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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

21.513 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Hartz IV, Sanktionen, BGE ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

28.09.2020 um 23:31
Zitat von UnikUnik schrieb:Ich versuche sie ja umsetzten, scheinbar verstehen große Teile der dt. Bevölkerung die Verfassung nicht.
Nun, sprach ich von höchsten Gericht - möchtest Du behaupten dass die sich nicht auskennen?
Zitat von UnikUnik schrieb:Für dich ist alles nur von deiner egoistischen Arbeit für dich und deine liebsten abhängig.
Ich bin bei der Arbeit gar nicht egoistisch, ich würde sie gerne teilen und was abgeben...
Mit Bezug zum roten Beitrag werden meine Angehörige nicht mehr besprochen.
Zitat von UnikUnik schrieb:BGE würde das Leben viel sozialer machen :)
Das bezweifle ich - da es mit einer erhöhten Abgabenlast kommt...und zwar für nicht für alle.
Zitat von UnikUnik schrieb:H4 ist kein Bedinungloses GE, sondern an B. gesetzlich geknüpft, unabhängig davon, dass das Existenzminimum (etwa 300€ +/-) und Mietzahlung bei Nichteinhalten dieser, nicht entfernt werden darf.
Finde ich absolut in Ordnung, ich habe schon mal drauf hingewiesen -> es ist eine Antragsleistung, man muss es nicht beantragen wenn einem diese Bedingungen nicht passen.


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28.09.2020 um 23:44
Zitat von BauliBauli schrieb:Wie kann man dann so geringschätzig von denen reden, die einen pampern mit H4?
Jeder Mensch ist bedingungslos zu lieben, das voraussetzt, dass man es auch mit sich selbst tut, den darin liegt die Würde, das aus sich frei werden können, nicht aber geliebt werden muss die Person(die soziale Rolle), seine Taten, Meinung oder Handeln, nur sehr oft wird hier nicht differenziert und dann reduziert. - aber das schweift ab.

Da aus meiner Sichtweise vorhin, die Arbeiter für das falsche arbeiten, nämlich nicht für das BGE, und somit für die freie Entfaltung der Menschen, habe ich sie in ihrer Einstellung geringgeschätzt. Ich denke aber schon, dass alles Richtung BGE verlaufen wird. H4 und keine Vollsanktionen mehr ist der erste Schritt.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:möchtest Du behaupten dass die sich nicht auskennen
Ich denke, sie trauten sich noch nicht oder es ist einfach noch nicht an der Zeit, wirklich auszusprechen, das die Politik das BGE sicherstellen muss....
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Finde ich absolut in Ordnung, ich habe schon mal drauf hingewiesen -> es ist eine Antragsleistung, man muss es nicht beantragen wenn einem diese Bedingungen nicht passen.
Oder man hält sich einfach tief gewollt nicht dran.

So wie ich.


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29.09.2020 um 00:19
Das folgende liest sich vielleicht wie ein Mecker- oder Protzpost für manche und hat ein wenig mehr Text. Aber die Kernintention ist eher, durch schonungslos ehrliche Worte vielleicht beim einen oder anderen Leser für Motivation zu sorgen, seine eigene Lage aktiver zu bessern. Wenn das der Fall ist, war es das Wert sowohl den Post zu schreiben, als auch zu lesen


Ich habe ein wenig den Faden verloren gebe ich zu, was natürlich auch an mir liegen kann, aber ich glaube es ist ganz simpel: BGE hin oder her (siehe auch Thread dazu):

Fakt ist doch im Großen und Ganzen derzeit, dass irgendwer arbeiten gehen muss um anderen zu erlauben, Personen ohne Arbeit im klassischen Sinne, also Beruf(stätigkeit) ein Auskommen oder eine soziale / finanzielle Absicherung zu ermöglichen. Ich kann aus dieser Grundannahme die ich habe heraus manchen Argumenten vielleicht nicht folgen, aber ich las am Anfang: 12 Jahre Bezug.

Ich will gar nicht das große Fass aufmachen was fair, unfair ist und was man alles besser machen kann. Sicherlich kann man vieles besser machen. Meine Annahme ist aber, dass sicherlich die Politik viel an den Rahmenbedingungen gestalten kann und muss - aber den Arsch, den muss man am Ende selbst hochkriegen.

Ich halte, sofern es keine nachvollziehbare Erklärung oder Ausnahme in einem Individualfall gibt, gar nichts davon zu lamentieren und den Buhmann sonstwohin zu schieben WENN man REALISTISCH die Chance hatte selbst etwas zu ändern und nicht komplett anderen Umständen ausgeliefert war, anhand der jeweiligen Lebenssituation. Das erinnert mich an eine Story die ich hier mal las, glaube ich. Da ging es um einen Medizinstudenten der in einem Starbucks oder so jobbte, das Studium pausierte und sich selbst einredete, der Job dort sei nur temporär und es würde bald bergauf gehen. Passiert ist aber nichts und irgendwann war der Zug abgefahren. Von nichts kommt meist nichts.

Das ist ganz plakativ gesprochen wie stolpern, mit dem Gesicht in Scheiße fallen und meckernd liegenbleiben. Man muss ergründen und versuchen wo / wie man die Lebenslage verbessern kann und das ausnutzen oder machen. Wenn man das könnte aber nicht macht und am Ende meckert, dann vermutlich in den allermeisten Fällen selbst Pech gehabt.

Das klingt vielleicht pampig oder einfach, aber ich war selbst in jüngeren Jahren nach der Volljährigkeit in einer Situation wo ich durch Schicksalsschläge im Lebenslauf und in mancher Benotung einfach dick benachteiligt war und auch keine super Verbindungen hatte, noch meine Eltern. Die waren nämlich tot. Ich hatte überhaupt keinen Bock von Hartz 4 zu schwadronieren oder einem BGE, ich wollte mit so viel Lebenszeit vor mir was machen und erreichen und nicht rumvegetieren (nein, das heißt nicht, dass jeder der in H4 rutscht Gammler wäre!).

Eigentlich war das frühe Leben immer ein kleiner Kampf, so ohne goldenen Löffel. Ich habe es aus dieser benachteiligten Situation heraus geschafft eine passable mittlere Reife zu erlangen obwohl ich das nicht wirklich bewusst angepeilt habe indem ich in den Schlüsselfächern die Leistung erbrachte die mich auf den Weg führte. Dann wurde daraus Fachhochschulreife, auch erkämpft. Dennoch waren die Noten nicht so doll, man hat halt andere Sorgen als Musternoten wenn die Erzeuger wegbrechen und verenden und sonst auch manches blöd läuft, im Leben eines identitätssuchenden Heranwachsenden.

Da war ich dann also nun irgendwann, als Volljähriger der zwar durchaus Möglichkeiten auf dem Papier hatte, praktisch aber auch irgendwie eine Arschkarte. Und ich hatte nicht mal ein Studium in der Tasche sondern mäßige FHR, aus eben vormals genannten Gründen. Ich probierte die Studiensphäre aus, aber die gewählten Studiengänge waren dann doch nicht überhaupt meins. Das zu versuchen war es das wert weil es das Richtige hätte sein können - da es das aber nicht war, machte das auch den Lebenslauf unschöner. Und wieder Handicap auf dem Papier.

Ich will nicht meckern. Ich hatte als Schulabgänger nach beendetem Studienversuch keine Berufserfahrung und war unlukrativ weil die Noten auch nicht super waren, im Schnitt, so war es also schwierig sich erfolgreich zu bewerben aber ich bin auch dankbar, dass ich in der Zeit finanziell versorgt wurde und mich eben aufs Überleben und Bewerben konzentrieren konnte.

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Und genau das hab ich dann mit der misslichen Lage gemacht. Ich will nicht auf allzuhohem Niveau jammern - ich habe genug Leute gesehen denen es schlechter ging und die noch weniger in der Tasche hatten, die mit ganz anderen Problemen zu kämpfen hatten und die eine noch geringere Berufsperspektive, auch langfristig, hatten. Das ist Kacke für jene, ganz simpel gesprochen.

Aber jeder muss selbst die Änderungsprozesse einleiten, mit Hilfe oder ohne, mit viel oder wenig. Ich erwarte eigentlich fast von den meisten die was in der Tasche und im Kopf haben, dass sie was erreichen können. Ich habe das zumindest, ich habe trotz standardmäßiger Absagen immer weiter gemacht und wurde da belohnt wo ich nicht direkt abgelehnt wurde sondern einen Fuß in der Tür hatte.

Sobald man zum Auswahlverfahren zugelassen wird kann man nämlich maßgeblich selbst beeinflussen und überzeugen, wenn man sich gut vorbereitet. Und das kann man wahlweise umsonst oder mit wenig Geld - vom googeln bis hin zur Fachliteratur.


Lange Rede kurzer Sinn

Jeder kann lamentieren. Oft sollte man das sogar. Dampf raus, meckern, sagen, was einen wurmt. Aber wer am Ende nicht wirklich effizient tätig wird um seine Lage zu bessern soll halt von mir aus rumheulen, darf aber nichts erwarten. Auch wenn ich oft meckerte oder verzweifelt war, ich wollte da raus und wurde auch am Ende belohnt.

Macht oder macht nicht. Vom BGE oder sonst was wie einer anderen Gesellschaft zu träumen wird einen aber auch nicht zweckdienlich voranbringen, was die akute eigene Lebenslage angeht.

Ergo... setzt halt eure Prioritäten. Man kann nicht alles haben.

Und nein, manchmal muss man sich halt umorientieren, wenn die Idealvorstellung nicht einfach oder überhaupt erreichbar wird. Dann möge man was anderes probieren oder eben daran arbeiten, an den Qualifikationen zu werkeln um dahin zu kommen, wo man hin will.

Zum Abschluss, der Post ist ja nun für die Meisten wohl lang genug: Ich sage gar nicht, dass jeder optimal da landet wo er gerne hin würde. Das wäre utopisch.

Ich will sagen: Tretet euch selbst so in den Arsch, dass ihr eine passable Besserung eurer Lage erreicht und hinterher zufriedener mit euch sein könnt.


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29.09.2020 um 00:41
Zitat von UnikUnik schrieb:Ihr wollt kein BGE
Jetzt ist noch nicht der passende Zeitpunkt. Aber der Zeitpunkt wird kommen und dann werden es auch hoffentlich die Kritiker des BGE einsehen, dass es nötig ist, weil sich erstens nicht jeder umschulen lassen kann (nicht kann und nicht will) und zweitens wohl mehr wegfallen als neu geschaffen wird.


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29.09.2020 um 00:58
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Was für ein Studium hast du abgeschlossen?
Habe "Soziale Arbeit" studiert, mehr schlecht als recht. Als ich mein Studium beendet habe und einiges an "Bauernschläue" erwarb, fühlte ich mich vor den Kopf gestoßen. Seitdem geht bei mir kaum noch was.
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Jedoch solltest du nicht das Gefühl haben, es für "nix" tun zu bekommen
Natürlich muss ich meinen Pflichten nachkommen sei es durch Nachweise oder Vorsprachen. Hatte mir allerdings vom Jobcenter mehr erhofft. Als ich dort ein wenig aufmüpfig wurde, hatte man mir wortwörtlich gesagt "ich habe so und so viele Hundert Kunden (!)..." usw. Ich habe mir nur gedacht bitte was? Kunden??? ich habe einen rechtlichen Anspruch darauf aber wollte da keinen Herrmann machen.
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Hier wird es wirklich interssant. Wie würde dein nächster Schritt aussehen, den du nicht machen kannst? Welche Hilfe würdest du dir wünschen?
Naja konkret kann ich da jetzt keine Antwort geben, hatte nur gedacht es gebe mehr als nur die Erstattung von Fahrtkosten und ähnliches. Mir wurde von einem Mitarbeiter des Jobcenters gesagt, dass 1/3 der Hartz 4 Empfänger im Grunde genommen eh schon abgeschrieben sind, mit denen kann man nichts anfangen, die werden auch nicht mehr arbeiten, weil? Alkoholiker? Drogen-Süchtige? Faule? Unfähige? Keine Ahnung. Das Zweite Drittel könnte im Grunde genommen arbeiten aber es klappt irgendwie doch nicht. Ich bin dort mit einem Bachelor-Abschluss angetanzt und hatte mir erhofft, dass entsprechende Wege für mich geebnet werden. Hört sich arrogant an? Eigentlich will ich nur arbeiten gehen aber nach 2 Jahren muss ich mich fast schon bei den Unfähigen einreihen.
Zitat von CherokeeroseCherokeerose schrieb:Wer mit dieser Motivation an die Sache geht findet auch nichts.
Gerade mit einem Studium sollte sich ein Job finden lassen
Gar nicht so leicht wie du denkst, zum Ende des Studiums wird man einmal "in die Luft gehoben" um sich danach wieder zu erniedrigen um für ein Appel und ein Ei arbeiten zu gehen


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29.09.2020 um 01:03
Zitat von WardenWarden schrieb:Mit Resignation darfst du auch nichts erwarten, man wird einen Teufel tun dir irgendwas Bequemes vor die Füße zu werfen. Ich hatte ferner gewisse Wünsche und bekam auch Jobangebote, aber am Ende muss man selbst halt die Zügel die man in der Hand hat nutzen und sich eigenständig bewerben bzw. sich je nach Lebenslage auf Alternativen bewerben oder Plan B und C entwickeln
auf den Trichter bin ich mittlerweile auch gekommen, bin halt ein zurückgebliebenes 90er Kind und hatte noch tolle Vorstellungen vom "deutschen System" :)
Zitat von UnikUnik schrieb:Ich geh doch nicht als ungelernte Arbeitskraft 160 Stunden einen Fließbandjob oder schlimmer machen, und bekomme dann dafür 1100€ Netto
Meiner Erfahrung nach bewegt sich fast jeder Job in diesem Lohnsegment (wenn überhaupt, Festanstellung? Träum weiter...). Trägt auch nicht sonderlich zu meiner Motivation bei.


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29.09.2020 um 01:05
Zitat von UnikUnik schrieb:von dem was ich mir mühevoll angeignet habe, brauche ich im schlechtesten Falle bei der Arbeit nicht mehr
Genau. Hauptsache ein Feierabendbiertrinker, kenn ich auch nicht anders.


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29.09.2020 um 02:09
@Unik

In der Fantasie hege ich ähnliche Wünsche und Vorstellungen wie du und das tun denke ich viele Menschen. Viele würden natürlich lieber zu Hause bleiben bzw. nur dem nachgehen, was ihnen Freude bereitet und nicht ihr Leben lang für andere arbeiten.
Man lebt im Grunde wirklich nur um zu arbeiten. So richtig frei ist man erst ab der Rente, dann sind aber die schönsten Jahre vorbei und die körperlichen Wehwehchen fangen an.

Aber das Problem ist, dass es nicht anders geht. Auch ohne den finanziellen Hintergrund, müsste es in deiner, unserer Traumwelt Menschen geben, die arbeiten, denn ohne Arbeit würde nichts funktionieren.

Darum sei auch du froh darüber, dass nicht alle auf Hartz IV machen, denn ansonsten würde das geregelte Leben, auch deines, zusammenbrechen, was schon damit losgehen würde, dass du nicht einkaufen gehen könntest, keine Post bekommen würdest, keinen Wasser und Strom zur Verfügung hättest und auch nicht von deinem PC, Tablet oder Smartphone schreiben könntest und und und... denn hinter jedem einzelnen stehen Menschen. Menschen, die arbeiten gehen und letztendlich alles am Laufen halten.


Wir alle können unmöglich deinem Beispiel folgen. Arbeiten ist leider unschön, aber eine absolute Notwendigkeit, zumindest jetzt noch und das wird sich auch zu unseren Lebzeiten nicht mehr ändern.


Ich habe auch nichts gegen die tatsächlich Faulen und Nichtwollenden, die unter den Hartz IV-Empfängern aber mit Sicherheit eine Minderheit darstellen.

Ich persönlich bin auch bereit mit meinen Steuern und weil ich arbeiten gehe auch die Faulen mitzufinanzieren, denn ich habe im Gegensatz zu anderen das Große Ganze im Blick und das ist es mir wert.

Würde hier jeder ausschließlich nur für sich sorgen müssen, volle Eigenverantwortlichkeit gelebt, ohne staatliche Unterstützung, dann hätten wir höchstwahrscheinlich ein Land voll von Slums und Elendvierteln und die Kriminalitätsrate würde gewaltig steigen, was zum Nachteil aller gehen würde.
So weit denken aber viele Neoliberale und Wohlhabende nicht, die am liebsten Sozialabbau betreiben und zu vollkommener Freiheit und Eigenverantwortlichkeit übergehen würden.


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29.09.2020 um 04:10
Gibt genug Hartz 4 für alle, sowie zuvor auch noch ALG 1, für die ihre Arbeit verlieren wollen.

Für die, die keine Lust haben Steuern für Hartz 4 Empfänger wie mich zu zahlen,
diese haben folgende Möglichkeiten:

A) aufhören zu arbeiten, um Sozialabgaben nicht zu zahlen.
oder
B) Verfassungsbeschwerde einlegen

Gäbe es kein ALG 2, gäbe es mehr Kriminelle, kranke, tote, Leid. Also seht die Sozialsteuern wenigstens als ein "notwendiges Übel" an.
Und bitte, lasst die Menschen, die ein für sie würdevolles Leben erwarten, mit Erwerbstätigkeit in Ruhe.

Ansonsten ist wieder auf Punkt A und B zu verweisen.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

29.09.2020 um 04:20
@Rhapsody

Dein von dir für mich gut gemeint sollendes Geschwurbel ist nicht zufriedenstellend.

Ich erwarte eine vollkommene Wirklichkeit, wo es solche Probleme gar nicht gibt.

Weils halt nicht möglich ist, bin ich froh, eines Tages ewig davon nichts mehr mitzubekommen.

ByeBye


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

29.09.2020 um 04:42
Ich habe wieder vor demnächst zu arbeiten, aber wieder nur in Teilzeit 450 € - Mindestlohn, was Ausbeutung und Geringschätzung von Arbeitkraft ist, genauso wie in der Pflege, darum erwarte ich, das der Vorarbeiter sehr sehr nett zu mir ist und ich am Ende in der Probezeit nicht wieder ohne Angaben von einwandfrei nachgewiesenen Gründen gekündigt werde. Passiert sowas wieder, wurde mein Beitrag zum BIP wieder verhindert, und ich bräuchte erstmal wieder ein Jahr Erholung, Psychotherapie und eine Kur an der Nordsee, um mich davon zu erholen. Günstiger ist es auf jeden Fall die Gesetze zu ändern, den Vorarbeiter / Chef dahingehend zu schulen, notfalls ersetzen.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

29.09.2020 um 08:03
Zitat von Joey_ZaZa90Joey_ZaZa90 schrieb:Ich bin dort mit einem Bachelor-Abschluss angetanzt und hatte mir erhofft, dass entsprechende Wege für mich geebnet werden. Hört sich arrogant an? Eigentlich will ich nur arbeiten gehen aber nach 2 Jahren muss ich mich fast schon bei den Unfähigen einreihen.
Keine Ahnung ob arrogant, aber vor allem naiv? Vielleicht?

Denn ich nahm aus meiner persönlichen Situation heraus die Arbeitsvermittlung als weitere Unterstützung wahr, die mir zusätzlich Stellenangebote zum Bewerben oder Hinweise gab - aber sie Eigenverantwortung oder Regie sah ich bei mir selbst. Und das ohne Studium in der Tasche, wenn auch dazu befähigt.

Und ich hatte insofern "Recht", dass die Stelle die ich bekam eine wahr die ich mir neben anderen auch selbst rausgesucht und mich darauf vorbereitet hab und keine die ein Vorschlag vom Jobcenter war.

Aber ich will das nicht zu sehr vergleichen da es auf die individuelle Lebenslage, den eigenen Charakter und die (rechtlichen / praktischen) Rahmenbedingungen ankommt, also die Zeit wo du das erlebt hast. Hat ja auch weniger Sinn zu vergleichen wenn du z. B. eben in den 90ern damit zutun hattest und ich dafür ab 2010 ff.
Zitat von Joey_ZaZa90Joey_ZaZa90 schrieb:Gar nicht so leicht wie du denkst, zum Ende des Studiums wird man einmal "in die Luft gehoben" um sich danach wieder zu erniedrigen um für ein Appel und ein Ei arbeiten zu gehen
Kommt auf die "Branche" und das angepeilte Berufsbild sowie den speziellen Arbeitgeber an.

Wenn das jeweilige Berufsbild oder die erlangte Qualifikation händeringend gesucht wird, gibt's mehr finanziellen Gestaltungsraum und Kohle als wenn ich einer von zig Millionen BWL Studenten (bzw Abgänger) mit mittlerem Abschluss bin, quasi "Massenware".
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Darum sei auch du froh darüber, dass nicht alle auf Hartz IV machen, denn ansonsten würde das geregelte Leben, auch deines, zusammenbrechen, was schon damit losgehen würde, dass du nicht einkaufen gehen könntest, keine Post bekommen würdest, keinen Wasser und Strom zur Verfügung hättest und auch nicht von deinem PC, Tablet oder Smartphone schreiben könntest und und und... denn hinter jedem einzelnen stehen Menschen. Menschen, die arbeiten gehen und letztendlich alles am Laufen halten.


Schön oder vielmehr realistisch umschrieben. Faulheit ist so gesehen quasi wie Reichtum: jeder hat individuell gesehen eine gewisse Chance dazu, ja. Aber halt nicht alle - frei nach Pispers.

Oder anders: Ein Teil kann es sich leisten, ob finanziell aus eigener Anstrengung oder durch Steuergelder. Aber nicht alle.
Zitat von UnikUnik schrieb:Ich habe wieder vor demnächst zu arbeiten, aber wieder nur in Teilzeit 450 € - Mindestlohn, was Ausbeutung und Geringschätzung von Arbeitkraft ist, genauso wie in der Pflege, darum erwarte ich, das der Vorarbeiter sehr sehr nett zu mir ist und ich am Ende in der Probezeit nicht wieder ohne Angaben von einwandfrei nachgewiesenen Gründen gekündigt werde. Passiert sowas wieder, wurde mein Beitrag zum BIP wieder verhindert, und ich bräuchte erstmal wieder ein Jahr Erholung, Psychotherapie und eine Kur an der Nordsee, um mich davon zu erholen. Günstiger ist es auf jeden Fall die Gesetze zu ändern, den Vorarbeiter / Chef dahingehend zu schulen, notfalls ersetzen.
Ist das ein Traum so zu beginnen? Nein. Aber ich kann nur dazu raten das als Sprungbrett zu nutzen, wenn es das denn sein kann und sein soll. Falls ja, dann soll man sich natürlich nicht verarschen lassen, aber sollte seine Erwartungshaltung auch realistisch anpassen und ggf kleine Brötchen backen wenn das Erfolg bringt.

Was ich sagen will ist, gib das Beste im Rahmen des Möglichen, um dich dann daraus oder nach Abschluss auf was anderes zu bewerben.

Wenn du das denn dann auch willst und kannst. Den Rest wird sie Zeiten gen. Kur und Co klingt für mich in dem Kontext eher wie ein Rückschlag..

Aber das ist nur meine Ferndiagnose.


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29.09.2020 um 09:20
Zitat von UnikUnik schrieb:Ich habe wieder vor demnächst zu arbeiten, aber wieder nur in Teilzeit 450 € - Mindestlohn, was Ausbeutung und Geringschätzung von Arbeitkraft ist, genauso wie in der Pflege, darum erwarte ich, das der Vorarbeiter sehr sehr nett zu mir ist und ich am Ende in der Probezeit nicht wieder ohne Angaben von einwandfrei nachgewiesenen Gründen gekündigt werde. Passiert sowas wieder, wurde mein Beitrag zum BIP wieder verhindert, und ich bräuchte erstmal wieder ein Jahr Erholung, Psychotherapie und eine Kur an der Nordsee, um mich davon zu erholen. Günstiger ist es auf jeden Fall die Gesetze zu ändern, den Vorarbeiter / Chef dahingehend zu schulen, notfalls ersetzen.
Natürlich sollte man für Dich einen roten Teppich ausrollen und morgens erst mal Konfetti werfen. Und wenn Dich Dein Vorgesetzter nicht bis zur Selbstaufgabe bespaßt, weg mit dem Ausbeuter Arsch, nur so geht's. Ich kann mir bei Deinen ganzen liebreizenden Beiträgen auch kaum vorstellen, warum es nicht beglückend sein sollen, Dich als Mitarbeiter zu haben.
Zitat von UnikUnik schrieb:Gäbe es kein ALG 2, gäbe es mehr Kriminelle, kranke, tote, Leid. Also seht die Sozialsteuern wenigstens als ein "notwendiges Übel" an.
Und bitte, lasst die Menschen, die ein für sie würdevolles Leben erwarten, mit Erwerbstätigkeit in Ruhe.
Absolut richtig so. Wenn jemand keine Lust hat, selbst einen Beitrag zu leisten, dann müssen die anderen halt noch weniger netto vom vrutto akzeptieren. Das verdient Respek, wenn jemand bereit ist, in der Hängematte zu liegen.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

29.09.2020 um 11:56
Ich hatte letzte Woche wieder ein Gespräch mit meinem Sachbearbeiter in der Jobvermittlung und was die Dauer angeht, wurde ein neuer Rekord aufgestellt. Es hat keine 10 Minuten gedauert.

Ich bin weiterhin von der Jobsuche befreit, Maßnahmen kommen auch nicht in Frage. Das waren die ersten zwei Minuten des Gesprächs.

Danach gings noch kurz darum, dass das aktuelle System in der Form für Menschen wie mich bzw für Kind und mich als Bedarfsgemeinschaft suboptimal ist. Es kostet unnötig Ressourcen alle paar Monate Situationen abzufragen, die sich eh nicht ändern. Auch in nem halben Jahr wird mein Kind noch schwerbehindert und pflegebedürftig sein und ich werde neben den 140 Stunden Pflege/Woche keine Zeit zum Arbeiten finden, im letzten halben Jahr wurde der Pflegeaufwand mehr. Aber man muss es eben alibihalber abfragen. Dabei wäre es so schön, diese Zeit in Menschen zu investieren, die wirklich noch Chancen hätten auf dem Arbeitsmarkt, dabei aber einfach Unterstützung brauchen.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

29.09.2020 um 12:44
@Becky

Das ist alleinige eine Frage der eigenen Organisation.
So fällst du unter den Paragraph §10, welche von der Vermittlung für einen bestimmten Zeitraum befreit sind.

Da bindet man nicht wirklich Kapazitäten, welche man besser in andere investieren sollte, wenn man die Termine zb alle an einem Tag machen würde.

Deine Rahmenbedingungen sind leider so wie sie sind.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

29.09.2020 um 19:17
@Becky
Ähnlich kenne ich das auch. Man geht rein in den Termin bekommt die Aussage es hätte sich nichts verändert und man fällt überraschend unter die Rubrik eigentlich nicht vermittelbar. Manchmal ist es aber auch ein ganz nettes plaudern über alles mögliche was danach aufkommt. Ab und wann will es der ein oder andere Sachbearbeiter aber dann doch mal wissen und gibt einem stapelweise Zettel mit zum bewerben. Länger als 10 minuten war ich aber eher selten im Gespräch.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

29.09.2020 um 19:24
@Ray.

Wenn ich mich bewerbe, dann freiwillig. Ist aber aktuell utopisch. Bei 140 Stunden Pflege/Woche brauche ich die restliche Zeit für Dinge wie Schlafen 😅


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

29.09.2020 um 19:29
@Becky
Mir geht es ja ähnlich, ich brauche zum bewerben nicht diese albernen Vorschläge die meist nicht mal in mein Profil passen. Aber gut, dann geht man eben hin, legt die Unterlagen auf den Tisch und fertig.
140 Stunden, dass ist ja auch fast eine vollzeitstelle. Natürlich kann man dann nicht noch arbeiten gehen.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

29.09.2020 um 19:32
Zitat von Ray.Ray. schrieb:140 Stunden, dass ist ja auch fast eine vollzeitstelle. Natürlich kann man dann nicht noch arbeiten gehen.
Ich möchte nicht dass @Becky Leistung klein gemacht wird - das sind 3,5 Stellen!


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29.09.2020 um 19:35
@Abahatschi
Oh ich habe das in der Woche übersehen. Da hast du natürlich recht. Sollte kein schmälern der Leistung sein. Definitv nicht.


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