Benimmregeln für Flüchtlinge

actionjackson schrieb:sondern auch noch andere Menschen mit Fäkalien bewerfen

Mir ist keine Kultur bekannt, die Menschen regelmäßig mit Fäkalien bewirft. Ein solcher Hinweis wäre daher unsinnig.

Roydiga schrieb:Es war schon erniedrigend genug, als uns damals erzählt wurde, dass man sich mit Wasser waschen kann.

Euch wurde nicht erzählt, dass man "sich mit Wasser waschen kann" (außer, ihr seid Amazonas-Indianer, die sich statt dessen mit Erde einreiben), sondern euch wurde erzählt, dass man sich mit *deutschen* Wasser *auch* waschen kann. Das ist ein Unterschied!

@kleinundgrün

Tu ich aber nicht und es war erniedrigend, besonders für meine Mutter, die das sehr sensibel aufgenommen hat, merkst eventuell das Problem?

@Ilvi

Also sollte ich dich in Zukunft fragen, ob ein Thread genehm ist?
Witzige Idee :D

Also das soll kein Angriff sein, aber ich bin erwachsen und ich denke, ich muss niemanden fragen, ob ein Thema okay ist.

Meine Ansicht ist, wenn man alles im gleichen Thema diskutiert, dann gehen einzelne Fragen unter.
Also ist es auch sinnvoll, zu bestimmten Teilaspekten eigene Threads zu haben.

Ein allgemeiner Benimmthread war nicht meine Absicht, weil hier ganz komkret die Frage lautete:,,War das unangebracht, was der Bürgermeister von Hardheim gemacht hat oder sinnvoll? Wie kann die Auswahl und Vermittlung von Regeln die Integration und das Zusammenleben mit Flüchtlingen fördern?"

Das ist doch hier ein Diskussionsforum oder nicht?

KillingTime schrieb:Mir ist keine Kultur bekannt, die Menschen regelmäßig mit Fäkalien bewirft. Ein solcher Hinweis wäre daher unsinnig.

Soso, dann wird dir wohl aber eine Kultur bekannt sein, in der man wild rumkackt - um es mal in deiner Sprache zu formulieren. Insbesondere kannst du ja aufklären, in welchen der Kulturen, die hier hauptsächlich flüchten, der Fall ist.

@KillingTime

actionjackson schrieb:
Würdest du jetzt Jugendliche allgemein darüber informieren und ihnen vor der Schule Zettel in die Hand drücken, dass es hierzulande verpönt ist, gegen Hauswände zu urinieren?

Wozu das denn? Die wissen das doch.

Du willst mir nicht erzählen, dass man irgendwo auf dieser Welt, egal wie unterentwickelt die Region ist, auf einen Basar laufen kann und sich nehmen kann, was man möchte, ohne bezahlen zu müssen.

Warum muss man das also den Flüchtlingen sagen? Das wissen die doch auch.

Roydiga schrieb:es war erniedrigend, besonders für meine Mutter

Wieso das denn, wo kommt ihr denn her?

Woher willst du das denn wissen? Hast du alle Jugendlichen gefragt? Es kann doch sein, dass es einige nicht wissen. Also wäre es doch nur vorsichtig, darüber aufmerksam zu machen.

Einem solchen "Hinweis" muss natürlich eine Evaluation voran gehen, die die Gebräuche beleuchtet.
Wenn es in einem Kulturkreis üblich ist, ins Gebüsch zu kacken (weil es keine öffentlichen Toiletten gibt, weil die Bevölkerungsdichte gering ist, was auch immer) und wenn dieses Verhalten in einem Kulturkreis (mangels besserem Wissen) weiter praktiziert wird, in dem dieses Verhalten traditionell unerwünscht ist, dann ist dieser Hinweis legitim. Vor allem, wenn davon ausgegangen wird, dass dieses Verhalten mangels besserer Kenntnis der Lebensumstände im Zielort statt findet.

Ich persönlich würde gerne darüber aufgeklärt werden, welche Sitten in dem Gebiet herrschen, in dem ich mich aufhalte. Und solange die Intention dahinter nicht darin besteht, mich zu erniedrigen, ist das schlicht eine Folge des Umzugs in einen anderen Kulturkreis.

@alle Diskussionsteilnehmer
Beschäftigt euch mal bitte nicht nur mit Fragen rund um Toilettengewohnheiten.

Es gibt auch noch eine Reihe weiterer Ansatzmöglichkeiten.

Ebenso steht die Frage im Raum, wie bessere Regelvermittlung aussehen kann.

@doora hat ja zum Beispiel schon mehrfach einen Vorschlag verlinkt.

actionjackson schrieb:dann wird dir wohl aber eine Kultur bekannt sein, in der man wild rumkackt

Mein einer Opa, ein deutscher Bauer und Grundbesitzer, hat Zeit seines Lebens den Donnerbalken auf dem Hof benutzt, obwohl sie drinnen ein WC mit Wasserspülung hatten. Warum sollte das nun bei anderen Kulturen nicht ähnlich gelagert sein?

Roydiga schrieb:Du willst mir nicht erzählen, dass man irgendwo auf dieser Welt, egal wie unterentwickelt die Region ist, auf einen Basar laufen kann und sich nehmen kann, was man möchte, ohne bezahlen zu müssen.

Warum muss man das also den Flüchtlingen sagen? Das wissen die doch auch.

In der Tat. Und um so erstaunlicher ist es, wenn Fälle publik werden, dass Flüchtlinge in Supermärkten Verpackungen aufreißen oder sich ohne zu Bezahlen an der Kasse vorbeiquetschen.

@KillingTime

Vom Balkan und meine Mutter war sehr betroffen davon, weil sie so etwas nicht gewohnt war, sie ist Akademikerin und war erstaunt darüber, dass man uns für so zurückgeblieben hält, obwohl es keine Anhaltspunkte dafür gab.

Es war vielleicht nett gemeint, was weiß ich, aber es hat ein falsches Gefühl von vornherein vermittelt.

Roydiga schrieb:Tu ich aber nicht und es war erniedrigend, besonders für meine Mutter, die das sehr sensibel aufgenommen hat, merkst eventuell das Problem?

Na ja, als Empfänger einer Nachricht hört man nicht zwingend das, was der Sender ausdrücken möchte. Bzw. man hat viel Raum für eine Interpretation.
Nur ist hier die Frage, in wieweit das einfach zu meinem Risiko gehört, mich in einer (fremden) Gesellschaft aufzuhalten.

Missverständnisse passieren ständig und die Lösung ist nicht die, nichts mehr zu sagen. Sondern miteinander zu reden.
Wenn sich Menschen von den Formulierungen verletzt fühlen, dann müssen sie das kommunizieren. Vor allem dann, wenn die Intention der Aussage nicht war, Verletzungen zu bewirken.

@kleinundgrün
Das mag ja sein. Über die generelle Informierung habe ich nichts negatives geschrieben. Der Link, der hier schon gepostet wurde, zeigt doch auch, dass es in einer vernünftigen Weise geschehen kann. Aber so zu tun, als würden die Flüchtlinge keine grundlegende Sozialisierung erfahren haben, ist einfach absurd. Muss denn hier echt darauf eingegangen werden, dass die Menschheit schon vor einigen Jahrtausenden angefangen hat, nicht in seiner unmittelbaren Umgebung Kot zu hinterlassen; sein Geschäft nicht quer über die Wohnung zu verrichten. Der Eindruck entsteht nämlich.
Und ich kenne auch Zustände, in denen das tatsächlich der Fall ist. Nicht aber, weil die Leute Spaß daran haben, sondern weil das eine Notdurft ist, und bei geringer Kapatität und einem Klo für 10-15 Leute, einige Menschen unweigerlich anfangen werden, beispielsweise im Flur zu defäkieren. Das nimmt dann eine Dynamik an, ähnlich der Broken-Window-Theorie, die nur schwer rückgängig zu machen ist.. und sich dann halt ausbreitet und den Eindruck hinterlassen kann, es wäre die Norm.

Roydiga schrieb:Vom Balkan und meine Mutter war sehr betroffen davon

Das tut mir sehr leid für dich und deine Mutter, bei euch wäre so ein Hinweis überflüssig gewesen.

@Kc

Mich brauchst du nicht zu fragen aber dennoch nehme ich mir das Recht meine Meinung dazu zu äussern. Im Grunde musst du nur dich und deine Ethik fragen ob etwas legitim ist oder nicht.

Wenn du also meinst es ist ok, ist das schön. Allerdings musst du dann so wie ich, wenn ich meine Meinung Kund tue mit Meinungen die einem nicht so schmecken rechnen.

@KillingTime

KillingTime schrieb:Das tut mir sehr leid für dich und deine Mutter, bei euch wäre so ein Hinweis überflüssig gewesen.

Aha.. Welche Staatsbürger würdest du den darüber aufklähren das man sich mit Wasser Waschen kann?

@Kc
Würder die Wohlfühlzone dazuzählen? Soweit ich weis ist es in Südlicheren Ländern üblicher nahe beieindander zu stehen.. Was da eine normale distanz ist kann bei uns als bedrohlich angesehen werden..

KillingTime schrieb:Mein einer Opa, ein deutscher Bauer und Grundbesitzer, hat Zeit seines Lebens den Donnerbalken auf dem Hof benutzt, obwohl sie drinnen ein WC mit Wasserspülung hatten. Warum sollte das nun bei anderen Kulturen nicht ähnlich gelagert sein?

Nun, dann sollte man also vielleicht doch die gesamte Bevölkerung darüber informieren. Am Besten wäre es wohl, eine bundesweite Kampagne zu starten gemaß dem Motto: "wie kacke ich richtig."
Einige ältere Mitmenschen dürfte das vielleicht freuen!

actionjackson schrieb:Aber so zu tun, als würden die Flüchtlinge keine grundlegende Sozialisierung erfahren haben, ist einfach absurd.

Was Du als "grundlegende Sozialisierung" bezeichnest, ist die grundlegende Sozialisierung hier. Es ist nicht die grundlegende Sozialisierung woanders.
Und das ist nicht wertend gemeint. In unterschiedlichen Gesellschaften wird auf unterschiedliche Verhaltensweisen wert gelegt.
In manchen Gesellschaften ist es eine "grundlegende Sozialisierung" als Frau einen Schleier zu tragen. Wer das nicht macht, ist ein Barbar.

Du darfst das nicht nur aus unserer Warte sehen. Wir haben u.U. ganz andere Prioritäten und damit ganz andere Vorstellungen, was "grundlegend" in einer Gesellschaft ist.

Hätte man den Brief besser formulieren können? Vermutlich. Ist es unzumutbar, wie er formuliert ist? Eher nicht.
Unzumutbar wäre es, wenn die Intention hinter dem Brief die Verächlichmachung der Adressaten wäre. Oder wenn dieser Brief auf Bundesebene erstellt worden wäre, nachdem darüber ein halbes Jahr beraten wurde.

So aber ist es eine Bitte, über die man als Betroffener sehr gerne diskutieren kann. Aber von außen betrachtet, ist es aus den genannten Gründen eine eher harmlose Angelegenheit.

actionjackson schrieb:Am Besten wäre es wohl, eine bundesweite Kampagne zu starten gemaß dem Motto: "wie kacke ich richtig."

Ich gehe davon aus, dass im Jahre 2015 selbst in abgelegenen deutschen Dörfern regelmäßig die Wassertoiletten benutzt werden.

actionjackson schrieb:Einige ältere Mitmenschen dürfte das vielleicht freuen!

Er hat immer Zeitungspapier benutzt, obwohl Klopapier schon erfunden war.

Kc schrieb:Ebenso steht die Frage im Raum, wie bessere Regelvermittlung aussehen kann.

Vielleicht durch Gesprächsgruppen, bei denen eine Art Lehrer den Menschen diese Dinge vermittelt. Das frisst vielleicht finanzielle Mittel, aber so lässt sich das ganze womöglich besser erklären - es können Rückfragen gestellt werden etc. Bestenfalls machen das natürlich ehrenamtliche Personen, die eine gewisse Kompetenz vorweisen können, z.B. hinsichtlich gesetzlicher Regelungen.

Ich weiß jetzt nicht genau, wann und wie Integrationskurse laufen; das wäre dann so eine Art Vorkurs.

@kleinundgrün
Du missverstehst mich. Es ging mir nicht um eine spezielle Ausprägung, sondern der teilweise auch hier herrschenden Meinung, man müsse Kulturen aus Syrien, Irak oder sonstwo, über die banalsten Dinge aufklären. Als Beispiel halt, dass man nicht einfach wahllos irgendwo uriniert etc.
Schon zynisch, wenn man bedenkt, dass die ersten sanitären Anlagen wahrscheinlich aus Mesopotamien stammen..

kleinundgrün schrieb:So aber ist es eine Bitte, über die man als Betroffener sehr gerne diskutieren kann. Aber von außen betrachtet, ist es aus den genannten Gründen eine eher harmlose Angelegenheit.

So eine große Sache, nein, das soll kein Wortspiel sein.. :D, ist es auch nicht. Man nehme einfach den besser ausgearbeitet Text und kommuniziert das auf die weise. Da muss sich dann auch nicht jeder Bürgermeister die Mühe machen, einen neuen zu verfassen..
Case closed?