Deine Liste ist utopisch und nicht umsetzbar, weil:
der Steuersatz viel zu hoch ist und viel zu tiefgestaffelt anfängt
Finde ich nicht. Warum sollte man einem Millionär nicht mit 10% zur Kasse bitten? Da ist die Einkommensteuer doch viel brutaler. Natürlich ist der Steuersatz extra tief gestaffelt, denn mit einem Vermögen von 10 Milliarden kann man nicht einfach sich selbst ernähren, sondern eine Stadt von 10.000 Einwohnern ein Leben lang. Keiner braucht 10 Milliarden oder auch nur 5 Milliarden. Nimmt man ihm 90% weg und er nur noch 500 Millionen hat, besteht auch da keine existenzielle Notlage.
:D Wenn wir eine gerechte und florierende Welt wollen, müssen wir solchen Geschwüren nun mal ans Leder gehen. Wenn der 5 Milliarden-Mann also 4,5 Milliarden € zahlt, kann man dafür die Hartz 4 Regelsätze auf einen Schlag um monatlich 150 € erhöhen und diesen Leuten endlich mal einen Hauch von Leben ermöglichen, und das bezogen allein auf eine einzige superreiche Person.
Scox schrieb:Vermögen im Ausland unter anderes Steuerrecht, aber in die Vermögensbilanz fällt
Ich sagte ja, diese Sache mit den internationalen Verstrickungen ist arg kompliziert, und sicherlich haben sie auch die besten Vermögensberater. Man kann das Gesetz aber so formulieren, dass sie alle ihre ausländischen Guthaben benennen müssen und dass sie dann die Differenz zwischen dem Steuersatz hier und dem im jeweiligen Ausland noch draufzahlen müssen, solange sie deutsche Staatsbürger sind bzw. bleiben wollen.
Scox schrieb:unterschiedliche Vermögensteile unterschiedlich besteuert werden
Wir sprechen hier von der Vermögenssteuer, und da habe ich am Beispiel klare Sätze genannt. Wenn irgendwo schon Steuern gezahlt wurden, etwa auf Aktienerlöse, kann man sie meinethalben auf die Vermögenssteuer anrechnen. Es ging mir ja nicht darum hier ein neues Steuergesetz zu entwerfen, sondern erstmal darauf zu zeigen, wo die größten Ungerechtigkeiten im Kapitalismus stecken und welchen Erdrutsch eine harte Besteuerung der absilut Superreichen auslösen würde. Dann wäre keine Rede mehr vom drohenden Kollaps des Sozialstaats.
Scox schrieb:Du willst Aktien enteignen? Das ist 'ne Schnapsidee, weil Aktien Unternehmensbeteiligungen sind und man als Aktionär somit Teilhaber an Unternehmen ist. Wenn du diese enteignest, entspricht das quasi einer Verstaatlichung von privaten Unternehmen durch die Hintertür.
Er kann die Aktien ja vorher verkaufen, oder der Staat verkauft sie im Zug der Übernahme.
Scox schrieb:Enteignung von Kontoguthaben würde zur Kapitalflucht führen.
Wer will, hat auch die Möglichkeit und das Geld, genau das zu unterbinden. Wozu haben wir schließlich eine Vorratsdatenspeicherung und andere Möglichkeiten der Hintergrundkontrolle? Steuerhinterziehung, zumal in solcher Größenordnung, ist schließlich kein Kavaliersdelikt. Und Kapitalflucht IST Steuerhinterziehuing, wenn sie zur Umgehung und Vermeidung der Vermögenssteuerpflicht eingesetzt wird.