RosaBlock schrieb:Moment, du wirfst hier zwei Dinge durcheinander. Ob eine Einzelperson einen Begriff nicht mag hat nichts mit PC zu tun.
Ich hab mich mit dem Geschriebenen auf deinen Post bezogen. Wenn ein Mensch mich bittet ihn nicht mit "XY" zu titulieren, dann lasse ich es, ganz egal ob ich "XY" als diskriminierend/beleidigend/etc. empfinde oder nicht. Das hat für mich etwas mit Respekt zu tun.
RosaBlock schrieb:Aber darum geht es hier. Hier wird diskutiert, dass wenn viele Menschen einen Begriff als neutral wahrnehmen, dieser PC ist. Das ist aber einfach falsch. Hier kommt der Punkt in's Spiel, wer denn entscheidet, was eine Beleidigung ist und was nicht. Und wie man mit der Meinung von Menschen umgeht, die nur zu 0,3 % in der Bevölkerung vertreten sind.
Korrekt, das ist der Kern der Sache. Nur ist für mich dann eben die Frage, wer entscheidet. Denn wie wir schon festgestellt haben, gibt es Begrifflichkeiten, die "einzelne Menschen" bereits als beleidigend oder diskriminierend empfinden, der Großteil der Menschheit jedoch nicht. Und in solchen Fällen bin ich der Meinung, dass man diverse Begriffe nicht gleich per se als politisch inkorrekt deklarieren sollte, sondern einfach respektvoll annehmen sollte, wenn ein Mensch äußert, falls er diesen als diffamierend/beleidigend/diskriminierend empfinden sollte und diese Titulierung in dem Fall einfach außen vor lässt.
RosaBlock schrieb:Die Überlegungen gibt es in den Communities schon seit Jahrzehnten. Nur werden sie jetzt erst an die Öffentlichkeit getragen. Ich lese momentan Bücher aus den 80ern, die genderneutral geschrieben sind.
Das mag durchaus sein, damit habe ich mich bisher nicht beschäftigt. Allerdings erklärt es doch auch den Aspekt, dass es erst jetzt vielen Menschen auffällt. Man sollte nur überlegen, ob man gleich empört aufschreit "Die wollen uns alle Wörter und Begrifflichkeiten verbieten" oder ob man sich einfach mal mit den Begrifflichkeiten auseinandersetzt und der Tatsache, dass man vermeiden könnte, andere Menschen zu verletzen (oder gar zu diskriminieren), einen Wert zuspricht.
Es sollte eine Auseinandersetzung mit diversen Begrifflichkeiten sein. Nur so kann man hierbei in einen sinnvollen Austausch untereinander treten.
Was allerdings meiner Meinung nach nicht der Fall sein darf, ist Menschen, die Begrifflichkeiten verwenden, bei denen es eben keine klar erkennbare Diskriminierung gibt, in eine bestimmte Ecke zu schieben.
Als Beispiel dann eben, wenn jemand den Begriff "schwul" verwendet, ihn als Homophob zu betiteln.
Wenn jemand den Begriff Transgender benutzt, ihn als Oppositionist der ganzen Transgenderthematik zu betiteln.
Usw.
Ich bin der Meinung, dass an die ganze Thematik mit zu wenig Empathie herangegangen wird.