Abahatschi schrieb:Und merkst Du was? Die Gesellschaft in Deutschland unternimmt keinerlei Bemühungen Nutzungen zu verbieten.
Klar fängt das an, sonst wäre Frau Maltzahl ja nicht ausgeladen worden.
Zarathustra80 schrieb:Der mir bekannte Rastafari ist nicht Teil der Gesellschaft, die über diese Dreadlocks entscheiden soll, da er nur mäßig Deutsch spricht, keinen Hochschulabschluss hat und so auch nicht von schwarzen Aktivisten, die in seinem Namen zu sprechen glauben, wahrgenommen wird. Er hat diese Leute auch nicht gewählt und diese Aktivisten wissen oft auch nicht mehr über seine Kultur wie ein beliebiger "weißer" Horst. Man muss schon etwas größenwahnsinnig sein um sich selbst zum Sprecher der Schwarzen in Deutschland zu ernennen.
Wer sagt denn überhaupt, dass das Dreadlocks ding etwas mit Rastafari zu tun hat und er da mehr Weisungshoheit hätte als andere Schwarze?
Zarathustra80 schrieb:Dir scheint überhaupt nicht im Klaren zu sein, warum es ein Problem sein könnte Verhaltensregeln nach der vermeintlichen Herkunft einer Person mit Hilfe von Ächtung zu etablieren. In meinen Augen knüpfen solche Ethnoknigges an rassistische Praktiken an. Wer welchen Wasserhahn oder Restauranteingang benutzen soll hängt davon, ob die Person "weiß" oder "schwarz" ist.
Das ist extrem reaktionär. Du könntest auch sagen: Ehen źwischen Weißen und Schwarzen sind zwar erlaubt, aber wenn die Gesellschaft solche Beziehungen ächtet, ist das auch okay und völlig normal.
Du vergleichst das mit anderen Debatten in denen eben nie eine Verhaltensvorschrift an die vermeintliche Herkunft einer Person geknüpft wurde.
Alles kann ein Problem sein. Es kann auch ein Problem sein, wenn man kategorisch ausschließt, dass etwas bei manchen Personen anstößig sein könnte und bei anderen nicht.
Mit Ethnoknigge hat das nichts zu tun. Es war ja auch in Ordnung, dass man Wehrdienst nur für Männer gemacht hat, bis das abgeschafft worden ist. Vorher fand die gesellschaft diese ungleichheit in ordnung, später nicht mehr. Warum soll das bei Dreads nicht gehen?
Reaktionär ist daran überhaupt nichts. Nicht jede ungleichbehandlung ist reaktionär, autoritär, oder sonstwas, wenn es dazu trifftige begründungen gibt., Lediglich die ungleichbehandlung auf grund biologischer merkmale allein wäre das.
borabora schrieb:Es muss ja im Grunde nachvollziehbar sein, ansonsten lässt sich keiner verurteilen, jedenfalls nicht nach meinen Vorstellungen.
Ist bei anderen Sachverhalten ebenso.
Oder würdest Du jemanden verurteilen, ächten, weil er die Gefühle eines anderen verletzt hat, verletzt haben soll, was aber für Dich nicht nachvollziehbar wäre?
Aber nur, weil es für DICh nicht nachvollziehbar ist, heißt es nicht, dass es nicht für andere so ist.
Gleichzeitig kann ich nicht einfach behaupten, etwas sei nicht verletzend, nur weil ich kein Problem damit habe.
Mach mal geschmacklose witze auf einer beerdigung und schau, was passiert. Ob du da findest, dass das gar nicht geschmacklos war, ist da dann zweitrangig.
Gwyddion schrieb:Canceln ist für mich, Menschen zu mobilisieren um
Okay, das hat aber FFF bei Frau Maltzahl z.b. gar nicht gemacht.
Gwyddion schrieb:Beleg das dies gesetzlich gedeckelt ist.
Meionungsfreiheit ist gesetzlich gesichert. Ob jeder einzelne Post deswegen ok ist, ist damit nicht gesagt. Aber shitstormen an sich ist nicht verboten, sonst zeig mal her, inwiefern.
blueavian schrieb:Manche Sachen sind sinnvoll sich drüber zu beschweren andere sind Blödsinn. Ob man Leute beleidigt in dem man das N-wort benutzt oder eine falsche Lehre wie kulturelle Aneignung verfolgt, ist dann nochmal ein Unterschied. Du mixt hier Sachen zusammen die gar nicht zusammen gehören.
Das Kulturen bestimmten LEuten gehören ist schon ziemlich materiell gedacht und im Kern struktureller und institutioneller Rassismus, da das dazu führen kann dass man die eigene Kultur als überlegen sieht oder als anders, Vertreter der kulturellen Aneignung vertreten das sogenannte "othering". Das Othering wird in Deutschland den neuen REchten zugeschoben. Die sind also neue Rechte die das vertreten.
Deswegen haben die Gegner der Nazis wie Franz Bardon eben versucht die Wahrheit an Licht zu bringen. Da das aber spirituelle Wahrheiten sind und die normalerweise von Skeptikern nicht akzeptiert werden, wird das eben schwer Skeptikern klar zumachen das kulturelle Aneignung ein falsches Konzept ist.
Kultur hat eben nichts mit Errungenschaften zutun. Es gibt eben Kulturen die mehr Hilfe von der geistigen WElt hatten als andere . Wobei sowohl positive als auch negative Einflüsse davon kommen. Viele Religionen wurden ja auch verfälscht.
Man muss da eben sehen was hinter der kulturellen Aneignung steht und das ist eben das Prinzip der Trennung (othering) das ist immer ein negatives Prinzip. Während die Einheit oder Inklusion positiv ist.
Kulturelle Aneigung ist gegen Inklusion da es die Menschen in Gruppen trennt und andere verurteilt, während die Leute die Kulturen als göttlich inspiriert sehen das Gegenteil denken.
Nein, du willst entscheiden, was was ist. Das funktioniert nicht, da du keine autorität dazu besitzt. Wenn jemand es schlimm findet, wenn weiße dreads tragen, und begründungen dafür hat wie die devaluierung eines symbols der schwarzen bürgerrechtsbewegung durch ehemalige kolonialkulturen, dann ist das erstmal legitim. Ob du das nicht so wichtig findest, ist zweitrangig.
Da entsteht dann eine gesellschaftliche diskussionen, wo natürlich auch du argumente vorbringen darfst, aber das probelm ist, dass du eine gewisse macht hier geltend machen willst, bzw. entscheiden willst, was blödsinn ist und was nicht.
behind_eyes schrieb:Nee, das hat hier bestimmt nicht stattgefunden, also das man Schwarzen vorschreibt was sie wie zu finden haben. Das man etwas nicht als Rassismus anerkennt, obwohl sich jemand von einem Ortsschild bedroht sieht, hat null damit zu tun das man dem Schwarzen was vorschreibt. Der kann bis zum Sankt Nimmerleinstag klagen das dies Rassismus ist, dann werde ich bis zum Sankt Nimmerleinstag sagen das es keiner ist und auch warum das meiner Meinung nach keiner ist. Wie der damit umgeht ist mir egal.
Das ist also etwas völlig anderes als einen Auftritt zu Canceln wegen Dreads, dort zwingt man den Dreadträger tatsächlich sich unterzuordnen - Dreads abschneiden und du kannst auftreten (true story).
Doch, eigentlich jedes einzelne mal in diskussionen. Auch jetzt wieder. "weil ich da keinen rassismus erkenne ist da nix". "dass der sich da verletzt fühlt, ist nicht legitim oder reicht nicht dafür aus, dass andere damit aufhören sollten".
Da wollt ihr das festlegen. Aber da haben eben auch die leute mit anderen sichtweisen etwas mitzureden und deren meinung ist erstmal genauso legitim wie eure.
Und wenn einer findet, dreads bei weißen sind scheiße, dann wird der das weiter shitstormen, deplatformen und so weiter und so fort. Wie du damit umgehst, kann ihm dann ja egal sein.
borabora schrieb:Eine Beleidigung, eine verbale Verletzung usw., muss nachvollziehbar sein, ansonsten kann es keine mögl. Konsequenzen geben.
Wie soll sich die Gesellschaft verhalten, sehen auch nicht alle Betroffenen gleich.
Rücksichtnahme ist positiv, kann aber auch falsch sein, weil evtl. nicht erwünscht.
Je nachdem, wie es die Person auffasst.
Da ist es schon wieder. "muss nachvollziehbar sein". Aber nur, weil es für dich nicht nachvollziehbar ist, heißt das nicht, dass es für andere nicht nachvollziehbar ist. Ob genug leute es nachvollziehbar finden, als dass daraus ernsthafte konsequenzen folegen, entscheidet dann die gesellschaft.
Aber nur weil alle weißen irgendwas nicht nachvollziehbar finden und behaupten, da sei kein rassismus und alles ist in ordnung, heißt das noch lange nicht, dass die leute, die sich aufregen, keinen punkt haben.