the_unforgiven schrieb:Was moralisch geboten ist, das bestimmen die Deutschen - und erheben sich über Italien, schreibt Jörg Thadeusz
und über die Rechtssprechung des EuGH.
eine bedenkliche Entwicklung.
Tussinelda schrieb:16 Tage lang beschäftigte das Schicksal der "Sea-Watch 3" die europäische Öffentlichkeit, bis die deutsche Kapitänin Carola Rackete das Rettungsschiff mit 40 Migranten an Bord gegen den Willen von Italiens Innenminister Matteo Salvini nach Lampedusa brachte
warum lässt du außen vor, dass es einen abgelehnten Eilantrag der Kapitänien durch den EuGH gab?? *
insideman schrieb:Dass es nicht direkt um die Menschenanzahl geht ist ja klar, ihm geht es darum, dass keine Schiffe, vor allem wohl wenn diese unter anderer Flagge fahren, Migranten nach Italien bringen.
vorallem, wenn der EuGH sagt: das Schiff hat kein Recht, die Einfahrt in den angepeilten Hafen zu erzwingen.
Tussinelda schrieb:Sie musste mehr als 2 Wochen vor Lampedusa rumdümpeln, weil ihr kein anderer, nur ein unsicherer Hafen zugeteilt wurde. Sie ist das Opfer von Salvinis verlogener Politik (ich schrieb es weiter oben), von der Unfähigkeit Europas, die Menschen zu verteilen, von fehlender staatlicher Seenotrettung etc.
und sie hat eine Rechtssprechung des EuGH missachtet!
Tussinelda schrieb:er zugewiesene Hafen lag ca. 150km von der Rettungsstelle entfernt. Lampedusa war ca. 200 km entfernt.
macht 50 km Differenz.
ertrinkt man eigentlich, wenn man einen tunesischen Hafen ansteuert?
Tussinelda schrieb:Es ist ein Asylgrund, wenn man wegen seiner sexuellen Orientierung verfolgt wird.
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richtig.
es gibt allerdings keinen Hinweis darauf, dass alle an Bord von sea watch 3 wegen Homosexualität verfolgte Personen seien.
deswegen ist das Argument widersinnig in der Beurteilung von Raketes Verhalten.
Außerdem würden selbst 10.000 homosexuelle Menschen an Bord niemals das absichtlich Rammen eines Polizeibootes rechtfertigen und das Erzwingen einer Hafeneinfahrt.
Tussinelda schrieb:Wenn ein Grund der Flucht Homosexualität ist, weswegen man Asyl beantragen würde, wie soll man das in einem Land, in dem man daraufhin verfolgt werden könnte?
da du keine Hinweise darauf hast, dass die aus Seenot Geretteten samt und sonders wegen Homosexualität verfolgte Menschen sind, istdas kein stichhaltiges Argument.
Tussinelda schrieb:das kann man auch erst wissen, wenn Asylgründe geprüft werden.
eben.
solange lassen wir das mit der Homosexualität
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Die deutsche Hilfsorganisation Sea-Watch hat beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) erneut eine Niederlage hinnehmen müssen. Der Gerichtshof kam dem Eilantrag des Rettungsschiffes Sea-Watch 3, in Italien anlegen zu dürfen, nicht nach. Da es an Bord keine Menschen mehr gebe, die auf dem Schiff gefährdet seien, werde derzeit kein Grund für die Anwendung der Maßnahmen gesehen, hieß es zur Begründung.
Das Straßburger Gericht verwies in diesem Zusammengang darauf, dass elf Flüchtlinge, unter ihnen Kinder und schwangere Frauen, bereits in Italien an Land gehen konnten. "Einstweilige Maßnahmen" seien in Artikel 39 der Europäischen Menschenrechtskonvention nur vorgesehen, wenn es ein "unmittelbares Risiko für irreparablen Schaden" gebe, begründete der Gerichtshof die Zurückweisung des Antrags.
Zugleich forderten die Richter die italienischen Behörden auf, Migranten, die wegen ihres Alters oder Gesundheitszustandes besonderen Schutz brauchten, die notwendige Betreuung zu gewähren.
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2019-06/seenotrettung-sea-watch-3-italien-europaeischer-gerichtshof-menschenrechte