Kc schrieb:Dabei gibt es Ausbildungen, Lehren und Studium doch eigentlich auch in anderen Ländern.
Auch in Afghanistan, dort sind ja nicht alle Regionen gleich entwickelt.
Ich habe bis jetzt kaum Afghanen kennengelernt, obwohl ich mittlerweile sehr oft mit unseren Flüchtlingen in Kontakt kam.
Die können kaum Englisch und sind hier am meisten isoliert. Gäbe es nicht auch einen Iraner, würden die Betreuer vermutlich überhaupt nicht mit denen kommunizieren können.
Auch kommen die meist aus dem Westen aus dem Grenzgebiet Iran, wobei ich annehme, dass viele überhaupt aus dem Iran kommen.
Die einzige Information die die Betreuer haben ist, dass sie die Grundschule haben. Da sind aber Leute dabei, die würde ich auf 25 schätzen.
Wie das genau funktioniert weiß ich nicht, weil die meisten 5 Jahre Grundschule besucht haben wollen, sonst nichts.
Kc schrieb:Wundert mich immer: Die Leute wollen zwar Geld machen - es wird ja gern standardmäßig ausgesagt, man wolle sehr gerne arbeiten, sei voll motiviert, würde alles machen etc. - aber sich nicht die Voraussetzungen schaffen?
Schon eigenartig.
Ich glaube dass es ohne extreme Anstrengungen von uns so nichts werden wird. Wie gesagt, alleine hier bei uns sehe ich, wie mangelhaft eigentlich die Kommunikation abläuft, wenn die Betreuer selbst so gut wie nichts von denen wissen und sich auf einen anderen Flüchtling berufen.
Ich habe dann schon eine Österreicherin die Farsi spricht und die Afghanen versteht vermittelt, damit das ganze etwas objektiver wird...
Ich denke man muss zunächst schauen, dass die sofort die Sprache lernen, ohne Verzögerung. Jede Woche die zu viel verstreicht ist verlorene Zeit.
Viele Leute sind auch gar nicht bereit dazu, plötzlich einen 9h Tag am Bau als Lehrling oder sonst was auszuüben. Arbeit hier ist völlig was anderes wie die Leute kennen.
Bei Syriern ist es etwas anders, da können die meisten Englisch, ich würde fast behaupten, besser als der durchschnittliche Österreicher den man sonst auf der Straße trifft.
Die bringen sich auch mehr ein und kümmern sich selbst um viel mehr Dinge. Nur das ist wohl nicht weil sie fleißiger sind und die Afghanen faul, sondern weil sie eben die Voraussetzung haben mit der Umwelt zu kommunizieren und auch bis jetzt in Syrien lange Zeit anders gelebt haben als in Afghanistan.
Kc schrieb:Was ich ebenfalls verwirrend finde, ist die Einschätzung über die Fähigkeiten der Asylbewerber - einmal lese ich bei ZeitOnline einen Bildungsexperten, der meint, 2/3 könnten nicht richtig lesen und schreiben, vorhin lese ich auf T-Online einen Artikel, in dem behauptet wird, 70% seien ,,hochqualifiziert", obwohl das nicht weiter ausgeführt wurde, worin die Qualifikation bestünde.
Ich denke das kommt davon, wenn man gewisse Asylwerber ausblendet. Bei Den Afghanen wie gesagt würde es mich wundern wenn ein 2 stelliger Prozentsatz überhaupt sowas wie eine Ausbildung genossen hat.
Bei den Syriern ist das teilweise gänzlich anders, das sieht man wie erwähnt auch schon bei den Englischkenntnissen.
Wieder was anderes ist die Qualität dieser Ausbildung. Aber so weit sind wir ja noch lange nicht...
Bei den Afrikanern, da haben wir 4, ich glaube alle 4 aus Nigeria, ist das überhaupt merkwürdig. die scheinen nur irgendeine Dorfarbeit gemacht zu haben, können aber etwas englisch.
Für mich etwas verwunderlich, aber ich war noch nie in Afrika und mit denen bis jetzt auch kaum zu tun gehabt.