Da hat
@Nevrion eigentlich Recht.
,,Rechtliche Grauzone" heißt ja eigentlich eher, dass ,,man" nicht so genau weiß, was jetzt gerade noch richtig oder schon falsch ist.
Unsicherheit.
Aber wenn ein Obdachloser klaut, ist die Sache theoretisch klar, Diebstahl ist Diebstahl.
Da wäre es auch egal, ob ein Milliardär, der Papst, Angela Merkel, ein Roma oder sonstwer im Laden was stiehlt, rein rechtlich ist das alles das Gleiche, denke ich.
Nur lohnt sich unter Umständen die Verfolgung nicht.
Weil zu aufwendig im Sinne des Kosten-Nutzen-Verhältnisses, weil keine angemessenen Instrumente vorhanden...
Überspitzt: Wenn es um das Eintreiben von 1€ geht, dann lohnt es sich nicht, dafür 1000€ zu investieren. Auch wenn die Rechtslage klar ist.
Beziehungsweise: Wenn man da einen Obdachlosen hat, der ohnehin kein Geld besitzt und keinen festen Wohnsitz, lohnt es sich dann wirklich, den wegen ein paar Wasserflaschen im Wert von einigen Cent bis € zu verknacken?
Das belastet finanziell eigentlich nur alle Beteiligten.
Es gibt irgendwie in solchen Fällen keine sinnvolle Strafe, außer man will ganz prinzipiell handeln und sagen:,,Diebstahl ist Diebstahl, muss immer geahndet werden, völlig egal, was es kostet und was es nützt."
Ein anderer Fall liegt bei gewerbsmäßigem Diebstahl von Banden vor, finde ich, da sollten ganz klare Grenzen gesetzt werden, weil sich ein hoher, potenzieller Schaden ergibt, wenn man alles laufen ließe.
Das muss dann auch vor Gericht entsprechende Bewertung finden.
Generell denke ich aber, dass wir kein Problem (grade in Deutschland) mit dem Vorhandensein von Regeln und Gesetzen haben, sondern ein Problem mit der Durchsetzung und Anwendung.
Die Polizei und die Justiz genießen zu wenig Rückendeckung von Gesellschaft und Politik.
Beispiel, das einem sofort in den Sinn kommt:
Vor kurzem startete ja leider ein afghanischer Asylbewerber einen Amoklauf und wurde erschossen.
Erste Reaktion von Renate Künast, der bekannten Grünen-Politikerin:,,Musste das wirklich sein, der arme Junge, sehr fragwürdig, hätte man das nicht anders lösen können?"
SOLCHE Reaktionen sind fragwürdig.
So manchem Grünen und Linken scheint nicht bewusst zu sein, dass ein großer Teil ihrer Freiheiten erst durch gute Polizeiarbeit geschützt und ermöglicht wird.