@SouthBalkanSouthBalkan schrieb:@Nevrion
Könntest du bitte die "deutschen Werte" benennen?
Ich kann mir unter "deutsche Werte" nichts vorstellen.
Sollen die Flüchtlinge jetzt Bier trinken, Bratwurst essen und sich den Schützenvereinen anschließen?
Demokratieverständnis und Menschenrechte sind sicherlich keine typischen "deutsche Werte", unter " deutsche Werte" verstehe ich Spießigkeit , Disziplin , Ordnung usw usf.
Oh man. Bei solchen Fragen komm ich nicht umher resignierend zu seufzen. Als ob das nicht selbsterklärend wäre.
Aber gut, ich versuche dir eine passende Antwort zu geben. Deutsche Werte beinhalten zum Beispiel die Gleichbehandlung von Mann und Frau, zur Individualität des Einzelnen, Fragen der Kindererziehung (Familienbild), Fragen der Ethik, die Einstellung zu gleichgeschlechtlichen Beziehungen, Fragen des Datenschutzes, die Einstellung zur Freiheit der Menschen und der Meinungsäußerung ... und die Liste ließe sich noch ein Stück weit ausdehnen, aber ich wage mal zu anzunehmen, dass irgendwas von dem genannten bei dir vielleicht schon zu einen erhobenen Zeigefinger führt und so etwas wie "Das ist mir aber völlig gleich" oder "das Konzept ist mir fremd" folgen lässt. Warum ist das so? Weil man natürlich nicht alle Deutschen über einen Kamm scheren kann. Es gibt keine einzelne Eigenschaft was einen Deutschen zum Deutschen macht. Neben den Personalausweis gibt es so viele Faktoren, dass man sie unmöglich auf einen Nenner bringen kann.
Klar ist aber, dass wenn man aus einem Kulturkreis kommt, in der Ehen mit Minderjährigen möglich sind, bei dem Humor anders gelebt und wahr genommen wird, wo Frauen nicht mit Männern gleich gestellt sind, wo Sexualität anders gelebt wird, wo Religion und Hiearchien wichtiger sind als die persönliche Entfaltung ... wo diese Dinge Normalität sind. Deswegen muss man kein schlechterer Mensch sein, aber mit dieser Kultur auch nie ein Deutscher.
Ich will diese Diskussion auch nur ungern fortführen, denn sie führt längst von meinem ursprünglichen Beitrag weg und hat schon kaum mehr etwas mit dem dort gesagten Kontext zu tun. Ich will nur sagen, dass man als Syrer in diesem Land immer erst mal fremd sein wird und es kann niemand garantieren ob diese 1,5 Millionen, die diees Jahr eingeplant sind, deswegen nicht in genau so einer Parallelgesellschaft enden wie es sie in Deutschland schon gibt.
Selbst Menschen aus Frankreich oder Nord-Amerika, die uns gesellschaftlicher viel näher stehen, sind nicht per se voll in Deutschland integrierbar, wenn der Wille dahinter nicht vorhanden ist und weil jede Kultur, sei es nur durch ihre Sprache, etwas anders tickt.