aber das würde die beschissene Situation ja noch mehr festigen, als es z.B. der Tafel nachgesagt wird, die man auch als "Instrument, bestehende Verhältnisse zu erhalten" lesen kann.
(Die Zusteller hätten zwar Geld bekommen, aber immer noch keinen "gerechten Lohn".)
bgeoweh schrieb:aber das ist ja ein allgemeines Problem des sog. Niedriglohnsektors, ob jetzt mit oder ohne Trinkgeld, und nicht per se auf irgendwelche rassistischen Unterdrückungsinstrumente aus den Südstaaten zurückzuführen. An dieser These ist einfach von vorne bis hinten so gut wie alles falsch, zumindest auf Deutschland und Westeuropa bezogen.
Zu diesem "alles falsch" hab ich mich durchaus geäußert:
DalaiLotta schrieb:versucht es mal mit "Zuckerbrot und Peitsche".
Es ist halt keine Peitsche, um die Leute in der Spur zu halten, sondern "das Zuckerbrot".
Es geht mir ja nicht darum, "Trinkgeld als rassistisch zu framen", aber dass es diskriminierende Verhältnisse bestätigt - und damit perpetuiert - ist nun mal ein Punkt.
paxito schrieb:Trinkgeld hat in Deutschland keine rassistische Geschichte.
Nee, wir unterdrücken Leute, die eigentlich "zu uns" gehören. Das ist aber, in meinen Augen, auch der einzige Unterschied.