Optimist schrieb:Manch hochrangige Politiker (keine Rechten!) sehen es zum Glück auch so, haben die alle keine Ahnung?
virco schrieb:bei hoch rangingen Politikern bin ich vorsichtig
ich grundsätzlich auch. Aber in diesem Punkt - was den Pulleffekt betrifft - gebe ich ihnen recht. Weil es in meinen Augen einfach nur logisch erscheint, dass es Andere auch versuchen werden, wenn sie sehen, dass bestimmte Aktionen etwas brachten.
Oder glaubst du, wenn aus Lesbos alle Flüchtlinge abgeholt würden, dass es dann andere Flüchtlinge aus der Türkei kommend nicht auch versuchen würden, auf diesem Wege nach Europa und dann möglichst nach D zu gelangen?
virco schrieb:Heute ging ein Brandbrief angesehener Forscher an die Bundesregierung, laut Göring-Eckardt, das es diesen Pulleffekt nicht gebe,
und das muss ich dir oder dieser G.E. jetzt einfach so glauben - so ganz ohne Beleg? Wie gesagt, wäre in meinen Augen unlogisch, wenn es das nicht gäbe. Aber die Zukunft wird es ja zeigen.
virco schrieb:Mittlerweile hat es ja Tradition, das Ministerien von Politikern geleitet werden, die absolut keine Ahnung vom Thema haben
wie wahr, aber der Göhring-E. traue ich halt auch nicht mehr zu als Anderen.
Tussinelda schrieb:... dass man niemanden herholen kann, erst Recht, wenn man dann aber irgendwie Hilfe vor Ort leisten kann. Die kostet nämlich auch Geld.
klar kostet das auch Geld, aber man würde nicht die Möglichkeit eines Pulleffekts riskieren. Denn wenn die Leute wüssten, sie können nicht so ohne weiteres in reichere nördliche Länder gelangen, dann versuchen sicherlich viel weniger von der Türkei nach Griechenland zu gehen (und von dort möglichst weiter).
Man kann ja den Türkeideal finden wie man will, aber dieser hatte eben einen möglichen Pulleffekt verhindert oder zumindest vermindert ... auch wenn der Deal seitens Griechenland nicht richtig umgesetzt wurde (z.B. zu lange Bearbeitungszeiten)
Zehnmaster schrieb:Dass die Leute in Moria solche Probleme haben, ist in erster Linie die Schuld von ihnen selbst, den NGO Schleusern und den Unterstützern dieser Schleuser und nicht das Problem der deutschen/europäischen Bevölkerung
... und falschen Versprechungen seitens der Schleuser.
@Tussinelda, aus deinem Link:
Der Fluch des Reichtums“ ist ein wichtiges Buch zur richtigen Zeit – einer Zeit, in der die reichen Staaten so tun, als ginge die Armut Afrikas sie nichts an. Das Gegenteil ist richtig: Wir sind reich, weil Afrika arm ist.
selbst wenn das alles so stimmen würde, kann trotzdem nicht die Lösung sein, jeden der zu uns möchte, aufzunehmen und einen Teil (Lesbos) auch noch zu holen.
Es kommen ja sowieso pro Jahr um die 100000, aber das reicht halt manchen noch nicht.
Soll unser Land noch weiter gespaltet werden, soll auf längere Sicht der soziale Friede gefährdet werden. Man sieht doch schon anhand Schwedens, was mal alles kommen könnte, aber Schweden ist nun auch nicht mehr so "offenherzig". Abgesehen von den Sozialsystemen, welche keinen Goldesel haben und irgendwann mal ausgeschöpft sein könnten.
abberline schrieb:wir haben genug eigene Probleme, die über Nudeln hinausreichen. Existenzängste, marode Schulen und Kindergärten, Obdachlosigkeit, kaum bezahlbaren Wohnraum, überschuldete Kommunen etc und dennoch hat Deutschland viele Menschen aufgenommen und hilft auch weiterhin. Nur weiter immer nur aufnehmen, geht halt nicht und ist auch nicht gut für den sozialen Frieden.
leider verstehen das manche nicht.
Tussinelda schrieb:ist aber nicht mit dem zu vergleichen, was die geflüchteten z.B. auf Lesbos seit Jahren mitmachen
Einige (oder Viele?) kamen aus der Türkei. Dort hatten sie es besser, wollten aber dort nicht bleiben, weil sie nach Europa und D wollten...
Ich hätte ja grundsätzlich nicht mal was dagegen, die 13000 von Lesbos hier her zu holen, denn auf die paar mehr oder weniger bei jährlich ca 100000 kommts eigentlich auch nicht mehr an...
... nur wäre dann eben auch die Botschaft: Wenn jemand ein Lager anzündet, dann tut sich was (abgesehen von der Gefahr eines Pulleffekts).