Fedaykin schrieb: Realo schrieb:
Wir haben überhaupt nicht das Recht und die freie Wahl zu sortieren, sondern müssen alle nehmen, die da sind und die Bedingungen für die Anerkennung als Flüchtling erfüllen.
Wir müssen? Wer zwingt uns denn? Ob man das so handhabt obliegt den Staaten selber.
Nein, nicht wenn in der Verfassung das Asylrecht verankert ist. Dann ist es Machtmissbrauch, wenn dagegen verstoßen wird. Man müsste dann das Asylrecht abschaffen oder verändern. Wie sowas geht, kann man am Beispiel Polen besichtigen. Nachahmenswert? Ich würde dann wohl trotz meines Alters noch auszuwandern versuchen, da ich es nur in einer funktionsfähigen Demokratie auf Dauer aushalte
Fedaykin schrieb:Du wolltest doch so gerne mehr Direkte Demokratie. Was glaubst du was bei einer Umfrage rauskommt.
Da verwechselst du mich mit jemand anderem. Ich will keine direkte Demokratie, sondern Basisdemokratie. Das ist ein beträchtlicher Unterschied. Natürlich würde in einer direkten Demokratie selbige schnellstmöglich durch eine direkte Demokratur ersetzt und diese Leute würden hier nicht mehr ankommen können. Weil "das Volk" sie nichr will. Darüber mache ich mir überhaupt keine Illusion. Das unterscheidet aber auch eine Zivilisation von einer pseudo-Zivilisation (wie zB China).
Fedaykin schrieb: Realo schrieb:
Einige haben hier wirklich Probleme mit dem Recht. Asyl gewähren ist kein Gnadenakt, sondern eine humanitäre und rechtliche Pflicht, so wie es im Grundgesetz steht. Man kann es mit dem Bild vergleichen, dass man ja auch Ertrinkende nicht ersaufen lässt.
Nein es ist ein Gnadenakt, der mal gesetzlich verankert wurde. Keine Externe übergordnete Macht kann einen zwingen.
Ja, nach dem 2. Weltkrieg achteten die Siegermächte sehr genau darauf, dass sich die deutschen Länder möglichst früh eine Verfassung gaben und waren auch hilfreich bei der Formulierung des Grundgesetzes. Möglicherweise hätten wir in einer anderen, stärkeren Position auf so ein GG verzichtet oder hätten es fadenscheiniger formuliert, um die Souveränität der Exekutive stärker herauszuheben, aber das sind Spekulationen. Fakt ist, dass wir hier grundsätzliche Menschenrechte verankert haben, worüber ich sehr froh bin, und dass deren Aufweichung zugunsten einer stärkeren Rolle der Exekutive den Rechtsstaat aushöhlen würde, wahrscheinlich schion bei einer Präsidialdemokratie, besonders wenn die Aufnahme von Flüchtlingen in das Belieben der Regierung gestellt würde.
Fedaykin schrieb: Keine Externe übergordnete Macht kann einen zwingen. Zumindest wird es keine.
Natürlich nicht. Aber es könnte sein, dass wir dann sehr schnell wieder isoliert wären und einen Shit-Status bekämen wie derzeit Polen.
Fedaykin schrieb:Und ich sage dir jetzt mal nicht wie oft man hat auf Meeren Menschen ersaufen lassen. Die Realität und Sozialer Frieden gibt eben automatisch Grenzen vor
Du bringst hier einige wilde Gedanken zusammen, die mit rechtsstaatlichem Denken und Humanität nicht das Geringste zu tun haben. Dass der soziale Frieden durch die Aufnahme von Flüchtlingen gefährdet werden kann, gebe ich gerne zu. Wir sind eben unter der dünnen Firnis der Zivilisation immer noch Barbaren (Hannah Ahrendt). Zu schlechter, zu wenig politischer Unterricht in den Schulen, würde ich sagen.
Fedaykin schrieb:oder das System fliegt dir um die Ohren.
Nicht notwendigerweise. Zudem eine Behauptung, die begründet werden müsste.
Fedaykin schrieb: DAs wird weniger Schön, müsste ich mal schauen wo es das in der Geschichte schon gab..
Vor 80 Jahren gab es ja auch rund 6 Millionen Juden "zu viel" in Deutschland. Sollte das eine Messlatte für heute sein? Willst du sicherlich nicht behaupten.
Fedaykin schrieb:Nicht wenn man zuviel andere mit Ponies nicht kompatiblen Lebenwesen auf den Hof packt, um bei deiner Analogie zu bleiben.
Jetzt kommt wieder die "Inkompatibilität der Kulturen". Das ist für mich abgehakt, kein Diskussionsthema, zu weit rechtsaußen und zudem noch falsch. Es begegnen sich keine Kulturen sondern Menschen. Nicht Kulturen machen Menschen, sondern Menschen machen Kulturen. Ist genauso wie mit "Gott". Nicht Gott hat die Menschen geschaffen, sondern Menschen haben Gott erfunden. Wenn sich Menschen mit verschiedenen kulturellen Hintergründen begegnen, kann daraus im positiven Fall auch eine neue "Superkultur" werden - sofern sich beide Seiten ernsthaft bemühen. Das nennt man dann Integration.
Fedaykin schrieb:Lösungen hast du allerdings auch nicht.
Nun, in diesem Thread wurden auf den letzten paarhundert Seiten ein paar Lösungsversuche angesprochen, die insgesamt besser sind als das bisherige Prozedere und vor allem die Schlepperbanden und das sinnlose Ertrinken im Mittelmeer verhindern.
Fedaykin schrieb: Na wie schaffen wir es denn das unser "lieben Freunde" in den nächsten Jahren deine liberale Weltanschauung teilen bzgl Religon, Frauenrechte, Homosexualität etc..?
Sag mal lieber Jahrzehnte, das ist nun mal ein generationsübergreifender Prozess, weil es sehr tief im Menschen verankert ist. Aber es geht ja, wie wir im positiven Fall am Beispiel USA sehen, aber auch hierzulande bei gut integrierten (einstigen) Türken (soll es ja auch geben). Dort gibt es zwar noch Rassismus, aber keinen kulturell bedingten mehr. Muslime haben dort auch weniger Probleme als hier, auch wenn Trump die wohl am liebsten alle raus hätte.