@wichtelprinz Vielleicht stellen wir uns das mal anders vor.
Dein Land ist im Krieg, und du flüchtest in ein anderes, sicheres Land und stellst einen Asylantrag. Selbst wenn sich jemand an der Essensausgabe 10x vordrängelt, lässt du den in Ruhe. Aus dem Gefühl heraus, den deutschen Behörden absolut keinen Grund zu geben, negativ zu denken. Oder das das Asylverfahren in Gefahr gerät.
Lass dir ein Zahn ausschlagen und wehr dich nicht, hauptsache dein Antrag wird anerkannt und du kannst in diesem Land in sicher leben und musst nicht zurück. Das ist nicht schön, aber in einem Asylverfahren sollte das eben der Normalfall sein. Haupt-und ehrenamtliche Helfer/innen, die mit den Leuten am Tisch sitzen und bei der Bewältigung der seelischen Anspannung helfen. Wozu braucht man aber noch das gute zureden, wenn manche sich anscheinend eh sicher sind, in D bleiben zu dürfen? Die müssen ja innerlich selbst davon ausgehen und davon überzeugt sein, dass ne Massenschlägerei absolut straffrei oder zusammenhanglos mit dem Asylantrag läuft.
Wer angespannt ist wegen seinem Asylantrag, vermeidet den kleinsten Hauch von Ärger. So ist auch die Erfahrung, also wenn du selbst mit Asylbewerbern und Asylanten zu tun hast. Im Asylverfahren ist in der Regel Feigheit vor Stress das höchste gut und die Absicherung, dass alles gut läuft.
Wer übrigens im Asylverfahren schon keine Angst hat vor negativen Auswirkungen des eigenen Handelns, der ist wohl auch sonst nicht gerade berechenbar. Aber ich lass mich auch gerne davon überzeugen, dass man im Prinzip auch den Einzelfall betrachten muss. Vielleicht sieht die Sachlage bei dem ein oder anderen doch anders aus, als man es auf den ersten Blick vermutet.