Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

@cheroks

sehe ich alles genauso
Ich hatte noch weiteres aufgezählt, weiß nicht ob du es gelesen hast? (mein Link im anderen Faden war nämlich falsch)

Desalb möchte ich mal fragen, was hältst du von den Punkten, welche ich hier aufgezählt hatte? Beitrag von Optimist (Seite 905)
also das hier? :

Optimist schrieb:Eine langfristige Lösung sehe ich in folgenden Punkten (leider besteht wohl seitens der Verantwortlichen vermutlich mal wieder kein Plan):

- Endlich mal die Ursachen angehen
- die Aufnahmeländer (Griechenland, Jordanien usw.) besser unterstützen - auch die Türkei!
- Hotspots schaffen, von wo aus Asylanträge gestellt werden könnten -> wer anerkannt ist, aus den Ländern holen und nicht mehr den Schleppern überlassen.

Es kann doch auf lange Sicht jedenfalls keine Lösng sein, wieder unkontrolliert jeden ins Land zu lassen, der das möchte, egal ob ein Asylgrund besteht oder nicht (Kriegsflüchtlingen soll gerne geholfen werden, aber wie gesagt, diese könnte man gezielt abhole

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Und wie beurteilst du das hier (ich finde Deine Ansichten meist sehr gut, deshalb interessiert mich sehr deine Meinung)

Bohne:
Ohne der europäischen Idee gibts keine EU.

---> O:
die Idee ist doch schon längst von einigen Staaten aufgekündigt worden, bzw von Gemeinschaftssinn keine Spur.
Auch D hatte vor der Flüchtlingskrise keinen Gemeinschaftssinn, sonst hätte es damals Griechenland bei der Aufnahme der Flüchtlinge besser geholfen.
Nein, es hatten sich alle weggeduckt (auch D).

Es ist wie bei einzelnen Menschen - jeder ist sich selbst der Nächste. Solange man was bekommen kann, wird die EU hoch gehalten, wenn es jedoch ans Geben geht, weiß niemand etwas von einer Gemeinschaft.


Bone02943 schrieb:
Sie sichert uns den Frieden.

->
als es nur die EWG gab, war doch auch Frieden. Ich hab eher den Eindruck, dass die wirtschaftlichen und politischen Zwänge der EU die Länder eher spaltet und eines Tages dadurch erst für Konflikte sorgt. Griechenland war doch das beste Beispiel ->Merkel wurde als Hitler karikiert ...

@Optimist

Zu deinem ganzen Post oben: sehe ich alles genauso

@cheroks

Das Problem dabei ist, die Türkei ist kein Partner, der man Geld geben sollte um etwas für Menschen zu tun. Sie schießen auf die Menschen die über die Grenzen kommen.

Sie entwickeln sich gerade zu einer Diktatur. Die Türkei müsste man sanktionieren. Die Menschen in der Türkei stehen zu Erdogan? Gut, dann tragen sie diese Sanktionen mit.

Die Türkei hat eigene Ziele im Irak, hat lange den IS unterstützt. Das ist kein Land das nun Hilfe braucht weil es so arm und unschuldig ist und die ganzen Flüchtlinge aufnimmt.
Die Türkei wie sie jetzt ist, ist kein Freund Europas.

Der Türkei spielt es lediglich in die Hände, dass die EU ein Helfersyndrom hat. Sonst wären die Grenzen schon lange dicht und die Türkei in wenigen Jahren wirtschaftlich am Ende.

Über 50 Prozent des Exports geht in die EU.

Man kann den Flüchtlingen in der Türkei auch nicht helfen, indem man sie geregelt nach Europa holt. Das unterbindet die Türkei.
Man sieht es ja bei dem Deal, dass sie keine Akademiker, ect, nach Europa lassen. Als was betrachtet die EU Russland?

Selbiges muss für die Türkei gelten. Sie ist so wie sie jetzt ist kein Freund.

es war von Anfang an klar, dass Merkel voran und mit ihr die EU mit dem Deal Erdogan in die Hände spielen und sich möglicherweise erpressbar machen..


Erdogan und Yildirim drohen nun offen damit, bis zu 3 Mio Flüchtinge Richtung Ö/D zu schicken. warum ich die anderen EU Länder nicht erwähne?
Frankreich ist wegen der islamistischen Terroranschläge im Ausnahmezustand. es wird keine "unkontrollierte" Zuwanderung an seinen Grenzen zulassen.
Schweden hat vorerst bis Februar seine Grenzkontrollen verlängert und lässt niemand mehr ohne Dokumente einfach so ins Land.

die ehemaligen Ostblockstaaten sind unattraktiv für Flüchtlinge als relative EU Neulinge sind sie schlicht nicht interessant genug für viele Flüchtlinge- aus mehreren strukturellen Gründen:
1. ziehen sie aus ihrer Sicht zu Recht dahin, wo ihnen materieller Wohlstand und relativ hohe finanzielle Hilfen winken und die Chancen gut stehen, dass sie Arbeit bekommen und Unterstützung bei der Integration. 2. dorthin, wo bereits Familie, Verwandte, Nachbarn oder Bekannte sind und 3. wo sie auf eine große migrantische communities gleicher Herkunft treffen. Deutschland, Österreich, und Schweden bieten aus Flüchtlingssicht dafür die besten Voraussetzungen.

vielleicht gibt es sie irgendwann doch noch - die Transitzonen, die Seehofer forderte und die 200.000 Obergrenze

Witzig ist, dass die beiden Kinder ja muslimisch sind, wie die Eltern. Aber die wissen anscheinend selber nicht, was sie eigentlich essen und was nicht. Isst du Pizza? Da sagen sie dir, sie essen alles an Pizza. Schlagen Salamipizza vor zum essen. Und du musst ihnen sagen, dass sie doch gar keine Salami essen. Sag mal bist du Muslim oder nicht. Aso ja, keine Salami.

Haha, du hälst dich bestimmt für besonders tolerant mit deinem Denken. In Wahrheit sprichst du auch nur dem orthodoxen Islam nach, wie ein Muslim zu sein hätte und welche Kost man zu sich nehmen dürfe.

http://m.focus.de/politik/deutschland/asylrecht-wird-aufgeweicht-rot-rot-gruene-koalition-in-berlin-will-abschiebungen-erschweren_id_6258715.html

Rot-rot-grüne Koalition in Berlin will Abschiebungen erschweren

Rund 550.000 abgelehnte Asylbewerber leben laut jüngster Zahlen in Deutschland. Viele von ihnen haben aus unterschiedlichen Gründen ein befristetes oder unbefristetes Aufenthaltsrecht, anderen droht die Abschiebung. Doch während die Bundesregierung Pläne ausarbeitet, um konsequenter abzuschieben, steuern einzelne Bundesländer gegen. Am auffälligsten ist das offenbar in Berlin.
Die dortige rot-rot-grüne Landesregierung machte in ihrer aktuellen Koalitionsvereinbarung klar, dass „die bundesrechtlichen Vorschriften des Aufenthalts- und Asylrechts im landesrechtlichen Vollzug so ausgelegt und angewendet werden, dass sie die Integration erleichtern und Bleibeperspektiven auch in bislang ungelösten Fällen ermöglichen.“ Einem Bericht der „Welt“ zufolge sollen Abschiebungen erschwert werden.
Gerade die Die Linke lehne die Pläne der Bundesregierung ab. Laut der Zeitung „Neues Deutschland“ sagte die Linke-Politikerin Katina Schubert auf einer Konferenz: „Wir können das Aufenthaltsgesetz – so rassistisch und mies es auch ist – nicht ändern, aber die Spielräume auf Länderebene können wir nach Kräften nutzen.“ Mitarbeiter in der Flüchtlingshilfe sollten alle „neuen Hebel nutzen“.
„Paradigmenwechsel“ in der Flüchtlingspolitik
„An die Stelle einer reinen Abschiebepolitik soll die Förderung einer unterstützten Rückkehr treten“, heißt es in der Koalitionsvereinbarung von SPD, Linke und Grüne. Die „Welt“ kritisierte, dass ohnehin bereits deutlich mehr Personen, nämlich 7100, freiwillig aus Berlin ausreisen. Abgeschoben wurden demnach dieses Jahr 1748 abgelehnte Asylbewerber, 14.000 Ausreisepflichtige leben noch in Berlin.
„Bezogen auf die Beendigung des Aufenthaltes will die Koalition einen Paradigmenwechsel “, vereinbarten die Parteien. Abschiebehaft und Abschiebegewahrsam halte die Koalition für „unangemessene Maßnahmen“ und will diese auch im Bund abschaffen. Abschiebungen in Regionen, „in die Rückführungen aus humanitären Gründen nicht tragbar sind“, soll es nicht mehr geben.

Da fragt man sich wer soll das in Zukunft alles finanzieren?! Wenn der Familiennachzug kommt dann sprengt das doch komplett die sozialen Sicherungssysteme! Rot-Rot-Grün ist wie so oft fernab der Realität!

Die CDU bereitet das Gegenteil vor, Urheber soll Strobl aus BW sein:
http://www.stern.de/politik/deutschland/geheimer-cdu-abschiebe-plan--knallhart-gegen-fluechtlinge-7213168.html
Ist ziemlich frisch (NTV, N24 haben es als banner laufen)

Zu den Pässen:

"Es ist ein großes Problem, dass Flüchtlinge oft ihre Pässe wegwerfen, falsche Angaben zur Identität machen und bei der Passbeschaffung nicht mithelfen", zitiert ihn die "Bild-Zeitung". Er will Sozialleistungen in diesem Fall auf das absolute Minimum runterfahren. "Also kein Bargeld, nur Sachleistungen in Form von Essen, Trinken, Toilettenartikeln, Kleidung. Es geht nur noch um die Überbrückung weniger Tage bis zur Abschiebung."

Finde ich richtig:

Auch wer sein Heimatland besucht, obwohl er eigentlich in Deutschland Asyl sucht, soll den Asylstatus sofort verlieren.

Das wird nicht so einfach gehen wie sie sich das vorstellen:

Darüber hinaus will Strobl auch Kranke, die schon bei der Einreise krank waren, abschieben. Sofern sie kein anderes Bleiberecht vorweisen können.

Abschiebezentren:

Schärfere Grenzkontrollen, Abschiebungen nach Afghanistan, ein Rückführungszentrum in Ägypten und eine ausgeweitete Abschiebehaft beschreibt der Minister in seinem Papier.t

Geld:

Die Sozialleistungen sollen auch für anerkannte Flüchtlinge deutlich gekürzt werden."Wer Schutz vor Krieg und Verfolgung sucht, für den darf es nicht vorrangig um Sozialleistungen gehen. Dass wir Flüchtlingen, die an Leib und Leben bedroht sind, Schutz vor Verfolgung bieten, heißt nicht, dass wir Flüchtlingen auch unseren Lebensstandard ermöglichen müssen"

In Deutschland merken sie, dass sie in den Wettlauf einsteigen müssen.

Den Wettlauf, möglichst schnell unattraktiv für Flüchtlinge zu werden. Bin gespant wir das weitergeht.

insideman schrieb:Den Wettlauf, möglichst schnell unattraktiv für Flüchtlinge zu werden.

Als ich geschrieben habe dass die Elite jetzt (auch) besorgt© ist, hat man das nicht geglaubt. Sie haben nähmlich Sorge nicht mehr gewählt zu werden.
Aber...was passiert jetzt:
Man lässt ein "geheim" Papier "versickern" um Stimmung zu testen, die Reaktionen zu beobachten...dadurch wird man auch Wähler die gegen die aktuellen Politik sind Hoffnung vermitteln und zurück holen.
Dann finden die Wahlen statt und danach wird es spannend: hält man sich daran oder man macht das alte System weiter?

Juvenile schrieb:Rot-Rot-Grün ist wie so oft fernab der Realität!

Manchmal muss ich schmunzeln - sie kommen mir so wie die Naiven vor die glauben dass Strom aus der Dose kommt...RRG glaubt vielleicht auch dass es soviel Geld für die Aktionen gibt...schließlich wird es auf dem Konto überwiesen.

@Abahatschi

Dieses sogenannte "Geheimpapier" liest sich interessant und sollte auch in ähnlicher Form durchgeführt werden.
Das mit der Abschiebung von "Vorerkrankten" halte ich jedoch für weniger sinnvoll und zudem auch menschenrechtswidrig.

Ich befürchte jedoch.. das dieses öffentliche "Geheimpapier" nur zu Wahlkampfzwecken dient und eine Umsetzung nicht stattfinden wird.

Das mit den Verschärfungen sind doch bisher nur Lippenbekenntnisse und bei der Umsetzung werden sie dann von irgendeinem Gericht gekippt. Was gab es Sprüche nach Köln "mit der vollen Härte des Gesetzes" und jetzt wurden nur eine handvoll Täter verurteilt die alle sofort wieder auf freien Fuß kamen, feixend. Genauso bei den bisherigen Abschiebungen. Da wird dann auch so getan als ob die nicht mehr wiederkämen was teilweise aber passiert. Für Freiwillige vom Balkan lohnt sich das sogar weil sie sich jedesmal wieder Startgeld für die Heimat abholen können.

Zum Thema Integration: Ich halte Menschen die nicht als Kind einwandern und dann in einer angepassten Familie aufwachsen nur für bedingt integrierbar wenn sie aus patriarchalen Gesellschaftsstrukturen stammen die ein starres Wertesystem haben. Prägung und Persönlichkeitsentwicklung lassen sich nach Mitte 20 kaum mehr verändern wie dieser Fall hier zeigt:

Nurretin B. galt als gut integriert. Ein Bekannter aus dem Fußballverein in B.s Heimatort Eimbeckhausen sagte SPIEGEL TV: "Er hat auch nach dem Spiel oder dem Training mal ein Bier mitgetrunken. Man konnte ganz normal mit ihm reden." Die Familie sei "immer herzensgut, nett und freundlich zu allen" gewesen.

Viele Hamelner sind angesichts der Tat entsetzt. "Ich glaube, keiner von uns hätte sich jemals vorstellen können, dass eine derart barbarische Tat, die an mittelalterliche Hinrichtungen erinnert, in einer Stadt wie Hameln möglich ist", sagte Bürgermeister Claudio Griese sagte bei einer Mahnwache am Mittwoch. Bei der Versammlung hielten Demonstranten Plakate mit der Aufschrift: "Stoppt Gewalt gegen Frauen".

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/verbrechen-in-hameln-angehoerige-des-opfers-sprechen-a-1123292.html

insideman schrieb:Den Wettlauf, möglichst schnell unattraktiv für Flüchtlinge zu werden

Tja, schmeißen wir das Grundgesetz und den ganzen rechtsstaat am besten ins Klo und spülen runter.

Mein Gott, in was für einer Zeit leb ich. Sind die einfach nur noch am spinnen? Langsam wird mir etwas mulmig in diesem Staat und dieser "EU".

Naja, aber immerhin wissen wir jetzt, dass CDU wieder für Germany first und was gehen mich die Ausländer an steht.
Die machen schon seit einigen Monaten AfD-Politik und inzwischen versuchen sie wohl die AfD rechts zu überholen.
Damit wäre die Parteienlandschaft dann wieder "in Ordnung", Seehofer sieht sich schon als heimlicher Kanzler und nächsten September wählen wir rotgrünviolett.

@Realo

Den Wettlauf, möglichst schnell unattraktiv für Flüchtlinge zu werden

-->
Tja, schmeißen wir das Grundgesetz und den ganzen rechtsstaat am besten ins Klo und spülen runter.

Haben die anderen Länder, die nicht so attraktiv sind, denn keine humane Verfassung und Menschenrechte?

Verstößt es gegen Menschenrechte und GG, wenn nicht-Asylberechtigte konsequent abgeschoben werden und der Verbleib in D bis zur Abschiebung nicht mehr als nötig attraktiv gemacht wird?

Ist es ratsam, wenn D so gut wie das EINZIGE Land ist, welches für Migranten BESONDERS attraktiv ist?

Und was genau ist an diesen Punkten so sehr unmenschlich?

Zu den Pässen:
"Es ist ein großes Problem, dass Flüchtlinge oft ihre Pässe wegwerfen, falsche Angaben zur Identität machen und bei der Passbeschaffung nicht mithelfen", zitiert ihn die "Bild-Zeitung". Er will Sozialleistungen in diesem Fall auf das absolute Minimum runterfahren. "Also kein Bargeld, nur Sachleistungen in Form von Essen, Trinken, Toilettenartikeln, Kleidung. Es geht nur noch um die Überbrückung weniger Tage bis zur Abschiebung."

...

Geld:
Die Sozialleistungen sollen auch für anerkannte Flüchtlinge deutlich gekürzt werden."Wer Schutz vor Krieg und Verfolgung sucht, für den darf es nicht vorrangig um Sozialleistungen gehen. Dass wir Flüchtlingen, die an Leib und Leben bedroht sind, Schutz vor Verfolgung bieten, heißt nicht, dass wir Flüchtlingen auch unseren Lebensstandard ermöglichen müssen"

Ich habe nichts dagegen wenn Migranten völlig gleich behandelt werden finanziell. Möchte nur wissen, weshalb es so unmenschlich wäre, falls nicht.

@insideman

Den Wettlauf gibt es im Hintergrund schon länger oder eigentlich schon immer.

Der neue Innenminister von Baden-Württemberg, Strobel, ist ja schon angetreten als "Asylreformer", alles muss auf den Prüfstand.

Zum Beispiel war schon seit jeher die Devise irgendwie, die die kaum Bleibeperspektive haben, sollen nicht an feste Alltagsstrukturen hier in D gewöhnt werden. Die alte grün-rote Landesregierung in BaWü hat das gefühlt aber nicht so hart als politischen Maßstab zelebriert.

Aber Innenminister Strobel, der neue Innenminister, jetzt schon.

Ich kann nicht genau sagen, ob das jetzt konkret mit ihm zusammenhängt, aber plötzlich werden hauptamtliche Sozialarbeiter entlassen (unter der Hand das Gerücht, sie werden entlassen, wenn sie Flüchtlingen zu sehr Struktur und Halt geben), der Druck auch auf ehrenamtliche Helfer/innen wächst, die Angebote (Kinderbetreuung etc.) zu reduzieren.

Wenn die ehrenamtlichen Helfer/innen sich nicht daran halten, dann verfügen die zuständigen Behörden eben den Transfer von einer Landeserstaufnahmeeinrichtung in die andere Landeserstaufnahmeeinrichtung, und das etwas weiter weg von der letzten Einrichtung. So bricht eben der Kontakt ab. Und die Flüchtlinge selber müssen neu anfangen (Umgebung kennen lernen usw.,) und müssen weiterhin auf den Ausgang ihres Asylverfahrens warten.

Der politische Sinn liegt natürlich darin, eine mögliche Abschiebung "einfacher zu machen" und ein rumsprechen in aller Welt (in D wird dir geholfen) zu unterbinden.

Meine Heimatstadt hat zu Spitzenzeiten 15000 Flüchtlinge aufgenommen. Grün-Rot hat versprochen, hey, ihr habt schon etwa 9000-10000 Bulgaren und Rumänen aufgenommen, also wird darauf Rücksicht genommen, ihr sollt nicht mehr so viele Flüchtlinge aufnehmen, schon gar nicht dauerhaft. Aber wen kümmerts, meine Heimatstadt soll jetzt doch wieder aufnehmen, und zwar dauerhaft. Wo die Wohnungen, die Arbeitsplätze und das Finanzbudget für die Sozialleistungen etc. kommen sollen, das ist natürlich noch nicht geklärt.

@kofi

kofi schrieb:Ich kann nicht genau sagen, ob das jetzt konkret mit ihm zusammenhängt, aber plötzlich werden hauptamtliche Sozialarbeiter entlassen (unter der Hand das Gerücht, sie werden entlassen, wenn sie Flüchtlingen zu sehr Struktur und Halt geben), der Druck auch auf ehrenamtliche Helfer/innen wächst, die Angebote (Kinderbetreuung etc.) zu reduzieren.

Das finde ich unmöglich.
Und dann wundern sich die Verantwortlichen über Kriminalität und Radikalisierung von Menschen, denen man keinen Halt geben will? Einfach zum K...

@Optimist

Ja eben. Genau das. Mir und anderen ehrenamtlichen Helfer/innen wurde auch nahe gelegt, Distanz zu halten oder Angebote zu reduzieren. Entlassen kann man ehrenamtliche ja nicht. Aber wie geschrieben, so manchen Hauptamtlichen gehts dreckig. Die wollten nur menschlich sein und wurden dann zurückgepfiffen, haben sie zu unterlassen. So heißt es zumindest.

Die Landesregierung möchte den Überblick behalten, wer denn jetzt eine gute und wer eine schlechte Bleibeperspektive hat und würde insofern gern die Leute konzentrieren. Sowas kannste aber vor Ort nicht machen, weil die Leutz wissen ja selber, dass sie möglicherweise keine Bleibeperspektive haben und fangen dann an, sich dementsprechend zu verhalten. Generell kann man Problemklientel drunter nicht einfach an einem Ort konzentrieren.

Aber das ist jetzt in Bezug auf BaWü die Entscheidung von dem Herrn Strobel. Die Grünen an sich, sie stellen zwar den Ministerpräsident. Aber sind sie einmal an der Macht die Grünen, dann verlieren auch sie viel von ihrer einstigen Ideologie. Der neue Innenminister hat meiner Heimatstadt bereits (soweit ich weiß) eine feste Zahl an Flüchtlingen dauerhaft zugewiesen oder zuweisen lassen. Unumkehrbar.

Das heißt, dass ist eben der springende Punkt: Einheimische, Bulgaren, Rumänen und (anerkannte) Flüchtlinge suchen gleichzeitig Arbeit, Wohnung oder brauchen staatliche Unterstützung. Eine Mammutaufgabe und für einen städtischen Haushalt nicht gerade sehr, wie soll man es ausdrücken? Nicht sehr nett.

Die Bürger/innen von Baden-Württemberg haben aber demokratisch gewählt, und zwar die CDU in die Landesregierung. Der SPD Gall als Innenmister und die SPD Öney als Integrationsministerin haben wenigstens doch schon zugehört und versucht den sozialen Ausgleich zu schaffen.

@kofi

kofi schrieb:Mir und anderen ehrenamtlichen Helfer/innen wurde auch nahe gelegt, Distanz zu halten oder Angebote zu reduzieren

wird diese Schiene "nur" bei Nicht-Anerkannten gefahren oder etwa auch bei Anerkannten?

@Optimist

Gute Frage. Also es geht gefühlt generell darum erstmal, D als Land für Asyl unattraktiv zu machen. Darauf ist das deutsche Asylwesen gefühlt zumindest strukturell ausgelegt.

Erstmal also, wird bei allen (würde ich jetzt mal sagen) diese Schiene gefahren.

Aber ich habe mich entschieden, wie andere Helfer/innen auch, uns nicht dem Druck zu beugen. Ich mach zwar aus persönlichen Gründen nichts mehr für Erwachsene, aber ich würde es für die Familien bzw. für Familien, die einen echten Bedarf an Hilfe und Begleitung haben, echt bedauerlich finden.

Die Landesregierung geht ja da wie geschrieben mit, und reißt schon in der Regel mittlerweile die Leute durch einen Transfer etc. aus unseren Klauen. So können allerlei Projekte und Ideen gar nicht umgesetzt werden, obwohl schon geplant, Termine gemacht, alles vorbereitet. Wenn die Leute nicht so weit weg hin müssen, könnte man sie ja abholen etc. Aber sie kommen auch schon in der Regel in entferntere Gegenden. Also Totalabbruch aller Beziehungen bzw. des Kontakts.

Aber nun gut, die Verantwortlichen haben versprochen, diesen Kurs so nicht mehr zu fahren. Um Projekte und Ideen fortzusetzen, werden die Leute möglichst in die nähere Umgebung irgendwo einquartiert, so kann man sie noch besuchen und mit ihnen "arbeiten".

@Optimist

Ich hab auch diese eine algerische Familie kennen gelernt. Ganz liebe Leute, tolles Sozialverhalten. Zwei Kinder, Mädchen, ganz liebe Mädels. Eine der Mädels ist in den Kindergarten gekommen/gegangen, der Vater hat fleißig deutsch gelernt. Mutter und Vater haben mir Essen aufgedrückt, weil ich so nett zu ihnen bin/war. Sehr beliebte Familie auf dem Camp. Mit bestimmt guter Zukunft in Deutschland.

Aber ihnen ging es dann halt so, sie wurden etwas weiter weg hin transferiert. Ich hab keine Möglichkeit, nur Telefon, die Familie zu sehen. Sie sind, wie ich erwähnt hatte, in der Landeserstaufnahmeeinrichtung gelandet, eigentlich ne Fortzsetzung ihrer bisherigen Unterkunft. Sie warten halt da auf die Entscheidung in ihrem Asylverfahren.

Alles was bisher an Integration, Kontakt etc. geleistet wurde....oh man. Für die Helfer/innen als auch für die Familie echt bitter. Die müssen aber halt jetzt quasi neu anfangen und dürfen in ihrer neuen Einrichtung zum Beispiel auch weiterhin nicht selbst kochen.

@kofi

kofi schrieb:Also es geht gefühlt generell darum erstmal, D als Land für Asyl unattraktiv zu machen.

Das kann ich ja nachvollziehen, aber das sollte man mMn dann eben wirklich über die materielle und eben nicht die integrative Schiene machen.

kofi schrieb:Erstmal also, wird bei allen (würde ich jetzt mal sagen) diese Schiene gefahren.

Furchtbar. Überlegen die sich denn nicht, was das für Langzeitfolgen hat?
Du als Ehrenamtlicher - wenn du das den Verantwortlichen sagen würdest (wie gesagt im Hinblick auf Kriminalität und Radikalisierung), was würden die wohl entgegnen?

Ach so, vorhin noch gar nicht gelesen:

kofi schrieb:Aber nun gut, die Verantwortlichen haben versprochen, diesen Kurs so nicht mehr zu fahren.

aus welchem Grund auf einmal dieser Sinneswandel? Etwa Einsichten in der Art was ich vorhin schrieb?

kofi schrieb: und dürfen in ihrer neuen Einrichtung zum Beispiel auch weiterhin nicht selbst kochen.

So ein Blödsinn, da könnt ich mich aufregen