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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

20.105 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Russland, Ukraine, Kriegsverbrechen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

27.04.2024 um 07:38
@frauZimt

Zu deinen Fragen, empfehlenswert auch der neue Podcast in der ARD Audiothek.
Ukrainer wütend und verbittert (Tag 793 mit Gustav Gressel)

Erscheinungsdatum
26.04.2024
Zur Lage aktuell und noch einiges mehr, aus der Beschreibung:
Viele Ankündigungen aus der EU seien bis heute nicht eingetroffen, die F-16 Kampfflugzeuge kämen wegen Bedenken aus Washington auch verspätet. Mit Blick auf die rasche Unterstützung des Westens in Israel würden sich viele Ukrainer als Staat zweiter Klasse fühlen. Zynisch und frustriert, so das Fazit von Anna Engelke über den Reisebericht. Politisch sei der Krieg eben schlecht gemanagt, antwortet Gressel. Es gebe bei den Hilfspaketen keine langfristige Planung. „Kannst du ein Esel dazustellen? Ich habe schon ein Maultier geschickt.“ - so nimmt der Militärexperte nach zwei Jahren Krieg die Abstimmung unter den westlichen Ländern wahr. Einziger Hoffnungsschimmer bleibe die Kreativität der Ukrainer, mit den Waffensystemen umzugehen. Wegen zunehmender Drohnenangriffe werden die Amerikaner keine Abrams Kampfpanzer mehr liefern. Fünf der 31 Panzer seien bereits russischen Angriffen zum Opfer gefallen, berichtet Carsten Schmiester im Podcast.
Quelle: https://www.ardaudiothek.de/episode/streitkraefte-und-strategien/ukrainer-wuetend-und-verbittert-tag-793-mit-gustav-gressel/ndr-info/13348693/

Also, viele Ankündigungen kommen nicht so, wie sie angekündigt werden, was zu einer horrenden Ungewissheit führt. Das größte Problem aber ist das schlechte Management (seitens der Politik, nicht seitens der Ausbildung) und das Fehlen einer langfristigen Planung (also z.B. was muss jeder bereitstellen, über ein gewisses Datum hinaus), jedes Treffen eine Zitterpartie, nach 2 Jahren eine schockierende Kleinteiligkeit. (Und ach ja, der Taurus-Druck auf Scholz dürfte auch größer werden, das ist aber im ersten Teil, Gressel rechnet nicht mehr damit, ist aber von den Blödsinns-Argumenten in der Debatte genervt.)


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

28.04.2024 um 09:46
@Fellatix
Hab gar nicht mitbekommen das eine der heftigsten hybridwaffen von Putin wieder aktiv ist.... wie kommts ?
Selenskyj fordert aber auch Waffen mit hoher Reichweite wie Taurus. Steinmeier ließ erkennen, dass ihn die Debatte über Waffensysteme irritiere. „Die Militärexperten, die Kaliberexperten tun das . . . mit Ausgelassenheit und mit wachsendem Ehrgeiz.“ Es sei „keine so schlechte Zwischenbilanz“, dass die Deutschen immer noch mehrheitlich hinter Scholz’ Ukraine-Politik stünden.




Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) plädierte auf dem F.A.Z.-Kongress gegen Waffenlieferungen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie zur Befreiung führten, sei „extrem gering“. Er wolle das Geld lieber einsetzen, um ein „Einfrieren“ des Kriegs zu erreichen oder „Europa mit einem Raketenschutzschirm zu versehen“.
Quelle: https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/steinmeier-nimmt-scholz-vor-taurus-vorw%C3%BCrfen-in-schutz/ar-AA1nJiPZ


Frank Waffenruhe Steinmeier haut einen raus . Im Zusammenhang mit taurus sind kaliberexperten besonders wichtig . Dachte immer man muss überparteilich sein , aber das klingt doch sehr nach SPD schröderfriedenswahlkampf .
Der Mann von der CDU setzt noch einen drauf, einen Raketenschutzschirm brauchen wir unbedingt;) für Putin sind das offensivwaffen 🤪


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

28.04.2024 um 15:32
Zitat von JedimindtricksJedimindtricks schrieb:Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) plädierte auf dem F.A.Z.-Kongress gegen Waffenlieferungen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie zur Befreiung führten, sei „extrem gering“. Er wolle das Geld lieber einsetzen, um ein „Einfrieren“ des Kriegs zu erreichen oder „Europa mit einem Raketenschutzschirm zu versehen“
Kretschmer wäre der perfekte Koalitionspartner für Wagenknecht, die sind in ihren Positionen deckungsgleich.
Vielleicht bekommt dann Sachsen einen eigenen Raketenschutzschirm, und zwar als Schutz sowohl vor Russland als auch den USA.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

28.04.2024 um 18:05
Zitat von JedimindtricksJedimindtricks schrieb:Hab gar nicht mitbekommen das eine der heftigsten hybridwaffen von Putin wieder aktiv ist.... wie kommts ?
Ich würde das jetzt nicht unbedingt als hybrid bezeichnen. Aber ja, auch Zustimmung.

Der Mann mit der famosen Steinmeier-Doktrin. Der mit dem Buch, das von den Kritikern zerrissen wird. Und dem Riesen-Döner auf Staatsreise (da fehlen mir die Worte). Also dieser Mann redet nicht über die Folgen seiner Russland- und Iran-Politik, nein, das wäre vielleicht amts-angemessen, aber auch zu schmerzhaft. Also dieser Mann betreibt jetzt billiges Experten-Bashing ("Kaliberexperten!") auf Trump-Niveau, das kannst du dir nicht ausdenken, und betreibt sich am Friedenswahlkampf der SPD, wow. Und das in einer Lage, in der die Ukraine vor einer drohenden Katastrophe steht, auch da fehlen einem die Worte.

Ach, das auch noch, Europa hatte 2 Jahre Zeit, die Waffen- und Munitionsproduktion hochzufahren - und was geschah? Und nun muss die Militärhilfe aus den USA den Europäern aus der Patsche helfen? Das wäre vlt mal eine präsidiale Frage. Die aber besser von Hofreiter und Kiesewetter gestellt wurde. Ach ja, von Habeck ja auch, bemerkenswerte Worte waren das von ihm.
Warum trifft die Kritik in Ihren Augen nicht, die lautet mit Blick auf Europa, unterm Strich zu wenig, zu spät?

Habeck: Wir sind ja selbst kritisch mit uns. Ich finde auch, es ist schwer zu erklären, warum wir es nicht geschafft haben, in den letzten zwei Jahren eine eigenständige Munitionsproduktion aufzubringen. Ich kann das technisch erklären. Wenn man in Deutschland jedenfalls
Waffen produzieren will, braucht es dafür einen Auftrag. Man kann nicht erst mal Panzer bauen oder Artilleriegeschosse bauen und sagen, jetzt haben wir sie im Sonderangebot, hier eine Million Schuss abzugeben, wer hat denn noch mal Lust, Krieg zu führen. Das ist völlig klar, dass das so nicht geht. Wir brauchen immer Aufträge. Das ist auch eine Lehre nach dem zweiten Weltkrieg. Kriegsgut ist kein Kinderspielzeug. Diese Aufträge sind so nicht ergangen. Sie müssen finanziell abgesichert werden. Wenn die Bundeswehr so und so viel
Schuss Munition bestellt, muss sie das Geld dafür haben, und dieses Geld ist in dem Maße nicht geflossen. Das ist die technische Erklärung, gleichwohl keine Entschuldigung. Das hätten wir mal besser vor zwei Jahren so auslösen sollen, wir alle in Europa und auch Deutschland. Das sehe ich selbst, das sehen wir selber so in der Bundesregierung. Aber insofern brauchen wir da jetzt keine Leute, die sagen, wie doof seid ihr gewesen. Das weiß ich selbst, dass das ungenügend ist. Das wissen auch, glaube ich, alle in der Bundesregierung.
Quelle: https://bilder.deutschlandfunk.de/2f/4a/87/66/2f4a8766-f07d-4487-8fa6-3b7e5e53f67b/interview-habeck-240422-100.pdf

Da kann man jetzt sagen, positiv, die bemerkenswerte Ehrlichkeit. Oder Offenbarungseid, von ihm und den Grünen, die ja mehr wollten es aber doch nicht geschafft zu haben, den Kanzler auf Kurs zu bringen.

Und zum Wahlkampf, schau dir die Plakate an, Wahlkampf auf dem Rücken der Ukraine, der Subtext wird dann von Parteisoldaten wie Stegner ("mit einem anderen Kanzler wäre D schon längst Kriegspartei") ausbuchstabiert, eine Partei, die dieser Versuchung nicht widersteht (Scholz oder Atomkrieg?), auf die kann man verzichten, kommentierte Ferdinand Otto in der Zeit, Jörg Lau hatte das schon letztes Jahr richtig vorausgesehen und analysiert:
Die beanspruchte Besonnenheit ist, so gesehen, nur eine neue Form deutscher Hybris.
Quelle: https://internationalepolitik.de/de/besonnen-bleiben

Lesenswert.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

28.04.2024 um 18:15
Zitat von JedimindtricksJedimindtricks schrieb:Dachte immer man muss überparteilich sein , aber das klingt doch sehr nach SPD schröderfriedenswahlkampf
Ok, wenn du es härter magst, Richard Herzinger hatte das dahingehend interpretiert, mir kam das etwas zu hart vor, daraus:
Selbst SPD-Führungspersönlichkeiten, die wie die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, besonders intensiv und demonstrativ mit dem Kreml-Regime kollaboriert hatten, konnten ihre Ämter unbehelligt weiterführen, als sei nichts gewesen.

Die von Bundeskanzler Olaf Scholz proklamierte "Zeitenwende" ist von einflussreichen SPD-Politikern wie Mützenich und dem Parteilinken Ralf Stegner nur zähneknirschend akzeptiert worden. Zwar beteuern diese in ihren Statements stets, Waffenlieferungen an die Ukraine zu unterstützen [...]

Die kategorischen Weigerung von Kanzler Scholz, der Ukraine Taurus-Marschflugkörper zu liefern, weil dies Deutschland angeblich zur "Kriegspartei" machen und die ukrainische Armee in die Lage versetzen könnte, russisches Gebiet anzugreifen, ist eine Konzession an dieses in der SPD weit verbreitete, von mystischer Ehrfurcht vor Russland geprägte Sentiment. Vor der Europawahl sowie den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg in diesem Jahr setzt Scholz zudem darauf, die SPD als "Friedenspartei" zu präsentieren, die als einzige verhindern könne, dass Deutschland in den Krieg "hineingezogen" wird. So will er verhindern, dass das neu gegründete linksnationalistische "Bündnis Sahra Wagenknecht", das im Sinne des Kreml Kriegsängste schürt und gegen jegliche weitere Unterstützung der Ukraine agitiert, der ohnehin schon drastisch geschrumpften SPD noch mehr Wähler abspenstig macht.

Scholz nimmt sich dabei das demagogische Manöver Gerhard Schröders zum Vorbild ...
Quelle: https://www.perlentaucher.de/intervention/richard-herzinger-ueber-die-spd-und-russland.html

Lesenswerte Intervention. Je weiter der Wahlkampf fortschreitet, desto mehr könnte er Recht haben, on verra. Denke aber auch nicht, dass es Erfolg haben wird.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

28.04.2024 um 20:19
Youtube: „Wir tun immer noch so, als würden wir in Friedenszeiten leben“ – Boris Pistorius | maischberger
„Wir tun immer noch so, als würden wir in Friedenszeiten leben“ – Boris Pistorius | maischberger
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Pistorius bei Maischberger. Er sagt zwei interessante Sachen:
- die Rüstungsproduktion ist jetzt in Russland in Schwung gekommen, und Russland produziert mehr als es an die Front liefert,
woraus Pistorius schlussfolgert, dass Russland sich auf einen Krieg mit der NATO vorbereitet
-vor einigen Jahren wurde in Deutschland nicht nur die Wehrpflicht ausgesetzt, sondern auch gesamte Rekrutierungsstruktur wie Kreiswehrersatzämter mit abgeschafft, also wäre man momentan bei einem russischen Angriff nicht in der Lage Soldaten zu mobilisieren

Da fragt man sich, waren da einige Leute übereifrig oder ist das Absicht? Ein demilitarisiertes und demobilisiertes Deutschland ist nicht in der Lage einzugreifen, wenn Putin in Osteuropa randaliert und muss ohnmächtig zuschauen.
Die Ukraine war übrigens 2014 auch demilitarisiert und demobilisiert, (nur ein paar Tausend Soldaten waren damals wirklich verfügbar)Putin hätte damals die Ukraine leicht militärisch besiegen können.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

28.04.2024 um 20:20
Zitat von parabolparabol schrieb:Kretschmer wäre der perfekte Koalitionspartner für Wagenknecht, die sind in ihren Positionen deckungsgleich.
Vielleicht bekommt dann Sachsen einen eigenen Raketenschutzschirm, und zwar als Schutz sowohl vor Russland als auch den USA.
Kretschmer ist doch nicht mehr zurechnungsfähig. Wieso Tillich den damals als seinen Nachfolger auserkoren hat, weiß doch kein Mensch bzw. nur er selber.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

28.04.2024 um 20:45
Zitat von parabolparabol schrieb:Die Ukraine war übrigens 2014 auch demilitarisiert und demobilisiert, (nur ein paar Tausend Soldaten waren damals wirklich verfügbar)Putin hätte damals die Ukraine leicht militärisch besiegen können.
da stellt sich mir nun die Frage, wer oder was ihn damals davon abgehalten haben könnte?


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

28.04.2024 um 21:20
Zitat von OptimistOptimist schrieb:da stellt sich mir nun die Frage, wer oder was ihn damals davon abgehalten haben könnte?
Seine eigene Armee war halt auch Schrott. Und das ist heute auch nicht viel anders. Die Ukraine wird nicht genug unterstützt, sonst wäre sie längst auf dem Weg zum Sieg. Deutschland braucht auch keine Generalmobilmachung um Russland aufzuhalten. Eine vernünftig produzierende Rüstungsindustrie würde reichen. Aber die müsste es eben mal langsam geben.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

28.04.2024 um 21:21
Zitat von OptimistOptimist schrieb:da stellt sich mir nun die Frage, wer oder was ihn damals davon abgehalten haben könnte?
Dafür wird er sich heute noch innen A... beißen.
Zitat von parabolparabol schrieb:woraus Pistorius schlussfolgert, dass Russland sich auf einen Krieg mit der NATO vorbereitet
Gut das hier niemand daraus schlussfolgert, das wir uns auf einen Krieg vorbereiten oder zumindest die UA unterstützen sollten indem mal langsam ein paar Aufträge an die Rüstungsindustrie gehen.
Nach gängiger Meinung reicht es wohl, keine Taurus zu liefern um sich aus der Angelegenheit rauszuhalten. Das geht einfach und schnell.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

28.04.2024 um 21:28
Zitat von parabolparabol schrieb:vor einigen Jahren wurde in Deutschland nicht nur die Wehrpflicht ausgesetzt, sondern auch gesamte Rekrutierungsstruktur wie Kreiswehrersatzämter mit abgeschafft, also wäre man momentan bei einem russischen Angriff nicht in der Lage Soldaten zu mobilisieren
Für Politiker war die Entscheidung ganz einfach - wird gerade nicht gebraucht, kostet Geld, (ganz wichtig: ) es wird keine Proteste im eigenen Wahlkreis geben - kann also weg.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

28.04.2024 um 22:08
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Seine eigene Armee war halt auch Schrott. Und das ist heute auch nicht viel anders
Dieses Märchen wird jetzt seit Jahren verkauft und du wiederholst es brav.
Fakt aber ist: Die russ. Armee führt jetzt seit über zwei Jahren einen Abnutzungskrieg und hält diesen durch.
Sie rücken in dem Moment auch vor sobald die westliche Unterstützung nachlässt.
Und die Ukrainer sind gewiss keine Armee die ihr Handwerk nicht auch so beherrscht.
Soviel zum Thema Schrott.
Den kannst höchstens in westeuropäischen Staaten bestaunen sobald die eine Organisation unterhalten die den Anspruch erhebt eine Armee zu sein.
Zitat von FrankMFrankM schrieb:Für Politiker war die Entscheidung ganz einfach - wird gerade nicht gebraucht, kostet Geld, (ganz wichtig: ) es wird keine Proteste im eigenen Wahlkreis geben - kann also weg
Im Moment war das ja auch vernünftig.
Auf den ersten Blick.
Das Problem, aber das ist mittlerweile das Generelle im 'besten' Schland überhaupt, man denkt nicht langfristig.
Und der komplett fehlende Patrio und Nationalismus tut dann sein übriges um als Looser dazustehen.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

28.04.2024 um 22:26
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Die Ukraine war übrigens 2014 auch demilitarisiert und demobilisiert, (nur ein paar Tausend Soldaten waren damals wirklich verfügbar)Putin hätte damals die Ukraine leicht militärisch besiegen können.

da stellt sich mir nun die Frage, wer oder was ihn damals davon abgehalten haben könnte?
Der Plan des Putin-Regimes war, dass die Ukraine "freiwillig" ein russischer Vasall wird, so wie das bei Belorussland unter Lukaschenko der Fall ist. Belorussland ist ist heute nicht weniger ein Kreml-Vasall als z.B. Tschetschenien. Die Bevölkerung in Belorussland wird durch Belorussen unterdrückt, da braucht sich das Putin-Regime nicht die Hände schmutzig zu machen und es drohen Russland deswegen keine Sanktionen. Das hat in der Ukraine für Putin nicht geklappt (Maidan Revolution gegen Putinfreund Janukowitsch).

Da startete der Kreml die Phase 2, nämlich die Annexion der Krim und hybride Kriegführung gegen die Ukraine mit niedrigschwelliger Gewalt durch russische Truppen. Die Phase 2 führte zu milden Sanktionen und teilweiser Isolierung Russlands, und Putin konnte sich damit brüsten, die Krim ohne russische Opfer eingenommen zu haben. Phase 2 hat aber auch nicht richtig für den Kreml funktioniert, die Putschversuche der prorussischen Separatisten in Mariupol, Charkiw und Odessa konnten 2014 niedergeschlagen werden, und die Unterstützung der Prorussen in diesen Gebieten durch lokale Eliten war zu gering. Putin hätte dann die Panzer losschicken können, das hätte schwerwiegende Sanktionen für Russland bedeutet, und die Ukrainer hätten direkt durch russische Polizei und Militär unterdrückt werden müssen. Geplant war ja, dass die Separatisten weitgehend alleine die Macht übernehmen.

Schließlich startete Putin Phase 3, den totalen Krieg gegen die Ukraine. Was Putin sicherlich die Entscheidung erleichtert hat, war die insgesamt sehr angespannte Weltlage (China und Naher Osten).


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

28.04.2024 um 23:02
Richtig, nur zur Erinnerung, dass sich die hybride Kriegsführung nicht nur gegen die Ukraine richtet. 2 Beispiele aus den letzten Tagen.
Zwei Deutschrussen wurden nach ARD-Informationen wegen der Vorbereitung von Sabotageaktionen im Auftrag Russlands festgenommen. Ziel sei es gewesen, Deutschlands Unterstützung für die Ukraine zu sabotieren.

Von Michael Götschenberg und Holger Schmidt, ARD-Terrorismusexperten
Quelle: https://www.tagesschau.de/investigativ/russland-sabotage-100.html

Auch in London wurden vor 2 Tagen zwei Männer festgenommen.
By Daniel Sandford
BBC News home affairs correspondent

Two British men have been charged with helping Russian intelligence services after a suspected arson attack on a Ukraine-linked business in London.
Quelle: https://www.bbc.co.uk/news/uk-68899130

Und, weil mir auch scheint, dass @Berryl da Recht hat (auch weil Prantl gerade im TV ahnungslos redet)
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Das Problem, aber das ist mittlerweile das Generelle im 'besten' Schland überhaupt, man denkt nicht langfristig.
vielleicht ist auch das noch von Interesse zum Thema, von 2 Experten, von Minna Ålander (FIIA) und Frank Sauer (München):
Stockende Zeitenwende
In der Sicherheitspolitik klafft eine Lücke zwischen Anspruch und Realität. Deutschland sollte sich ein Beispiel an den europäischen Partnern nehmen.
Daraus, ja, auch das ist hybride Kriegsführung:
Auch der norwegische Außenminister betonte bei seinem Besuch in Kiew anlässlich des bilateralen Sicherheitsabkommens zwischen Norwegen und der Ukraine, dass aus norwegischer Sicht das Versprechen, die Ukraine „so lange wie nötig“ zu unterstützen, klar „bis zum Sieg der Ukraine“ bedeutet. In Finnland sieht man bereits die direkten Folgen der nachlassenden Unterstützung in Form hybrider Aktionen: Sobald der Krieg im vergangenen Herbst für Russland besser zu laufen begonnen hatte – sobald also Kapazitäten auf der russischen Seite frei geworden waren –, begann der russische Grenzschutz damit, undokumentierte Migranten in einer gezielten Operation an die finnische Grenze zu bringen.
Haben sich Wagenknecht oder Mützenich schon mal zu dem Punkt geäußert?

Zur Zeitenwende?
Zweitens, so weit fortgeschritten ist die Zeitenwende in Deutschland gar nicht. Die Politik von Bundeskanzler Olaf Scholz kennzeichnet von Beginn an ein abwägendes, besonnenes und schrittweises Vorgehen. Dieses sollte die Bewertungsgrundlage für das Reflektieren über etwaige nichtintendierte Folgen bilden. Es sind andere europäische Länder, die ihren Militärhaushalt verdoppeln (Norwegen), einen Anti-Fahrzeugminen-Gürtel vorbereiten (Estland, Lettland, Litauen) oder ein beispielloses Aufstocken der Landstreitkräfte planen (Polen) – inklusive der Beschaffung von rund 1 000 neuen K2-Kampfpanzern und 600 K9-Artilleriesystemen. Deutschland hat demgegenüber bisher 18 Leopard-Panzer und zwölf Panzerhaubitzen nachbestellt – gerade mal die Zahl der Systeme, die an die Ukraine abgegeben wurden.
Eine Führungsrolle (die es nicht umsonst gibt) wird auch ein höheres Maß an Risikotoleranz erfordern, gute These da.

Und was heißt das eigentlich, "so lange wie nötig" (Stichwort strategische Schwammigkeit)?
In seiner Osterbotschaft wiederholte Bundeskanzler Scholz erneut den zähneknirschend eingeschlagenen Lösungsweg, nämlich dass Deutschland „die Ukraine in ihrem Kampf für einen gerechten Frieden [unterstützt] – so lange, wie das nötig ist […,] auch für uns, für unsere Sicherheit“. Aber was bedeutet das konkret? Über zwei Jahre nach der berühmten Regierungserklärung im Bundestag ist „Zeitenwende“ immer noch eine Leerformel, mit einem erheblichen Delta zwischen Ankündigungsrhetorik auf der einen und Taten auf der anderen Seite. Sicher ist bisher eigentlich nur eines: Es wird in Deutschland, und zwar stets nur mit Blick auf Deutschland, mehr über Zeitenwende geredet, als wirklich Zeitenwende gemacht wird.
Quelle: https://www.ipg-journal.de/rubriken/aussen-und-sicherheitspolitik/artikel/stockende-zeitenwende-7461/

Man kann sich da wirklich mitunter wundern, bei all dem Reden.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

29.04.2024 um 13:16
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Dieses Märchen wird jetzt seit Jahren verkauft und du wiederholst es brav.
Fakt aber ist: Die russ. Armee führt jetzt seit über zwei Jahren einen Abnutzungskrieg und hält diesen durch.
Sie rücken in dem Moment auch vor sobald die westliche Unterstützung nachlässt.
Und die Ukrainer sind gewiss keine Armee die ihr Handwerk nicht auch so beherrscht.
Soviel zum Thema Schrott.
Na ja, es ist ja nun wahrlich kein Gütesiegel und kein Lob, wenn man gegen einen militärisch drittklassigen Staat zwei Jahre Krieg "durchhält" und nur dann vorrücken kann, wenn denen die Granaten ausgehen. Also nein, die russ. Armee ist nun wirklich keine Top-Armee mehr und auch nicht mehr zu einem Krieg gegen die Nato fähig.

Das soll nicht heißen das Russland nicht für militärisch schwache Länder eine Gefahr ist. Im Gegenteil: Russland bzw. der Kreml und hier v.a. Putin werden sich auch in Zukunft solche schwachen Ziele suchen und diese überfallen. Darin liegt auch die Herausforderung für den Westen. Hier gehts nicht um einen Krieg Nato vs. Russland sondern um die Frage wie man Russland davon abhalten kann seine Nachbarn mit Krieg zu überziehen.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

29.04.2024 um 16:11
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Na ja, es ist ja nun wahrlich kein Gütesiegel und kein Lob, wenn man gegen einen militärisch drittklassigen Staat zwei Jahre Krieg "durchhält" und nur dann vorrücken kann, wenn denen die Granaten ausgehen. Also nein, die russ. Armee ist nun wirklich keine Top-Armee
Die ukrainische Armee gilt als stärker als die Bundeswehr (so gesehen ist die Bundeswehr dann dritt- bis viertklassig). Polen ist in Panik vor Russland, obwohl die polnische Armee als nur geringfügig schwächer als die Bundeswehr gilt. Dazu kommt dass die russische Kriegswirtschaft immer mehr Fahrt aufnimmt, während in Westeuropa die Umstellung auf Kriegswirtschaft ein Tabuthema ist.
Der einzige Vorteil für Deutschland ist, dass es EU Länder wie z.B. Polen als Pufferzone nutzen kann; Es ist aber sehr unsolidarisch, EU Partner als Prellbock gegen Russlands Invasionsarmeen zu nutzen.
Anderseits hätte ein Angriff Russlands auf Polen schwerwiegende Konsequenzen für Deutschland (Flüchtlingswellen und Bedrohung für die Wirtschaft)

https://www.globalfirepower.com/countries-listing.php#google_vignette


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

29.04.2024 um 16:21
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:wenn man gegen einen militärisch drittklassigen Staat zwei Jahre Krieg "durchhält"
Wie bitte?.
Die Ukraine hat seit 2014 konsequent sein Militär umgebaut und sich explizit für dieses Szenario vorbereitet.
Wer die als 'drittklassig' bezeichnet hat entweder keinen Plan oder plappert russische Vorkriegspropaganda nach.
Die Ukrainer dürften unter Berücksichtigung ihrer Kampferfahrung in einem modernen Krieg in der ersten Liga spielen.
Vorne.
Respektabel.
Wenn die drittklassig wären.
Was sind dann erst die BW, Fr und GB.
Diese Streitkräfte sind für einen konventionellen Krieg nach Art Ukraine komplett tot.
Das einzige was die Ukraine.wirklich limitiert ist die wirtschaftliche Schwäche sowie die grottige Demographie.
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Also nein, die russ. Armee ist nun wirklich keine Top-Armee mehr und auch nicht mehr zu einem Krieg gegen die Nato fähig.
Die sind nicht zu einem Krieg gegen die Amerikaner fähig.
So kann man es sagen.
Sobald das alte Europa nur zur bspw. Operation 'Verteidigung Baltikum' verfügbar wäre würde es schnell dramatisch.
Da kann man eher schon, persönliche Meinung, grundsätzlich die Frage stellen ob sie überhaupt dazu ausrücken.
Zitat von parabolparabol schrieb:Anderseits hätte ein Angriff Russlands auf Polen schwerwiegende Konsequenzen für Deutschland (Flüchtlingswellen und Bedrohung für die Wirtschaft)
Wenns nur das wäre.
Sind wir mal ehrlich.
Wenn es hier hiese wir müssen in den Krieg ziehen....was dann innenpolitisch los wäre.
Wir haben jetzt schon eine Gesellschaft die sich vorallem gegenseitig an die Gurgel geht.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

29.04.2024 um 17:00
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Wenn es hier hiese wir müssen in den Krieg ziehen....was dann innenpolitisch los wäre.
Man könnt fast meinen du bist kaliberexperte.
Die querfront rund um sahra wagenknecht spricht schon vom operationsplan Deutschland im Zusammenhang mit einem Dritten Weltkrieg.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:'Verteidigung Baltikum' verfügbar wäre würde es schnell dramatisch.
Da kann man eher schon, persönliche Meinung, grundsätzlich die Frage stellen ob sie überhaupt dazu ausrücken.



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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

29.04.2024 um 17:02
@Jedimindtricks

Dazu, zur elektronischen Kriegsführung
Störungen der Satellitennavigation im Ostseeraum
Quelle: https://www.tagesschau.de/wissen/gps-stoerungen-ostseeraum-100.html

Und
Stimmen die Vorwürfe gegen Russland, würden sie abermals die Fähigkeiten des Kremls in Sachen elektronischer Kriegsführung unterstreichen. Das russische Militär gilt in diesem Bereich als weit fortgeschritten. Auf dem Schlachtfeld in der Ukraine macht sich das besonders beim Einsatz von Drohnen bemerkbar. Mehr dazu lesen Sie hier. Doch längst scheint Russland seine elektronische Kriegsführung über die Grenzen der Ukraine hinaus auszuweiten.
Quelle: https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/krisen/id_100377382/russland-ist-der-baltic-jammer-an-gps-stoerungen-im-ostseeraum-schuld-.html

gibt es eine neue Analyse, hier, mit guten Grafiken auch den dt. Raum betreffend, hier:
Despite this, the damage Russia is inflicting remains downplayed or even ignored. Such interference constitutes clear acts of aggression. When directed against civil aviation, railways, or maritime transport, it directly endangers civilians, which is strictly prohibited. The case of the military exercises in Estonia highlights a deliberate attempt to undermine a country's defense capabilities. Pro-Russian bloggers openly celebrate these actions, gloating about how "Russia creates obstacles for unfriendly neighbors."

The Baltic states grasp the gravity of the situation and extend maximum aid to Ukraine, recognizing the need to defeat Russia decisively. The rest of the civilized world must also awaken to this reality.
Quelle: https://united24media.com/world/is-the-baltic-sea-a-new-front-for-russias-electronic-warfare-151

Ach ja, Sigmar Gabriel (als Chef der Atlantikbrücke) hat ja mit Gerhard und Putin-Freund Warnig Geburtstagsbrause gefeiert (Kubicki auch), schon irre, was in D als nicht der Rede wert erachtet wird, das nur nebenbei, aber passt irgendwie.

Und Steinmeier hat Kontra bekommen.

Norbert Roettgen und Agnieszka Brugger bringen es ganz gut auf den Punkt.
„Glaubt der Bundespräsident, dass es seine Aufgabe sei, sich über politische Diskussionen irritiert zu zeigen?“
Und
„Das wirkt nicht sonderlich souverän. Die Lage in der Ukraine ist hochdramatisch, viel zu ernst für diese kleinliche innenpolitische Show.“
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/politik/aussage-zu-militar-und-kaliberexperten-cdu-grune-und-fdp-kritisieren-steinmeiers-ausserungen-11587046.html

Ein Bundespräsident eines Landes, das auf Putins Vernichtungskrieg weder politisch noch militärisch vorbereitet war, verunglimpft den Sachverstand von Wissenschaftlern, Militärexperten und Sicherheitsanalytikern als "Kaliberexperten". Aus der SPD äußerte sich auch Michael Roth dahingehend, aber m. W. nur er. Jedenfalls ist seine Abwahl und angekündigter Rücktritt als SPD-Parlamentarier so noch mal aufschlussreicher.


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29.04.2024 um 17:38
Zitat von JedimindtricksJedimindtricks schrieb:Man könnt fast meinen du bist kaliberexperte.
Zum Dönerlieferanten reichte es einfach nicht.
Zitat von JedimindtricksJedimindtricks schrieb:Die querfront rund um sahra wagenknecht spricht schon vom operationsplan Deutschland im Zusammenhang mit einem Dritten Weltkrieg.
Hachja.
Die wetzen natürlich die Messer.
Diese fünfte Kolonne.

Wobei es nichtmal einen dritten Weltkrieg bräuchte damit hier das Chaos ausbricht.

Ganz wild und eigene Phantasie:
Larifari Unterstützung für die Ukraine wird so fortgesetzt.
Mit entsprechenden Endergebnis.
Amerikaner wenden sich gezwungenermaßen immer mehr Richtung Indopazifik.
Europa bleibt so 'wehrfähig' wie jetzt.
Dann brauchts noch eine kleine Provokation in der baltischen Pampa und der Arsch ist hier weit offen.
Die ganzen Wagenknechts werden eifrig auf diesen Tag warten.


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