@blueavian sorry, aber wo bleibt bei deiner "Argumentation" die "Aufklärung", also der Grundgedanke, dass der Mensch sich durch Bildung einer allgemeinen Gleichberechtigung annähern könnte, bzw. würde?
blueavian schrieb:Awakening, Wokeness oder auch Renaissance kommt vom Buddhismus und meint "Erwachen". Im Buddhismus geht es darum NIcht-zu-urteilen, sonst schafft man es nicht zu erwachen.
Das mit dem "nicht urteilen" ist quatsch, sag ich mal ganz unverblümt. (Das ist die Disney-Version vom Buddhismus.)
Es geht darum, seinen "Wertungen" (Gedanken) nicht zu viel Gewicht zu geben; sie wahrzunehmen, aber eben keine "Ver-urteilungen" daran fest zu machen.
blueavian schrieb:Unterscheiden ist aber was anderes als Urteilen.
Genau. "Unterscheidungen", also das, was bei "Wahrnehmung" völlig normal ist, kann man ja auch gar nicht bekämpfen.
Aber man kann bewusster mit Entscheidungen umgehen, wenn man sich seiner "Urteile" bewusst ist.
Also seine Wahrnehmung weder leugnet, noch überbewertet, sondern anständig reflektiert.
blueavian schrieb:"Liebe deinen nächsten wie dich selbst." genennt wird, födert Antirassismus.
Grundsätzlich stimme ich dir da zu, dass ein Mensch, der sich selber "angenommen" fühlt, weniger dazu tendiert,
andere grundlos (bzw. nur mit unreflektierten Vorurteilen begründet) auszugrenzen.
Aber dabei fällt der Aspekt unter den Tisch, wie man sich denn dann überhaupt noch gegen Ungerechtigkeit oder Antirassismus einsetzen könne, es gibt kein klares "Nein" mehr zu unguten Zuständen.
Das ist ein generelles Problem des "weichgespülten Buddhismus", vor lauter "ja" kein "nein" mehr formulieren zu können,
weil man ja "nicht werten/urteilen" solle...
Mit "Friede, Freude, Eierkuchen" beseitigt man keine Ungerechtigkeit, man beachtet sie nur weniger.
blueavian schrieb:Ob du bei einer pauschalisierung systematisch oder priviligiert hinzufügst, macht da wenig Unterschied. Das ist genau das gleich System nur bei einer anderen Gruppe.
Es sollte halt einfach weniger um "Gruppen" und mehr um das Vermögen, ein gerechtes Urteil überhaupt zu finden gehen, also: Aufklärung.
Das Problem ist nicht "die Gruppe", sondern ob ein Urteil aufgrund unterkomplexer Kriterien gefällt wurde.
Wenn man Schwarzen negative (oder positive) Eigenschaften aufgrund ihrer Hautfarbe unterstellt
ist das was völlig anderes, als wenn man negative Auswirkungen des "Nicht-denken", des Vorverurteilens, feststellt.
Natürlich können auch Schwarze Vorurteile haben; Punkt ist halt, wie viel Macht man hat, mit diesem "Urteil" andere zu benachteiligen.
Oder wie viel "guter Wille" vorhanden ist, den anderen kennen zu lernen und sein "Urteil" evtl. zu ändern,
also die eigenen Maßstäbe wahrzunehmen und zu ändern.
Vollkommen unabhängig davon, welche Hautfarben die Beteiligten haben.
blueavian schrieb:Ich denke viel kommt auf die Erziehung an.
Das ist ja auch der Kerngedanke von "PC" - das, was wie "Erziehung" rüber kommt, versucht, die "Sprachmacht" zu brechen, also neue Muster zu installieren.
(Was allerdings nicht ganz gelingen will, da "Muster" nicht mit "Vorschrift" gleich zu setzen ist.
Und "Gehorsam" auch nicht deckungsgleich ist mit "Aufklärung"...)