@RosaBlock So gilt es z.B. in der englischen Sprache als unhöflich von "a transgender/the transgenders" zu reden und statt eines nomens, benutzt man "a trans(gender) person", um das Gewicht nicht auf dieses eine Merkmal zu legen
Do not say, "Tony is a transgender," or "The parade included many transgenders."
Als transgender Person, die selbst stark aktiv in der internationalen Szene ist, kann ich dir versichern, dass es viele gibt, die das so sehen.
Meiner Erfahrung nach, sind die meisten Menschen über die Transgender-Thematik höchstens oberflächlich informiert.
Ich, z.B., habe keine transgender Personen in meinem Umfeld, weder privat noch beruflich. Erst durch entsprechende Threads hier im Forum bin ich angeregt worden, mich mehr mit diesem Thema zu befassen. Möglicherweise hatte/habe ich sogar Umgang mit einer transgender Person, ohne dass es mir aufgefallen wäre/ist. Das eine oder andere Mal habe ich kurz gestutzt, wenn ich mit einer Frau zu tun hatte, die deutlich maskulin wirkte oder einem Mann mit deutlich femininem Habitus. Meistens habe ich vermutet, dass diese Personen wahrscheinlich lesbian/gay sind und habe mir sonst nichts weiter dabei gedacht.
Die sympathische Lebenspartnerin meiner Nichte tritt z.B. auch betont maskulin auf mit modisch-chicer Herrenfrisur, entsprechender Kleidung. Bei der letzten familiären Großveranstaltung (Jubiläumsgeburtstagfest) trug sie einen schicken gutsitzenden Anzug mit Krawatte - und sah damit von weitem aus wie ein hübscher junger Mann. Und andererseits wirken einige meiner homosexuellen Bekannten ein bisschen feminin.
Meistens sind es ja die Leitmedien (TV, Presse, Internet: soziale Netzwerke, Foren, etc.), Kino, Bücher, usw., die einen besonderen (informativen) Einfluss auf die Meinungsbildung und Sprache der breiten Masse haben. Also muss in (diesem Fall) die LGBT+ Gemeinschaft an diese Medien herantreten, um zu vermitteln, welche Benennungen erwünscht/unerwünscht sind. Und diese Medien sollten sie dann, bei den dazu passenden Themen verwenden. Nach einer gewissen Zeit, werden sich dann nach und nach die gewünschten Benennungen auch öffentlich durchsetzen.
Der Gebrauch von neuen bzw. bisher gar nicht/kaum genutzten (u.a. normativen) Begriffen, Benennungen schleicht sich ohnehin oft unauffällig in die Sprache ein.
Oder es wird (mehr oder weniger öffentlich) betont darauf hingewiesen, Begriffe aus bestimmten Gründen nicht mehr zu benutzen. Beispiel: Mongoloid-->Down-Syndrom, heute meist -->Trisomie 21
Wikipedia: Down-Syndrom#DiskriminierungManchmal bin ich allerdings unsicher bei gewissen Begriffen, die eigentlich wertfrei sind (soweit ich weiß), aber häufig als Beleidigung benutzt werden.
Einige Beispiele: schwul, Lesbe und Homo, wobei letzteres eigentlich nur eine Abkürzung ist, aber meist abwertend gemeint ist.
Ist zwar eine andere Baustelle, aber der völlig korrekte Begriff: Feminismus/Feministin wird auch des öfteren als negativ gemeinte Einstufung benutzt.