LookAtTheMoon schrieb:Die Lage scheint ja komplett eingefroren
Saluschny (Oberkommandierender) sprach von einer Pattsituation (im Economist), Selenski wies den Begriff zurück, räumte aber ein gegenüber von der Leyen, dass die Menschen müde sind.
Die Ukraine hat keine Lufthoheit und da sind gigantische Minenfelder, bis zu 20km, die von russischer Seite abgesichert werden durch Aufklärungsdrohnen, sprich die ukr Minenräumer aufspüren und das Feuer auf sie richten. Selbst erfolgreiche Minenfeldüberwindungen stellt der Feind durch ferngesteuerte Systeme wieder her, erklärte Saluschny im Economist. Ihrerseits macht die Ukr natürlich Ähnliches, so dass Offensivoperationen beider Parteien mit teils großen Verlusten an Material und Personal einhergehen. Allerdings hat Russland bei der Abwehr viel mehr Verluste erlitten als die Ukraine, normalerweise tut das der Angreifer.
Jedimindtricks schrieb:Nicht nur das er von einem Spiel spricht , es dürfte auch sehr interessant sein zu wissen welche Interessen er meint.
Game Changer meint ja was Bahnbrechendes, was eine Wende einleiten oder befördern könnte. Sicher gibt es nicht den game changer, aber Taurus könnte halt schon ein Changer sein, welcher die Versorgungskette(n) der Invasionstruppen unterbrechen könnte. Das weiß Pistorius selbst nur zu gut. Die Taurus-Anfrage seitens der Ukraine ist jetzt 6 Monate alt.
Es bleibt halt komisch, noch vor 2 Monaten klang das irgendwie anders.
Der Bundeskanzler und sein engster Kreis würden sich zusehends vom Rest des Kabinetts isolieren, heißt es von gleich mehreren Seiten im Bundestag. Längst unterstütze nicht mehr nur Außenministerin Annalena Baerbock stillschweigend die Auslieferung der Raketen, sondern auch Scholz' eigene Leute.
In Wahrheit will mittlerweile sogar der SPD-Verteidigungsminister offenbar gerne sein Go geben, so heißt es in Regierungskreisen. Die Verzögerungen lägen am Kanzleramt. Auch in der Ampel sagen sie: „Pistorius will Taurus durchaus verschicken.“ Genervt sei der Minister bei seinem BAKS-Auftritt vor allem deshalb gewesen, weil dabei die Grenzen seines Einflusses auf militärische Entscheidungen des Landes deutlich geworden seien. „Er schafft es schlicht nicht, den Kanzler zu überzeugen.”
Auch die deutsche Rüstungsindustrie gibt sich in der Frage nach der Auslieferung bekanntlich selbstsicherer als das Kanzleramt. Die Reichweite der Marschflugkörper lasse sich technisch einschränken, die ukrainischen Soldatinnen und Soldaten ließen sich sehr wohl in Deutschland am Gerät ausbilden und Vorbereitungen seien alles andere als aufwendig. Eine Eskalationsgefahr? Gering, so die deutsche Waffenbranche.
Also irgendwie alle, Koa-Partner, Industrie, sogar Pistorius selbst hieß es in Regierungskreisen, bis auf das Kanzleramt.
Die Bundeswehr verfügt über 600 Taurus-Raketen. Davon sind laut Sicherheitskreisen rund 150 einsatzbereit, 450 befinden sich in einer routinemäßigen Wartung. Eine gesonderte Instandsetzung dieser Waffen für die Ukraine sei kaum notwendig. „Die sehr strengen deutschen Einsatzregeln für die Raketen müsste die Ukraine selbst nicht erfüllen.“ Trotz Wartung könnte die Bundesregierung die Waffen daher zügig ins Kriegsgebiet verlegen lassen.
Aber so ganz alleine dann doch wieder nicht, wie denkt die Bevölkerung?
„Der Bundeskanzler steht mal wieder alleine da – dabei will er doch genau das vermeiden, wenn er sagt, es dürfe keine Alleingänge geben“, kritisiert die verteidigungspolitische Sprecherin der Grünen, Sara Nanni. All das zeigt, dass Olaf Scholz' Widerstand ihn zumindest politisch zunehmend isoliert. Zumindest die Bevölkerung hat der Bundeskanzler allerdings hinter sich. Mehr als die Hälfte der Deutschen steht einer Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine ablehnend gegenüber. Unter den Grünen-Anhängern ist die Zustimmung am größten, so zeigte es jüngst der ARD-DeutschlandTrend.
Quelle:
https://www.wiwo.de/politik/deutschland/marschflugkoerper-fuer-die-ukraine-pistorius-will-taurus-durchaus-verschicken/29393458.htmlEs bleibt also spekulativ. Und irgendwie Führung halt.