Karakachanka schrieb:ich verstehe es nicht.
Als Kurzantwort würde ich versuchen: 1. weil es keine Einigkeit in der Strategie-Frage gab. Gustav Gressel hatte das m. E. schon im Januar auf den Punkt gebracht. Und 2. die Disparität von den größeren Möglichkeiten auf der einen und die größere Entschlossenheit auf der anderen Seite.
Ach so, zu 1., das meinte ich:
So, the Ukrainian government and society knows what they want to achieve, even if it is not clear that they have the means to succeed. The same is not true for much of the international coalition supporting Ukraine ...
This disunity in aims and strategy has an important impact on the military support for Kyiv. How long the war is supposed to last? How is it supposed to end? The answer to these questions will in part determine the defence-industrial effort needed and the long-term planning of military and economic support to Ukraine. It is hard to allocate means if the ends are in dispute.
Quelle:
https://ecfr.eu/publication/beyond-the-counter-offensive-attrition-stalemate-and-the-future-of-the-war-in-ukraine/Nur Kurzzitat, ausgespart da ist, also Ost- und Nordeuropäer wollen (und sagen auch) entscheidende Niederlage, Scholz sagt nur, Ukr darf nicht verlieren usw. usf.
Mangelnde Planung (auch deshalb) und Zögern beim Hochfahren der Waffenproduktion:
https://www.n-tv.de/politik/Experte-zeichnet-duesteres-Szenario-fuer-Krieg-in-der-Ukraine-article24706834.htmlDas wird jetzt aber langsam besser.
Und zu 2., Kommentar von heute, von Andreas Niesmann:
Es ist das vielleicht größte Dilemma dieses Krieges: Angesichts eines zu allem entschlossenen Russlands ist das, was der Westen an Unterstützung liefern kann und will, zu wenig. Dabei hätte schon Deutschland allein die finanzielle und industrielle Kraft, die Ukraine so auszurüsten, dass sie Russland auf Dauer die Stirn bieten könnte. Würden auch noch die EU und die USA ihre Wirtschaftskraft entschlossen einsetzen, hätte Moskau keine Chance ... Ein faschistisches, imperialistisches und damit auch noch erfolgreiches Russland wäre eine weit größere Bedrohung für die europäische Sicherheit, als es die kommunistische Sowjetunion je war.
Das zu verhindern, sollte uns einiges wert sein. Mehr, als wir derzeit zu geben bereit sind.
Quelle:
https://www.rnd.de/wirtschaft/russlands-krieg-wenn-die-ukraine-verliert-haben-deutschland-und-der-westen-versagt-OTHMSC2HE5HY3E2KMUKQRAXHJQ.htmlDie Frage der Beschlagnahmung von russischem Geld wird kontrovers diskutiert (G7), da ist D eher Bremser, das ist aber auch kompliziert.
Dazu etwa von Mattia Nelles & Olena Halushka heute:
In einem gemeinsamen Meinungsbeitrag schrieben die Außenminister Großbritanniens und Frankreichs vor Kurzem: „Wenn die Ukraine verliert, verlieren wir alle. Der Preis für die unterlassene Unterstützung der Ukraine wird viel höher sein als der Preis für den Kampf gegen Putin.“ Je länger wir zögern, der Ukraine auch durch die Beschlagnahmung von russischen Geldern zu helfen, desto schwieriger wird die Lage für die Ukraine – und umso größer werden die Kosten des Krieges für Europa.
Quelle:
https://www.ipg-journal.de/rubriken/aussen-und-sicherheitspolitik/artikel/schmerzgrenze-geld-7453/Und dann noch Bevölkerung(en), die sich scheinbar mehr sorgen um "Eskalation" als um die tatsächlichen Vernichtungen in der Ukraine.
Und Talkshows mit dem Dauergast Sahra Wagenknecht, die dort ernsthaft fragt, was die Waffenlieferungen denn gebracht hätten.
Es ist also alles sehr kompliziert :-)
Aber die Links (wie immer, besser ganz lesen) dürften vielleicht die eine oder andere Antwort bereithalten.